Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Forum für Angehörige (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49)
-   -   Die Liebe meines Lebens hat Krebs... (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48434)

mac2010 02.11.2010 08:20

Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hi mitanand,

nachdem mein ellenlanger Beitrag hier im Forum vom Forum selbst gelöscht wurde (Scheiß-Software...) versuch ichs jetzt nochmal.

Meine Freundin, die ich eigentlich nächstes Jahr heiraten möchte, bekam heute die Nachricht, sie hat Gebärmutterhalskrebs. Sie ist 30, ich bin 31. Sie hatte heute eine Ausschabung und dabei hat man gemerkt, daß er gestreut hat in den Enddarm. Soweit wohl noch nicht viel, das Dings wurde an einer Stelle nachgewiesen und man geht davon aus, daß das lokal ist und bleibt. Man hat ihr das ursprüngliche Dings rausgenommen, aber es ist halt was übriggeblieben, das - so sieht es derzeit aus - an einer schwer zugänglichen Stelle sitzt und daher nicht so einfach operativ entfernt werden kann.

Morgen kommt sie in eine große Klinik mit besseren Behandlungsmöglichkeiten (Münster), am Montag soll ne Chemotherapie begonnen werden. OP scheint derzeit wegen katastrophalen Blutwerten nicht wirklich möglich zu sein. Erfahrungen mit den Leuten in Münster, wer die hat, bitte auch posten... .

Ich hab selber eine Krebs-Vorgeschichte, mein Vater starb daran und ich will jetzt meine zukünftige Frau nicht daran verlieren. Mein Kopf sagt mir, daß jeder Krebs anders unterwegs ist, daß es teilweise absurde Heilungen gibt, alles ist da - trotzdem kämpfe ich gegen die Angst an, daß es zum Äußersten kommt...

Dabei muß ich irgendwo noch positiv denken, ihr schöne Gedanken machen und nie die Hoffnung aufgeben... . Trotzdem hock ich da mit einem Arsch voll Tränen und habe Angstangstangst daß das alles schiefgeht... . Mir fehlt ein Masterplan, eine Anleitung wie ich mich zu verhalten habe... .

Sie hat mir gesagt, daß sie das Gefühl haben möchte, zu wissen, daß ich für sie da bin, egal was passiert, daß sie Zeit hat und sie braucht wärmende Worte, Mails und liebe SMS. Schwierig ist es für mich halt, weil ich das Gefühl habe, zu schauspielern, die Angst, daß alles schiefgeht, läuft halt mit. Das ihr gegenüber zu erwähnen, ist aber, glaube ich, falsch. Also stecke ich da irgendwie in einer Zwickmühle.

Ich weiß, daß positive Gedanken (wie z.B. die Heirat planen) ihr helfen, trotzdem ist es schwer... . Mich läßt die ganze Sache halt einfach nicht kalt. Dazu kommt, daß wir nicht zusammenwohnen, sondern 300 km zwischen uns sind, wir sehen uns wenn überhaupt am Wochenende, und das auch nicht unbedingt, weil sie eine 8-jährige Tochter hat und bei ihren Eltern derzeit wohnt. Für die nächsten zwei Monate haben wir beide sowieso gesagt, daß wir Treffen und Co erstmal zurückfahren, damit sie genügend Zeit auch für sich hat und sich entspannen und Kräfte sammeln kann.

Ich fühle mich hier oben so hilflos - ich habe das Gefühl, ich kann nicht eingreifen, ich bin außerhalb des Radius', in dem ich aktiv werden könnte... . Es fühlt sich alles ziemlich beschissen an, um ehrlich zu sein.

Ich bin hier also über jegliche Hilfestellungen mehr als erfreut - von Angehörigen, von hoffentlich positiven Geschichten über den Ausgang einer solchen Krankheit, aber auch von direkt Betroffenen, die vielleicht schreiben möchten, was ihnen in der Zeit der Krankheit am meisten geholfen hat und wie... .

Danke an euch, lg, Björn

edith57 02.11.2010 09:40

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hallo Björn,

Ich weiß genau, wie du dich jetzt fühlst. Auch mein über alles geliebter Mann hat am 21. Oktober die Diagnose Lungenkrebs erhalten. Am Freitag bekommt er seine erste Chemo.

Das was für mich am allerschlimmsten ist, ist das Warten. Nach der Diagnose warten auf weitere Untersuchungen, warten auf weitere Ergebnisse, warten auf Einstufung des Tumors, warten auf OP-Termin, dann wieder Absage OP-Termin, warten auf Therapieplan usw. usw.

Und der ganzen Sache steht man komplett fassungslos gegenüber. Mein Mann sieht im Moment noch aus wie das blühende Leben und trotzdem weiß ich, dass er mit einer tödlichen Krankheit kämpft.

