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Eva M. 18.05.2017 08:47

Wiedereingliederung Pflege eines MRSA/MRGN Klienten
 
Ein Hallo in die Runde,

Bei mir wurde im Oktober Brustkrebs festgestellt. Ich bin Brusterhaltend operiert und habe bis Anfang Februar Bestrahlungen bekommen.
Nehme jetzt Tamoxifen ein und bekomme halbjährlich 4mg Zoledronsäure 4mg i.v.

Nun zu meiner Frage:

Ich arbeite in einem Pflegeheim und wir haben derzeit einen Klienten mit MRSA/MRGN positiv. Der sitzt im Rachenraum und an anderen Körperöffnungen.
Mein Körpergefühl sagt mir, das ich mich fern halten soll.
Wie ist das mit meinem Immunsystem, nach Diagnose, Op und Bestahlung?
Würde mich über eure Meinung freuen.

Liebe Grüße Eva

Clea 22.05.2017 20:32

AW: Wiedereingliederung Pflege eines MRSA/MRGN Klienten
 
Liebe Eva,
ich bin Kinderkrankenschwester. Wir durften schwanger auch nie zu MRSA-Patienten ins Zimmer. Und wir waren ja gar nicht krank:-)
Heute gibt es bei uns bei Schwangerschaft gleich ein Beschäftigungsverbot.
In deinem Fall würde ich mit dem Onkologen über ein Attest sprechen, dass du solche Patienten, nee, Klienten, nicht versorgen darfst.
Auch wenn es da nichts aus der Forschung an Ergebnissen gibt, sollte man auf Nummer sicher gehen.
Wenn der Keim im Rachen sitzt, reicht ja ein Husten. Sonst würde ich noch sagen, vor allem anderen kann man sich schützen, aber vor Tröpfchen im Zweifelsfall nicht, auch nicht mit Mundschutz.

Elisabethh.1900 23.05.2017 00:04

AW: Wiedereingliederung Pflege eines MRSA/MRGN Klienten
 
Liebe Eva,
bitte sprich einmal mit Eurem Betriebsarzt, wenn Ihr einen solchen habt. Er ist für die gesundheitliche Betreuung der Mitarbeiter zuständig.Du kannst beim Betriebsarzt einen Termin vereinbaren, ohne dass der Arbeitgeber darüber informiert werden muss.
Nach meinen Informationen sind Schutzkleidung bei allen pflegerischen Tätigkeiten beim betroffenen Patienten unbedingt erforderlich, hinzu kommt das geeignete Desinfektionsmittel für die Händedesinfektion.

Ich hoffe, dass Ihr gemeinsam eine akzeptable Lösung findet.

Herzliche Grüße,
Elisabethh.

Eva M. 26.05.2017 10:42

AW: Wiedereingliederung Pflege eines MRSA/MRGN Klienten
 
Hallo Elisabethh und Clea,

vielen Dank für eure Antwort, das Schwangere gleich ein Beschäftigungsverbot bekommen finde ich klasse.

Wir haben einen Betriebsarzt, den würde ich nur äußersten ungern aufsuchen. Ich hatte vor einigen Jahren schon das Vergnügen bei ihm vorstellig zu werden.
Damals ging es zwar nicht um den MRSA sondern um die psychische Belastung wenn das eigene Kind an Krebs erkrankt ist und man selbst mit Kindern und Jugendlichen arbeitet.
Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.

Ich habe mit meiner Frauenärztin telefoniert. Sie sehe, kein Problem bei einem MRSA Patienten zu arbeiten da ich ja keine Chemo hatte.
Aber so richtig festlegen wollte sie sich auch nicht und verwies auch auf den Betriebsarzt. :rolleyes:

Am Wochenende habe ich Dienst und werde mich bis das geklärt ist von dem Patienten fern halten.

Liebe Grüße,

Eva

Elisabethh.1900 26.05.2017 15:45

AW: Wiedereingliederung Pflege eines MRSA/MRGN Klienten
 
Liebe Eva,
du schriebst:
Zitat:

Ich habe mit meiner Frauenärztin telefoniert. Sie sehe, kein Problem bei einem MRSA Patienten zu arbeiten da ich ja keine Chemo hatte.
Aber so richtig festlegen wollte sie sich auch nicht und verwies auch auf den Betriebsarzt.
Wenn es um Gefährdungen geht, die am Arbeitsplatz entstehen, dann ist der Betriebsarzt zuständig. Deine Frauenärztin kann da nur eine Empfehlung geben, die gesetzlichen Regelungen sind so.

Elisabethh.

Stuggi 27.05.2017 14:30

AW: Wiedereingliederung Pflege eines MRSA/MRGN Klienten
 
Hallo Eva,

ich hätte auch nen Heidenrespekt vor MRSA in Bezug auf meine Endoprothese.

Eine Sache wär da aber noch: MRSA heißt, dass die gegen viele/alle Antbiotika resistent sind.
Gegen deinen Körper und dein Abwehrsystem haben die allerdings praktisch keine Chance. Die haben nur dann eine Chance, wenn dein Immunsystem schwach ist und auch nur in der Zeit. Erst wenn man dann keine Antibiotika mehr zur Verfügung hat wirds böse!
(sonst gäbe es ja keine Ärzte und Krankenschwestern mehr ;) )
Respekt und Hygiene sollten dich schon ganz hervorragend schützen.

Wie immer bleibt aber: Du als Mensch zählst genauso viel, wie die ganzen Regeln. Wenn Du nicht willst, dann versuche das mitm Betriebsarzt zu klären (leg dem ruhig was von der Hausärztin vor, wenns dich unterstützt).

Viel Erfolg/Glück :)
Sebastian


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