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17.10.2002 22:18

Chemotherapie???
 
hallo zusammen,

wer von euch hat nach gebärmutterkrebs-op zusätzlich zu einer strahlentherapie auch noch eine chemotherapie (wenn ja: welche?) bekommen?

ich würde mich über infos sehr freuen!

herzlichst, lika

17.10.2002 22:40

Chemotherapie???
 
Liebe Lika, ich stehe vor dem gleichen Problem, ich habe jetzt ein Rezidiv des Cervixca. und weiß nicht richtig wie es weitergehen soll. Nach Aussage meiner behandelnden Ärzte ist eine Wirksamkeit der Chemo bei Gebärmutterkrebs nicht klar. Allerdings habe ich hier schon Frauen getroffen, die schon nach der Ersterkrankung eine Chemo erhielten. Momentan bin ich auf der Suche nach Infos. Wenn Du etwas erfährst, wäre ich Dir für Hinweise dankbar. Alles Liebe S.

18.10.2002 12:34

Chemotherapie???
 
liebe s.,

wir stecken wohl beide in einem ähnlichen dilemma....
es ist leider definitiv so, dass es weder studien noch harte fakten gibt, die eine wirksamkeit von chemotherapie beim endometriumkarzinom belegen könnten. dennoch scheint es vereinzelt meinungen zu geben, die einen eventuellen erfolg nicht gänzlich ausschließen mögen.
zu einer kombination aus radiotherapie und chemotherapie wurde mir von mehreren kompetenten seiten (z.b. klinik für tumorbiologie freiburg, chef der uni-frauenklinik heidelberg...) geraten, aber eben immer mit der einschränkung, dass ein erfolg völlig ungewiss sei.
die entscheidung liegt also letzlich beim patienten.
ich schwanke heftig zwischen "nichts unversucht lassen" und "keine zusätzliche belastung ohne eine erkennbare aussicht auf erfolg"....
noch bin ich unentschlossen, aber ich habe das gefühl, dass mir vor lauter zweit- und drittmeinungen einholen so langsam die zeit davon läuft. meine op war am 10.09., die weiterbehandlung sollte also möglichst bald beginnen können.

was hast du in erfahrung gebracht? was sagen deine ärzte genau? welche art chemo sollst du evtl. bekommen?

wäre schön, wenn du dich wieder meldest!
herzlichst, lika

18.10.2002 19:03

Chemotherapie???
 
Hallo Lika, meine OP war auch am 10. 9. glaub ich zumindest, (war ein Dienstag?). Ich soll jetzt erstmal noch eine PET bekommen, da meine Metastase ganz ungewöhnlich war, nach Aussage meiner Ärzte. Ich hoffe, daß die Kostenfrage bald geklärt ist und vor allem, daß nichts weiter dabei rauskommt. Erst danach soll der weitere Behandlungsplan erfolgen. Vor Bestrahlung habe ich Angst, würd ich nur im äußersten Notfall machen, habe soviele Frauen mit extremen Nebenwirkungen kennengelernt. aber das muß halt jeder für sich entscheiden, manche haben Glück und keine Nebenwirkungen. Ich frag mich halt auch die ganze Zeit, ab man nicht trotzdem bestimmte Sachen machen sollt, auch wenn die Wirkung zweifelhaft ist (Chemo). andererseits gibt es eben keine aussagekräftigen Studien und vor allem beziehen sich viele Statistiken auf viele Jahre und vor 10 bzw. 5 Jahren war alles noch anders. Einen Satz habe ich mir auf die Fahne geschrieben (hat mir eine ältere Krankenschwester nach der OP als Abschied gesagt): Geben Sie nie auf, die Onkologie macht Riesenfortschritte und was vor einem JAhr noch unmöglich erschien, ist heute möglich. Am Montag hab ich ein Gespräch mit meinem Prof. und hoffe mehr zu erfahren, zumindest mal wie es mit den Untersuchungen weitergeht. Eins ist mir nämlich aufgefallen, daß es mir zeitweise (vor allem wenn ich entsprechendes gelesen habe)überall zwickt, das heißt ständig woanders. Ich glaube die Ungewißheit ist Gift für meine Psyche. Wie geht es Dir da? Bis bald, freue mich von Dir zu hören. S. (Übrigens ich hatte ein Plattenephitelcarcinom der Cervix)

19.10.2002 16:25

Chemotherapie???
 
