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Heike_48 16.11.2012 14:24

Bin total überfordert
 
Hallo,
ich bin hier neu - hier in Kurzfassung mein bisheriger Weg. Am 1.11. Knoten in der Brust festgestellt - Am 8.11. OP Mamma awar 2 cm groß und es wurden 4 Lymphknoten entfernt. Heute nun der Anruf von der Uni - der Histobefund ist zwar unauffällig - was immer das auch heißt :confused: und ich soll am Montag wieder kommen - man muss noch mal operieren es ist noch was da. Mehr weiß ich nun auch nicht und bin jetzt absolut am Boden wo ich noch vor dem Anruf noch ziemlich positiv eingestellt war. Was wird mich jetzt erwarten - total OP oder nur wieder was rausschnippeln und dann danach davor habe ich Angst.

Habe hier schon etwas gestöbert und ich finde es ganz toll wie ungezwungen man hier miteinander umgeht. Ich hoffe es kann mir hier irgend jemand etwas dazu schreiben.

LG
Heike

mara64 16.11.2012 16:12

AW: Bin total überfordert
 
Hallo Heike,

erstmal willkommen im Club, wenn Du wie wir alle auch am liebsten nicht beigetreten wärst.

Zu den Aussagen der Uni: ich könnte mir denken, dass mit der „unauffälligen Histo“ gemeint ist, dass die Lymphknoten sauber sind.

Das noch mal nachoperiert werden muss kommt häufiger vor; es ist nämlich sehr wichtig, dass der Tumor „im Gesunden“ entfernt wird. Stellt man bei der histologischen Untersuchung fest, dass sich im Randbereich noch Tumorzellen befinden ( die im Schnellschnitt bei der OP nicht entdeckt wurden) muss nachgeschnitten werden.
Das schließt aber nicht aus, dass trotzdem brusterhaltend operiert werden kann.

Und egal, was danach kommt, es ist zu schaffen, nicht schön, aber machbar.
Aber warte erst einmal ab, Schritt für Schritt geht’s weiter und irgendwann ist alles überstanden.

Liebe Grüße
mara

Swissmiss 16.11.2012 16:40

AW: Bin total überfordert
 
Hallo Heike,

Ruf die Klinik nochmal an, bevor du ängstlich in das WE gehst. Unauffällig heisst ja eigentlich alles ok oder? und frage solange du es nicht verstehst.

Mut, Mut, Mut :)

bikersuzi 16.11.2012 17:35

AW: Bin total überfordert
 
Hallo Heike, ich würde an deiner Stelle auch nochmal mit der Klinik sprechen und abklären, was genau UNAUFFÄLLIG bei denen bedeutet. Das nochmal nachgeschnitten werden muss ich oft der Fall. Deshalb mach dir mal nicht so viel Gedanken. Ruf da nochmal an. Das Wochenende kann lang werden, wenn man so im Ungewissen ist. Ich hoffe, du kannst deine Fragen noch vor dem Wochenende klären. Viel Glück.

LG Sandra

Heike_48 17.11.2012 16:07

AW: Bin total überfordert
 
Meine Lieben,

Ihr seit nett und mit Euren Aussagen bin ich schon etwas relaxter geworden. Konnte leider nicht mehr mit der Klinik sprechen - war nämlich gestern auf einer Feier und habe dies auch sehr genossen - einfach mal nicht an Krebs zu denken und einfach über Gott und die Welt reden.
Bin jetzt optimistisch und genieße die Zweisamkeit mit meinem Partner der Montag ist schnell genug da und dann weiß ich genaueres.
Habe trotzdem eine Weile gebraucht ein Forum zu finden - wo man sich alles von der Seele schreiben kann und wo man auch wieder eine Antwort bekommt. Auf alle Fälle werde ich mich am Montag noch mal nach meinem Klinikbesuch einklinken und Euch mitteilen was los ist.
Jetzt stöbere ich einfach noch ein wenig.
LG Heike

Johanna53 24.11.2012 14:41

AW: Bin total überfordert
 
Ich weis nicht warum immer nachgeschnitten wird, und Frauen sich freuen wenn brusterhaltend operiert wird!
So,nun zur Erklärung.Wenn man ein gutes MRt -Bild oder Mammografiebilder hat,die Tumoren gekennzeichnet sind ,Biopsie unter Ultraschall gemacht wird-----wo ist dann das Problem.
Und wer etwas nachforscht ,entweder bei den Ärzten ,die gerne ihr Wissen weitergeben,oder im Internet,der weis das nur die radikalere Methode ,auch subkutane Mastektomie----die bessere Methode ist. Studien aus Österreich,übrigens die BESTEN nach den USA----und auch den USA haben ergeben das die subkutane Mastektomie vor Neubefall schützt.


Grüße von Hanna:mad:

karatina 24.11.2012 16:51

AW: Bin total überfordert
 
Zitat:

Zitat von Johanna53 (Beitrag 1155318)
(..)der weis das nur die radikalere Methode ,auch subkutane Mastektomie----die bessere Methode ist. Studien aus Österreich,übrigens die BESTEN nach den USA----und auch den USA haben ergeben das die subkutane Mastektomie vor Neubefall schützt.

