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Mimi20 22.10.2023 11:04

Plattenepithelkarzinom T2N1M0
 
Guten Morgen.
Mein Vater (85 Jahre) hat o.g. Diagnose. An Behandlung steht zur Debatte eine Radiochemotherapie oder eine palliative Strahlentherapie. Aufgrund mehrerer anderer Erkrankungen ist eine Op nicht möglich. Der Tumor ist wohl so klein, dass er im CT nicht sichtbar ist.
Nun sind wir sehr in Bedrängnis, was er nun machen lässt. Ich habe große Sorge, dass er sehr unter einer Chemo leiden wird. Ist hier evtl jemand, der unsere Gedanken etwas lenken kann?

Elisabethh.1900 22.10.2023 14:52

AW: Plattenepithelkarzinom T2N1M0
 
Liebe Mimi 20, herzlich willkommen im Forum.

An Eurer Stelle würde ich in einem Tumorzentrum eine zweite Meinung einholen. Laßt Euch nicht drängen, überlegt Eure Entscheidungen. Eventuell würde man Deinen Vater in einer anderen Klinik doch operieren, dies ist von vielen Faktoren abhängig. Es kommt darauf, welche Begleiterkrankungen er hat.

Du kannst Dich an die Deutsche Krebshilfe wenden, diese hat eine eigene Webseite, dort sind schon viele Informationen, außerdem gibt es Beratungstelefone.

Bitte schaue einmal hier:https://www.krebshilfe.de/helfen/rat...-infonetzkrebs

Außerdem können Selbsthilfegruppen gute Ratschläge geben, hier ist die Webseite der Gruppe aus Köln:www.speiseroehrenerkrankungen.de

Alles Gute und viel Kraft für Euren weiteren Weg,
Elisabethh.

Mimi20 22.10.2023 21:41

AW: Plattenepithelkarzinom T2N1M0
 
Hallo Elisabeth,
vielen Dank für Deine Antwort. Eine OP kommt aufgrund der vielen Nebenerkrankungen , unter anderem Herz, Demenz, Diabetes, nicht infrage.
Wir sind bereits in einem Zentrum für SRK. Die Frage ist, ob die Chemo die Lebensqualität nachhaltig verschlechtert. Der Arzt hat uns super aufgeklärt, kann und darf aber eben auch keine eindeutige Empfehlung geben.
Viele Grüße
Mimi

monika.f 24.10.2023 10:31

AW: Plattenepithelkarzinom T2N1M0
 
Liebe Mimi,

vor fast genau 6 Jahren hatte ich dieselbe Diagnose. (Plattenepithelkarzinom uT2uN1 29 cm ab FZR, u steht für endoskopischer Ultraschall.) Ich hatte die Optionen: 1. nur Operation, 2. Operation mit vorheriger Radiochemotherapie oder 3. nur Radiochemotherapie. Da ich in gutem Allgemeinzustand war, habe ich mich für 2. entschieden. Nach der Operation wurde die Diagnose runtergestuft auf T1N0.

Für deinen Vater kommt nun ja offenbar nur 3. infrage.

Wenn der Tumor aber so klein ist, dass er nicht auf dem CT sichtbar ist, gibt es heutzutage auch endoskopische Techniken zur Entfernung. (Das EVK Düsseldorf ist darauf spezialisiert.) Letztes Jahr hatte ich ein Rezidiv an einer anderen Stelle als vorher, das dort entfernt werden konnte. (Wobei nach der histologischen Untersuchung nicht klar war, ob es sich überhaupt um bösartiges Gewebe handelt.) Ich würde auf alle Fälle dazu eine Zweitmeinung einholen.

Erfahrungen mit Chemotherapie sind wohl sehr unterschiedlich. Ich hatte 4 Zyklen mit Carboplatin und Paclitaxel und hatte keine Beschwerden. Vorher hatte ich auch große Bedenken. (Gut, nach 4 Wochen sind Haare ausgefallen, aber nicht alle.)

Es hängt wohl von der Wahl der Mittel ab und von individuellen Faktoren. Wenn Ihr Euch für die Chemotherapie entscheidet, könnt Ihr ja immer noch abbrechen oder aussetzen, wenn es deinem Vater nicht gut dabei geht.

Dann würde ich noch die Frage stellen, wie der Tumor präzise bestrahlt werden kann, wenn er auf dem CT nicht sichtbar ist. (Diese Frage hat mich letztes Jahr bei dem Rezidiv, das auch winzig war, beschäftigt. In der ersten Klinik, in der ich war, wurde mir nämlich dafür nach fehlgeschlagenem Versuch, es endoskopisch zu entfernen, auch Radiochemotherapie empfohlen.)

Mein Rat wäre also, auf jeden Fall eine Zweitmeinung einzuholen. Alle Unterlagen einscannen und per E-Mail versenden. Meiner Erfahrung nach bekommt man relativ zeitnah eine Antwort.

Ich hoffe, Euch mit diesen Informationen etwas helfen zu können.

Liebe Grüße, Monika

Caceres 30.10.2023 12:52

AW: Plattenepithelkarzinom T2N1M0
 
Hallo Mimi,

die Aussage, dass ein T2 Tumor nicht in der Computertomografie sichtbar wurde, finde ich überraschend. Mir wurde kürzlich nach einer Computertomographie mitgeteilt, dass in dieser eine 0,4 cm große Stelle gesehen wurde, die etwas verdächtig ist. Da sie so klein ist, wird sie in 4 Monaten per Computertomographie noch einmal betrachtet, ob sie wächst und erst falls, wird untersucht, ob sie bösartig ist. (Ich hoffe nicht. Es sei auch nicht sehr wahrscheinlich.)

Wie wurde denn bei Deinem Vater die Diagnose erstellt? Dann allein durch die Speiseröhren/Magenspiegelung?
Hat er denn irgendwelche Beschwerden, zum Beispiel beim Schlucken?

Ich hatte vor der Operation auch eine Radiochemotherapie, diese hat mich, obwohl ansonsten im sehr guten Allgemeinzustand und 30 Jahre jünger als dein Vater, durchaus während ihr ziemlich geschlaucht.
Aber anderseits schließlich gut etwas bewirkt.

Anderseits ist leider die Kompensationsfähigkeit des Körpers im hohen Alter und bei den Begleiterkrankungen geschwächt.

Auch wenn ihr bereits in einem zertifizierten Spk- Zentrum seid, habt ihr die Möglichkeit, euch in einem anderen Zertifizierten Spk-Zentrum eine Zweitmeinung zu holen. Diese kann durchaus unterschiedlich sein, gerade bei der seltenen und komplexen Speiseröhrenkrebs Erkrankung.

Sehr modern aufgestellt ist derzeit wohl das Zertifizierte Speiseröhrenkrebs Zentrum Münster.


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