Du kannst jetzt wirklich nichts tun, als für deine Freundin da zu sein. Sie hat das ja schön deutlich ausgedrückt, dass ihr das jetzt helfen würde. In deiner Situation ist es natürlich nicht so einfach durch die räumliche Trennung. Aber dann schreib ihr halt viele emails und SMS oder ruf sie an und sag ihr immer wieder, dass du für sie da bist. Und sprich doch mit ihr über die Hochzeit - warum nicht?

Ich weiß dass es schwer fällt, aber wir haben auch schon über unseren nächsten Urlaub geredet, obwohl ich fast sicher bin, dass es lange keinen Urlaub mehr geben wird. Ich glaube die Kranken und auch die Angehörigen brauchen solche Fixpunkte, auf die sie sich freuen können. Wenn es dann nicht klappt, erfahren wir es noch früh genug.

Ich wünsch euch einstweilen alles Gute und schicke euch ein großes Kraftpaket.

Liebe Grüße
Edith

paula2007 02.11.2010 10:32

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
lieber björn,

eure geschichte macht mich sehr betroffen...ich möchte euch einfach nur ein riesiges kraftpaket für die kommende zeit schicken und wünsche euch alles gute! es wird sicherlich eine harte zeit. sei einfach für deine freundin da, es wird ihr sicherlich sehr helfen wenn sie merkt, dass sie nicht alleine ist!

liebe grüße, nicole

mac2010 02.11.2010 10:34

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Das ist das für mich eigentlich Unmögliche, die Quadratur des Kreises: soll ich uns beiden jetzt was vormachen? Ich denke, für sie ist es definitiv sinnig, weil sie was hat, was sie über den Tag, über die Krankheit hinaus, fesselt und stärkt.

Für mich siehts anders aus: bei mir steht da immer dieses "Schaffen wir das wirklich?" im Vordergrund. Es sind ja auch meine Träume, die da mit den Bach runtergehen... .

Ich würde gerne bei allen Terminen dabei sein. Selbst mit den Ärzten sprechen, um mir selber ein Bild machen zu können. Über sie bekomme ich zwar auch Infos, aber immer erst aus zweiter Hand, das verunsichert mich einfach... .

Und ja: das Warten ist übelst.... .

paula2007 02.11.2010 10:52

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
hallo björn,

an diese ständige warterei wirst du dich leider gewöhnen müssen...ich weiss auch noch sehr gut wie belastend das immer für uns alle war! was die arztbesuche angeht- sprich einfach mit deiner freundin. vielleicht ist sie sogar froh wenn du ihr anbietest sie zu begleiten. mein papa war immer dankbar wenn meine mama oder ich dabei waren. sollte sie es allerdings nicht wollen musst du es aktzeptieren! euer leben wird sich durch diese krankheit von grund auf ändern, dinge die früher selbstverständlich waren sind es jetzt nicht mehr. aber dennoch heisst es nicht, dass morgen alles vorbei ist! es dauert alles seine zeit, aber du wirst sehen, dass man in diese situation reinwächst und es trotzdem irgendwie weitergeht!

lg, nicole

mac2010 02.11.2010 10:59

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Das Begleiten ist halt enorm schwer - da zwischen uns 300km liegen. Kurzum die Strecke Hamburg - Münster... . Ich hasse es schon in meinem eigenen Leben hilflos zu sein, und jetzt triffts meine Lebensgefährtin, meine Seelenverwandte... .

Was habt ihr gemacht, um die Zeit gut zu überstehen?

mac2010 02.11.2010 11:16

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Wie strukturiere ich mein Leben, daß es mich nicht total runterzieht die Situation?

paula2007 02.11.2010 12:08

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
ich glaube es gibt kein patentrezept um die zeit zu überstehen. ich weiss noch genau wie hilflos ich mich gefühlt habe, irgendwie ständig unter strom und rastlos. mit der zeit habe ich gelernt die augenblicke mit meinem papa zu geniessen. wirklich zur ruhe bin ich leider erst nach seinem tod wieder gekommen. aber das ist sicherlich auch bei jedem anders...

lg, nicole

mac2010 02.11.2010 13:12

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Ich hoffe, daß es in dieser Angelegenheit nicht zu einem Tod kommt... .

Pferdchen 02.11.2010 13:21

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hallo Björn,

es tut mir sehr Leid das deine Freundin so Krank geworden ist.

Ich hatte damals gar keine andere Wahl als stark zu sein und meinem Freund positiv zur Seite zu stehen und ihm Mut zu machen...wenn ich mich hätte runter ziehen lassen, hätte mein Freund keinerlei Hoffnung mehr gehabt und es wäre ihm noch schlechter gegangen.

