Was wird bei Reha gemacht?
Hallo zusammen,
ich wurde wegen Eierstock- und Gebärmutterschleimhautkrebs operiert, habe danach meine Chemos gekriegt und die nächsten Tage startet die Bestrahlung. Nun wurde schon mehrmals der Gedanke, eine Reha zu beantragen, an mich herangetragen. Mich interessiert nun, was Ihr für Erfahrungen in der Reha gemacht habt. Was wurde mit Euch angestellt? Auf welche Behandlungen, Sport etc. kann ich mich - falls ich sie beantrage - einstellen? Danke und lg |
AW: Was wird bei Reha gemacht?
Hallo Moppolino,
das ist sehr unterschiedlich was bei einer Reha gemacht wird. Ich war gleich nach der Radio/Chemo zur Anschlußheilbehandlung, das ist auch eine Reha, heißt nur anders, man muss andere Vorraussetzungen erfüllen und es gibt Unterschiede zu den Kosten. Also da wurde ich wieder auf die Beine gestellt, ich war nämlich total platt. Es wurde versucht dass ich wieder schlucken kann und das wurde auch teilweise erreicht. Ich war dann im nächsten Jahr auch zur Reha, da war das schon ein bisschen anders. Da konnte ich aber auch schon wieder mehr Sport machen und es gab andere Probleme wie gleich nach der Therapie. Man kann also nicht pauschal sagen was bei einer Reha gemacht wird. Ich von meiner Erfahrung her würde jedem zu einer Reha raten, habe auch schon viele Leute kennengelernt die das genauso sehen. Und du kannst ja auch mitbestimmen was du bei der Reha machen willst. Bei ersten Arztgespräch sollte man immer sagen auf was man Wert legt und auch zwischendurch. Wenn man etwas ausgesucht hat das Einem dann doch nicht so gut tut sollte man das immer besprechen. Und man muss auch gucken wo man hin kommt. Es bringt nichts wenn man unbedingt ans Meer will, die Klinik aber gar nicht auf die eigenen Bedürfnisse eingehen kann. Mich hat bisher jede Reha weitergebracht. Alles Gute für die weitere Behandlung Gruß Wangi |
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Als ich schließlich hinging, habe ich die wunderbare Erfahrung gemacht, dass überhaupt nichts mit mir angestellt wurde, sondern, dass vielmehr alle bemüht waren, genau das möglich zu machen, was mir- und allen anderen auch - gut tun könnte. Ich habe mich sehr sehr wohl gefühlt. Es gab unterschiedliche Angebote für das Essen und eine sehr sehr große Auswahl am Büffet- und es hat alles gut geschmeckt, was ich gegessen habe!. Man konnte in warmem Wasser schwimmen und sich treiben lassen, es gab Tai chi, Gymnastik verschiedene Sorten im Gehen, Stehen, Sitzen, Spaziergänge in Begleitung oder ohne, Massagen, Wechselfußbäder, Krafttraining - alles abgestimmt auf die Möglichkeiten und die Wünsche der Patienten Es gab Vorträge über Psychoonkologie, die ich als sehr entlastend erlebt habe (Danke an den Vortragenden, falls er das hier je findet!), über die Krankheit und Therapiemöglichkeiten - alles auf freiwilliger Basis. Und abends gab es manchmal Musik und Lesungen in der Klinik direkt. Man mußte nicht fortgehen.. Wenn ich so schreibe, merke ich, ich wäre gerne wieder für eine Weile da. Danke an alle, die mich dort begleitet haben. Auch wenn sie das hier nicht lesen können - ich hoffe, der Dank erreicht sie "durch die Luft". Hoffe auch, ich habe Dir Mut gemacht, eine Reha zu beantragen. Alles Gute:winke: Brigitte |
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Hallo,
es kommt immer darauf an, was man beantragt, eine AHB oder REHA, denn das sind 2 verschieden Paar Stiefel. Nach einem operativen Eingriff sollte man zuerst eine AHB beantragen und die REHA zu einem späteren Zeitpunkt. Die Anschlussheilbehandlung zielt darauf ab, dass sich der Patient von den Folgen und seinen Nebenwirkungen der OP erholen kann. Die Rehabilitation hingegen hingegen soll den Patienten wieder fit machen für den Alltag und das Berufsleben. Im Klartext bedeutet dies, dass bei einer AHB das Wohlbefinden des Patienten im Vordergrund steht, in Form eines Kururlaubes, bei der Reha jedoch in ein Fitnessprogramm gezwungen wird, dass ihm sprichwörtlich keine Zeit zum Schnaufen bleibt. Jeder Patient sollte deshalb genau abwiegen und mit seinem behandeltem Arzt absprechen, was er für sich beantragen soll. LG Wolfgang |
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LG Brigitte |
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hi,
ich empfand die Reha/AHB auch als großen Schritt Richtung "gesund" . Mach das! es tut gut, wenn Du Dich darauf einlässt Gruß! Bruni |
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Und dass man bei einer Reha gescheucht wird habe ich bei meinen Rehas noch nicht erlebt. Gruß Wangi |
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Hallo, ich schreibe erst jetzt, weil ich mich jetzt zur Zeit gerade in einer AHB befinde. Hier sind verschiedene Patienten, auch welche, die nicht im unmittelbaren Anschluss an die Behandlung sondern wiederholt hier sind. Das Programm ist in beiden Fällen dasselbe. Bei mir geht es, trotz AHB, darum, dass ich für die Berufstätigkeit wieder fit gemacht werden, weil auch das im Anschluss an die Behandlung in Betracht kommt. Allerdings wird hier keinen Zwang ausgeübt. Bereits in den Anmeldeunterlagen kann man mitteilen, was man möchte und was einem gar nicht anspricht. Man schildert seine Einschränkungen und Beschwerden. Es wir einem im Aufnahmegespräch etwas vorgeschlagen, teilweise hat man auch Wahlmöglichkeiten, und dann wird immer betont, dass man sich melden möchte, wenn etwas zu anstrengend ist oder einem nicht gut tut. Dann wird das Programm umgestellt. Ich fühle mich hier super wohl, genieße meinen Aufenthalt und kann dir auch dazu raten.
