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Zwurgl 26.10.2018 09:21

Risikoabschätzung: CT-Belastung vs. Suche nach Metastasen
 
Hallo Forum,

kurz die Situation: Bin vor 18 Monaten operiert worden. Nierenzellkarzinom, Niere wurde entfernt. Dem Vernehmen nach war alles rechtzeitig und es hatte noch nichts gestreut, soweit so gut, aber dennoch wird jetzt eine Nachsorge gemacht (man weiß ja nie) und die Ärztin empfiehlt mir, einmal alle sechs Monate in den ersten drei Jahren ein CT der Lunge machen zu lassen.

Jetzt sagt mir mein Umfeld: "Weißt Du dass ein CT einige hundertmal mehr Strahlenbelastung als eine einzelne Röntgenaufnahme bedeutet? Würde ich nie machen lassen!"

Ich dagegen denke mir: Klar ist die Strahlenbelastung ein Thema, aber für mich mit der Vorgeschichte halt einfach das geringere Risiko. Ich vertraue hier der Ärztin und "dem System", dass hier Behandlungsempfehlungen erarbeitet wurden, die (so hoffe ich) auf der Basis von vielen vielen Fällen zu dem Schluss kommen, mein Risiko durch das CT ist X und das Risiko, es sein zulassen wäre Y und letztlich ist X < Y. So einfach.

Bin ich naiv?

Mein Umfeld hat zum Teil ein profundes Misstrauen gegenüber dem Medizinbetrieb und vermutet, es könnte sein, dass man nur die CT-Geräte auslasten wolle. Oder dass die Empfehlung aufgrund von längst überholtem Wissen gegeben wird. Und und und.

Wie seht Ihr das?

Beste Grüße,
Zwurgl

klaus953 26.10.2018 10:24

AW: Risikoabschätzung: CT-Belastung vs. Suche nach Metastasen
 
Hallo mal
bin zwar nicht aus diesem Forum, aber verstehe die Frage überhaupt nicht.
Willst du Gewissheit oder nicht ? Ob du drei Jahre diese Untersuchung machst
oder nicht aber wenigstens einmal ist doch wohl normal. Halt immer die Risiken
abwägen. Ich glaube Geld machen ist das nicht wenn ich die Wartezeiten sehe.

Also gut überlegen
Gruß Klaus

Karlotta1 26.10.2018 10:58

AW: Risikoabschätzung: CT-Belastung vs. Suche nach Metastasen
 
hallo Zwurgl,

es gibt 256 Zeilen CTs. Diese liefern schärfere Aufnahme bei deutlich geringerer Strahlenbelastung (ich glaube bis zu 2/3 weniger). So ein Gerät hat sicherlich nicht jeder Radiologe, aber vielleicht findest du ja einen für dich Erreichbaren.

Gruß

Karlotta

Zwurgl 26.10.2018 12:53

AW: Risikoabschätzung: CT-Belastung vs. Suche nach Metastasen
 
Hallo Klaus,

danke für die Antwort und entschuldige, dann habe ich mich nicht klar ausgedrückt: Ich mache diese Untersuchungen ja (zweimal bereits) weil ich auch denke, dass es wichtig ist. Ich denke, das mach Sinn.

Ich war nur erstaunt wegen der Entschiedenheit der Reaktion meiner privaten Gesprächspartner ("Waaas! Zweimal im Jahr CT auf mehrere Jahre! Das hat das Potenzial, Krebs auch dort auszulösen wo vorher noch keiner war!")

Aber ich lese Deine Antwort so, dass Du auch sagst: Ja klar. Wat mut, dat mut.

Ich bin wie gesagt dem Medizinbetrieb recht dankbar, dass sie in meinem Fall eine recht brenzlige Situation professional erkannt und behandelt haben. Die verbreitete Skepsis gegenüber "der Schulmedizin" erstaunt mich dagegen immer wieder.

Danke und Gruß,
Z.

Hallo Karlotta1,
ah, ok. Danke, das kannte ich bisher nicht. Behalte ich im Hinterkopf für das nächste mal, wenn das ansteht.

Danke und Gruß,
Z.

susilittle 26.10.2018 15:47

AW: Risikoabschätzung: CT-Belastung vs. Suche nach Metastasen
 
Hallo Zwurgl,

bei mir war es auch ein Nierenzellkarzinom vor zwei Jahren. Ich gehe derzeit alle halbe Jahre ins MRT zur Untersuchung des Abdomen. Dann werden auch immer zwei Röntgenaufnahmen von der Lunge gemacht.

Habe meinen Urologen und die Urologen in beiden Rehas gefragt, ob ein Lungenröntgen ausreicht und nicht ein CT von der Lunge zuverlässiger wäre. Alle drei haben sofort auf die hohe Strahlenbelastung des CT hingewiesen und sie waren unabhängig voneinander der Meinung, das einfaches Röntgen reicht.

Der Urologe in der letzten Reha hat darauf hingewiesen, dass bei Nieren-CA ein lebenslange Nachsorge (später einmal jährlich) wichtig ist. Also nicht nach drei oder fünf Jahren damit aufhören.

Liebe Grüße Susanne

Wangi 26.10.2018 19:54

AW: Risikoabschätzung: CT-Belastung vs. Suche nach Metastasen
 
Hallo Zwurgl,

ich komme aus einem anderen Krebsbereich, aber auch bei meinem Krebs ist eine gute Nachkontrolle wichtig. Meine Ärzte haben mir damals das MRT statt CT empfohlen. Ist nicht so schädlich. ABER es kommt dabei immer darauf an was und wo untersucht werden muss. Aber du könntest deine Ärzte ja mal fragen ob auch Mrts gehen würden.
Und zu deinem Umfeld, keiner der die Krankheit nicht hat kann es nachvollziehen, diese Erfahrung habe ich gemacht und mache ich immer wieder! Da kamen immer wieder Sprüche Das würde ich nicht machen und soweit würde ich nicht gehen usw.. Wenn man aber weiter leben will und den Krebs bekämpfen muss sieht das ganz anders aus. Und ich finde schon dass man seinen Ärzten vertrauen sollte, zur Not 2. Meinung einholen. Das immer gesagt wird die denken sowieso NUR an den Profit, diese Erfahrung habe ich nicht gemacht. Weder bei meiner Behandlung vor 9 Jahren noch jetzt. Ich finde ich bin bei meinen Ärzten in guten Händen, sonst hätte ich auch längst gewechselt. Das heisst natürlich nicht einfach Alles so hin zu nehmen. Mein Krebs-Arzt findet es toll dass ich interessiert bin und nachfrage und er ist auch an meinen Erfahrungen sehr interessiert und gibt die Neuerkrankten weiter.

Lieben Gruß

Wangi


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