Wenn ich in der Situation deiner Freundin wäre, würde ich mich darüber freuen wenn du deine Ängste ganz offen und ehrlich mit mir besprechen würdest mit der Erkenntnis, dass du die schlimme Zeit gemeinsam mit mir meistern willst und weiterhin Pläne für ein gemeinsames Leben schmiedest. Ich könnte mir denken das es genau das ist, was sie jetzt aufbauen würde.

Das ist aber natürlich nur meine Sicht der Dinge und du wirst am allerbesten wissen was nun für euch beide gut ist.

Ich drücke euch ganz feste die Daumen!

Liebe Grüße

Michaela

mac2010 02.11.2010 13:32

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hat dein Freund das überlebt?

suze2 02.11.2010 13:39

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
lieber björn,
ich schreib die mal als "betroffene" - als eine, die von ihrem freund ganz viel hilfe erhielt.
erstens mal: in meiner familie gab es viel krebs und ich würde sagen, dass die chancen, zu überleben, von jahr zu jahr größer werden - die medizin macht fortschritte.
und dann folgendes: man kann sichs nicht ganz aussuchen, ob man zu denen gehört, die quasi optimistisch sind und das berühmte glas eher HALBVOLL als halbleer sehen. ich selber bin keine geborene optmistin, habe aber gelernt, dass es möglich ist, sich ein bisschen zum optimismus zu zwingen. mein partner ist optimist und das empfand ich als sehr wohltuend. ob er es mir vorgespielt hat, weiß ich nicht, aber ich denke, er hat es, wenn, dann UNS BEIDEN, also auch sich selbst vorgespielt. und das war in ordnung so, es war nie ein platter optmismus und er hat auch kein geheimnis daraus gemacht, dass er angst hat, aber der satz: "ich glaube, dass es gut gehen wird", kam aus tiefstem herzen und tat mir gut.

wir haben übrigens während meiner chemo geheiratet. warum auch nicht? in kleinem kreis zwar, abr doch ein wink in die zukunft (ich dachte zugleich, dass wir wenigstens alles geregelt haben, wenns schiefgeht).

ich schließe mich auch der paula an:
Zitat:

euer leben wird sich durch diese krankheit von grund auf ändern, dinge die früher selbstverständlich waren sind es jetzt nicht mehr. aber dennoch heisst es nicht, dass morgen alles vorbei ist! es dauert alles seine zeit, aber du wirst sehen, dass man in diese situation reinwächst und es trotzdem irgendwie weitergeht!
alles liebe und gute für euch beide
ilse

paula2007 02.11.2010 13:42

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
hallo björn,

natürlich hoffe ich auch für euch, dass alles ein gutes ende hat. aber trotzdem wirst du immer wieder diese unruhe in dir verspüren, z.b. wenn kontrolluntersuchungen anstehen.

aber ihr werdet euren weg finden und auf diesem weg mögen euch kraft, mut und geduld begleiten!

lg

Antiironie 02.11.2010 13:51

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hallo Björn,

bei mir war es so, das ich nach Diagnosestellung bei meiner Mutter das Gefühl hatte , bald ist es vorbei. Ich lese hier raus das du auch ein bisschen so denkst, aber nicht jeder Krebskranke stirbt an der Krankheit, und wenn dann auch meist nicht sofort. Bei mir war es so das ich viel Zeit mit meiner Mutter verbracht habe, ich hab jeden Tag kurz dort vorbeigeschaut um zu sehen wie es ihr ging. Die Angst hat erst nach einigen Monaten nachgelassen nachdem man gesehen hat das es ihr recht gut geht. Man muß sich erst an die Situation anpassen. Sieh nicht so schwarz. Ich denke das größte Problem bei euch ist die Entfernung, du mußt dich auf das verlassen was man dir erzählt, das ist was anderes als wenn man sich selber ein Bild machen kann.
Ich würde dir raten sobald die Behandlung losgeht vielleicht zu versuchen selber mit ihrem Arzt zu sprechen, vielleicht kannst du dir einige Tage frei nehmen um deine Freundin zu unterstützen. Es würde Euch beiden helfen.

lg Anja

mac2010 02.11.2010 19:23

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Ein kleines Update:

Derzeit sieht es so aus:

am Gebärmutterhals war was entstanden, das man aber durch eine Ausschabung entfernt hat. Das war Montag. Seitdem gibt es noch Blutungen, und man hat im Enddarm drei Metastasen entdeckt - beides liegt aber so nah beieinander (Gebärmutter und Enddarm), daß man sagt, daß es an sich lokal begrenzt ist.

Sowohl das Ding in der Gebärmutter als auch die jetzt entdeckten Viecher im Enddarm sind klein - und die drei im Enddarm liegen darüberhinaus auch noch nah beieinander.

