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lunetta 28.08.2019 12:40

Konvexitätsmeningeom
 
Hallo ihr Lieben!

Lange schon lese ich hier still mit, nun hat es mich tumormäßig auch getroffen, wahrscheinlich gutartig, Diagnose kann aber erst gesichert nach der Histologie bei der OP gemacht werden.

Mein Meningeom ist kugelförmig mit 1,8 cm Durchmesser, Raumforderung in den Frontallappen, gut durchblutet, Nähe Sprachzentrum und Motorik.

Meine Beschwerden sind chronische Kopfschmerzen, manchmal so stark, dass ich tagelang nichts anderes machen kann als liegen.
Und mir ist seit einem halben Jahr dauerübel und Brechreiz - habe über 30 kg abgenommen, kann kaum essen, kein Appetit, da mir ständig schlecht ist.

Ich war dann eigentlich wegen der Gewichtsabnahme im KH zum Durchchecken und da wurde es bei einem Schädel CT entdeckt.

Danach dann MRT, Vorstellung beim Neurochirurgen und Terminisierung der OP für den 14.10.

Meinem Mann und mir hat es den Boden unter den Füßen weggezogen.

Ich habe große Angst vor der Gehirn-OP, und die lange Wartezeit ist da auch nicht dienlich:(

Da Meningeome aber langsam wachsen, wurde mein OP Termin ganz normal mit normaler Wartezeit vergeben, vorher nur Notfälle, und die Termine sind eben schon bis Herbst vergeben.

Seit ca. 1 Woche kommen nun zu den Kopfschmerzen auch Sehstöungen, Schwindel, und Kribbeln im rechten Arm dazu - mein Tumor sitzt links, also kämen die Ausfälle dann rechts, deshalb auch das Kribbeln im rechten Arm.

Ich weiß dass ich hier zu den Glücklichen gehöre, deren Tumor wahrscheinlich gutartig ist, aber es tröstet mich dzt. nicht sehr.... außerdem ist es schrecklich, wenn einem täglich kotzübel ist, und man nicht essen kann.
Ich bin sowieso nie dick gewesen, aber jetzt bin ich klapperdürr...

Danke dass ich euch hier mein Herz ausschütten durfte!

GLG

lunetta 14.09.2019 14:34

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Hallo ihr Lieben!

Anscheinend sind hier nicht viele Betroffene von meningeomen unterwegs...

Ich hoffe, dass ich trotzdem hier weiter schreiben darf, es muß auch niemand antworten - es tut einfach gut, wenn man in einem Forum schreiben kann, wo andere Verständnis dafür haben, dass man ab dem Zeitpunkt der Diagnose eines Tumors, ein anderes Leben lebt...

Man stellt vieles in Frage, versucht sich die Zeit nach der Op vorzustellen, und Folgeschäden einzuschätzen.

Meine Op ist nun in 4 Wochen, und einerseits bin ich froh, wenn die Zeit schnell vergeht, damit ich es endlich hinter mit habe, andererseits würde ich am liebsten den Kopf in den Sand stecken und mich gar nicht operieren lassen - ich hab große Angst vor der OP.

Am meisten Angst macht mir, dass ich weiß, dass ich nach der Op auf Intensiv komme, und wahrscheinlich dort aufwachen werde.
Ich habe weniger Angst vor den Schmerzen, sondern mehr dass mir nach der OP übel ist und ich mich übergeben muß, das ist das Schlimmst für mich - und hatte ich bis jetzt nach jeder OP, obwohl ich das bei jedem Anästhesievorgespräch gesagt habe und man mir versprochen hatte, dass ich was dagegen bekomme, aber scheinbar bin ich immun dagegen.

Außerdem habe ich jeden Tag schreckliche Kopfschmerzen, mir ist dauerübel und das alles ist natürlich schlimm, wenn man noch wochenlang auf die OP warten muß.

Aber ich will hier nicht jammern, anderen geht es ja viel schlimmer als mir.

GLG an alle!

