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sibylein 23.08.2018 22:51

Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Guten Abend,*
Kurz zu meiner Geschichte : ich bin 36 Jahre alt, habe 2011 eine gesunde Tochter geboren und 2013 die Diagnose*Brustkrebs*erhalten. Der Tumor war hormonpositiv, nach Chemo,*Bestrahlung*und OP habe ich drei Jahre lang Tamoxifen genommen. Auf Grund von erneutem Kinderwunsch habe ich es nach Rücksprache mit dem FA abgesetzt. Im Dezember 2017 war ich endlich*schwanger, das Kind hat sich aber nicht entwickelt und musste im Januar ausgeschabt werden. Im Februar hatte ich eine heftige Grippe, um Ostern eine hartnäckigeMagenschleimhautentzündung. Seitdem hab ich immer mal wieder Durchfall und einen empfindlicheren*Magen*als vorher.*

Nun bin ich in der 10.Woche schwanger, könnte endlich glücklich sein. Vor drei Wochen wurden allerdings erhöhte Tumormarker (Ca 15-3 lag bei 73 bei Referenzwert 40) festgestellt. Wegen derSchwangerschaft*konnte zunächst aber Reiter nichts untersucht werden, außer Sono derBrust(ohne Befund ). Leberwerte und Knochenwerte waren super.*

Seit zwei Wochen habe ich nun*Schmerzen*im linken Becken bzw.der linken Hüfte und habe fürchterliche Angst, dass das*Metastasen*sind. Die Schmerzen sind nicht immer da und auch nicht immer gleich stark. Nach dem*Schwimmen*bin ich immer ein paar Stunden ohne*Symptome. Manchmal habe ich auch ein Kribbeln im*Bein.*
Manchmal tut*Bewegung*gut... abends tun linke Hüfte und Bein aber meist weh. Nachts ist es nicht so schlimm. Links unten im*Rücken*schmerzt*es auch ein wenig. Ich muss aber dazu sagen , dass wir gerade bauen und ich allgemein eher verspannt bin... dazu noch die Schwangerschaft und die Psyche!*

ich würde gerne von Ihnen wissen, ob es noch Hoffnung gibt, dass die TM sowie die Schmerzen eine harmlose Ursache haben können, zum Beispiel Ischias wegen Schwangerschaft oder ob ich gleich verzweifeln soll?*

liebe grüße, sibylein

juli 11 24.08.2018 00:18

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Hallo Sibylein,
Was für ein Psychoterror... Hätte doch jetzt einfach mal gut sein können... So wirklich dazu Stellung nehmen, kann leider keine... Kann alles und nichts sein... Es ist gut, das du am Ball bleibst und eine schnelle Abklärung erfolgt... Die Beschwerden die du beschreibst, können ja auch mit dem ganzen Stress, Bau , Fehlgeburt usw zusammenhängen... Tumorwerte können auch schonmal erhöht sein, bei Infektionen... Verstehe deine Sorge und wünsche dir eine schöne harmlose Erklärung... Vielleicht sagst du Bescheid dann... Alles Gute:winke:

mohnblume79 24.08.2018 12:12

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Liebe sibylein,

erst einmal Glückwunsch zu Deiner Schwangerschaft, wie schön!!! Ich habe genau die gleiche Geschichte wie Du (nur dass ich vorher kinderlos war) und bin auch in der Tamoxifenpause nach 3 Jahren Einnahme und jetzt in der 15. SSW.

Mein Onko-Gyn verweigert die Auswertung von Tumormarkern, weil er sagt, dass es in der Leitlinie nur für die Kontrolle von metastasiertem Brustkrebs aussagefähig ist und sonst ständig unnütz zu Panik führt, weil alle möglichen anderen Ursachen sein können. Deine Angst kann ich aber sehr gut verstehen, für mich wäre es auch der Supergau, wenn genau jetzt in der Schwangerschaft wieder etwas auftreten würde. Aus welchem Grund wurde denn bei Dir der Tumormarker in der Schwangerschaft genommen?