Morgen gibts weitere Untersuchungen um zu checken, ob sich anderswo noch was versteckt hat. Drückt mir die Daumen und alle anderen Extremitäten, daß sich da NICHTS mehr finden wird... .

Ich will ein LEBEN mit dieser Frau... . VERDAMMTE AXT!

Pferdchen 02.11.2010 20:20

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Nein Björn, mein Freund lebt nicht mehr. Er hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und es war vom ersten Tag an klar, dass er nicht mehr lange zu leben hat.
Trotzdem, vielleicht auch vor allem deshalb, habe ich immer versucht ihn in kleinen Schritten positiv zu stimmen und vor allem zu kämpfen...und das kann man nur wenn man positiv denkt. Ich denke je mehr Menschen einen darin bestärken, um so besser für den Patienten.
In der Todesanzeige von meinem Freund stand übrigens: Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Ich finde diesen Spruch gerade was die Krankheit Krebs betrifft sehr passend.

Übrigens meine Tante hatte Brustkrebs und lebt damit seit 7 Jahren. Mein Onkel hatte Darmkrebs und ihm geht es seit 4 Jahren wieder gut.

mac2010 03.11.2010 09:04

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Mein Gedankengang gerade im Moment:

ich habe gestern - auch schon vorgestern - mich mit dem Krebs beschäftigt, mich kundig gemacht, bei Verbänden und Informationsdiensten angerufen... alles mögliche gemacht, und natürlich habe ich mir auch Sorgen gemacht.

Abends haben meine Freundin und ich dann über Skype gechattet und ich hab sie gebeten, daß wir uns noch schnell zusammenrufen, von wegen Stimme hören, Gutenachtsagen und so.

Ihre Antwort, unmißverständlichst: NEIN. Sie will schlafen, und wenn ich jetzt anfange, das zu diskutieren, stresst sie das und das wäre schädlich für den weiteren Verlauf. Sie hat heute einige Untersuchungen, deshalb wäre mir das schon wichtig gewesen, sie gestern abend nochmal zu hören.

Was ich mir jetzt für ne Frage stelle: bin ich da undankbar? Ist das moralisch verwerflich? Ist das soooo unverständlich, daß ich als Angehöriger Tage wie gestern auch in Ruhe abschließen möchte? Mit ihrer Stimme im Ohr, an der ich halt besser erkenne, wie es ihr geht als an einem Skype-Satz?

Ich bin erst gegen 2 Uhr nachts weggepennt, nach einigen Telefonaten mit meiner Ma, die mir da gut zugeredet hat... . Wenn ich mir jetzt vorstelle, daß das monatelang so geht, dann geh ich da vor die Hunde. Hab ja nicht die Möglichkeit, vor Ort zu sein, mir selbst ein Bild zu machen. Hab nicht die Möglichkeit, sie in den Arm zu nehmen. Sie zu sehen. Und wenn ich mir überlege, daß jetzt nur noch SMS und Chats hin- und herfliegen, dann ist mir das entschieden zu wenig.

Ich weiß halt nicht, wie ich mich verhalten soll.

LG, Björn

edith57 03.11.2010 09:17

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hallo Björn,

Ich könnte mir vorstellen, dass sie nicht persönlich mit dir reden will, weil ihr das vielleicht zu emotional wird und sie dich nicht weiter damit belasten will, weil sie dann evtl. weinen muss.
Mir geht es jedenfalls so, wenn man schreiben kann ist alles ein wenig weiter weg, wenn ich direkt mit jemanden darüber reden muss, fange ich immer wieder an zu weinen.
Nimm das nicht so persönlich, wenn sie im Moment besser damit klar kommt, dann akzeptiere das so, aber sag ihr immer wieder, dass du für sie da bist, wenn sie dich braucht.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft
Edith

paula2007 03.11.2010 10:57

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
guten morgen björn,

zu allererst einmal: alle von mir verfügbaren daumen sind gedrückt! hoffentlich kommen ab jetzt keine bösen überraschungen mehr!

zum verhalten deiner freundin- gib ihr zeit! überlege mal, was sie alles in den letzten tagen erfahren hat. sie muss selber erstmal realisieren, dass sie selbst betroffen ist. das schafft man nicht von jetzt auf gleich, manche nie! du schreibst sie hat ein kind. auch da macht man sich gedanken- was ist wenn...du schreibst dir geht es schlecht. natürlich geht es dir schlecht, aber ihr auch! gib ihr einfach die zeit die sie fordert, damit bist du ihr die größte hilfe! sei einfach da wenn sie dich braucht und zieh dich ein wenig zurück wenn sie es wünscht! das ist nicht immer leicht, aber ab jetzt ist alles anders! sicherlich wird es ein wenig entspannter wenn die anderen untersuchungen abgeschlossen sind und sie genauer weiss wie es in ihrem körper aussieht...aber ihr schafft das!

viele liebe grüße und eine extraportion kraft und mut...

nicole

gilda2007 03.11.2010 11:09

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Ich verstehe deine Freundin so gut! Mit das belastendste nach der Diagnose war, dass das Umfeld ständig mit neuen Therapievorschlägen ankam. Alle wollten helfen, das ist klasse. Aber ich brauchte Ruhe, um alles ordnen zu können. Da verwirrten mich die vielen "Versuch doch dies", "Ruf mal da an" usw.

