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Marlene2014 27.03.2017 14:04

Querschnittlähmung zu befürchten
 
Hallo,
ich hab gerade bereits ein Thema geschrieben, taucht vielleicht noch auf.
Hier nochmal die Kurzform:
Kann das Rückenmark wirklich nur begrenzt oft bestrahlt werden?
Es geht um meinen Vater. 2014 Ersttherapie, OP, cup-Syndrom, Bestrahlung, 2017 Rezidiv festgestellt (mehrere Metastasen an der Wirbelsäule).
Jetzt nur 10 Bestrahlungen. Wenn der Tumor wiederkommt, kann man nichts mehr machen, da Querschnittslähmung durch Bestrahlung droht. :confused:. Aber Querschnitt droht doch ohnehin????
Taxol, ich nehme an nur palliativ, sehr niedrig dosiert, da der Primärtumor nicht gefunden wird.

Meine Eltern scheinen das Thema zu verdrängen.

Bin sehr verzweifelt.

Viele Grüße
Marlene

dagehtnochwas 27.03.2017 14:34

AW: Querschnittlähmung zu befürchten
 
Hallo Marlene,
ich denke das dein Thema nicht mehr auftaucht, da ein Thema immer sofort auftaucht und keiner Freigabe unterliegt. Der Zähler für die Posts steht ebenfalls bei 1.
Zu deiner Frage. Ohne das ich da eine wirklich vertiefte Ahnung hätte, alle Organe haben eine maximale Strahlentoleranzdosis, die sie einigermaßen ohne Schäden vertragen. Es ist letztlich immer eine Abwägung zwischen Nutzen und Schaden.
Wenn man von seinem Behandler keine befriedigende Auskunft zu seiner Erkrankung erhält, dann bleibt immer das Mittel der Zweitmeinung (die ist sowieso immer gut).
Was der eine vielleicht nicht bestrahlen kann, bekommt der andere noch hin.
Wie sieht es mit chirurgischen Eingriffen aus?
Auch wenn es ein CUP-Sndrom ist, so lässt sich doch mit einiger Wahrscheinlichkeit die Herkunft des Tumors ermitteln, oder? (Immunhistochemie)
Warum wird nur eine geringe Taxol-Dosis gegeben, das sollte zweifelsfrei geklärt werden.

Letztlich wird es wahrscheinlich einen Punkt geben, der "austherapiert" heißt, auch das muss traurigerweise akzeptiert werden. Bis dahin aber sollten alle meinungen und Mittel ausgeschöpft werden.

Grüße und alles Gute für deinen Vater
dagehtnochwas

Marlene2014 27.03.2017 17:15

AW: Querschnittlähmung zu befürchten
 
Hallo dagehtnochwas,
Danke für deine schnelle Antwort.
Vielleicht muss ich etwas ausführlicher werden.
Mein Vater ist 83. Die OP 2014 war eine Notoperation, da mein Vater schon Lähmungserscheinungen hatte. Zuvor knapp 2 Jahre beim Hausarzt in Behandlung (Ibuprofen). Bei der OP wurden Brustwirbel versteift. Die OP war sehr schwer und mein Vater hat die Narkose nicht vertragen. Als OP- Folge extreme Schmerzen, Oxycodon, Fentanylpflaster, die ganze Palette. Wurde von den Schmerzen her aber immer besser, 2016 wieder nur Ibuprofen....wir fühlten uns sicher, doch kein Krebs. Er konnte halt die Arme nicht heben. Im November dann wurde der Krebs wohl wieder aktiv.
Wir wohnen in einer Universitätsstadt mit Uniklinik. Von daher denke ich schon, dass Papa in den besten Händen ist. Man hat von 2014 sogar Gewebeproben aufgehoben. Derzeit warten wir auf das Ergebnis der 160 Genmutatonsanalyse. Hab im Netz leider nichts darüber gefunden. Mit 20%iger Wahrscheinlichkeit würde man einen Treffer landen, um gezielt behandeln zu können.
Warum nur Taxol light? Er verträgt es sehr gut. Denke, man will ihn schonen. Und es ist ja ohnehin nur ein Schuss ins Blaue. Denosumab bekommt er noch. Wir wissen, dass jedes Leben endlich ist. In meiner Familie bin ich diejenige, die mit den Ärzten redet. Was ist eine Immunhistologie? Meine Eltern sind total überfordert. Zu mir war man auch ehrlich. Will nichts unversucht lassen. Bin das meinem Vater schuldig.

Ich hab einfach nur Angst.
Nach der Statistik wäre mein Vater schon seit 2 Jahren nicht mehr am Leben. Er sei ein ganz spezieller seltener Fall.

Viele Grüße
Marlene

dagehtnochwas 28.03.2017 09:57

AW: Querschnittlähmung zu befürchten
 
Hallo Marlene,
Die Immunhistochemie versucht anhand von Markern eine Bestimmung des Krebses. Hier findest du mal eine Tabelle: http://www.pathologie-online.de/tabe...er-neoplasien/
Eigentlich sollte eine Metastase die selben Marker haben iwe der Primarius - so meine laienhafte Annahme. Bei CUP bewege ich mich auf gefählich glattem Eis ;-)
Wenn einerseits also festgestellt werden kannn, was wohl der wahrscheinliche Primärtumor gewesen ist, dann lässt sich sicherlich eine eine wierkende Chemotherapie finden. Vielleicht heißt es aber auch CUP, weil nicht nur der Primarius nicht gefunden wird, sondern sich auch die Metastasen einer exakten Definition entziehen - keine Ahnung.
Wenn eine Mutation gefunden wird, dann wäre in der Tat eine zielgerichtete Behandlung das Mittel der Wahl.
Vielleicht kannst du die Ärzte auch mal auf den Versuch einer Immuntherapie (z.B. Nivolumab) ansprechen.
Insgesammt dürfte bei dem Alter deines Vaters die Wahl der richtigen Behandlung nicht leicht fallen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass sich ein geeigneter Weg aufzeigt, den allen gemeinsam gehen können.

Lieben Gruß, dagehtnochwas


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