liebe s.,

ja, mir geht es auch so! die ungewissheit bzw. die phase der klärung, welche therapie denn nun "maßgeschneidert" sein könnte, ist sehr zermürbend.
ich schlafe extrem schlecht und das thema krebs ist ständig in meinem kopf. an erholung nach op (ist ja ein zufall: wir beide am 10.09.? es war ein dienstag!) ist garnicht zu denken, fühle mich richtig im stress: untersuchungen, zweit- und drittmeinungen einholen, im internet recherchieren...
immer noch eine untersuchung, wieder bangen...
ich habe nach der op u.a. eine magenspiegelung, eine darmspiegelung und eine 75-minütige kernspintomographie (dachte ich komme garnicht mehr raus aus der röhre...) hinter mich gebracht. am dienstag steht noch ein CT thorax auf dem plan.

um welche art metastase handelt es sich bei dir? konnten die metas bei der op entfernt werden? blieben reste oder sind sie noch vollständig da?

fühlst du dich nicht auch so langsam unter zeitdruck? was sagen deine ärzte dazu? kann der therapiebeginn immer noch weiter verzögert werden?
hattest du schon mal ein PET? bei mir wurde vor der letztjährigen mamma-ca-op eine durchgeführt.

hattest du schon mal eine bestrahlung?
die bestrahlung der brust habe ich ganz gut vertragen, aber bauchbereich ist natürlich sensibler, wegen der vielen organe/schleimhautbereiche.

mir tut seit ein paar tagen mein unterster rückenbereich (so ums steißbein herum) weh und im bauch "zwickt" es auch.

melde dich bald wieder!
viele liebe grüße von lika

19.10.2002 19:05

Chemotherapie???
 
Liebe Lika, die Metastase war im großem Netz, angeblich verkapselt und im Gesunden entfernt. Sonst hat sich unter der OP nichts gezeigt, eine während der OP durchgeführte zytologische Spülung ergab keine Krebszellen im Bauch. Ansonsten habe ich noch ein Lungenröntgen bekommen, das wars erstmal, da ich ja kurz vorher das MRT hatte, zur Sicherstellunge der Diagnose. Darauf war außer der Metastase (die allerdings nicht als solche erkannt wurde)auch nichts zu sehen. Eine PET-Untersuchung hatte ich noch nicht. Meine Heilungschancen lagen lt. Aussage der Ärzte 99 sehr hoch, mit einem Rückfall war nicht zu rechnen und die Metastase ist wohl auch an einem sehr ungewöhnlichen Ort aufgetaucht (Höhe Bauchnabel). Aber ich bekomm irgendwie immer den falschen Teller. Also, mit dem Tag, das stimmt, ich hab nachgeschaut, bin montags rein und Dienstag OP. Freitags hab ich mich wieder entlassen lassen. Die Schmerzen im Rücken (Lendenbereich rechte Seite) hab ich auch, allerdings hab ich schon die letzten Jahre immer Rückenschmerzen gehabt, das hat nichts zu bedeuten. Auffällig ist bei mir momentan, daß ich immer reagiere, wenn ich was gelesen habe, z.b. Kopfschmerzen, oder Schmerzen unter den Armen usw. Jedes Ziepen macht mir Angst, dabei ist es unwahrscheinlich überall was zu haben. Aber Schlafen kann ich recht gut, nur ich schlaf halt mit dem Gedanken ein und wache damit auf, ich hoffe, daß vergeht bald.

Heute war ich mit meinen Kleinen und meinem Mann Drachensteigen, daß war das erste Mal seit der OP, daß ich fast den ganzen Tag nicht an diesen Mist gedacht habe.

Ich habe bisher weder Bestrahlung noch Chemo bekommen. Nach meiner Ersterkrankung 99 war dies nicht indiziert. Mein Tumorstatium war damals 1b M0 N0. Selbst der KID hielt eine Bestrahlung nicht für notwendig. Also habe ich nichts weiter machen lassen. Es hätte wahrscheinlich an der heutigen Diagnose nichts geändert. Und vor der Bestrahlung hab ich einen Horror, da ich eine Frau kenne, der dabei der Darm kaputt gegangen ist. Ist zwar nicht die Regel, aber wenn man so nah dran ist...also für mich nur im äußersten Notfall eine Bauchbestrahlung.

Freue mich von Dir zu hören. S.

