Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Bauchspeicheldrüsenkrebs (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=10)
-   -   Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=69469)

pankreas_ca 28.02.2017 14:24

Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Hallo liebe Foris,

ich bin 69 Jahre alt und bei mir wurde Anfang des Jahres ein metastasierter Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt. Seit einem Monat bekomme ich palliative Chemotherapie (Gemcitabin).

Mein Zustand ist momentan sehr gut und ich kann auch gut essen und trinken und nehme auch schon regelmäßig hochkalorische Trinknahrung zu mir.
Leider habe ich schon viel Gewicht verloren (durch Tage, an denen mir übel war) und seit 2 Wochen esse ich wirklich sehr gut und mir ging es immer gut, leider konnte ich kein Gewicht zulegen, trotz hochkalorischer Nahrung zusätzlich.
Jetzt habe ich Angst, dass mein Gewicht weiter sinkt, wenn mir mal wieder übel ist, und ich dann nichts wieder zulegen kann. Das Gewicht ist jetzt schon in einem kritischen Bereich.

Habt ihr noch Ideen, warum ich nicht an Gewicht zunehme, liegt es an der Chemo, der schlechten Verdauung etc.?
Was würdet ihr tun, einfach noch viel mehr Nahrung trinken? So gut schmeckt sie mir aber auch nicht...

Vielen Dank für Eure Meinung!

Saerdna 28.02.2017 18:31

AW: Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Hallo,

ich denke schon, daß das auch an der schlechten Verdauung liegen kann. Vielleicht ist die aufgenommene Nahrung viel zu kurz in Deinem Körper, als daß sie richtig verarbeitet werden kann. (?)

"Seit Anfang des Jahres..." :(

Das ist ja nun wirklich nicht lange. Hattest Du denn echt früher nichts bemerkt? Oder früher schon mal Probleme mit der BSD?

Gemcitabine hatte ich in der Chemo auch. Bin Jahrgang 1957, also was jünger. Metastasen wurden bisher jedoch nicht entdeckt. Toi, toi...

Das mit der palliativen Chemo hört sich so..... sorry..... aber "endgültig" an irgendwie.
Wenn Du das verträgst, würde ich noch mehr, auch Trinknahrung, nehmen. Überhaupt alles, was schmeckt u. drin bleibt.
In der Rehaklinik bekam ich von den Ärzten wegen meinem Gewichtsverlust nach der Whipple-OP das Okay, alles zu futtern, was ich will.

:)

Hast Du schon mal eine Ernährungsberaterin kontaktiert?

Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute!

Savantis 03.03.2017 11:54

AW: Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Hallo,

das mit der Ernährung und BSDK ist so eine Sache....

Bekommst Du denn irgendwelche Enzyme? Diese kann Deine Bauchspeicheldrüse nicht mehr produzieren, deswegen ist es sehr wichtig diese in Tabletten Form zu jeder Mahlzeit einzunehmen.

Leidest Du unter Übelkeit oder Duchfall, besonders unter Fettstuhl?
Gewichtsverlust und Fettstuhl lassen sich durch die Ersetzung der herkömmlichen Nahrungsfette durch so genannte MCT-Fette ausgleichen bzw. beheben.

Gibt es in der Onko Praxis die Möglichkeit sich mit einem Ernährungsberater zu treffen? Die meisten bieten sowas an. Der kann Dir genau sagen, wieviel Fett Deine Nahrung erhalten kann usw...

Palliativ bedeutet erstmal nur, dass man nicht von einer Heilung ausgeht.

Hast Du einen Pflegedienst?

Vorsorgevollmacht und Patientenverfüfung sind auch sehr wichtig...ich weiß alles, was man nicht machen will, aber es ist sehr wichtig auch für Deine Familie.

Wenn ich noch irgendwie helfen kann, melde Dich bitte.

Liebe Grüße
Sava

pankreas_ca 07.03.2017 22:42

AW: Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Hallo Saerdna,

danke für deine lieben Worte!

Ich habe tatsächlich erst Ende des Jahres größere Probleme mit Erbrechen, Appetitlosigkeit gehabt, davor war eigentlich nichts zu merken. So ist es ja leider meist bei BSDK... :-(

Ich habe bisher noch nichts bemerkt, was auf eine schlechte Verdauung schließen lässt, also keine Blähungen, kein Durchfall, kein Fettstuhl...aber es kann natürlich trotzdem gestört sein.