Liebe Grüße Arya |
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Danke für Eure Erfahrungsberichte!
Eine Frage stellt sich mir gerade: Wart Ihr nach der Reha noch krankgeschrieben oder ging es gleich zur Arbeit bzw. Wiedereingliederung? Und falls Ihr noch krankgeschrieben wart, wie lange und habt Ihr nach dem Übergangsgeld in der Reha dann wieder Krankengeld von der Krankenkasse bekommen? |
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Wie lange man danach Krankengeld bekommt, hängt davon ab, wie lange man davor schon welches bekommen hat. Insgesamt bekommt man innerhalb von 3 Jahren für die gleiche Erkrankung 78 Wochen Lohnersatzleistungen in irgendeiner Form. Da mir mein Arbeitgeber damals eine Wiedereingliederung nach Hamburger Modell verweigerte,schöpfte ich diese 78 Wochen voll aus und war noch 7 Monate krankgeschrieben.
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Bin seit 1.4. krankgeschrieben. Die 78-Wochen-Regelung kenne ich. Dachte nur, Reha soll ja dazu dienen, einem für die Arbeit fit zu machen. Also würde man nach der Reha - sofern die Ärzte dort den Patienten für halbwegs fit halten - für arbeitsfähig erklärt werden. Aber offenbar gibt es wohl genug Fälle, die nach der Reha noch weiterhin arbeitsunfähig waren und damit Krankengeld bezogen haben. Sehe ich das richtig so?:confused:
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Ja, so ist das. Je nach Befund hat der Patient da durchaus Einfluss drauf.
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@Moppolino: wenn es so ist wie bei mir, wirst Du am Ende der Reha/AHB gefragt, ob Du Dich für arbeitsfähig hältst, oder nicht. Zusätzlich zählt die Meinung Deiner Ärzte dort.
Ich wurde damals auf meinen Wunsch hin weiterhin ein paar Tage krank geschrieben. Alles Gute! |
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Bei mir bedeutete Reha: alles kann, nichts muss!
Der doc und ich haben gemeinsam entschieden was mir gut tun würde! Er hat wirklich eine gute Wahl getroffen! Der Plan kann ja auch jederzeit geändert werden! Mir war gesunde Ernährung, konditions- und kraftaufbau sehr wichtig! Und die haben das echt gut hingekriegt! Ich wollte nach der Reha noch etwas ausspannen und der Arzt entließ mich als arbeitsunfähig! Wenn man nach der Reha noch länger als 4 Wochen krank geschrieben ist, übernimmt die Krankenkasse die Lohnfortzahlung wieder! Alles was drunter ist die Rentenversicherung! Nach 4 Wochen bin ich dann wieder in den Beruf eingestiegen mit einer 4-wöchigen Wiedereingliederung! 3 Monate später möchte ich behaupten, ich bin wieder vollständig hergestellt! |
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Hallo Moppolino,
ja, so ist es. Meine Ärztin in der AHB fragte mich zum Schluß , wann ich wieder arbeiten wolle ich sagte in zwei Wochen und sie entließ mich als arbeitsunfähig. Sie war ubrigens recht erstaunt, dass ich so schnell wieder arbeiten wollte. Dei notwendigen Formulare für das Übergangsgeld bekommst du direkt in der REHA Klinik Mir hat die AHB auch gut getan, obwohl ich mich physisch und psychisch fit gefühlt habe. Habe da z.b. Wassergymnastik entdeckt. Das mache ich hier zuhause weiter. Ich war in Bad Oexen. Der Vorteil da ist, dass man mit Leuten ähnlichen Alters am Tisch sitzt. LG |
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Hallo Moppolino!
