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Veilchen7700 11.07.2013 21:12

AW: Wie gehe ich damit um?
 
Hallo!

Möchte ergänzend auch meine neuen "beruflichen Erfahrungen" erwähnen.

Im Februar habe ich wieder begonnen zu arbeiten (Verwaltung). Erst Wiedereingliederung (ein Monat), dann wieder ganz normal (wie vorher 60%).
Obwohl ich furchtbar glücklich war, endlich wieder den normalen Alltag zurückzuhaben: ich bin vieeeeel dünnhäutiger geworden.

Flapsige Bemerkungen meines Kollegen, die ich früher einfach ignoriert habe, lassen mich regelmäßig an die Decke gehen.

Ich dachte, mit Abstand kann ich alles ganz gelassen sehen, ich habe doch so viel durchgestanden. Pustekuchen, meine Nerven lassen das nicht zu. Ich weiß nicht, ob das noch Chemo, oder Tam ist, oder alles zusammen.

Grüße an alle
veilchen:mad:

MM1966 11.07.2013 22:24

AW: Wie gehe ich damit um?
 
Hallo,

meine erste, spontane Idee wäre wahrscheinlich auch gewesen ihr zu sagen, dass sie gerne meinen Ausweis habe könne, sich dafür aber einer Chemo und einer Amputation unterziehen müsse.
Aber es bringt i.d.R. nichts, ist es nicht wert.
Wer so drauf ist, ist normalerweise auch nicht aufnahmefähig für Argumente, es ist vergebene Liebesmüh.
Solche Menschen gibt es leider häufig, in jeder Lebenslage.
Anstatt dich zu ärgern über diese eine Person.....freu dich doch einfach über die Kollegin, die dich verteidigt hat. Auch das ist nicht selbstverständlich. Meist herrscht das Schweigen der Lämmer bei den anderen, wenn solche hässlichen Bemerkungen gemacht werden ;).

Liebe Grüße
Martina

Norma 12.07.2013 01:21

AW: Wie gehe ich damit um?
 
Wenn ich das alles hier so lese, merke ich mal wieder, dass meine Entscheidung, den Rentenantrag zu stellen, richtig gewesen ist.

Ja, man wird dünnhäutiger, die nervliche Belastbarkeit kann deutlich(!) reduziert sein.

Das merkte ich schon relativ schnell nach den Therapien und ich wusste: Dem bisherigem beruflichen Stress würde ich nicht mehr gewachsen sein.

Meine Diagnose ist Ende des Jahres 12 Jahre alt; Ende der Therapien fast 11 Jahre her. Damals war ich 47/48 Jahre alt.

Trotzdem: Beim Lesen hier fühle ich mich zeitversetzt und kann sehr gut nachempfinden, was solch dummen Bemerkungen am Arbeitsplatz in euch auslösen.

Schon lange wünsche ich mir, dass es jeder Betroffenen frei gestellt sein sollte, ob, wann und wieviel sie (ohne finanzielle Verluste) arbeiten möchte. (Träumen darf man ja...)

Dass man diese Entscheidungfreiheit nicht grundsätzlich hat, ist meines Erachtens nicht gut für die Aufrechterhaltung der Voll-Remission.


LG
Norma
Diagnose Brustkrebs Nov. 2001 (Chemo, Ablatio, wieder Chemo, 30 Bestrahlungen, 10 Jahre Anti-Hormon-Therapie -Tam, Arimidex, Femara-)
Berentet seit 2003

Diagnose Darmkrebs Juni 2007 bei meinem Mann; berentet seit 2008

Annedore 12.07.2013 10:46

AW: Wie gehe ich damit um?
 
Liebe Vanilla,

laß Deinen Verstand sprechen und sage: nicht ich habe ein Problem, sondern die Kollegin hat eines. Dementsprechend kannst Du das Ganze ignorieren und gar nicht reagieren.
Ich weiß, das ist nicht einfach und eigentlich fühlst Du Dich angegriffen, klar, aber vergeude Deine Energie nicht in die Probleme Anderer. Gehe mit erhobenen Haupt in die Schule, Du machst Deine Arbeit gut, bist engagiert und einsatzbereit und Andere sollen erst einmal das Gleiche leisten.

Viele Grüße
Annedore

Gertraud 12.07.2013 11:23

AW: Wie gehe ich damit um?
 
Ich glaube, ich hätte aggressiv reagiert - entweder die Bluse aufgerissen und gefragt, ob sie tauschen möchte oder unverzüglich den/die Vorgesetzen informiert und eine Entschuldigung verlangt !

Da schließe ich mich Dyara voll und ganz an :
Zitat:

Wichtig finde ich, ist Dein Befinden, Vanilla. Wenn die betreffende Person Dich *Ankotzt*, dann lass es Dir nicht gefallen. Besser der Dame geht es *Schlecht* (zürnt oder dreht am Rad* wie Deine Person.

Mach ihr klar, ohne Rücksicht auf andere Personen zu nehmen, dass Du eine Höhere Stelle informieren wirst, sollte noch etwas gegen Deine Person vorkommen. Zwar wird das Betriebsklima mit dieser Person etwas leiden, aber Du wirst Dich wohler fühlen.
Liebe Grüße

Gertraud

gilda2007 12.07.2013 11:33

AW: Wie gehe ich damit um?
 
Sachliche Problemlösung stelle ich mir anders vor. :rolleyes::rolleyes:

Das wurde ihr aber doch nicht ins Gesicht gesagt, sondern eine andere Kollegin hat es erzählt. Da kann dann noch mit reinspielen, dass die "petzende" Kollegin das Bedürfnis hat, zu zeigen, wie gut sie ist, dass sie verteidigt hat etc. So schwarz-weiß stelle ich mir die Situation gar nicht vor ... zumindest meine Berufserfahrung ist, dass da jeder so sein Süppchen kocht.

Vanilla 12.07.2013 13:45

AW: Wie gehe ich damit um?
 
Ihr Lieben,

da habe ich ja eine ziemliche Diskussion losgetreten! ;)

Inzwischen habe ich mich wieder etwas beruhigt. Wie ich damit umgehen werde, siehe mein letztes Posting.

Gilda hat recht, sie hat mir diese Sätze nicht selbst gesagt, das würde sie wohl auch nicht tun. Heute war sie sogar ziemlich nett :tongue

Und die Kollegin, die mir das erzählt hat, werde ich nicht in die Pfanne hauen. Selbst wenn ich es nicht auf sie beziehe, weiß sie doch, aus welcher Ecke das kam. Das ist mir zuviel Kinderkram. Habe heute mal ganz geschickt in ein Gespräch eingestreut, dass ich diese Woche meine Oberbauchsono und Mammo hatte und welche Ängste einen da immer wieder einholen. Vielleicht bringt sie das ja zum Nachdenken. Und wenn nicht...es können nicht alle meine Freunde sein. ;)

In diesem Sinne...danke für eure "Aufbauhilfe"!

Liebe Grüße

Claudia


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