Es ist klasse, dass du dich mit dem Krebs beschäftigst. Aber deine Freundin steht vielleicht gerade wo anders, und da musst du sie abholen! Sie ist der Kapitän, wenn es um ihre Krankheit geht!

Mein (inzwischen) Mann war wundervoll bei der Diagnose. Wir hatten eine Fernbeziehung. Er nahm sich sofort ein paar Tage frei und setze sich in den Flieger. Er begleitete mich bei den Untersuchungen, aber überließ mir das Wort. Nur gelegentlich stellte er eine Verständnisfrage.

Er war da, ich konnte mich anlehnen, aber er behandelte mich auch ganz "normal". Ich wollte Alltag und den gab er mir. Das war so wichtig für mich.

Das, was er dann tat, kann sicher nicht jeder machen: Er gab seine Wohnung auf, zog zu mir und wir sind inzwischen verheiratet. Ich verteilte die Last auch auf meine Freunde, damit jeder nur ein kleines Päckchen zu tragen hat, und nicht er die ganze Last. So passierte das Wunder, dass die Chemozeit mit zu den glücklichsten meines Lebens zählt. Verrückt, aber wahr.

Was ich sagen will: Versuche die Panik in den Griff zu bekommen und verzichte auf Aktionismus. In der Ruhe liegt die Kraft!

Alles Gute!
gilda

mac2010 03.11.2010 11:21

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Update:

Die Untersuchungen sind wohl schon abgeschlossen, es sieht folgendermaßen aus:

3 Metastasen im Enddarm, ansonsten nix. Gebörmutter ist alles in Ordnung, der Arzt hat ihr Heilungschancen von 70 % eingeräumt. Alles durchweg positiv.

Pferdchen 03.11.2010 11:50

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Mensch prima Björn, ich freue mich sehr für euch zwei!
Jetzt schnauf auch du erst mal feste durch!!!!

Zu dem Verhalten deiner Freundin: schau mal wie sehr dich die ganze Situation mitnimmt...wie ergeht es da wohl erst mal deiner Freundin?
Beziehe das nicht auf dich und eure Beziehung, sie braucht bestimmt einfach nur ein wenig Zeit und Ruhe für sich, so wie meine Vorschreiberinnen es schon geschrieben haben!

Liebe Grüße

Michaela

paula2007 03.11.2010 12:03

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
hallo björn,

das hört sich doch erstmal klasse an! sicherlich fällt euch schonmal ein riiiiesenstein vom herzen! ich freue mich für euch!

lg, nicole

AnnaR. 03.11.2010 12:52

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Lieber Björn.
Die Prognose ist ja überaus positiv, das beruhigt sicher etwas.
Ich habe während der Krebserkrankung meines Sohnes eines schmerzhaft lernen müssen: Du musst ALLES geben, was du an Kraft, Liebe und Verständnis aufbringen kannst. Du darfst NICHTS fordern.

Lass dich darauf ein, jetzt nur zu geben und du wirst enorm überrascht sein, welche Kraft dir innewohnt. Sie wird für euch beide reichen und eurem weiteren gemeinsamen Leben ein sicheres Gefühl geben.
Alles Gute.

edith57 03.11.2010 13:11

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hallo Björn,

Ich freu mich sehr für euch, dass der Befund so positiv ausgefallen ist. Das Päckchen ist zwar immer noch da, aber die Last ist nicht mehr ganz so schwer zu tagen. Ich wünsche euch alles erdenklich Gute.

Liebe Grüße
Edith

mac2010 05.11.2010 08:25

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Kleines Update:

Sie hat Fieber, wohl eine ziemliche Erkältung - was nicht ganz so toll ist, denn ihr Körper ist dadurch geschwächt. Gestern abend gabs nochmal Blutungen in der Nacht, da hat der Arzt im Krankenhaus aber gesagt, daß das normal sei nach der Woche mit dem ganzen Streß.

Chemo beginnt am Montag. Ich hoffe das Beste und freu mich über jeden, der Daumen & Co mitdrückt!

Das Forum hier ist toll, danke an euch alle!

