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Lotte21 27.12.2022 10:51

TN G3 - Panikattacken/Bluthochdruck/Schwindelanfälle
 
Hallo zusammen,
letztes Jahr war ich zum ersten Mal lesend hier im Forum.
Gebärmutterhaltskrebs.
Allerdings hatte ich Glück und da Frühstadium ohne Lymphknotenbeteiligung war nach Konisation und anschliessender Totaloperation alles wieder gut.
Damals komplett durchgecheckt, alles BEstens.

Jetzt habe ich seit Anfang Dezember die Diagnose Brustkrebs TN G3
Ich stehe noch völlig unter Schock. Meine Psyche dreht völlig ab. Ich habe Panikattacken und Bluthochdruck sowie Schwindelanfälle.
Davor hatte ich nie Probleme mit Blutdruck oder Schwindel.
Wenn ich nicht dran denke, gehts mir gut. Also versuche ich mich abzulenken.

Lymphknoten sind beteiligt, CT steht noch aus (am Donnerstag) und ich habe eine wahnsinnige Panik, dass jetzt auch noch Metastasen gefunden werden.

Ich hab schon einiges durchgemacht und bin sonst sehr optimistisch und positiv, aber diesmal habe ich einfach nur Panik und Todesängste, obwohl mir die Ärztin sagte, mein Krebs sei gut behandelbar und ich müsse daran nicht sterben.
Vor jeder neuen Untersuchung bekomme ich Panikattacken.
Wie geht ihr damit um oder besser gesagt, wie seit ihr damit umgegangen?

Andererseits bin ich mit vielem sehr pragmatisch. Job und Finanzen hab ich geregelt. Perücke ausgesucht, alles an Hilfsmitteln besorgt, was man so brauchen kann in der Chemo (Pflegeprodukte für Mund etc. ).
Wenn nur diese Angst nicht wäre...

dirk66 27.12.2022 13:58

AW: TN G3 - Panikattacken/Bluthochdruck/Schwindelanfälle
 
Liebe Lotte21,

ich möchte Dir schreiben, dass es normal ist, wenn man vor der nächsten Untersuchung Angst/Panik hat. Es zu unterdrücken wäre wahrscheinlich auch nicht gut. Ich lese aber, dass Du sehr offen und anpackend vor gehst. Das machst Du gut und so solltest Du es auch weiter tun, Lotte.
Zum Brustkrebs selbst kann ich aus Erfahrung natürlich nix beitragen, komme von der "Nieren-Fraktion". Aber hier gilt mal vom Grundsatz das Gleiche. Bin in 2 Selbsthilfegruppen und es gibt eigentlich keinen, der entspannt auf die nächste Untersuchung wartet, schon gar nicht, wenn etwas in der Luft steht.
Liebe Grüße, dirk66

Lotte21 27.12.2022 20:11

AW: TN G3 - Panikattacken/Bluthochdruck/Schwindelanfälle
 
HAllo Dirk,

danke für Deine Nachricht.
Leider scheint hier derzeit nicht allzu viel Austausch zu sein.
Hoffentlich, weil alle wieder gesund geworden sind.

Ich hab mir heute Baldriantabletten besorgt (soll wohl auch bei Chemo genommen werden dürfen).
Und ich beschäftige mich. So kriege ich die TAge einigermassen rum.

Am meisten helfen mir die Betroffenenberichte. Viele mit dem selben Krebs wie ich sind nach Ende der neoadjuvanten Chemo krebsfrei.
Also hab ich jetzt ein Zeil...das will ich auch!

Dir auch weiterhin Glück, Optimismus und ganz viele schöne Tage!

Lotte

Breeze 27.12.2022 20:42

AW: TN G3 - Panikattacken/Bluthochdruck/Schwindelanfälle
 
Liebe Lotte,

es tut mir wirklich leid, dass Du nach überstandener Krankheit nun wieder mit so einer üblen Diagnose konfrontiert wirst. Die Anfangszeit mit der ganzen Ungewissheit ist dabei sicher die schlimmste Phase. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass die Untersuchung am Donnerstag mit einem guten Ergebnis enden wird! Leider habe ich auch nicht wirklich einen Tip, wie man sich die Zeit bis dahin ablenken könnte. Ich denke aber, Du machst das schon sehr gut! Du liest Dich dabei sehr reflektiert. Und die Aussage Deiner Ärztin hört sich doch auch nicht so schlecht an! Ich sende Dir erst einmal einen Haufen positiver Gedanken und drücke wie gesagt die Daumen für Donnerstag!

jessi-78 23.01.2023 00:27

AW: TN G3 - Panikattacken/Bluthochdruck/Schwindelanfälle
 
Liebe Lotte21
Es tut mir sehr leid, das du vor einiger Zeit eine frische Diagnose erhalten hast. Wie geht es dir inzwischen? Deine Anfrage ist ja nun schon einige Wochen her .
Ich habe im Jahr 2020 die Diagnose Brustkrebs erhalten. Im Jahr 21 zwei Rezidive im April und im Juli. Chemo, Bestrahlung, Tablettenchemo, Hyperthermie, die drei Op's und den ganzen Zirkus mitgemacht.
Heute ist wieder alles gut. Soviel dazu. Ich kenne es zumindest, vor Rückschlägen zu stehen. Ich kenne auch Panikattacken. Ich hatte im Vergangenen Jahr insgesamt 5 Mal in Abständen von etwa 2 Monaten, plötzlich von jetzt auf gleich aus der völligen Ruhe heraus, Sinustachykardien. Herzfrequenz bei ca 170. Schlimmes Gefühl. Ließ sich auch nur durch den Notarzt durchbrechen. Ich weiß nicht genau wie sich deine Panikattacken zeigen, aber bei mir war es so. Dann kam die Angst vor der Angst. Wenn der Puls zu schnell wurde, Aufregung, Blutdruck steigt und klar kann das auch mit Schwindel einhergehen. Teufelskreis. Ich war irgendwann so getriggert das ich abends da saß und Angst hatte das es wieder passiert. Könnte an nichts anderes denken. Der Blutdruckanstieg durch Aufregung machte es nicht besser. Irgendwann wurde mir ein Antidepressivum verschrieben das genau dagegen hilft und es hilft auch gut. Dauert natürlich seine 2-3 Wochen. Zur Überbrückung wurde mir Tavor verschrieben. Als Bedarfsmedikament. Es war schon Beruhigend es in der Nähe zu haben. Inzwischen setzt die Wirkung des Antidepressivum ein und ich brauche die Bedarfsmedikation nicht mehr. Soll man auch nicht lange oder oft nehmen, da Tavor abhängig machen kann. Ich bin Ansich kein Freund von all dem, aber gerade muss ich auch schaden und Nutzen abwägen. Was sonst gut hilft ist die konzentrierte Atmung. 4 Sekunden tief in den Bauch einatmen, und dann 8 Sekunden langsam, tief durch gespitzte Lippen ausatmen. Das wiederholst du mehrmals, bis dein Puls wieder unten ist. Dein Blutdruck steigt Stressbedingt und hat wenn ich es richtig verstanden habe, keinen Krankheitswert. Also steckt dein Körper das soweit erstmal gut weg.
Vielleicht kannst du dich auch mit Entspannungsübungen beschäftigen. Meditation oder Achtsamkeitstraining oder ähnlichem. Ich hoffe dir geht es inzwischen etwas besser und wenn nicht, das ich dir etwas helfen könnte mit meiner Antwort.
Alles Liebe, Jessica. :winke:


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