20.10.2002 14:30

Chemotherapie???
 
liebe s.,

das verstehe ich gut, dass du vor der bestrahlung einen horror hast... trotzdem: die bekannte mit den drastischen auswirkungen auf den darmbereich (stoma?) dürfte eher ein seltener fall sein. solche gravierenden spätfolgen treten meines wissens nur bei 1-10% der patienten auf. aber auch bei mir sind solche möglichen strahlenfolgen natürlich im hinterkopf.

wie sah denn bei dir der verlauf der tumormarker aus? konnte man daran was erkennen?

ich hatte übrigens auch netzmetastasen, aber nicht solitär, sondern ausgedehnt. mir wurde bei der op ein 20 cm großes stück vom netz entfernt. es wurde von mehreren seiten attestiert, dass dieses ausbreitungsmuster für ein endometriumkarzinom/korpuskarzinom extrem ungewöhnlich sei. deshalb sei auch keine eindeutige therapieempfehlung möglich. einig waren sich alle befragten ärzte nur in der wirksamkeit einer bestrahlung, was die zusatz-chemo anbelangt gab es unterschiedliche meinungen.

inzwischen habe ich mich aber weitgehend entschieden: ich werde nichts unversucht lassen und deshalb auch die chemo anpacken, in der hoffnung, dass es nicht sinnlos sein wird.

wie alt sind deine kinder?
unterstützt dich dein mann/deine familie?
warst du berufstätig?

ich freue mich wieder von dir zu hören!
liebe grüße von lika

22.10.2002 11:32

Chemotherapie???
 
Hallo liebe Lika, jetzt endlich komme ich dazu Dir zu antworten. Wollt ich eigentlich gestern schon, habs aber leider nicht mehr geschafft. Die Bekannte mit den Strahlenschäden war von meiner ältesten Tochter die Mutter einer Freundin. Allerdings bin ich mir nicht so ganz sicher, ob alles was so im Krankheitsverlauf erzählt wurde objektiv betrachtet war, weißt ja, meistens wird ein Schuldiger gesucht und das war in dem Fall die Bestrahlung (bzw. die Ärzte,die sie veranlaßt haben).

Meine Tumormarker scheinen gut zu reagieren, den genauen Verlauf kannst Du unter der Rubrik:"Tumormarker und wieder 3 Tage Angst" nachlesen. Lange bevor die Netzmetastase gefunden wurde, stiegen die Werte an. allerdings sind sie zwischendurch mal wieder gesunken, weshalb wir immer noch mit weitergehenden Untersuchungen abgewartet haben. Zumal auch bei mir alles sehr ungewöhnlich erscheint. Im "normalen"Rezidivgebiet war bei mir bisher nichts zu finden. Eine Netzmetastase, vor allem nach 3 Jahren ist wohl bei Cervixca. selten. Meine operierenden Ärzte haben dies so noch nicht gesehen. Die Oberärztin operiert schon 11 Jahre.

Ach so, meine Familie unterstützt mich sehr, allerdings möchte ich Einzelheiten dazu aus verschiedenen Gründen nicht ins Forum stellen. Vielleicht treffen wir uns mal im Chat, um sowas zu bequatschen. Berufstätig bin ich immer noch, das heißt mein Mann hat eine Firma und ich bin "mithelfende Ehefrau".

Ist bei Dir eigentlich mal eine PET-Untersuchung angeraten worden? Ich habe momentan ziemliche Angst vor Knochenmetastasen, soll zwar eher selten sein, aber was heißt das schon. Ich bekomm öfters "den falschen Teller".

Ich freue mich wirklich Dich hier zum Austausch gefunden zu haben. Ich denke auch das kann uns Kraft geben. alles Liebe S.

22.10.2002 16:22

Chemotherapie???
 
hallo liebe s.,

ich freue mich auch, dass wir uns austauschen können! es hilft schon viel, einfach mit ähnlich betroffenen mal "reden" zu können....

PET hatte ich letztes jahr vor meiner brustkrebs-op. es war eine langwierige und anstrengende untersuchung (ca. 1,5 stunden regloses liegen in der röhre, als vorbereitung auch schon sehr langes stillliegen.... das zieht sich über zig stunden hin).
das ergebnis hat mich sehr aufgewühlt, weil mehrere herde entdeckt wurden, die aber allesamt nicht eindeutig tumorös waren. das ist ja das vertrackte an PET: hoch sensitiv, aber eben nicht tumorspezifisch, d.h. es wird zwar hochsensibel reagiert, aber halt auch auf "normale/harmlose" entzündliche prozesse, die im körper ablaufen. mir hat das PET 2001 im hinblick auf die therapie nichts gebracht, aber das ist natürlich auf keinen fall zu verallgemeinern!