Ich war letzte Woche bei einer Ernährungsberatung, hier wurde mir Kreon empfohlen, was ich jetzt auch versuche, und mehr MCT-Fette zu nehmen. Habe ich jetzt auch zu Hause.
Bisher noch ohne größeren Erfolg.
Der Berater meinte auch, dass man bei Krebs und Chemo einen Stressstoffwechsel hat, wo der Körper viel mehr verbraucht als nötig, und ich müsste wahrscheinlich viel mehr Kalorien zu mir nehmen, als ich es momentan kann, weil ich kann immer nur kleine Portionen essen und da ist es schwer, auf viele Kalorien zu kommen...
Auf jeden Fall werde ich auch versuchen, mehr Trinknahrung zu trinken...


Hi Sava,

danke für die Tipps, genau das gleiche hat mir der Ernährungsberater letzte Woche auch gesagt...MCT, Enzyme...
Ich nehme jetzt Pangrol zu fetthaltigen Mahlzeiten.
Mal schauen ob es hilft, aber ich denke ich bräuchte insgesamt mehr Kalorien, aber so viel Appetit habe ich leider oft nicht...

Einen Pflegedienst habe ich schon, das andere auch. Finde ich auch sehr wichtig.

Liebe Grüße!


Nun hat mein Pflegedienst empfohlen, einen Port legen zu lassen, für eine eventuelle parenterale Ernährung.
Kennt sich jemand mit dieser Ernährungsform aus?
Wie habt ihr das vertragen, gab es Nebenwirkungen?
Der Dienst meinte auch, dass man das mit einer Pumpe bequem auch zu Hause machen kann.
Von anderen habe ich gehört, dass man das erst möglichst spät machen sollte, wenn wirklich nichts anderes mehr geht...
Vielen Dank für eure Tipps!

Liebe Grüße

G.M 08.05.2017 08:07

AW: Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Hallo pankreas_ca ich kenne das Problem. Hatte ich auch. Zur Zeit habe ich mein Gewicht wieder auf ca. 40, 41 kilo was mich sehr stolz macht. Ich war zum Teil runter auf 36 Kilo bei 160 cm Größe. Nun mit Kreon (vor dem Essen 1 oder auch zwei). Dann hatte ich mir Opii Tinktur verschreiben lassen. Ist ein sehr geringer Anteil von Opium drin. Normal ist das für Schmerzpatienten, aber hilft auch bei Verdauungsproblemen. Wenn man Durchfall hat zum Beispiel oder das ständig Rumoren im Bauch was sehr nervend ist. In geringen Dosen wie gesagt stoppt das den Durchfall und behebt das rumpeln :) Das stoppt so ziemlich alles. Zusätzlich nehme ich noch Loperamid AL (auch für Durchfall). Mit diesen Dingen habe ich es geschafft mein Gewicht wieder aktuell etwas hochzukriegen. Das Essen bleibt etwas länger im Verdauungstrakt und wird nicht gleich ausgeschieden. So kann es im Körper etwas ansetzen.

Vielleicht kannst Du das damit mal versuchen.

LG Gina

pankreas_ca 07.07.2017 18:22

Starke Blähungen durch verminderte Leberfunktion?
 
Hallo liebe Foris,

bei mir wurde Anfang des Jahres Bauchspeicheldrüsenkrebs im Endstadium festgestellt und seitdem bekomme ich Gemcitabin Monotherapie, welche auch schon gut angeschlagen hat, der Tumor hat sich leicht verkleinert.
Ich habe auch Metastasen in der Leber und es wurde auch eine Verstopfung der Pfortader festgestellt.
Seit einigen Wochen habe ich immer mehr Blähungen und einen harten Bauch, was sehr unangenehm ist bis hin zu Schmerzen.

Kreon, Mittel gegen Blähungen etc. helfen so gut wie gar nicht.

Vielen Dank schon mal!

Hildegard H. 07.07.2017 19:24

AW: Starke Blähungen durch verminderte Leberfunktion?
 
als Nichtmediziner weiss ich nicht, ob die beschriebenen Blähungen Folge einer Leberschädigung sein können. Aber es gibt in jedem Reformhaus oder in Drogerien Tees (Fenchel, Anis und Kümmel gemischt). Einen Versuch ist es wert.
MfG

Anchilla 08.07.2017 08:01

AW: Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Wann gilt es als Entstadium bei BSK?

Wenn sich durch Gemca der Tumor schon ein wenig verkleinert hat, warum wird dann nicht mit stärkerer Chemo gearbeitet um noch mehr zu erreichen?

Ich habe auch eine Metastase an er Leber gehabt. Durch Chemo, vielleicht auch Curcumin, ist diese weg gewesen.

Es klingt als ginge es Dir, abgesehen von den Blähungen, "ganz gut".
Könnte man da nicht ein wenig mehr versuchen?