Hallo Hanna,

ich bin selbst brusterhaltend in einer anerkannten und zertifizierten Klinik operiert worden. Obwohl ich mich eher zu den informierten und interessierten Patienten zähle, so habe ich die von Dir genannten Informationen nicht.
Es wäre für alle brusterhaltend operierten Frauen bestimmt interessant, wenn Du die Ergebnisse der benannten, teilweise ja die "besten", Studien hier verlinken könntest oder sie näher beschreiben könntest.

Danke im Vorraus und mit besten Grüßen
Katharina

Finistère 24.11.2012 17:33

AW: Bin total überfordert
 
Hallo Hanna,

ich wüsste nicht was an einer brusterhaltenden OP dilettantisch sein sollte. Auch ich wurde in einem zertifizierten BZ brusterhaltend operiert und bin froh darüber.

Gruß Gaby

Mary-Lou 24.11.2012 18:00

AW: Bin total überfordert
 
Zitat:

Zitat von Hanna
...der weis das nur die radikalere Methode ,auch subkutane Mastektomie----die bessere Methode ist...
Verstehe nicht das Brustzentren in Deutschland noch so diletantisch arbeiten.

Ich denke nicht, dass das etwas mit dilettantisch zu tun hat . . . sondern einfach mit Erfahrungswerten der Ärzte und Kliniken und man heute einfach in der Lage ist auf jede Patientin individueller einzugehen und Für und Wider einer Behandlung abzuwägen.

GsD sind heute die "Holzhammer-Methoden" nicht mehr üblich, mag es die Ablatio sein, die Entfernung von zu vielen Lymphknoten oder aber Chemo, egal ob sie denn etwas bringt oder nicht.
Zitat:

Zitat von Hanna
Frage mich wie einige ihre Brustzentrum -Zulassung bekommen haben.

Wie schön, dass Du dies beurteilen kannst (obwohl ich erstaunt feststellen muss, dass Rechtschreibung wohl nicht zu Deinen Stärken zählt:D) . . .
Gerade das macht doch ein Brustzentrum aus, die individuelle Behandlung (s.o.)

Etwas erstaunte Grüße

P.S. Ich bin übrigens aufgrund eines invasiven trifokalen lobulären CA beidseitig "radikal" operiert, freue mich jedoch für jede Frau, der das erspart geblieben ist.


Nov06 24.11.2012 18:32

AW: Bin total überfordert
 
Hanna, ich hätte damals ALLES dafür gegeben, brusterhaltend operiert werden zu können!

Aber BET ging nicht, ich musste der Ablatio zustimmen. Sonst wäre ich wohl nicht mehr hier...

Und auch bis heute ist der Schaden nicht repariert, mein erster Aufbau ging schief, ich befinde mich jetzt im zweiten Aufbau, der aber sehr langwierig ist und lebe schon 5,5 Jahre ohne Brust und es ist für mich immer noch furchtbar. Da heilt die Zeit die Wunden nicht, ich brauche die zweite Brust.
Ich bin sowas von stutenbissig geworden, ich gefährde ernsthaft meine Ehe..
Man darf auch die Psyche nicht vernachlässigen, für die meisten Frauen ist Brustverlust nicht zu ertragen...
Ich bin das beste Beispiel dafür..

Kirsten

carlen 25.11.2012 09:40

AW: Bin total überfordert
 
Hallo Hanna,
in unserem Brustzentrum wird sehr genau geschaut, welche Frauen brusterhaltend operiert werden können und wo eine Ablatio notwendig ist. Die Wünsche der Patientinnen werden dabei natürlich in die Entscheidung einbezogen. Ich finde das Vorgehen nicht diletantisch und die Erfolge geben den deutschen Ärzten recht.

Ein Link zu Deinen zitierten Studien wäre nicht schlecht.

Liebe Grüße,

Carlen

bifi65 25.11.2012 10:02

AW: Bin total überfordert
 
Hallo,

@hannah: meine Ärzte haben ganz klar gesagt, dass sich im Laufe der Jahrzehnte gezeigt hat, dass es keinen Überlebensvorteil für die abladierten Patientinnen gab, jedoch große Vorteile für die Lebensqualität der brusterhaltend operierten. Auf welche Studienlage sie sich dabei bezogen haben, kann ich natürlich nicht sagen, aber genau wie Mary schon sagte, die Zeit der Holzhammer-Therapien sind gottseidank vorbei.

Ich gehöre zu den beidseitig abladierten Patientinnen, die auch keinen Aufbau machen wollen. Und es ist kein Zuckerschlecken, diese OP! Vielleicht unterschätzt du die Größe der Wundfläche, die natürlich hinterher vernarbt und den Narbenzug spüre ich auch nach einem halben Jahr noch sehr deutlich und muss immer gegen an arbeiten.
Ich finde deinen Post hier daneben, er hat keinerlei fachlichen Hintergrund und verunsichert nur die Leute. Ich denke nicht, dass die Leitlinien der Brustkrebstherapie (nach denen die zertifizierten Zentren arbeiten) aus der Luft gegriffen sind und das DU mehr weißt, als alle anderen zusammen. Sorry.