Sicherheit kann uns da leider keiner geben. Aber bei mir hat der Hausarzt im Herbst einen erhöhten Tumormarker festgestellt und als ich bei meiner Nachsorge im Uniklinik in Heidelberg relativ panisch nachgefragt habe, haben die mit den Augen gerollt, darauf verwiesen, dass im nicht-metastasierten Stadium es aufgrund der Fehleranfälligkeit nicht empfohlen wird und haben nachher in meinem Fall einen gut erklärbaren Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus herstellen können.

Was die Schmerzen angeht: der Krümel macht bei mir in der unteren Etage :rotier2: auch einen ordentlichen Umbau der Eigentumswohnung und ich hatte in etwa der gleichen Phase wie Du soooooolche Hüftschmerzen. Schau doch mal in "normale" Schwangerschaftsforen, da haben das eigentlich alle Frauen. Bei mir hat es nach einigen Wochen aufgehört, aber mein Becken hatte sich deutlich verbreitert (zu spüren in engen Jeans).

Alles Gute Dir und nicht zu viel machen beim Hausumbau!!!

suze2 25.08.2018 13:54

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
hallo siby,

ich denke, dass eine einmalige erhöhung des tumormarkers nicht gleich als hinweis auf krebs interpretiert werden sollte. ich versteh aber natürlich deine angst, ich habe auch so oft gezittert und zittere immer noch, wenn etwas aus der norm ist.
ich glaube aber sogar, auch in der schwangerschaft können sich marker erhöhen.

alles gute an dich und bitte nicht gleich verzweifeln!!!

suzie

sibylein 02.09.2018 23:16

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Hallo, ihr Lieben! Danke für eure Antworten. Laut meinem FA ist dieser Tumormarker in der Schwangerschaft wohl nicht erhöht. Aber ich versuche trotzdem, positiv zu denken und fest daran zu glauben, dass die Erhöhung harmlose Gründe hat. Immer schaffe ich das leider nicht. :weinen:
LG Sibylein

Sue07 23.09.2018 17:44

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Hallo liebe Sibylein,


ich kann deine Ängste und Sorgen nachvollziehen, denn ich habe sogar mit einer Hormontherapie begonnen, um ein Baby zu bekommen. Das hat leider nicht geklappt und wir adoptieren jetzt hoffentlich bald ein Baby.

Ich habe mir während dieser Hormontherapie auch Gedanken gemacht. Da hilft leider auch keine positive Statistik. Ich kenne jetzt nicht deine ganze Story, aber JETZT bis du gesund und du bist schwanger. Weißt du, wie viele Frauen sich hier das, genau das wünschen würden? Deshalb Kopf hoch und freu dich. Du kannst auch morgen von einem Auto überfahren werden und da heute schon vor Angst haben. Vielleicht gibt es ja psychologische Betreuung, die dir helfen könnte?

Kennst du die Studien zu Frauen, die in ihrer Schwangerschaft Traumata erlebt haben oder starke Einschnitte in ihrem Leben hatten (Trauer etc.) und die Untersuchungen ihrer Kinder im Hinblick auf Suchtverhalten, Unsicherheit etc.. Guck dir das mal in Ruhe an, in der Schwangerschaft selbst, gibst du deinem Kind deine Lebensangst mit! Also bitte hol dir Hilfe!

Alles Gute für dich,

Sue

sibylein 25.09.2018 08:19

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Liebe Sue,

Danke für deine offenen und ehrlichen Worte! Ich weiß, dass sich meine Ängste auf das Kind übertragen und habe es daher geschafft, mich nicht mehr so rein zu steigern. Erstens hilft mir der Glaube inzwischen und zweitens habe ich tatsächlich eine psychologische Beratung begonnen.

Außerdem versuche ich, mich möglichst gesund zu ernähren und eben positiv zu denken. Es gelingt mir nicht immer, aber inzwischen doch häufiger.

Ob ich momentan tatsächlich gesund bin, weiß ich nicht. Ich hoffe es.

LG

mohnblume79 25.09.2018 11:45

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Liebe Sibylein,

ich finde es toll, dass Du Dir für Dich Unterstützung gesucht hast, das finde ich einen schönen Beitrag, um Dir (hoffentlich) die Zeit zu erleichtern und die Freude empfinden zu können, die gaaaanz viel Raum jetzt haben sollte und dürfte.