Björn

paula2007 05.11.2010 11:07

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
hallo björn,

wie schon geschrieben- ich drücke euch alle mir verfügbaren daumen!!!

und ich wünsche euch trotz allem ein angenehmes, ruhiges wochenende!
hoffentlich ist das mit der erkältung nicht zu doll, damit am montag die chemo starten kann!

lg, nicole

edith57 05.11.2010 12:43

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hallo Björn,

Mein Mann ist bekommt gerade im Moment seine erste Chemo, auch ich bin sehr froh, dass die Behandlung endlich los gegangen ist. Nur warten ist nicht auszuhalten.
Ich wünsch euch von Herzen alles Gute und drücke alle Daumen, dass alles gut verlaufen wird.

Liebe Grüße
Edith

PersS 06.11.2010 10:10

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hey!

Auch von mir alles Gute und viel, viel Kraft, in dieser schweren Situation ! ! !
Auch meine Daumen sind gedrückt!

Oliver

mac2010 07.11.2010 19:10

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Update

Morgen ist es soweit, mein Schatz beginnt die Chemo... Wird intravenös laufen, die Tabletten auf die wir gehofft haben, gibt's nicht. Der Kampf beginnt.

Danke für die vielen mitfühlenden und aufmunternden Gedanken und Kommentare. Das Wochenende war für sie nicht sehr einfach, ich dachte, sie braucht Ruhe (und ich brauchte auch Zeit, um mir Kraft zu holen), sie kam sich vernachlässigt vor und das hat voll auf ihren Magen geschlagen. Sie geht da also morgen nicht gerade stark rein in die ganze Sache.

Zur Zeit fliegen viele SMS zwischen uns beiden und ich versuche sie aufzubauen. Ich bin mir selbst halt mehr als unsicher, mir geht das alles furchtbar nah. So nah wie noch nie was. Ich schnapp mir in regelmäßigen Abständen meine Gitarre und spiel mir meine Sorgen vom Leib. Alles nicht sehr einfach.

*tiefdurchschnauf

mac2010 08.11.2010 08:14

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Update

Heute morgen wollten wir beide uns zusammenrufen, bevor es richtig losgeht. Mir war allerdings beim Aufwachen erstmal so schlecht daß ich überm Topf hing. Hab sie dann sofort zurückgerufen, aber da war für sie schon das Kind in den Brunnen gefallen: es wäre immer was, man könne sich nicht auf mich verlassen und sie werde deshalb nur das Allernötigste machen lassen.

Die Erreichbarkeit per Telefon war vorher schon Thema bei uns - wenn ich mal nicht sofort rangehe, mache ich das aber nicht aus der Absicht heraus, sie zu vernachlässigen. Und SMS schreiben während man selber überm Topf hängt...

Die Aussage von ihr, sie wird nur das Nötigste machen und entweder klappt's oder nicht jagt mir nie geahnte Angstschauer über den Rücken. Bin ich jetzt dafür verantwortlich, daß sie stirbt weil ich's heute nicht zum Telefon geschafft hab? Das ist bisschen zuviel Verantwortung. Ich hab so furchtbare Angst, daß es am Ende nicht reicht und ich sie noch dazu gebracht hab so zu handeln...

Ich hab das Gefühl, spätestens wenn dieser Vorwurf ("Weil du dies und jenes getan hast, werde ich mich gehenlassen") im Raum steht, mich abgrenzen zu müssen, weil ich ansonsten selbst verrückt werde. Ich hab das Gefühl, ich wäre für ihren eventuellen Tod mit verantwortlich. Eigentlich fast schon hauptschuldig. Nur weil ich's einmal nicht zum Telefon geschafft hab.

Ich will ja für sie da sein, aber wenn ich mal nicht rangehe und das so weitreichende Konsequenzen hat und es im Endeffekt offensichtlich sogar über Leben und Tod entscheidet - das ist zuviel Verantwortung für mich. Zum Schluß hab ich sie sogar noch ins Grab gebracht, das kann doch nicht sein!

Ein ziemlich verwirrter und durcheinander seiender

Björn

S.Weinrich 08.11.2010 08:36

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hallo Bjoern,

ich kann dir sagen, dass das fast nomal ist.
Was nicht heißt, das es ok ist: der Erkrankte benoetigt ein Ventil, jemand MUSS doch Schuld haben an meiner Krankheit.
Dies soll ein Verarbeitungsprozess sein.

Mein Vater hat eine Zeit lang "die Sau raus gelassen"
ganz nach dem Motto: interessiert mich nicht ICH habe Krebs!
Tja als Verwandter stand man doof dar, konntest ja nix sagen...

Irgendwann habe ich was gesagt..und das hat ihm geholfen.( vati wir koennen. Nix fuer deine Krankheit und es ist unfair , damit alles zu rechtfertigen)

zieh dir den Schuh nicht an, da waere zu viel und jeder ist immernoch fuer sich selbst verantwortlich.

