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Mat 07.06.2011 17:14

Bestrahlung und Xeloda
 
Liebe Alle,
hat jemand Erfahrungen mit der Chemo Xeloda, resp. deren Nebenwirkungen, parallel mit einer Bestrahlungstherapie?
Mein Frau leidet unter Bauchspeicheldrüsenkrebs. Der Tumor konnte Ende 2009 operativ entfernt werden. Es folgte eine 6 monatige Chemo-Therapie "Gemzar". Die Nebenwirkungen waren heftig. Sie hat sich noch immer nicht ganz davon erholt. Nun, 9 Monate später, kam ein Krebsbefallener Lymphknoten nahe der Bauchspeicheldrüse zum Vorschein. Die nächste Therapie ist nun Bestrahlung und dazu Xeloda (zur Verstärkung der Bestrahlung 10 - 20%). Habe nun Angst vor zu heftigen Nebenwirkungen, im Verhältnis der relativ bescheidenen Verstärkung von max. 20%.
Kennt sich jemand aus damit? Ist das wirklich notwendig?

rpssio 13.07.2011 00:53

AW: Bestrahlung und Xeloda
 
Hallo,


bin selbst an Darmkrebs erkrankt.

Bekomme seit mehreren Monaten Xeloda.

Nebenwirkungen können sein, Rötungen an den Fußsohlen und den Händen. Diese können bis zu Blasenbildungen gehen ( Verschrieben wird eine Salbe aus der Apotheke ). Kommt jedoch selten vor.
Bei Durchfall wird Vergentan verschrieben. Habe ich noch nicht gebraucht.

Zusätzlich werden Vitamin B6 Tabletten verschrieben.

Magenprobleme treten auf, sind jedoch erträglich. Kopfschmerzen sind teilweise auch vorhanden.

Bei mir ist hin und wieder Heißhunger vorhanden, sodaß eine Gewichtszunahme zu beachten wäre.

Sonstige Nebenwirkungen sind im Beipackzettel beschrieben, jedoch selten.

Ich persönlich komme mit Xeloda sehr gut zurecht und kann es empfehlen.


alles Gute

Ralf

asj 02.09.2011 17:05

AW: Bestrahlung und Xeloda
 
Hallo!

Zur Notwendigkeit der Bestrahlung kann ich nichts sagen, das wird der Arzt am Besten wissen. Xeloda (Capecitabin) ist allerdings relativ gut verträglich, eher sogar noch besser als Gemcitabin. Ich bekomme jetzt seit über fünf Monaten Xeloda und bin nicht gerade am Aufschreien vor Freude, halte es in Anbetracht der Umstände aber für überraschend gut verträglich und bin nur heilfroh, dass ich mich für diese Art Therapie entschieden habe. Das Supplement (Oxaliplatin) ist bei mir auf jedenfall hundertmal nerviger.

Was die Nebenwirkungen anbelangt, möchte ich rpssio ergänzen:

Häufigste Nebenwirkungen im Magen ähneln einer moderaten Gastritis, das heißt leichtes Sodbrennen, Schluckauf etc. Ist sehr gut kontrollierbar. Wenn der Magen-Darm-Trakt nicht zu sehr vorgeschädigt ist wie etwa durch Operationen oder bestehende Erkrankungen, sollte alles recht gut laufen.

Eine größere Beeinträchtigung aufgrund des in der Regel mehrwöchigen Regimes ist meiner Meinung nach das Auftreten von Abgeschlagenheit und Schwäche ("Keinen Grashalm ausrupfen können"). Dies lässt sich aber erstaunlich gut bekämpfen, indem man sich einfach zu ein bisschen Bewegung zwingt und an die frische Luft geht.

Das berühmte Hand-Fuß-Syndrom kann, muss aber nicht auftreten. Meiner Erfahrung nach (+ Austausch mit anderen Patienten) sind die Füße eher gefährdet als die Hände, selbst bei körperlicher Belastung. Hierbei einfach auf ständiges Eincremen achten (Onkologe empfiehlt Cremes) und den Kontakt mit Gegenständen bzw. Tätigkeiten vermeiden, die die Haut besonders reizen könnten. Der Onkologe empfiehlt, möglichst luftiges Schuhwerk zu tragen, ich persönlich bevorzuge aber feste Schuhe mit weichem Innenleben.

Hinzufügen würde ich noch Wundheilungsstörungen. Selbst bei guten Blutwerten kann es unter Einnahme von Xeloda länger dauern, bis selbst kleine Verletzungen heilen. Das muss aber nicht bedeuten, dass da irgendetwas unkontrolliert ausufert. Behält der Arzt einen Blick drauf, muss meist nicht einmal etwas unternommen werden.

Insgesamt kann ich nur meinem Vorredner beipflichten: Angesichts der Umstände ist eine Therapie mit Xeloda sicher die unproblematischste Alternative, die man als Krebspatient haben kann.

Alles Gute!


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