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Harry Potter 10.01.2019 18:03

Vielleicht auch betroffen.
 
Hallo allerseits,

wie ihr dem Titel meines Posts schon entnehmen könnt, weiß ich noch nicht ob ich Hodenkrebs habe. Warum ich dann hier schreibe?, wahrscheinlich weil mich die Ungewissheit unbewusst doch etwa beunruhigt.

Meine Situation ist wie folgt:

Im September 2018 habe ich mir wegen einem Protatakarzinom die Prostata entfernen lassen müssen. Die sogenannte Davinci-OP verlief gut, der Gleasonscore des Karzinoms wurde vom Pathologen mit 7a festgelegt, alle 11 entnommenen Lymphknoten waren frei von Metastasen. Soweit so gut.

Bei den Vorbereitungsuntersuchungen zur OP wurden unter anderem auch die Hoden mit Ultraschall untersucht, es wurden im rechten Hoden auffällige echoarme Areale identifiziert von denen keiner sagen konnte was es genau ist. Tumormarker waren unauffällig.

Als ich nach der Prostata-OP wieder zu meinem Urologen musste schickte der mich zum MRT. Fazit des MRTs: Ein Hodentumor rechts, kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. ........ na toll........

Seine Empfehlung: Zumindest eine sonographische oder MR-tomografische Verlaufkontrolle, falls man nicht histologisch abklären möchte.

Schlussendlich hab ich mich für die Freilegung des Hoden durch die Leiste zur Schnellschnittbiopsie entschieden (Termin ist am 04.02.2019).

Denke diese Vorgehensweise ist konsequent, auch im Hinblick auf die voran gegangene Prostataektomie. Ich möchte halt Klarheit.

Mich würde eure Meinung dazu interessieren.

Danke und viele Grüße

Harry Potter

Rain 10.01.2019 18:52

AW: Vielleicht auch betroffen.
 
Fühlt sich dein Hoden oder Teile davon hart an? Ich konnte einen Harten Strang in der Mitte des Hodens tasten. Kann natürlich auch eine Zyste sein, warum lässt du nicht von einem Urologen eine Sono machen, mein Arzt hat sofort festegestellt das es ein Tumor ist, eine Zyste hatte ich auch und auch die konnte er sofort erkennen.

Auch würd ich versuchen einen früheren Termin zur Op zu bekommen, falls es ein Agressiver Tumor ist, kann der Ruck Zuck Metastasen streuen, versuchs ein einer anderen Urologischen Fachklinik, ob du da eher tran kommst, bei mir war die OP, 2 Tage nach der Diagnose. September ist schon ein paar Monate her, da würde ich druck machen.

einfaulesei 10.01.2019 19:10

AW: Vielleicht auch betroffen.
 
hallo herr potter :)

also in der sonografie müsste man was sehen und ein MRT dürfte eigentlich so ziemlich aufschluß geben. beides hast du nun gemacht und es ist weiterhin unklar.... vor der freilegung würde ich evtl. nochmal eine zweitmeinung bei einem anderen radiologen einholen.

manchmal hilft das. ich hatte mal einen radiologen, der von leberzysten schrieb und bei zweitbefundung eines anderen waren das nur gallenwegsgänge.

freilegung ist natürlich konsequenter, aber auch invasiver.

Derjayger 10.01.2019 20:50

AW: Vielleicht auch betroffen.
 
Hallo Harry,

das sagt die Konsultationsfassung der aktuellen S3-Leitlinie zur Bildgebung:
"In der präoperativen lokalen Diagnostik ist eine MRT des Hodens nur in Einzelfällen der Sonographie überlegen. Wenn die Sonographie einen unklaren Befund ergeben hat, kann z.B. in der Abgrenzung zu testikulären Lymphomabsiedlungen, benignen Läsionen oder traumatischen Veränderungen eine MRT ergänzende Hinweise liefern [Yacoub et al.
2016]."
Auf S.37 oben: https://www.leitlinienprogramm-onkol...ersion_0.1.pdf

Ob und wie der Hoden raus sollte, dazu stehen vorläufige Empfehlungen ab S. 39.

Dieses Dokument kannst Du als Orientierung nutzen. Natürlich ersetzt sie keinen HK-Spezialisten, aber sie kann bei nicht-Spezialisten für eine gesunde Skepsis sorgen und zu einer Zweitmeinung motivieren.

Liebe Grüße

barg 12.01.2019 12:27

AW: Vielleicht auch betroffen.
 
Hi Harry

Zunächst mal alles Gute zu Deiner vorangegangenen Erkrankung. Nachdem einige meiner Bekannten an Prostatakrebs erkrankt sind und einer in diesem Jahr auch verstorben ist (im Alter von 75 nach Diagnose in spätem Stadium), freut es mich dass es Dir gut ergangen ist.

Zu der Sonographie des Hodens erscheint mir das Vorgehen mit einer OP erst am 04.02. nicht sehr schlüssig. Mein Urologe hat mir schnell erklären können, dass aufgrund der aktiven Blutbahnen innerhalb des verdächtigen Bereichs die Wahrscheinlichkeit eines Hodentumors hoch ist und eine Zyste so gut wie ausgeschlossen werden kann. Zudem waren die Blutbahnen nicht so strukturiert wie in einer gesunden Zelle. Mein Urologe konnte also aus dem Ultraschall bereits gute Rückschlüsse ziehen.

Daher würde ich Dir auch raten eine Zweitmeinung so schnell wie möglich einzuholen (Montag, spätestens Dienstag). Anhand der Aktivität des verdächtigen Bereichs sollte man schnell erkennen können, ob ein Tumor in Frage kommt.

Danach gibt es nur zwei Möglichkeiten.
1. Es ist ein bösartiger Hodentumor
2. Es ist etwas anderes (gutartiger Tumor oder Zyste)

In Fall 1. sollte der Hoden so schnell wie möglich entfernt werden, wie bereits in einer Antwort zuvor gesagt wurde streut Hodenkrebs teilweise schnell sodass die meisten Betroffenen hier innerhalb weniger Tage (teilweise sogar Stunden) auf dem OP-Tisch lagen. Je früher der Tumor aus deinem Körper ist, desto grösser ist die Chance dass Du mit der OP bereits geheilt bist und von Chemotherapien verschont wirst.
Ich bin kein Mediziner, aber ich wüsste nicht wie man Fall 1 ohne OP und histologische Untersuchung ausschliessen kann. Auf jeden Fall sollte jede Untersuchung mit der Fall 1 ausgeschlossen werden kann, so schnell wie möglich vorgenommen werden.

Ich wollte seinerzeit den Hoden so schnell wie möglich aus meinem Körper entfernt haben, habe den OP-Termin sogar einige Tage vorverschieben lassen.

Kopf hoch. Da Du bereits Voruntersuchungen hattest kann ich mir gut vorstellen, dass es selbst im Fall eines bösartigen Tumors erst ein sehr frühes Stadium ist.

Viele Grüsse und beste Gesundheit
barg

Toby01Harv 13.01.2019 22:17

AW: Vielleicht auch betroffen.
 
Hi,

meine Kollegen hier haben ja schon alles gesagt und haben auch völlig Recht.

Sofern die Ärzte wirklich einen Verdacht auf HK haben, muss die OP innerhalb von 3 Tagen erfolgen.

Also ich würde daher morgen sofort ins Krankenhaus gehen und mich stationär aufnehmen lassen.

Nebenbei: eine reine Punktion ist idR. nicht ausreichend, die Ärzte müssten also tatsächlich den verdächtigen Hoden offenlegen und einen Schnellschnitt machen.


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