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dorau 11.10.2014 12:18

Diagnose Nierentumor, auf was muss ich mich einstellen?
 
Hallo liebe Mitglieder,

ich bin 51 Jahre und habe gestern die endgültige Diagnose Nierentumor von meinem Nephrologen erhalten. Er hat mit dem zuständigen Krankenhaus einen OP-Termin für nächste Woche vereinbart. Für mich geht das jetzt alles sehr schnell, was aber einerseits auch gut ist, denn die Zuwarterei - kann ich mir vorstellen - macht einen ganz kaputt. Kann mir vielleicht ein Betroffener Tipps geben, wie das ganze abläuft und auf was ich mich einstellen muss. Wie lange dauert so ein Krankenhausaufenthalt und wie geht es anschließend weiter.

Für Antworten wäre ich sehr dankbar.

Lg Dorau

Rudolf 11.10.2014 21:48

AW: Diagnose Nierentumor, auf was muss ich mich einstellen?
 
Hallo Dorau,

ich begrüße Dich im Club der Hoffnungsvollen.
Deine Mitteilung liest sich ganz sachlich und nüchtern.
Ich hoffe, Du kannst die Sache einigermaßen nüchtern sehen und lässt Dich nicht verrückt machen von Gedanken daran, was alles passieren könnte.
Ein kühler Kopf ist die halbe Miete.

2 wichtige Fragen: wie groß ist Dein Nierentumor? Hast du Mestastasen?

Es ist doch sicher ein Stamm-CT gemacht worden!? Lunge + Bauchraum.

zwischen zB "a) Tumor 2,5 cm, keine Metastasen" und "b) Tumor 8 cm, 12 Lungenmetastasen" ist ein erheblicher Unterschied.
In der Lunge finden sich am häufigsten Metastasen, deshalb wird nach diesen zuerst gesucht. Und dies ist das einfachste.
(Beispiel b war meine Diagnose vor 14 Jahren.)

Alle Befunde gehören Dir. Es geht um Deine Gesundheit.
Deshalb fordere von jedem Befund eine Kopie.

LG
Rudolf

dorau 12.10.2014 11:50

AW: Diagnose Nierentumor, auf was muss ich mich einstellen?
 
Hallo Rudolf,

vielen Dank für Deine Antwort. Gottseidank ist der Tumor bei mir noch klein (2,5 cm) und es haben sich keine Metastasen gebildet. Ich sehe dem Ganzen schon sehr nüchtern entgegen, vor allem jetzt, da ich durch dieses Forum gesehen habe, dass ich wirklich nicht die Einzige bin und andere das Schicksal noch stärker getroffen hat. Ich muss wirklich all diese Mitglieder bewundern, wie sie trotz einer sehr negativen Diagnose ihr Leben bisher gemeistert haben. Hut ab vor all diesen Betroffenen. Da meine Eltern sich abwechselnd die Krankenhausklinke in die Hand geben (beide haben Krebs, mein Vater Prostatakrebs, der aber still vor sich herschlummert, und meine Mutter hatte einen Tumor im Unterlaib, Diagnose vor 10 Wochen, Operation vor 5 Wochen und jetzt Chemo), habe ich mich indirekt schon darauf eingestellt, dass es mich irgendwann auch erwischt, aber halt nicht so früh. Ich hatte vor 5 Wochen einen Autounfall. Im Krankenhaus haben sie ein großes Blutbild gemacht, dadurch bin ich auf meine hohen Kreatinin-Werte aufmerksam geworden und zum Nephrologen gegangen. Zufall, wie bei den meisten. Angst macht mir jetzt nur der Krankenhausaufenthalt. Ich habe so einen Greuel vor all den Bakterien, Bazillen und Keimen, die dort rumschwirren.

Ich wünsche Dir und allen Mitgliedern weiterhin viel Mut und Durchhaltekraft. Es gibt immer ein "weiter", auch wenn es für den einen oder anderen schwer ist. Aber dieses Forum gibt einem (auch einem wie mir mit "einfacher" Diagnose") schon sehr viel Beistand.

Allen viel Glück.

Dorau

Doreen2604 12.10.2014 17:39

AW: Diagnose Nierentumor, auf was muss ich mich einstellen?
 