Beccamaus 16.09.2019 08:07

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Liebe Lunetta,

ich kann bei diesem Thema leider gar nicht mitreden, freue mich aber das es gutartig ist. Denn so kannst du nach der OP wieder anfangen zu genesen. Dieses Privileg haben viele andere nicht. Ich weiß es ist einfach zu sagen, aber rede dir das positive ein und nicht das negative. Mir hat man mal gesagt das man das antrainieren kannst, vielleicht kannst du dich bis zur OP damit beschäftigen das anzutrainieren:lach2: Sage dir, gut, mir ist schlecht, aber nach der OP kann ich sündenfrei Essen :laber: Mir hat man als Beispiel damals das halbe Nutella Glas genannt. Ein negativ deckender Mensch würde sagen "Scheiße, das Glas ist schon wieder halb leer", ein positiv denkender Mensch würde sagen " Geil, noch ein halb volles Glas". Weißt du was ich mein??? Was meinst du welcher Mensch besser durchs Leben geht?:rotier:

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Glück der Welt für die OP und freue mich wenn ich Zeitnah nach der OP von dir lesen.

glG

tatus 24.09.2019 18:17

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Hallo Lunetta, ich habe auch ein Meningeom 11 x 7 mm in der Schädelgrube am Keilbeinflügel. Es wurde auch nur durch Zufall entdeckt, da ich im Dezember eine Gesichtslähmung hatte und da ein CT gemacht wurde, um einen Schlaganfall auszuschließen. Ich fiel aus allen Wolken, da mein Mann vor 2,5 Jahren an einem Hirntumor gestorben ist. Man hat mir gesagt es ist fast immer gutartig und ich sollte es erst mal unter Beobachtung halten und regelmäßig kontrollieren. Im Mai hab ich ein CT machen lassen, es war ewin bis zwei mm gewachsen. Eigentlich müßte ich ein MRT machen lassen, doch davor hab ich panische Angst, hab schon mal eins wegen Platzangst abgebrochen. Mein Hausarzt sagt, ich soll mich nicht verrückt machen, solange ich keine Beschwerden oder Ausfallerscheinungen habe. Nur bei jeden kleinen Beschwerden denkt man da ja sofort dran, mir ist ab und zu schwindelig, das kommt allerdings mehr von den Nebenhöhlen, wenn ich stark verschleimt bin.
Deine OP rückt jetzt ja näher, ich werde an dich denken und drücke dir ganz fest die Daumen. Es wird bestimmt alles wieder gut, liebe Grüße Karen

lunetta 25.09.2019 19:26

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Liebe Karen!

Danke für deine lieben Worte!

Mach das MRT mit einem Benzodiazepin, muß ich auch nehmen, sonst halte ich die Röhre nicht aus.

Dann bist du auch beruhigter!

GLG

thueringer 29.09.2019 19:51

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Hallo Lunetta,

ja, man wacht nach der OP auf der Intensivstation auf, aber das ist normal. Schmerzen solltest Du nach der OP kaum haben. Also da sind andere OPs doch viel schlimmer. Normal, wenn Du jetzt keine Asusfallerscheinungen hast, geht es Dir nach der OP sicher recht schnell wieder gut. Mache eine AHB, dann wird das.

tatus 17.10.2019 10:19

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Hallo Lunetta, ich hoffe du hast die OP gut überstanden und wünsche dir schnell gute Besserung. LG Karen

lunetta 18.10.2019 17:58

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Hallo ihr Lieben!

OP war am Montag, alles raus, Histologie WHO steht noch aus.

Mir ging es die ersten Tage nicht seht gut . hatte zwar kaum Schmerzen, aber dauerübel und ich bekam für 4 Tage hochdosiert Fortecortin zur Hirnabschwellung, und hab es gar nicht vertragen:(

Übelkeit, Herzrasen, sehr hoher Blutdruck, erhöhte Temperatur, und eine inner Unruhe, dass ich ab dem Moment als ich aus der Narkose erwacht bin, erst gestern Nacht das erste Mal etwas schlafen konnte.
Furchtbar diese Nebenwirkungen von so hochdosiertem Kortison.

Man kann sich da auch gar nicht erholen, wenn der Körper so unter Dauerstrom steht...

Vielleicht darf ich am Sonntag schon nach Hause.

GLG

tatus 20.10.2019 14:37

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Hallo Lunetta, aber du hast es überstanden, das ist die Hauptsache. Ich wünsche dir ganz schnell Besserung, zu Hause kann man sich auch besser erholen. Mir geht es im Moment wieder besser und ich war noch nicht zum MRT, der Schwindel ist weg nur meine Angst ist immer noch etwas da. Ich würde mich freuen, wenn du weiterhin berichtest, wie es dir geht. LG Karen

lunetta 20.10.2019 20:06

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Hallo!

Bin heute entlassen worden.
Hatte zuvor noch die Nahtentfernung, Verbandswechsel und dann hat mich mein Mann zu Mittag abgeholt.
Die lange Heimfahrt war ein Horror - mir war vom Autofahren so schwindelig und übel, ich dachte ich schaffe es nicht bis nach Hause:(

Zuhause rein bei der Tür und sofort ins Bett für ein paar Stunden.