Lass Dir aber kein schlechtes Gewissen machen, dass Deine Angst Deinem Baby nachhaltig schaden könnte. Ich bin sowas wie den flapsigen Spruch "Pass auf das Baby auf" sooooo satt, den man ab und an gesagt bekommt.

Es gibt einen Artikel "Don't blame the mothers" von Sarah S Richardson (publiziert 2014 im NATURE Magazine), die darlegt, dass oft Äpfel mit Birnen verglichen werden und alles weitaus komplexer ist, als manche Studien das aufgesetzt haben.
Es gibt auch eine Studie, von Thomas O’Connor von Rochester NY, veröffentlicht in der Biological Psychiatry (2012), in der dargelegt wird, dass sich negative Auswirkungen von Stresshormonen in der Schwangerschaft durch Mutterliebe und enge Bindung an das Baby nach der Geburt ausgleichen lassen.

Als Logopädin bist Du bestimmt an den liebevollen und einfühlsamen Umgang mit Kindern gewöhnt und wirst eine tolle Mama sein.

Also: Du machst das toll, wenn Du Dich um Dich kümmerst, aber zieh Dir den anderen Schuh nicht an, sonst kommt zu der Angst um die Gesundheit noch die Angst ums Baby.

Im Übrigen sehe ich es wie Du: "Ob ich momentan tatsächlich gesund bin, weiß ich nicht. Ich hoffe es." Meine Angst hält sich in Grenzen, aber mir ist bewußt, dass ich ein Restrisiko habe. Das war vor der Schwangerschaft so und wird mir weiterhin (leider) präsent bleiben.

Wie geht es Dir denn sonst körperlich? Bist Du soweit fit oder ist Dir schlecht? Wievielte Woche bist Du jetzt? Kannst Du im Ultraschall schon was sehen?

Ich bin jetzt SSW19 und Zwergi geht es bestens, aber ist wohl schüchtern und zeigt nix was es wird, dabei bin ich doch so gespannt....

mablosa 27.09.2018 10:48

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Du sollst nicht gleich verzweifeln. Du solltest sich erstmal vernünftig untersuchen lassen. Gewissheit beruhigt am ehesten. Verrückt machen bringt doch nichts!

Positiv_Denken 27.09.2018 15:04

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Zitat:

Zitat von mablosa (Beitrag 1393815)
Du sollst nicht gleich verzweifeln.

Sie hat sich bereits untersuchen lassen. Weitere Untersuchungen gehen wegen ihrer Schwangerschaft nicht.

Ganz viel Kraft und Energie wünsche ich Dir für Deine Schwangerschaft. Es wird alles gut werden. :knuddel:

Nursy 19.12.2018 12:02

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Liebe Sibylein,

ich hatte jetzt monatelang die gleichen Schmerzen wie du sie beschreibst und hatte so eine Angst vor dem Ergebnis, dass ich nicht zum Röntgen gegangen bin.
Nun hab ichs doch geschafft und alles war ok.
Ich wünsche dir, dass es bei dir genauso ist!

Stell dir vor wir hätten keinen Krebs gehabt und diese Beschwerden, wenn der Schmerz auch noch ins Bein zieht wäre doch naheliegend, dass es sehr wahrscheinlich der Ischiasnerv ist der da quält. Aber durch unsere Erkrankung gehen wir zuerst immer vom Schlimmsten aus!

Dadurch spannt man sich noch mehr an und der Schmerz wird noch schlimmer!
Ich habe erst vor kurzem von einer Betroffenen erzählt bekommen, dass ihr der Arzt erklärt hat, dass jede Schwangerschaft auch mit Entzündungsprozessen einhergehen kann und deshalb Tumormarker nicht aussagekräftig sind!

Mir hat übrigens von starkem Schmerzmittel bis Cortison nichts geholfen, was du ja in der SS sowieso alles nicht nehmen könntest.

Erst simple Dehnungsübungen ( z.b wenn man das als Schwangere machen darf... hab ich am Rücken liegend das schmerzhafte Bein durchgestreckt und die Zehen Richtung Körper gezogen. Das hat höllisch in der Wade weh getan aber nach 2 Wochen waren die Schmerzen im Griff und ich kann wieder Stiegen steigen usw.)

