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HeXenRache 26.06.2018 15:21

Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Hallo bin nu 52Jahre und es wurde Brustkrebs (schon 4cm Tumor) festgestellt. Daraufhin wurde mir die Brust entfernt.In dieser Zeit las ich viel hier mit traute mich aber noch nicht zu schreiben.Bei der OP wurden 15 Lymphknoten entfernt da Wächter nicht auffindbar.
Nun zu meinem Problem war heute Restergebnisse abholen...von 15 sind 9 Lymphen befallen. Montag muss ich Leber,Lunge,Knochen nachschauen lassen. Es hieß aber schon jetzt Port setzen lassen,Chemo danach Bestrahlung und Tabletten. Ich fühle mich ziemlich überrannt. Hat irgendjemand Erfahrung..falls nichts weiter gestreut hat (die Hoffnung stirbt ja zuletzt),würdet ihr trotzdem alles machen lassen ? Mein Kopf schwirrt...sorry für die Lännge des Beitrags. Grüße Sabine

Lilly 1967 26.06.2018 17:57

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Hallo

Ich kann Dich gut verstehen. Ich hatte vor 5,5 Jahren Brustkrebs und jetzt ein Rezidiv.

Soll auch wieder eine Chemo machen und zusätzlich bestrahlt werden. Es fällt mir sehr schwer und ich bin jetzt noch kopflos.

Warte am besten erstmal die weiteren Untersuchungen ab. Ich hatte bisher keine Metastasen, aber Lymphknotenbefall. Mein Tumor war 3 cm.

LG
Lilly

HeXenRache 26.06.2018 18:36

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Tut mir leid für Dich muss schlimm sein nach Jahren wieder das Ganze.Wünsch Dir auch viel Kraft
Chemo un Bestrahlung soll bei mir mit oder ohne metas gemacht werden,wegen der Lymphen. Gruß Sabine

Cottonkitti 26.06.2018 19:57

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Liebe Sabine, ja, da die Lymphknoten und davon sogar 9 Stück, ist eine Chemo sinnvoll.
Ich hoffe, du wirst gut und einfühlsam betreut.
Toitoitoi und Kopf hoch. Du schaffst das!!
Liebe Grüße
Cottonkitti

Ranja 27.06.2018 10:11

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Liebe Sabine!
Ich hatte erst die Chemo, dann brusterhaltende OP und bin jetzt bald in der Bestrahlung.
Die Reihenfolge war also etwas anders als bei Dir.
Das Dich das alles gerade überrennt glaube ich, ging uns allen nichts anders. Ich bekam schon 1 Woche nach der Diagnose die erste Chemo.
Ich kann Dir nur dazu raten die Chemo zu machen, da sich ja wahrscheinlich noch Krebszellen in Deinem Körper befinden und die gilt es zu killen (so bis Du auf der sicheren Seite). Mein Tumor war 3 cm groß und die Chemo hat ihn vollkommen aufgelöst.
Ich war am Anfang echt fertig und hab mir dann aber gedacht, nutzt ja nichts, musste jetzt durch. Meine gute Laune und meinen Humor hab ich mir nicht nehmen lassen, ich bin mit Freunden essen gegangen auch wenn alles nach Pappe von der Chemo schmeckte, hab meinen Sport weiter gemacht und bin sogar im Kurzurlaub gewesen. Bis auf das ich krank geschrieben bin, läuft mein Leben halbwegs normal weiter.
Denk immer positiv - du schaffst das.
Liebe Grüße
Ranja

HeXenRache 27.06.2018 15:27

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Danke,naja meine *Betreung* fand ich ließ zu wünschen übrig.Nach dem Fließbandverfahren kam ich mir vor...alle Infos aufeinma obwohl ja das Hirn kaum mitkommt ;-) Hab nu für morgen nochma Termin bei der meiner Frauenärtzin.Diese nimmt sich eigendlich immer Zeit und ist sehr einfühlsam.Positiv denken ja das muss ich doppelt,denn mein Partner verkraftet glaub die Diagnose schlechter als ich. Lese hier immer wieder mal gerne ,da alleins das mir Kraft gibt was so manch einer hier schon bewältigt hat! Gruß Sabine

HeXenRache 27.06.2018 16:18

Defekte Brustprothese
 
Ich nu wieder :-( kam heute von der Arbeit und merkte beim entkleiden hab nach 3 Wochenein kleines Loch im Silikon (es tritt aus). Muss dazu sagen muss im Laufe des Tages immer wieder zurechtrücken,da ich als Erstversorgung einen BH mit echt großen Taschen aufgeschwatzt bekam. Eventuell mit den Fingernägeln passiert...kein Plan.
Bekomm ich sowas notfalls umgetauscht? Kann doch nu nicht 2 Jahre ohne rumlaufen ?! Finanziell bin ich nicht so gut gestellt mir eine aus eigener Tasche zu leisten.Hab echt das Gefühl im mom alles Unglück zieh ich magisch an.
MFG Sabine

Lilly 1967 27.06.2018 18:35

AW: Defekte Brustprothese
 
Hm, das verstehe ich jetzt nicht so wirklich. Du hast eine Brustprothese, die kaputt gegangen ist? Da läuft jetzt der Inhalt aus?