Hallo :) hab leider nicht so viel Ahnung wie alle anderen hier in dem Forum aber so ähnlich erging es vor kurzem meiner Mutti. Bei ihr wurde der Tumor auch erst durch Zufall entdeckt aber wesendlich größer (etw. 6x4 cm). Das ging dann auch alles ziemlich schnell!!! Montag Sono wo der Tumor zum ersten mal "gesichtet" wurde, Donnerstag Vorstellung Hausarzt und Montag stationäre Aufnahme mit allen erforderlichen Untersuchungen (CT, EKG, Blut, etc) und Mittwoch Op. Auf der einen Seite-meiner Meinung nach-sehr vorteilhaft da kaum zeit bleibt sich verrückt zu machen, auf der anderen aber ziemlich hektisch ohne zeit sich der Lage bewusst zu werden, Gespräche mit Ärzten zu führen (die meisten fragen kamen/ kommen erst jetzt im Nachhinein) und somit etwas überrumpelnt diese Situation. Die Op ist unseres Wissens nach sehr gut verlaufen! Ein Teil der Niere konnte erhalten bleiben. Dank der medikamentösen Behandlung nach der op (2 Tage) auch absolut schmerzfrei! Nach zwei Tagen wurden schon alle Infusionen, schmerzmedikationen komplett abgestellt. Wunddrainage und Katheter entfernt. Mittwoch war op, Donnerstag ging's schon los mit physio und kostaufbau. Freitag war dann fast alles wie immer und Montag ging's auch schon wieder nach Haus... Leichte Schmerzmittel nimmt sie noch bei Bedarf aber es ist erträglich u wird von Tag zu Tag besser. Jetzt im Nachhinein sagt meine Mutti, die ganzen Voruntersuchungen und das gewarte auf deren Auswertung ist/war schlimmer als die op selbst. Der histologische Befund steht leider noch immer aus-da ist Donnerstag Termin in der Klinik-aber sie hat es gut verarbeitet. Weiß nicht genau ob dir das hilft... Viele Grüße und alles gute!!!

dorau 12.10.2014 19:06

AW: Diagnose Nierentumor, auf was muss ich mich einstellen?
 
Hallo Doreen,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Dein Beitrag hat mir schon sehr geholfen, da ich nun mit der Hoffnung ins Krankenhaus gehen kann, dass das alles nicht so lange dauert. Natürlich reagiert jeder Mensch anders. Aber ich geh mal davon aus, dass bei mir auch alles normal verläuft. Selbst wenn ich nur eine Blinddarm-OP hätte, würde es mir nicht anders gehen. Ich hab einfach einen Horror vor dem Krankenhaus allgemein. Wenns nicht die Niere wäre, würde ich mich gar nicht operieren lassen. Aber leider ist meine zweite Niere schon geschrumpft, so dass die Gefahr besteht, dass diese alleine meinen Körper nicht versorgen könnte. Ich steh also vor der Wahl zwischen Tumor-OP und Dialyse.

Ich wünsche Deiner Mutter gute und baldige Genesung und viel Glück, dass auch in Zukunft alles gut bleibt.

Lg Dorau

Doreen2604 12.10.2014 19:30

AW: Diagnose Nierentumor, auf was muss ich mich einstellen?
 
Meiner Mutti ging es auch so! Sie war noch nie im Krankenhaus und um Ärzte macht sie auch lieber einen großen Bogen! Ich denke es war bzw ist nicht nur in der Klinik so wo sie war-aber alle Ärzte und Schwestern und Pfleger sind natürlich Super nett und auf das wohl des Patienten bedacht. Es wird angestrebt eine ziemlich schnelle Mobilität und Genesung herzustellen! Hattest du denn die Gespräche bezüglich der op mit den Ärzten schon geführt? Dort wird dir wirklich alles haargenau erklärt und erläutert. Also in der Klinik wo wir sind-echt Super! Kopf hoch! Ich hab leicht reden was?! Aber es geben sich wirklich alle riesige Mühe

satra 13.10.2014 11:02

AW: Diagnose Nierentumor, auf was muss ich mich einstellen?
 
Hallo

bei mir hat man Anfang des Jahres einen wesentlich grösseren Tumor festgestellt und hat eine Niere mit entfernt.
Ich lag ca 12 Tage im Krakenhaus. Das war aber auch nur so lange, weil ich im KH eine Lungenenzündung bekommen habe. Danach war ich noch 2 Wochen zuhause und konnte dann wieder arbeiten. Ich fands für die Diagnose Krebs echt halb so schlimm. Klar ist es eine grosse Operation und Eingriff, dessen Folgen ich auch heute immer noch merke, aber ich hatte nie wirklich Schmerzen und ich hab täglich gemerkt, wie es bergauf geht.
Geh zuversichtlich auf das was kommt zu. Hör auf deinem Körper und lass ggf aufkommende Gefühlschwankungen zu und geh kraftvoll an die Genehsung. Dann wirst du das sicher gut meistern.

Alles Gute für die kommenden Wochen

Sandra

Rudolf 13.10.2014 21:32

AW: Diagnose Nierentumor, auf was muss ich mich einstellen?
 
Hallo Dorau,

im Krankenhaus gibt es bestimmt nicht mehr Bakterien (= Mikroben = Bazillen = Keime) als anderswo, eher weniger.
Nur manchmal gibt es dort welche, die gefährlicher sind als die "normalen".
Am wenigsten gibt es bestimmt im OP.
Ich bin ganz sicher, dass du dort keine sehen wirst.

Bei einem so kleinen Tumor und wegen der schon verkleinerten anderen Niere denke ich, dass man bei Dir eine Teilresektion der Niere machen wird, vielleicht laparoskopisch (= "Schüsselloch-Op.").
Dann wirst du vielleicht nur eine Woche oder weniger im KH sein.

Alles Gute,
Rudolf


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