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-   -   Whipple Op ja oder nein? (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=68829)

Pinklady 03.10.2016 22:02

Whipple Op ja oder nein?
 
Liebe Betroffene,
ich habe mich vor kurzem im Forum angemeldet und meine Geschichte im Gallengangskrebsforum niedergeschrieben. Mein Primärtumor befindet sich in den Gallengängen des Bauchspeicheldrüsenkopfes. Des Weiteren habe ich Metastasen im Bauchfell. Eine große Metastase in einem Eierstock wurde mir vor kurzem mitsamt des Eierstocks entfernt. Ich bekomme im Moment Folfiri.
Den Primärtumor entfernen möchte zwar im Moment kein Arzt. Trotzdem beschäftigt mich die Frage, ob ich weiter darauf beharren soll. Wie ist das Leben, wenn man so eine Op hinter sich hat? Sind das große Einschränkungen im Leben? Ich würde mich über paar Erfahrungsberichte von Betroffenen sehr freuen.
LG
Ayse

Jan64 03.10.2016 22:37

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Hallo Ayse,

Ich habe meine Bauchspeicheldrüse komplett abgeben müsse, zusammen mit dem Zwölfingerdarm und Milz. Grund war eine wildgeworden Metastase des Nierenzellkarzinoms an der Bauchspeicheldrüse, die sich entzündet hatte nachdem sie in den Duodenum eingewachsen war. Ich muß jetzt Insulin spritzen und Enzyme in Form von Kapseln (Kreon) zu mir nehmen. Die Spritzerei geht fast automatisch nebenher (intensivierte Therapie), mit dem Kreon muss man ein bischen wegen der Dosis ausprobieren, funtioniert aber auch sehr gut. Der Appetit war am Anfang nicht so dolle, hat sich aber nach einem halben Jahr schlagartig geändert, ich darf und esse auch alles was mir schmeckt, habe auch hier von den Ärzten keinerlei Vorschriften bekommen. Die Therapie gegen meinen Krebs sind da schon ein anderes Kaliber.

Gruß Jan

Lanila 04.10.2016 08:53

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Mir wurde bei der Whipple ein Teil der BSD, der Zwölffingerdarm und auch der untere Teil des Magens samt Pylorus entfernt.

Die OP ist schon eine größere Sache, aber schaffbar. Ich war nicht mal 24 Std. auf Intensiv. Wichtig ist eine Schmerztherapie die ersten Wochen, die hatte ich nämlich nicht und ich bettelte ständig nach irgendwas gegen die Beschwerden, die teilweise undefinierbar waren.

Die Schmerzen blieben insgesamt so fünf bis sechs Wochen, dann war Ende. So lange hatte ich auch Magenentleerungsstörungen.
Als sich alles eingespielt hat, ging es recht gut. Wieviel Enzyme man braucht lernt man mit der Zeit. Ich persönlich bin kein Diabetiker bis jetzt. Ich kann heute sogar Sachen esse, die früher nicht gingen und ich habe keinen Durchfall mehr. Ich habe mein altes Gewicht fast wieder erreicht.

Was als Nachteil geblieben ist, jedenfalls bei mir:
Ich kann mich nicht lange bücken, sonst bekomme ich Schmerzen im Bauchraum. Also Gartenarbeit ist nicht mehr groß. Ich kann auch allgemein den Bauch schlecht einknicken. Wenn ich Hunger habe, bekomme ich Schmerzen. Dadurch muss ich oft nachts noch eine Kleinigkeit essen. Manchmal schwabbt mir doch noch Nahrung hoch.

Man kann mit einer Whipple gut leben, aber es ist eben anders, man wird sich aber daran gewöhnen.