Ich dachte, das Material ist so widerstandsfähig, dass sowas nicht passieren kann.
Auf jeden Fall reklamieren oder umtauschen, dafür kannst Du nichts. Schließlich bist Du nicht mit dem Auto drüber gefahren.

Normalerweise müssen die das umtauschen und Dir Ersatz geben. Das darf ja nicht passieren. Also mein Silikonteil habe ich schon so geknautscht, damit ist nichts passiert.

Hast Du bei der Op keinen Expander bekommen?



LG

HeXenRache 28.06.2018 11:28

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Hallo,nach der OP erhielt ich einen Prothesen Bh mit Taschen die riesig sind (Mist das Ding). Werde heut mittag reklamieren das Löchelchen ist ziemlich am Rand ,denke Materialfehler oder was MfG Sabine

Lilly 1967 28.06.2018 13:48

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Hallo Sabine

So einen Taschen - BH habe ich auch. Nur meine Protheseneinlage scheint unverwüstlich. Ich denke auch, dass es ein Materialfehler ist.
Muss heute nochmal zum onkologischen Gespräch bezüglich Chemo.
Ich weiß nicht, ob ich nochmal eine Chemo machen lasse. Bestrahlung ja, aber Chemo?
Das dumme ist nur die Ungewissheit, ob irgendwann Metastasen auftauchen........

LG
Lilly

Erzsi 28.06.2018 20:55

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Liebe Sabine,

Zuerst herzlich willkommen- auch wenn der Anlass einer ist, den wir uns alle nicht gewünscht haben. Ich kann gut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst und überrannt fühlst. Ich habe nach meiner Diagnose tagelang nur geweint, alle Menschen in meiner Umgebung angebrüllt und vor den Kopf gestoßen. Mein erster Zugang war: 'Niemals mache ich eine Chemo. Ich laufe nicht als glatzköpfiger, fetter Zwerg durch die Gegend.' (Bin ich dann doch und die Glatze war sehr praktisch und hat echt gut ausgesehen :))

Ich dachte damals, wenn mir ein Arzt sagt, dass meine Überlebenschance x % beträgt, ist alles ganz leicht. Dann hat mir eine Ärztin recht unsensibel gesagt, meine Chance in einem Jahr noch zu leben sei bei 50% und sie würde an meiner Stelle noch mal eine schöne Reise machen. (Damals dachte man noch, ich habe metastasen in der Leber und im hüftknochen. Das waren Gottseidank nur Zysten.) Und das hat mich damals aufgeweckt. Nach einem durchweinten Wochenende habe ich meinen Onkologen getroffen und mich mal ausführlich mit ihm unterhalten. Und dann hab ich gesagt: ich mache alles, was notwendig ist. Alles.
Da mein Tumor triple negativ ist, waren das 16 Zyklen Chemo, eine zweite Operation und 19 Bestrahlungen.


Was soll ich sagen? Die Chemo war kein Spaziergang, aber bei weitem nicht so schlimm wie ich gedacht habe. Die Bestrahlung hat mich fast durchdrehen lassen (ich hatte einen ganz schlimmen Ausschlag auf der Brust), aber alles geht irgendwann vorbei.
Ich habe meine Behandlung vor mehr als einem Jahr abgeschlossen. Und es geht mir gut. Richtig gut.

Aus meiner Situation kann ich dir nur raten, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich hab mich lange gewehrt und erst nach Ende der Behandlung ein paar mal die Psychologin aufgesucht. Auf der Reha habe ich dann eine intensivere psychologische Betreuung in Anspruch genommen. So lange zu warten war ein Fehler.
Der Austausch in diesem Forum hat mir auch immer sehr gut getan. Und die guten Nachrichten über Forschungserfolge!

Ich habe mir damals gedacht, wenn ich irgendetwas nicht mache und dann ein Rezidiv oder Metastasen bekomme, werde ich mir immer Vorwürfe machen. Ich werde mich immer fragen, ob das nicht passiert wäre, wenn ich die empfohlene Behandlung gemacht hätte. (Ich habe aber in der Familie auch eine Geschichte einer verwandten, die auf die Chemo verzichtet hat und Jahre später an einer zweiten Krebserkrankung gestorben ist...)

Ich hab mir immer kleine Ziele gesetzt. Teilweise richtig dämliche Ziele. Mein erstes Ziel (Diagnose war im Juli) war, dass ich Oktober noch erleben muss, um zu sehen, wer in The Walking Dead von Negan erschlagen wird. Ein großartiges Ziel. :D:mad:
Dann war Oktober und ich hab mir als Ziel gesetzt, nochmal einen Heringsschmaus zu erleben. Dann war es die Sommerkollektion von Lena Hoschek. Und zu guter Letzt eine Reise nach New York. Und oft, wenn mich die Panik überkommen ist, hab ich mir schnell eine Liste von Frauen, die Brustkrebs überlebt haben, angesehen. Diese Liste hatte ich immer bei mir.