Mein Vater ist seit Freitag tot, das rechtfertigt auch nicht dass ich andere mies behandel.

Viel Kraft

mac2010 08.11.2010 09:55

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Bei mir läuft gerade die ganze Zeit ein Film ab... Wie sie ganz schwach im Krankenhaus liegt und nicht mehr lange zu leben hat. Ich will die Bilder weghaben aus meinem Kopf! Die Diagnose war doch ganz gut, aber das macht mich gerade fürchterlich fertig...

*heul

paula2007 08.11.2010 12:53

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
hallo björn,

ich wünsche euch für die neue woche weiterhin alles gute und natürlich viel kraft.

lg, nicole

S.Weinrich 08.11.2010 13:25

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Hey Björn,

meinem Vater wurde gesagt: 3 Monate ohne Chemo und Op nicht möglich.

DANN plötzlich doch OP möglich, Heilung! Dann: ach ne, geirrt, Sie haben überall Metas...

Nun er hat es genau 2 Jahre und 9 Monate geschafft, und sich gequält UND
ich habe immer gedacht, der Krebstot käme plötzlich, so wie Du dein Bild beschreibst..

Das ist nicht so, und wenn man wie meine Mutter täglich dieses LANGSAME sterben sieht fällt es nicht mehr auf, mir ist es immer aufgefallen, weil ich nur an den Wochenenden zuhause war..

Was ich damit sagen will: Krebs ist ein Prozess. Noch ist doch nichts entschieden. Bitte lass Dir keine Panik machen, DU kannst nichts dafür und nichts ändern.

Ich habe immer die Ärzte angerufen, habe für ihn nach neuen Therapien gesucht, ihn jeden Tag mit neuen Infos versorgt, ICH wollte für uns kämpfen.
Mistel-> hat er abgelehnt
regionale Chemo / Hyperthermie -> hat er abgelehnt

Spezialkrankenhaus für seinen Krebs -> hat er abgelehnt
zuletzt Chemo -> hat er abgelehnt.

Ich habe mich verantwortlich gefühlt, ich habe immer mitgelitten, wenn er Scherze hatte dann hatte ich die auch...
Irgendwann hat er mir gesagt, er will nicht mehr, obwohl es Chancen gab, das verarbeite mal, das dein Vater in Kauf nimmt, dich zurück zu lassen?!
Ich versuche jetzt nach seiner Erlösung zu verstehen, habe ihm immer mitgeteilt, dass sich seine Entscheidungen auf mich auswirken, ich habe geweint, gefleht...

Und dann war der Tod einfach da. Mein Vater hat Tage vorher sein Morphium verweigert, er wolle klar sein. Dann bittet er um "Terminale Sedierung" und nimmt in Kauf, MICh nicht mehr wahrzunehmen...

Warum schreib ich Dir das alles? Ich will damit sagen, das Du nichts ändern wirst, sei da, aber nimm auch Zeit für Dich.

ICH habe mich gerne aufgeopfert, und jetzt, wo der Feind weg ist, habe ich ein riesen Loch! Nichts mehr das mir Sorgen macht, nichts zu organisieren..schon abartig, was für ein Verlust der Verlust mitbringt...


Dann sage ich mir immer wieder: er wollte es so, er hat mir gesagt, ich leite das Ende ein...

edith57 08.11.2010 13:29

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Lieber Björn,

Hab Geduld mit deiner Freundin - sie hat im Moment so viel Angst, dass sie nicht mehr abschätzen kann, ob sie sich dir gegenüber gerecht oder ungerecht verhält. Ich bin sicher, dass sie es nicht so meint.

Ich weiß, dass es für dich nur schwer auszuhalten ist, aber ganz sicher nicht bist du schuld daran, wenn sie sich gegen eine Therapie entscheiden sollte. Du hast ihr ja von Beginn an deine Hilfe angeboten und bist auch weiterhin für sie da.

Schlußendlich müssen wir als Angehörige aber akzeptieren, wenn sich unsere geliebten Partner für oder gegen eine Therapie entscheiden - in erster Linie geht es um ihr Leben. Auch wenn das nur schwer auszuhalten ist, müssen wir das doch verstehen.

Biete ihr auch weiterhin deine Hilfe an, mehr kannst du ihm Moment nicht tun. Aber hör auf, dir die Schuld an irgend etwas zu geben - du bist an gar nichts schuld.

Viel Glück weiterhein mit der Behandlung und denk auch an dich.