Ich war schon zweimal zur Reha, auch nach Chemos und Bestrahlung, allerdings für Brustkrebs. War erstmal ziemlich skeptisch, denn ich bin nicht unbedingt ein "Gruppenmensch". Erste Reha war in Boltenhagen, 3 Wochen nach Ende der Bestrahlung. Dein Programm kannst du jede Woche mitgestalten, es geht auch darum, Lebensfreude zu tanken! Mir hat es körperlich und auch seelisch sehr gut getan, auch wenn ich noch fürchterlich schlapp war. Boltenhagen hatte ich mir ausgesucht und auch bekommen. Meine zweite Reha war in Todtmoos im Schwarzwald, im Mai 2015. Da war ich schon fitter und konnte mehr und anstrengenderen Sport machen. Insgesamt waren die beiden Rehas für mich sehr wichtig und haben mich weitergebracht. Aber klar, es ist kein Urlaub im 5-Sterne-Hotel und deine Mitarbeit und guter Wille ist gefragt. Das Sportprogramm ist von Reha-Klinik zu Reha-Klinik verschieden. Es gab bei beiden Mobilisationsgymnastik (recht sanft) und allgemeine Fitnessgymnastik (schon etwas heftiger), die Möglichkeit zum freien Schwimmen oder Wassergymnastik und natürlich Ausdauersport (Walken, Ergotraining) und ein breites Angebot an Dingen wie Entspannungsübungen, Workshops zum Streßbewältigung etc. Viele der Sporteinheiten sind nur 20-30 Minuten lang, ist also echt okay. Und wenn es dir zu viel ist, kannst du es auch absagen. Ich werde jetzt im Januar den Antrag auf eine dritte Reha stellen, mal sehen, ob das auch klappt. Gehe zwar seit Juli 2015 wieder arbeiten, aber so ganz auf der Höhe was Leistung angeht, bin ich noch nicht. Klar, du mußt selbst entscheiden, ob du eine Reha machen willst oder nicht! Meine Erfahrungen und auch die meiner "Mitkämpferinnen" aus der Chemozeit waren positiv, vielleicht hilft dir das ja weiter. Ganz, ganz viele Grüße Tonwerk |
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Hallo was ist besser AHB oder Reha? Und ist es klug Kinder mit zunehmen?
Ich hatte gerade eine Op wo mir ein Teil der li. Niere entfernt wurde weil dort ein Nierenzellcarzinom saß. Ich lag jetzt fast 2 Wochen damit im Krankenhaus und würde dann ja nochmal 3 Wochen fehlen. Bin total unsicher. Und noch total platt |
AW: Was wird bei Reha gemacht?
Hallo,
die AHB wird zeitnah nach der Operation gemacht, die Reha kann auch später sein (z.B., wenn erst eine Chemotherapie gemacht wird). Ich hatte mich z.B. entschieden, eine Reha nach Abschluss aller Therapien zu machen. Andere machen gleich die AHB, um dann danach ev. weitere Therapien zu machen. Aber vielleicht schreibt noch jemand "vom Fach". So sehr man an seinen Kindern hängt - ich halte es nicht für eine gute Idee, sie mitzunehmen, es sei denn, Du hast Jemanden, der sich um sie kümmert. Denn Du sollst Dich auf DICH konzentrieren, Du hast ja im Idealfall auch einige Anwendungen pro Tag, bist also ständig auf Achse. Bei uns ging das mitunter früh7:00 Uhr los, bis Nachmittag 17:00 Uhr. Und dann ist man auch kaputt. Außerdem tauscht man sich auch mal mit Mitpatienten aus (Achtung: nicht runterziehen lassen!). Also mit Kindern kann ich mir das schlecht vorstellen. Alles Gute! Safra |
AW: Was wird bei Reha gemacht?
Liebe Safra,
das mit Reha und AHB stimmt so nicht. Ich hatte erst meine OP, danach Chemo und danach noch Bestrahlungen. Erst danach bin ich zur AHB gefahren. Es war keine Reha sondern definitiv eine AHB. Schau mal hier http://www.betanet.de/betanet/sozial...ndlung-17.html und dann lies mal unter Punkt 3.5. Liebe Grüße Waltraud |
AW: Was wird bei Reha gemacht?
Hallo Waltraud,
danke für die Richtigstellung. 3.5. ist die Besonderheit, aber ich hatte (zum Glück) keine Bestrahlungen nötig, deshalb wusste ich das nicht. Ich bin nach der Chemo gefahren, da war es Reha. Letztlich glaube ich, dass sich das inhaltlich nichts nehmen wird, deshalb muss man das selber entscheiden, wie es am Besten funktioniert. Bei mir hat bei der ersten Reha das Krankenhaus alles geregelt. Ich hatte mir auch die Klinik ausgesucht (Indikationen und Entfernung sollten auch stimmen), und es hat bestens funktioniert. Viele Grüße! Safra |
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