Ich wünsche Dir das alles Liebe und schöne Feiertage!

sibylein 03.05.2019 17:44

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Hallo, ihr Lieben, ich habe mich schon länger nicht mehr gemeldet, aber immer wieder mitgelesen.

Mein Sohn ist am 7.3.geboren und es geht ihm prima. Er ist so süß und gibt mir so viel Kraft und Zuversicht.

Trotzdem plagen mich seit ein paar Tagen wieder Ängste. Ich hatte ja in der Schwangerschaft schon Hüftschmerzen und Rückenschmerzen. Die waren nach der Geburt erstmal drei Wochen weg. Nun hab ich zwar keine rückenschmerzen mehr, aber wieder Hüftschmerzen rechts. Und sofort kommt die Angst hoch, ob es Metastasen sind. Mit Untersuchungen möchte ich noch ein wenig warten, das packe ich psychisch jetzt nicht.

Ich weiß, ihr seid keine Ärzte, aber habt doch viel Erfahrung. Ich habe die hüftschmerzen nur bei oder nach Belastung, also längere Spaziergänge, nachts und in Ruhe so gut wie gar nicht. Manchmal sind sie an einer Stelle , manchmal sehr unspezifisch und irgendwie auch im Po und Oberschenkel.

Das ist doch eigentlich nicht so typisch für Metastasen ,oder?

Liebe Grüße

launi.de 04.05.2019 22:10

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Erstmal herzlichen Glückwunsch und alles Gute für Euch

Also wenn es dich beruhigt..ich hatte dieselben Probleme und mir hat meine Psychoonkologin dann mal gesagt...Metastasen hören nicht einfach auf in der Nacht weh zu tun. Wenn Sie wehtun, dann auch nachts. Wenn man das mal mit klarem denken versucht( ja ich weiß, ist manchmal schwer��)stimmt, warum sollten sie dann nicht weh tun?
Mir hatte es unglaublich geholfen. Ich hoffe dir auch��

LG launi

Erzsi 04.05.2019 22:10

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Liebe Sibylein,

Erstmal herzlichen Glückwunsch! Schön von Dir zu lesen.

Ich habe auch immer wieder schmerzen in der linken Hüfte. Die Hüfte war schon immer meine ‚schwächere‘. Schon als Kind beim Skifahren hat die Hüfte gelegentlich weg getan. Wenn man älter wird, wird das leider nicht besser. Einerseits Abnutzungserscheinungen und andererseits auch mal Überanstrengung. Mir kommt Deine Schilderung sehr bekannt vor - nach Belaastung, sonst aber nicht klingt mir eher nach einem orthopädischen Problem... Das kann eine Kleinigkeit sein, die Dir gar nicht auffällt - zB wenn ein Bein auch nur einen oder zwei Millimeter kürzer ist als das andere. Das merkt man gar nicht, führt aber zu einem Beckenschiefstand und eben zu schmerzen nach längerer Bewegung.

Ich weiß, dass das sehr leicht gesagt ist, aber ich würde mich mal keine Sorgen machen. Wenn du selbst merkst, dass die Schmerzen nach Belastungen kommen, ist es mehr als wahrscheinlich, dass diese eine ‚harmlose‘ Ursache haben.

Alles Gute weiterhin und eine wunderbare Zeit mit Deinem Sohn!
Liebe Grüße
Erzsi

sibylein 06.05.2019 21:26

AW: Schwangerschaft und Angst vor Metastasen
 
Danke, Launi ,für deine Worte, die mir tatsächlich unheimlich gut getan und mich beruhigt haben.
Erzsi, ich war bei meiner osteopathin. Sie hat tatsächlich einen ziemlich starken beckenschiefstand festgestellt und meint auch, dass die schmerzen daher kommen und während der Stillzeit wohl auch nicht viel besser werden.
Soweit bin ich nun beruhigt. Trotzdem keimen natürlich immer wieder Ängste auf, auch wegen der tumormarker, dass ich nicht alt werde.ich habe so Angst vor der nächsten Nachsorge und weiß nicht, ob ich die tumormarker nochmal bestimmen lasse.
Liebe Grüße


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