Also ich (und du fragt ja gerade, was wir machen würden) würde immer alles machen, wozu ein Arzt mir rät.

Alles Gute!
Erzsi

Lilly 1967 30.06.2018 07:30

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Hallo Erzi

Hat das einen Grund, warum Du nur 19 Bestrahlungen bekommen hast?
Üblich sind ja wohl so um die 30 ?

LG
Lilly

nici1274 30.06.2018 10:11

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Hallo,

Bestrahlungen werden vom jeweiligen Strahlenarzt ausgerechnet, Höhe der Dosis und Anzahl. Bei mir sind es 28.

Es wird also immer individuell für den Patienten und Fall gehandhabt.

LG Nici

HeXenRache 01.07.2018 16:36

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Hallo danke für die aufmunteren Worte. Ja die letzten Tage bin ich auch ein Häufchen Elend . Zumal mein Mann einfach nicht begreifen will,wie es um mich steht.Er blockt einfach ab und will es nicht wahrhaben. War das 1 Pychologe vom KH oder hast du dir selbst einen suchen müssen. Ich glaub ohne komm ich auch nicht hin.
Ich bewundere hier viele Frauen un deren Stärke, Ich weiß nicht wie ich damit umgehe wenn ich den Tod vorausgesagt bekomme.
Hab erst auch gesagt nie Chemo aber man hängt doch am Leben . Wünsch Euch auch weiterhin viel Kraft und Genesung. LG Sabine

Judith33 01.07.2018 18:25

AW: Es wächst mir alles über den Kopf für Hilfe und >Tipps dankbar
 
Hallo! Ich schreibe hier nur noch selten, aber da ich bei meiner Erkrankung auch 52 Jahre alt war, fühlte ich mich explizit angesprochen.

Ich war damals sechs Wochen in der Klinik, weil die Ärzte meinten, man könnte brusterhaltend operieren. Als Ingenieur konnte ich mir das bei 3.1cm Tumor und angrenzendem Zweitbefund 0,7cm nicht vorstellen...naja also wurde mein Vertrauen in die Fachleute sehr strapaziert. Also hatte ich eben fünf Operationen, danach Porteinpflanzung. Es stand bei mir aufgrund der Größe des Tumors 6 mal FEC mindestens schon fest. Das habe ich damals natürlich nicht richtig erfaßt. Glücklicherweise war der klare einzige Sentinel metastasenfrei und auch das Staging während und vor den sechs Wochen brachte im Endeffekt keine schlechten Nachrichten. Allerdings hatte ich während der Untersuchungen auch einige falsch positive Befunde, wo ich dann in der Uniklik doch nachdrücklich um weitere Abklärung kämpfen mußte. Das ist um so schwerer, wenn man eben nicht entlassen wird. Ich hatte auch mich wirklich darauf verlassen, daß man sich auf Fachleute verlassen kann. Naja die Aufklärung durch Ärzte wird auch nicht bezahlt. Im Nachhinein muß , sagen, deren Aussage, man hätte sich mit mir sehr viel unterhalten, scheint mittlerweile zu stimmen- wenn ich so manches les .. Mein Mann ist zwar täglich in die Klinik gekommen, aber richtig engagiert hat er sich nicht...so sind Männner oft. Mein Sohn hat sich glücklicherweise gekümmert, z.b meinen alten Gyn angerufen, der mir dann telefonisch im Krankenhaus Trost und Rat gab...und auch meinen Mann verteidigt hat:-)

Du siehst also, ich lebe noch heute...zwischendurch immer mal Aufregungen, dann glücklicherweise doch immer normale Alterswewehchen. Hats Du denn einen hormonpositiven Tumor und mußt Tamoxifen oder letrozol mindestens fünf Jahre nehmen. ich habe deine Tumorformel nirgends gefunden. meine kannst du unter meinem Profil finden. Alles Gute und Schritt für Schritt. Brustkrebs Deutschland hat ein empfehlenswertes Beratungstelefon eigerichtet. Hat mir sehr geholfen.
Alles Gute von Judith



Übrigens halte ich Psychologen völlig nutzlos. In der Klinik habe ich sie nach ihrem zweiten Besuch, den ich bereits verboten hatte, einfach rausgeschmissen. Sie hatte keinerlei medizinisch fachliche Ahnung. In der Reha gab ich auf Hinweis des Stationsarztes noch eine Chance. Die Dame erkannte ziemlich schnell, daß es wohl keinen Sinn hätte mit uns...nach zehn Minuten. Sie wollte lediglich wissen, ob das mit meinem Diplom-Ingenieurabschluss zu tun hätte..oder ob ich etwa christlich wäre, was sie sich doch nicht mit naturwissenschaftlicher Qualifikation vertragen würde. Vielleicht hatte ich vielleicht auch bloß Pech, aber für mich war das verschwendete zeit.


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