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nadjushenka 31.07.2014 17:26

Individueller Heilversuch - Erfahrung - worauf kommt es an?
 
Hallo zusammen,

ich bin Nadja und möchte mich erkundigen, ob jemand Erfahrungen mit einem individuellen Heilversuch hat.

Es handelt sich um meine Mutter. Hier unsere Geschichte:

Bei meiner Ma wurde Ende 2012 Glioblastom (aggressiver Hirntumor) gefunden. Nach der ersten Not – OP haben wir Chemomittel und Strahlentherapie gemacht. Nach 4,5 Monate war der Tumor wieder da. In der Zwischenzeit ging es meiner Ma sehr schlecht – sie entwickelte Thrombose, lag fast nur im Bett, die Blutwerte waren immer schlecht, 2 Zähne mussten gezogen werden, Nagelpilz …

Im Mai 2013 kam die zweite OP. Wir entschieden eine experimentelle Therapie zu versuchen – Vakzine mit dendritischen Zellen. Diese wurde in Belgien angeboten und von einer Stiftung unterstützt. Mit der Therapie hatte meine Ma 13 tumorfreie und beschwerdefreie Monate. Danach kam der Tumor wieder.

Letzter Freitag wurde sie zum dritten Mal operiert. Wir möchten mit der Vakzine weiter machen, aber das Programm in Belgien ist gestoppt. Die Ärzte in Düsseldorf sagten uns, man könne einen Antrag auf individuellen Heilversuch bei der KK in Deutschland stellen und die Therapie kann in Düsseldorf erfolgen.

Kennt sich jemand mit individuellen Heilversuchen aus? Worauf soll man achten, damit möglichst keine Absage kommt?

Vielen Dank für die Unterstützung im Voraus.
N. Duckwitz

PetraS61 02.08.2014 15:35

AW: Individueller Heilversuch - Erfahrung - worauf kommt es an?
 
Hallo nadjushenka,

sicher kann man bei der Krankenkasse immer Leistungen beantragen, die sonst eigentlich außerhalb des Leistungskataloges liegen. Ob und in welchem Umfang die Behandlung bzw. die Kostenübernahme dann bewilligt wird, ist bei ambulanten Leistungen leider sehr ungewiss, wenn es sich um "Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden" (NUB) handelt.

Geht es allerdings um eine Krankenhausbehandlung (?) bzw. eine Behandlung, die nur in einem Krankenhaus durchgeführt werden kann (wenn nicht generell, so vielleicht aufgrund des Gesundheitszustandes Deiner Mutter ???), sind die Aussichten vielleicht etwas besser, insbesondere wenn dafür bereits eine DRG-Fallpauschale existiert, nach der das (Vertrags-)Krankenhaus mit der Krankenkasse abrechnen könnte. Die Crux dabei ist, dass nicht automatisch eine Krankenhausbehandlung in Anspruch genommen werden kann, nur weil ambulant eine Kostenübernahme ausgeschlossen ist.
Die Ärzte in Düsseldorf haben doch sicher öfter mit dieser neuen Behandlungsmethode zu tun und müssten Dir genauere Informationen geben können, wie die Behandlung erfolgen soll und was Du dann zu beantragen hast.

Einen Kulanzantrag kann man eigentlich immer stellen, nur sollte man evtl. in Betracht ziehen, die Behandlungskosten doch selbst tragen zu müssen, wenn es sich um eine neue Behandlungsmethode handelt und der Gemeinsame Bundesausschuss keine Empfehlung zur Aufnahme in den (ambulanten) Leistungskatalog gegeben hat, was wohl bei der von Euch in Aussicht genommenen Behandlung der Fall zu sein scheint. In welcher Höhe würden sich eigentlich die Kosten bewegen?

nadjushenka 05.08.2014 21:02

AW: Individueller Heilversuch - Erfahrung - worauf kommt es an?
 
Vielen Dank für die Unterstützung.

Der Artz sagte mir heute, der Antrag an die Krankenkasse sei gestellt worden. Leider hat die Krankenkasse in den meißten Fällen keine Zusage gegeben. Die Kosten sind nicht gering - 20.000 Euro, aber die Chemotherapie ist genauso teuer.

Welche Themen sollte ich mir anschauen.

Eine Therapie selber vorzunehmen ist wohl nicht mehr möglich, da die Hersteller der dendritischen Zellen inzwischen sagen, es handele sich um die Herstellung von Medikamente und daher können sie nur eine Impfung mit künstlich hergestellten Tumor-Proteine machen, was aber eine Impfung wie mit dem Patienteneigenen Tumor nicht gleich ist.

LG
nadjushenka


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