gerade heute wurde mir vorgeschlagen, ich solle doch noch ein PET machen lassen. ich hatte besprechung von kernspin bauchraum und CT thorax: in der lunge gibt es einen herd, der eine meta sein könnte, aber auch eine harmlose erklärung wäre denkbar, ebenso in der leber. hier könnte ein PET evtl. sicherheit bringen. die frage wäre nur, welche konsequenz daraus gezogen werden könnte...

bevor ich mich für ein PET entscheide, lasse ich die aktuellen bilder noch vergleichen mit aufnahmen aus dem jahr 1998, da gab es nämlich auch schon mal was auffälliges in lunge und leber - bei identischen mustern könnte ich fast 100%ig davon ausgehen, dass es sich um harmlose erscheinungen (z.b. hämangiom) handelt.

finde ich toll, dass du unterstützung durch deine familie hast -hab' ich glücklicherweise auch!
du schaffst es, neben haushalt und kindern auch noch beruflich tätig zu sein? und das in deiner derzeitigen situation? alle achtung, ich glaube, ich könnte das nicht.

alles gute, bis bald! :-)) lika

28.10.2002 14:00

Chemotherapie???
 
hallo liebe s.,

wie geht es dir?
hatte am donnerstag mein gespräch beim onkologen, er hat sich erfreulicherweise sehr viel zeit (über 1 stunde) genommen. er rät - wie schon einige seiner von mir befragten kollegen.... - zu carboplatin PLUS ein taxan, um eine breitere abdeckung zu erzielen. das ist natürlich in meinem besonderen fall sehr einleuchtend und ich werde dem wohl zustimmen. spätestens übernächste woche wird es losgehen.

heute hatte ich leber-sono zur überprüfung eines unklaren herdes in der leber. leider keine 100%ige sicherheit, dass es ein harmloses hämangiom (blutschwämmchen) ist. ein vergleich von ct-thorax bildern steht auch noch an - mal sehen, was dabei herauskommt.

wie ist denn bei dir inzwischen der stand der dinge?
ich freue mich, mal wieder von dir hören!

alles liebe, lika

02.11.2002 09:11

Chemotherapie???
 
Wenn du Lust hast, schau dir meine Homepage und meine Erfahrungen an.
www.Jutta-Mueller.de/krebs.html

07.11.2002 17:50

Chemotherapie???
 
hallo liebe s.,

schade, dass du dich schon so lange nicht mehr gemeldet hast. wie geht es dir? alles ok?

bei mir ist die entscheidung nun gefallen. ich werde eine chemotherapie mit carboplatin + taxotere(=docetaxel) + epirubicin machen.
diese 3er-kombi deckt so ziemlich alle möglichkeiten ab, was in meinem besonderen fall ( 3 versch. tumorarten in relativ kurzer zeit) wohl sinn macht. wenn schon chemo, dann "volle breitseite"....

nächste woche geht es los. den 1.zyklus bekomme ich stationär verabreicht.
ich wünsche mir sehr, dass ich es ganz gut packe und vorallem natürlich, dass es hilft! bitte daumen drücken!

herzliche grüße von lika

Hedi 10.11.2002 20:28

Chemotherapie???
 
Hallo Lika

Wünsche dir für die nächste Woche alles Liebe und drücke dir die Daumen, dass die Chemo anschlägt und es dir nicht allzu schlecht geht. Halte dir beide Daumen.
Bitte melde dich wieder, wenn du zuhause bist.

Alles Liebe

11.11.2002 15:47

Chemotherapie???
 
liebe hedi,

vielen dank für deine guten wünsche! :-)
am donnerstag 14.11. bekomme ich die infusionen, bitte ganz doll daumen drücken.... hab ordentlich muffensausen....
wenn ich wieder zuhause bin melde ich mich, ok?

alles liebe
lika

16.11.2002 15:02

Chemotherapie???
 
hallo zusammen,

herzlichen dank an alle, die mir für die erste chemo-runde (epirubicin/taxotere/carboplatin) die daumen gedrückt haben!
war drei tage in der klinik und habe alles ohne größere akut-probleme überstanden. nur auf das taxotere habe ich sofort mit einem heftigen "flush" überreagiert, nach einer fenistil-spritze und verlangsamung der infusionsgeschwindigkeit ging es dann ohne komplikationen weiter.
glücklicherweise hatte ich keine übelkeit (also auch kein erbrechen) und ich hoffe, dass es so bleibt!
die nächste runde steht in 3 wochen an (wenn das blutbild ok ist).

viele liebe grüße von lika


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