Man glaubt nicht wie es einem geht nachdem man 1 Woche quasi nur im Bett war und nur am Gang auf und nieder spaziert ist.

Das Autofahren war zuviel Bewegung, zuviel Reize - mir war echt kotzübel.


Ich bin geschwächt, was ganz normal ist, nach so einer OP, und bin noch nicht belastbar - Duschen ist eine körperliche Herausforderung, aber man kann danach ja gleich wieder ins Bett.

Ich werde mich nun noch schonen und es langsam angehen lassen.

Man ist nach 1 Woche noch nicht fit.

lunetta 07.12.2019 18:22

AW: Konvexitätsmeningeom
 
Hallo ihr Lieben!

Leider habe ich einige Horrorwochen hinter mir:(

2 Wochen nach meiner Entlassung begann meine Naht zu nässen und aufzugehen. Es begann eine Wundheilungsstörung, die man zuerst konservativ in den Griff zu bekommen versuchte.

Leider mußte nach 5 Wochen eine Not.OP gemacht werden, da die Naht bereits infiziert war, und der Knochendeckel begann nekrotisch zu werden.

In der 2. Op wurde der Knochendeckel entfernt, und ein Titannetz eingesetzt.
Wieder 10 Tage KH, diesmal habe ich es nicht mehr so gut weggesteckt.

Die Nacht ist nun doppelt so groß, es mußte die alte Naht großflächig ausgeschnitten und angefrischt werden, mehr Schmerzen, und auch psychisch geht es mir nicht so besonders gut.

Wurde nun vor einer Woche wieder entlassen, und nun habe ich schon wieder seit ein paar Tagen ein geschwollene Stelle, wie eine kleine Beule neben der Naht.

Ich hoffe, dass es sich nur um eine Art Hämatom handelt und nicht wieder ene Wundheilungsstörung oder ein Abszeß etc.

Falls es bis Anfang der Woche nicht besser wird, fahre ich wieder auf die Neurochirurgie, auch wenn ich das KH nicht mehr sehen kann:(

2 Kopf-OP´s mit langen Narkosen steckt man nicht so einfach weg.

Hab das Gefühl ich komme dzt. nicht richtig auf die Füße...

GLG

thueringer 14.12.2019 20:16

AW: Konvexitätsmeningeom
 
hm, da war ich für Dich zu optimistisch. Tut mir leid, das es bei Dir so doof lief. Mache eine AHB, die wird Dir auf alle Fälle helfen und danach erst eine langsame Wiedereingliederung.

elke/kärntner 13.02.2020 13:47

AW: Konvexitätsmeningeom
 
liebe lunetta,

wie gehts dir denn mittlerweile?
ich hoffe, deine körperliuche behandlung ist mittlerweile abgeschlossen und du kommst dazu dich etws zu erholen!

wie gehts dir denn psychisch?

ich hatte mitte nov auch eine hirn-op und ebenso das glück, daß alles gutartig war. auch bei mir gabs einige ungeplante begleiterscheinungen und folgen. körperlich muss ich noch ein bißl an mir arbeiten und kognitiv auch, aber das wird werden mit geduld.

bei mir kommt nur offenbar eine posttraumatische belastungsstörung ans tageslicht und ich komm nicht gut klar. aber gleichzeitig kommt ein großes schuldgefühl, das so zu empfinden, weil eben......gutartig! "nur noch gesund" werden....."stell dich ncht so an, anere haben nicht so ein glück!" etc....solche gedanken kreisen unaufhörlich. und ich bin mir sehr bewusst, daß ich froh sein muss, daß ich 1. überlebt habe und 2. kein pflegefall bin......und ich bin darüber froh! und trotzdem fühl ich mich nicht erleichtert....... ich bin geschockt, weil ich trotz aufklärung davor nicht wahrhaben wollte, daß es eig echt knapp war.........
und ich weiß nicht wohin mit diesen gefühlen und gedanken.....hier sind menschen mit "echten prolemen" da mag ich mich nicht so breit machen......menschen, die keine derartigen ops hatten, können aber glaub ich nicht nachvollziehen wie das ist......

ich wünsch dir sehr, dß es dir mittlerwile möglichst gut geht und wenn du magst meld dich gerne- auch gern per pn.

alles liebe!!

ps: mit mir auf der intensiv und auf reha waren einige patienten mit meningiomen.


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