@alle:Zum Thema des Nachoperierens: Wenn man mal sieht, wie wenig sich Tumormasse vom angrenzenden Gewebe unterscheidet, dann wundert es nicht, dass die Resektionsgrenze nicht eindeutig zu erkennen ist. Ob sich im Randgebiet noch Zellen befinden, kann eben nur die Histo klären. Die Unterschiede sieht man nicht. Um es mal ganz klar auszudrücken, auf dem OP Tisch liegt ein schwabbelndes blutiges Gewebeklümpchen, in dem man vielleicht mal eine veränderte Struktur erkennen kann, aber manchmal nicht mal das. Das vermag nur eine mikroskopische Untersuchung und die ist während der OP natürlich nicht möglich.

liebe Heike ich hoffe, du überstehst deine zweite OP gut und wünsche dir für alles, was folgt, nur das Beste. Am Anfang steht man immer vor einem großen Berg und gerade weil es so viele Möglichkeiten gibt, ist es schwierig, sich die für sich selbst relevanten Dinge herauszufiltern. Aber das wird schon mit der Zeit. Und zwischendurch feiern und an was anderes denken hört sich doch schon mal gut an :)

Viele liebe Grüße von
Birgit

Gertraud 25.11.2012 10:50

AW: Bin total überfordert
 
Ich teile die Meinungen von Kirsten und Birgit und möchte nur dazu sagen, daß ich gottfroh bin, nach bds. Tumoren (G1 und G2), die brusterhaltend operiert wurden, im Verhältnis zu vielen anderen hier noch "billig" davon gekommen zu sein.

Außer den relativ unscheinbaren Narben und gelegentlichem Zwicken erinnert mich meistens nichts an die Beinah-Katastrophe. Und daß die eine Brustwarze nun etwas höher sitzt als die andere, damit kann ich sehr gut leben.

Zweifelhafte Amputation ? Nein, danke ! Im übrigen verweise ich auf die rasanten Fortschritte der Medizin, wie z.B. es noch vor einigen Jahren undenkbar war, durch Unfall abgetrennte Gliedmaßen wieder anzunähen und in Funktion zu versetzen !

Liebe Grüße

Gertraud

Johanna53 25.11.2012 15:24

AW: Bin total überfordert
 
Danke für Eure Statements....eine subkutane Mastektomie ist keine Amputation .
Ich habe mich dafür entschieden ,obwohl in der Mammografie die rechte Brust oB.war.Es wurde das gesamte Drüsengewebe entfernt,Mamillen erhalten ,da die gefundenen Tumore die gewünschte Entfernung zu dieser aufwiesen.

In der pathologischen Untersuchung hatte man in der rechten "gesunden" Brust ein ausgeprägtes DCIS gefunden.(es war bildlich noch nicht darzustellen)

Diletantisch ist für mich ,wenn in der ersten Op nicht alles entfernt wurde,dann nochmals nachgeschnitten wird.Da ich keine Lymphknotenbeteiligung hatte ,konnte ich diese Op-Methode für mich wählen mit gleichzeitigem Implantataufbau.
Die Studien habe ich im Ärzteblatt online gelesen....Datum ? werde danach suchen im Archiv.
Brustkrebs-Österreich kann jeder bei google finden....
Ich will hier nicht irgendjemanden verurteilen ,das steht mir auch garnicht zu.Ich denke nur das jede Patientin das Recht auf die für sie bestmögliche Behandlung hat.LG.Hanna

Bömi 25.11.2012 19:38

AW: Bin total überfordert
 
Hallo,
nach neoadjuvanter Chemo ist für mich jetzt auch eine subcutane Mastektomie und gleichzeitigen Aufbau mit Silikon geplant. Um den Tumor ist ein großer Bereich mit Mikrokalk zu erkennen. Der Abstand zu Haut und Brustwarze ist wohl ausreichend. Der Termin war für nächste Woche angesetzt. Die operierende Ärztin (bekannte Brustspezialistin eines großen süddeutschen Brustzentrums) hat sich dafür entschieden, erst zu bestrahlen und anschließend zu operieren. Grund: Die Brusthaut leidet so weniger unter der Bestrahlung, da sie besser versorgt wird. Wird erst operiert, dann bestrahlt, kann es zu größeren Problemen mit der Haut kommen. Schweren Herzens habe ich den OP-Termin abgesagt und trage den Tumor also noch länger mit mir rum. In 10 Tagen geht es los mit der Bestrahlung. Dann werde ich beruhigter sein. Aber die therapielose Zeit empfinde ich belastender als die Chemozeit. Hat jemand Erfahrungen mit der subcutanen Mastektomie und vorhergehender Bestrahlung? Mir wurde gesagt, dass sich die Prognose nicht verschlechtert und der Tumor unter der Bestrahlung auch noch kleiner werden kann. Da frage ich mich schon, warum es nicht die gängige Reihenfolge also auch nicht leitliniengerecht ist.
@Johanna: Wurdest du vorher bestrahlt?
Viele Grüße
Bömi


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