LG Anchilla

pankreas_ca 10.07.2017 23:03

AW: Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Hallo Hildegard,

die Ursache der Blähungen lässt sich schwer feststellen...
Ein Ultraschall des Abdomens hat keine weiteren Erkenntnisse gebracht, es kann z.B. die Leber sein, die ja bei dieser Art Krebs oft auch betroffen ist und wodurch dann die Verdauung gestört ist, vielleicht ist es aber auch die Bauchspeicheldrüse, die schlecht arbeitet.
Tees habe ich schon probiert, helfen leider auch nicht...
Trotzdem vielen Dank!

Hi Anchilla,
Zitat:

Zitat von Anchilla (Beitrag 1378050)
Wann gilt es als Entstadium bei BSK?

Meiner Meinung nach, wenn es schon Metastasen gibt. Die sind bei mir z.B. in Leber, Lunge, ...
Zitat:

Zitat von Anchilla (Beitrag 1378050)
Wenn sich durch Gemca der Tumor schon ein wenig verkleinert hat, warum wird dann nicht mit stärkerer Chemo gearbeitet um noch mehr zu erreichen?

Es klingt als ginge es Dir, abgesehen von den Blähungen, "ganz gut".
Könnte man da nicht ein wenig mehr versuchen?

Das klingt ja echt gut, dass deine Metastase weggegangen ist.
Wie ist denn dein Zustand jetzt und welche Therapie hast du bekommen?

Ich glaube, bei mir wird erstmal ein Zyklus mit einem Medikament behandelt, als Zweitlinientherapie kann man dann sicher auch noch etwas stärkeres nehmen, wenn der Krebs z.B. resistent geworden ist. Meine Onkologin meinte damals, man sollte nicht am Anfang schon mit dem stärksten Mittel anfangen, sondern sich das lieber aufsparen, um dann später noch etwas zu haben, was wirken könnte.

Es geht mir auch "ganz gut", wobei die Blähungen schon recht schlimm sind auch ich habe dadurch auch weniger Appetit bzw. auch Angst, viel zu essen.

Schon nach meiner Diagnose vor einem halben Jahr war mein Allgemeinzustand nicht gut, so dass meine Onkologin mir von einer schweren Therapie (Folfirinox) abgeraten hat, ich habe bisher auch die leichte (Gemcitabine) ganz gut überstanden, aber viel öfter hätte mir nicht übel etc. sein dürfen, dann wäre ich jetzt schon deutlich schwächer. Ich schaffe es jetzt gerade so, mein Gewicht zu halten, was auch schon an der unteren Grenze liegt. Zwischendurch ging es mir tatsächlich auch mal sehr gut, wobei ich da auch nicht nennenswert Gewicht aufbauen konnte, und dann kamen die Blähungen... :-(
Jetzt hoffe ich, dass sich die Blähungen geben, aber momentan ist noch keine Besserung aufgetreten.
Ich bekomme auch einen Blutverdünner seit 1 Woche, dadurch hofft man, dass die zugesetzte Pfortader vielleicht etwas aufgeht, dann könnte die Leber wieder besser arbeiten.

Danke für deine Tipps!

Anchilla 13.07.2017 19:06

AW: Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Ich bekomme schon lange Folfirinox. Natürlich ist das nicht so Klasse. Am Tag der Chemo komme ich nach Hause und gehe direkt ins Bett. Danach geht es mir 1-2 Tage ganz gut. Dann kommen 3-4 Tage wo ich einfach geschwächt und ziemlich fertig bin. Aber ich lebe !!
Danach kommt dann eine Woche wo es mir ganz gut geht und ich relativ normal lebe. Naja, bin nicht mehr so leistungsfähig wie früher und kann mit meinen Enkeln auch nicht mehr im Garten rennen und Fußball spielen. Aber ich kann sie noch erleben, mit ihnen spielen und Spass haben. Das ist etwas was mich mächtig aufbaut...lächel

Für mich ist Aufgeben keine Option, zumindest so lange nicht, wie ich noch auf die Beine kann.

HessNordlicht 27.08.2017 13:36

AW: Gegenmaßnahmen bei Gewichtsverlust trotz gutem Zustand
 
Hallo,
ich werde seit einem Halben Jahr künstlich ernährt wegen starken Gewichtsverlust , habe einen Port unter der Schulter, bekomme 2 liter Olimel 5,7 die ich über ca 16 Stunden via Pumpe zu Hause zugeführt werden. Habe jetzt nach der Chemo Zeit (8 Zyklen agressiv) dann 10 Kg zugenommen bin ganz Glücklich darüber. Nebenwirkung keine bei mir nur sehr oft PP Nachts.
Gruss HessNordlicht Dieter


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:44 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.