LG Edith

skye1603 08.11.2010 14:01

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
björn,
ich hab selber gerade gebärmutterhalskrebs "gehabt".
und ich schreibe das hier nur, weil es nicht "nur" um IHRE heilung geht....
....du willst doch in anschluß eine gute partnerschaft mit ihr führen, nicht wahr?
dann grenze dich ab und sorge für dich!
auch wenn es vieleicht verständlich sein könnte,
das sie dir verantwortung für ihre heilung zuschiebt,
so finde ich es als grobe erpressung!
angst hin, angst her, respektvoller umgang sollte doch drin sein.
und was mich total erschreckt..... sie will nicht kämfen
weil du nicht ans telefon gegangen bist? und was ist mit ihrem kind?
dafür lohnt es sich nicht zu leben??? und zu kämpfen?
dies ist ein totaler machtmissbrauch, aus der angst und verzweiflung geboren.

weißt du, wenn ich voller angst war und es mir schlecht ging,
dann hat es manchmal geholfen wenn eine freundin da war
und gesagt hat "das ist jetzt aber lächerlich deswegen zu heulen!".
nicht immer braucht der mensch "übers köpfchen streicheln".
manchmal muss man gerade gerückt werden.

eine krebserkrankung rechtfertigt nicht und gibt auch keinen freischein andere schlecht zu behandeln!

jaja, es ist sch.... ich weiß. und natürlich gehts ihr schlecht und natürlich hat sie angst.
vor 3 wochen genau hat man mir die gebärmutter, die eierstöcke und ein stück der scheide amputiert. ich bin "auch" erst 32 jahre alt.

jeder ist für sich selber verantwortlich.
du nützt dir und ihr nichts wenn du dich hängen läßt
und dich mit vorwürfen kasteist.
du trägst für ihre gesundung und ihren kampf KEINE verantwortung!!!

:(ich finde das richtig gemein was sie zu dir gesagt hat.....:(

Binie 08.11.2010 14:09

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
@skye1603

Danke, so ist es. Ich schließe mich deinen Worten an.

canis 08.11.2010 15:49

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
hallo björn,
ich kann mich nur meinen "vorschreiberinnen"anschliessen.ich selber bin thanatologin (sterbebegleitung),glaube mir,sie wird sich n i c h t gehen lassen,sie wird nicht nur das n ö t i g s t e machen lassen.ich weiss es.
jeder muß mehrer phasen überstehen,1 akzeptanz,2,verdrängung.3.zulassen.
lebe dein leben weiterhin,triff dich mit freunden,mach halt was du magst,aber
zerstöre dich nicht mit zweifeln............
es gibt einen spruch:ich bin nicht geboren um für dich da zu sein,du bist nicht geboren um für mich da zu sein,aber es ist schön,das wir uns haben.....
soll heißen,sie ist nicht für dich und dein tun verantwortlich,und du bist es nicht für sie.
ich drücke ganz doll die daumen............
liebe grüße canis

mac2010 08.11.2010 18:47

AW: Die Liebe meines Lebens hat Krebs...
 
Update

Ja, das mit dem Machtmißbrauch kam mir heute morgen auch in den Sinn. Inzwischen hat sie die erste Chemo überstanden, hat sich erstmal schön die Seele ausm Leib gekotzt, aber soweit sieht es nicht so schlecht aus. Nachmittags nochmal kurz Kotzen gewesen, aber ansonsten läuft es. Heilungschancen sind auch 70/30, daher bin ich mal optimistisch.

Sie sagt, sie verträgt die Chemo besser als die letzte, die sie hatte - und die war tablettentechnisch, also sanfter als die, die sie jetzt bekommt.

Hab mit ihr nochmal gesprochen, und das Gespräch war sehr aufschlußreich: ich bin ihr einziger Vertrauter, nichtmal ihre Eltern wissen genau, was mit ihr los ist. Von dieser Situation ausgehend ist es natürlich von ihrer Seite her nachvollziehbar, daß wenn sie mich nicht erreicht, Panik bekommt, weil sie sonst niemanden hat mit dem sie offen sprechen kann.

Als Regelung haben wir jetzt die Viertel7-Regel eingeführt: morgens um viertel nach 7 und abends um viertel nach 7 rufen wir uns definitiv zusammen und bringen uns auf den letzten Stand der Dinge.

Sollten wir uns zwischendrin nicht erreichen - spätestens da sind wir dann nachrichtentechnisch wieder auf dem Laufenden. Das gibt mir nen gewissen Freiraum (und ich mach mir keine Riesenvorwürfe, falls ichs mal nicht direkt zum Telefon schaffen sollte).

Treffen wollen wir uns diesen Donnerstag, in Bremen, und weitere "Termine" sind auch schon ausgemacht. Das Ding nimmt Fahrt auf, in die richtige Richtung. Es geht jetzt um ihre Gesundheit, und das ist das Wichtigste. Und ich habe meine "Rolle" auch gefunden.

Derzeit also alle Signale auf GRÜN.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:18 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.