Anchilla 06.10.2016 13:02

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Ich hatte auch eine Whipple-OP. Teil der BSD, Teil des Darms und die Galle entfernt.
Ich hatte aber nur 3-4 Tage Probleme mit dem Essen.
Schmerzmittel habe ich teilweise schon in der Klinik von mir aus abgesetzt. Ich war sehr schnell schmerzfrei, aber doch eine Weile einfach schlapp. Ich durfte auch 6 Wochen nicht schwerer als 5 kg heben. Ich bin auch sehr schnell wieder ins Fitness-Studio gegangen. Mit der Chemo hatte ich 1 Tag Probleme. Danach hab ich fast nichts mehr davon gemerkt.
Ich muss nicht spritzen und nehme auch kein Kreon. Ich kann alles essen.
Muss aber ständig aufpassen, dass ich nicht zunehme...seufz

Ich bin sehr froh, dass ich es habe machen lassen. Ist nicht bei allen so wie bei mir, aber es muss auch nicht immer sehr schlimm sein. Meine Bettnachbarin hatte mit der Chemo etwas mehr Probleme, mit der OP an sich aber auch nicht.

Ich hatte keine Einschränkungen mehr, die begannen erst wieder, als Metastasen festgestellt wurden. Wieder Chemo, aber eine ganz starke (die mir auch nicht viel ausgemacht hat). Es scheint erst mal wieder geschafft zu sein. CT und Tumormarker sind ok. Hoffe, dass es so bleibt.

Wenn keiner den Primärtumor entfernen will, dann ist bestimmt eine Zweitmeinung sinnvoll.

LG Anchilla

Pinklady 07.10.2016 10:52

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Ihr lieben, ich danke euch sehr für eure Antworten. Ich wünsche euch alles alles gute und hoffe sehr, dass ihr noch viele schöne Jahre in guter Gesundheit haben werdet.

Ich habe mir letzte Woche eine Zweitmeinung in Essen eingeholt. Aber auch da meinte man, dass es mehr probleme geben würde, wenn man die BSD rausnimmt, da man jetzt erstmal die Metastasen bekämpfen muss. Wer weiß, vielleicht nach der Chemotherapie mit Folfiri, wenn die Metastasen weg sind und der Tumor kleiner, kann man vielleichtoperieren. Drückt mir die Daumen.;)
LG
Ayse

Anchilla 07.10.2016 20:16

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Ich drücke Dir ganz ganz fest die Daumen !!!

Pinklady 09.10.2016 20:51

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Vielen Dank Anchilla:)

negyu 01.11.2016 09:14

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Liebe Pinklady
Ich hoffe die Chemo schlägt gut an und schrumpft die metastasen und den primärtumor
Du schriebst, dass du auch im Bauchfell Metastasen hast, hast du auch Aszites?
Lg

Pinklady 02.11.2016 16:33

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Hallo negyu,

vielen Dank. Leider erfahre ich das erst im Dezember beim nächsten MRT. Ich hoffe aber sehr, das sich die Strapazen der Chemo lohnen. Im August hatte mir eine Ärztin nach einem Ultraschall gesagt, dass ich etwas Wasser im Bauch hätte. Nachdem sie mein erschrockenes Gesicht gesehen hat meinte sie, wahrscheinlich könne man bei ihr auch Wasser finden, wenn man nur genug sucht. Keine Ahnung ob das stimmt. Seit dem habe ich nichts mehr darüber gehört. Bei der ambulanten Chemo, die ich seit Anfang Oktober mache, wird allerdings kein Ultraschall mehr gemacht. Ich weiß daher nicht ob sich Wasser bildet. Optisch sehe nichts.

LG
Ayse

Anchilla 02.11.2016 19:08

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Hallo Ayse,

auch bei mir wurde heute Wasser im Bauchraum festgestellt. Ist ein wenig mehr als bei der letzten Kontrolle. Aber Doc sagt, ich muss mir deswegen keine Sorgen machen. Wäre ja nicht so viel. Vielleicht wäre es auch Lymph-Flüssigkeit.

Bei mir wurde heute CT gemacht und wieder Metastasen entdeckt. Es gibt wieder Chemo.
Aber warum wird bei einem CT gemacht, bei anderen MRT???

