Wie sollten Untersuchungen aussehen?
 

Hallo,

Meine Schwiegermutter hat vor etwa einem Jahr Nierenkrebs bekommen. Die Niere wurde entfernt und es hieß, der Tumor wäre verkapselt gewesen.

Ein paar Monate später stellten sie Metastasen in der Lunge fest. Derzeit wird sie mit sutent behandelt, was auch noch gut anschlägt.

Allerdings wurde nun auch ein Tumor auf der haut entfernt, der sich ebenfalls als Metastase herausstellte.

Sie wurde Donnerstag per CT (Lunge) untersucht. Davor wurde komplett alles gecheckt (Knochen und soweiter) Nun meine frage: die nächste Untersuchung in 3 Monaten soll wieder nur ein Lungen-CT sein. Woher soll man dann aber wissen, ob nicht woanders was wächst? Wie engmaschig wird sowas kontrolliert?
Und was sagt ihr zu diesem ominösen hauttumor? Kann es sein, dass sich sowas während der Einnahme von sutent entwickelt oder war es womöglich davor schon da?

Vielen dank!

AW: Wie sollten Untersuchungen aussehen?
 

Hallo Soleil,

alle mir bekannten Kliniken mit Nierenkrebs Erfahrung machen im metastierten Stadium unter einer medikamentösen Therapie (z.B. Sutent) vierteljährlich ein CT oder MRT vom Oberbauch mit kleinem Becken und ein CT von der Lunge. Wird so auch von Experten empfohlen. Allerdings gibt es beim Nierenkrebs keine für den Arzt verbindliche Leitlinie an die er sich halten muss. So kommt es immer wieder zu abweichenden Methoden. Da hilft nur nerven oder den Doc wechseln. Wenn, wie bei deiner Schwiegermutter, Metastasen in mehreren Organen (auch die Haut ist ein Organ) aufgetreten sind, wäre sicherheitshalber auch mal an ein MRT vom Kopf zu denken.

Du schreibst, sie wurde vorher komplett gecheckt, wie ging das vor sich, welche Untersuchungen wurden da gemacht (MRT, CT, Ultraschall, Röntgen, Szintigraphie, Blutkontrolle)?

Welche Histologie hat denn der Tumor deiner Schwiegermutter (nach TNM-System)?

Ob die Metastase (vom Nierenkrebs?) auf der Haut schon vorher da war oder nicht kann man nicht beurteilen, wenn da vorher nicht untersucht wurde. Möglich ist beides.

Jetzt noch der obligatorische Hinweis auf die Anlaufstelle, welche im Faden "Arzte und Kliniken für Nierenkrebs" ganz am Anfang steht. Dort gibt es jede Menge Infomaterial.

Gruß

Jan

AW: Wie sollten Untersuchungen aussehen?
 

Hallo Soleil,

Ursache und Ausgangspunkt von Metastasen sind immer einzelne Zellen oder Zellhäufchen, die der Tumor verliert oder aussendet, solange er da ist.
Oft liegen sie lange irgendwo im Körper herum und beginnen irgendwann zu wachsen, das kann auch nach vielen Jahre sein.
Aus der Literatur weiß ich von einem Mann, an dessen Unterarm 7 Jahre nach einer NZK-Op. ein Knubbel zu wachsen begann. Die Op. brachte eine Metastase ans Licht.

Die Lunge ist das am besten durchblutete Organ, deshalb können Sutent und Co. dort am besten Einfluß nehmen und wirken.
Die Haut ist weniger gut durchblutet, so daß auch Sutent hier weniger gut wirken kann.
Metastasen können also nicht wegen Sutent beginnen zu wachsen, sondern trotz Sutent.

Allerdings kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Sutent auch vorläufig ruhende Metastasen angreift, evtl. nur schwach, zu schwach.
Aber die Metastase reagiert darauf "normal", indem sie beginnt zu wachsen.

Das als kleine Ergänzug zu Jans vollständiger Antwort.

Alles Gute,
Rudolf

PS
"verkapselter Tumor" ist eine häufige Fehleinschätzung von Urologen.

AW: Wie sollten Untersuchungen aussehen?
 

Ich danke euch schon mal für eure Antworten. Ich versuche mal mehr über den Verlauf und die Befunde zu erfahren. Habe noch mehr Fragen, aber die stelle ich dann mal mit etwas mehr Ruhe und Zeit und mit den näheren Infos.

Vielen dank!