LG Anchilla

Pinklady 17.11.2016 21:09

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Liebe Anchilla,
tut mir sehr leid mit den Metastasen. Magst du sagen wo sie sich befinden? Welche Chemo bekommst du jetzt? Ich drücke dir die Daumen, dass du sie gut verträgst. Bei mir wurde heute ein Ultraschall gemacht, weil ich im Gefühl hatte, das mein Bauch dicker wird. Zum Glück hat die Ärztin nur viel Luft im Bauch festgestellt. Die Chemo tut mir leider nicht so gut.

Warum bei dem einen ein CT gemacht wird und bei dem anderen ein MRT, kann ich dir leider auch nicht sagen. Um Vergleichsmöglichkeiten zu haben macht man bestimmt mit dem weiter, was man vorher gemacht hat. Ich bin froh, dass es bei mir ein MRT ist und ich das Kontrastmittel nicht immer trinken muss.

Liebe Grüße
Ayse

Anchilla 18.11.2016 11:14

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Hallo Lady,

Bei mir sind die Metastasen an der Leber. Ich bekomme wieder die harte Chemo. Folfirinox (schreibt man das so?)
Zwar schwächt mich die Chemo und ich muss mich öfters hin legen, kann auch nicht gut laufen, aber ich würde trotzdem sagen, dass ich sie ganz gut vertrage.

Ich bekomme sie 4x, dann wird wieder CT gemacht.....und was dann kommt, macht mir echt Sorgen.

Bleiben die Metastasen von der Größe her gleich oder werden kleiner, dann wird die Chemo fortgesetzt.
Werden Sie aber auch nur ein klein wenig größer, dann wird mit der schwächeren Chemo weiter gemacht.
Und es ist wohl klar was das heißt !!!

Eine gewisse Unruhe ist da und wird wohl auch bis zum nächsten CT bleiben

LG Anchilla

Altmann 18.11.2016 16:03

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Hallo Anchilla,
schön daß Du wieder schreibst.
Du machst ja ganz schön was mit.
Ich möchte nicht mit Dir tauschen.
Halte blos die Ohren steif.
Ich hoffe nur, daß sich im CT zeigt, daß die blöden
Chemos auch was Gutes bewirken.
So wie Du kämpfst, muss sich doch ne Wirkung zeigen.
Muss . . . . muss . . . . .
Viele Grüße
Altmann

Anchilla 18.11.2016 19:09

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Danke für Deine lieben Worte, Altmann.

Ja, es MUSS helfen.

Ich war heute bei der Beerdigung einer Tante die mir sehr sehr wichtig war. Sie war 80 und für sie war es Erlösung. Aber die Trauerfeier war schon hart für mich, man bezieht ja so manches auf sich selbst, denkt daran, die nächste in der Familie zu sein, obwohl ich doch noch soooo weit von 80 entfernt bin.

Auf dem Friedhof gingen wir anschließen noch zum Grab ihrer Urenkelin (so alt wie mein Enkel). Bei der Kleinen wurde mit 3 Krebs diagnostiziert, mit 6 starb sie. Nichts konnte ihr helfen.

Beerdigung, das Grab der Kleinen, die Gedanken und und und....
zum ersten Mal seit ich meine Diagnose erfahren habe, haben mich die Nerven verlassen und ich konnte erst mal gar nicht aufhören zu weinen.

Es war ein wirklich harter Tag für mich. Aber zum Glück geht es mir wieder gut. In unserer Familie gibt es ja immer was. So kam sofort nach der Beerdigung mein kleiner Enkel zu mir und gab küsschen...lächel....ja, dafür lohnt sich der Kampf.

Und jetzt hab ich ja auch keine Zeit mehr schlechten Gedanken nach zu hängen. Mein Mann hat morgen Geburtstag, da gibt es noch viel zu tun.

Ich glaube es ist ganz gut, dass meine Familie zwar lieb ist und total viel Zusammenhalt vorhanden ist....aber auch etwas chaotisch ist...grinsel

Seid alle ganz lieb gegrüßt

Anchilla

fluturi 18.11.2016 20:54

AW: Whipple Op ja oder nein?
 
Anchilla, du Tapfere. Ich wünsche dir nur das Beste. Und auch das hemmungslose Weinen muss sein. Man kann nicht immer stark sein.


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