Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Forum für Angehörige (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49)
-   -   Ich bräuchte mal eure Hilfe (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=30896)

Jasna1971 30.01.2008 15:41

Ich bräuchte mal eure Hilfe
 
Hallo liebe Forummitglieder,

lange war ich nur stiller Leser, doch auch als stiller Leser waren mir eure Beiträge oft eine große Hilfe und ich habe dank euch viel über diese Krankheit erfahren und gelernt.

Meine Mama ist an Eierstockkrebs erkrankt. Sie ist 58 Jahre alt, FIGO IIc, M1.
Am Dienstag bekommt sie ihre zweite Chemo. Die Ärzte sagen, es wird wohl ein harter Kampf aber sie könnte es schaffen.

Was mir im Moment jedoch die größten Sorgen macht, ist die Psyche meiner Mama. Sie ist völlig depressiv und glaubt nicht daran wieder gesund werden zu können, leider hat sie auch ein Stoma bekommen müssen und denkt nun, sie sei der totale Krüppel. Ich habe wirklich alles versucht um Ihr Hoffnung zu machen, ihr Kraft zu geben aber nichts ist zu ihr durchgedrungen.

Ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Ich bin selber nicht betroffen und wahrscheinlich ist das nochmal ein ganz anderes Gefühl. Deshalb bitte ich euch, sagt mir, wie ihr aus diesem Loch rausgekommen seid. Was hat euch gut getan bzw. was konntet ihr von euren Angehörigen annehmen. Was habt ihr gemacht, das es euch besser ging. Und vor allen Dingen was kann ich machen?

Für eure Antworten schon mal dickes Danke!
Claudia

Mosi-Bär 30.01.2008 16:27

AW: Ich bräuchte mal eure Hilfe
 
Hallo Claudia,

herzlich willkommen hier im Forum. Schön, daß dir unsere Beiträge bisher schon hilfreich sein konnten.

Wenn deine Mutter so depressiv ist und nicht glaubt, daß sie wieder gesund werden kann, dann könnt ihr als Angehörige wirklich nicht so viel machen. Ihr solltet euch mit dem Onkologen oder einem Arzt ihres Vertrauens (Hausarzt?) unterhalten. Psychologische Hilfe anzunehmen, ist in dieser Situation das Beste, was deine Mutter machen kann.

Ein Psychoonkologe wäre vielleicht der/die richtige Ansprechtpartner/in, aber da kann euch der Arzt deiner Mutter sicher weiterhelfen.

Ich selber bin damals nicht in die Depression abgerutscht, aber hier im Forum sind einige, die die Hilfe eines Psychologen in Anspruch nehmen müssen und mußten und denen es wirklich gutgetan hat. Alleine schafft man das nämlich nicht und die Angehörigen können nicht richtig helfen.

Ist ihr Stoma endgültig oder kann man es wieder zurückverlegen?

Hast du ihr schon von den Userinnen hier erzählt, die schlechte Prognosen hatten und schon lange ohne Rezidive leben?

Ich hatte FIGO IV, hatte einen malignen Pleuraerguß (Flüssigkeit zwischen den Lungenlappen der rechten Lunge), Aszites (Flüssigkeit im Bauchraum mit Tumorzellen). Die Prognose war schlecht, ich konnte nicht operiert werden.

Nach 3 Chemos hatte ich eine Komplett-Remission, wurde nach der 4. Chemo tumorfrei operiert. Behandlung beendet im August 2006 und seitdem ist alles in Ordnung.

Und es gibt hier andere Beispiele. Vielleicht hilft sowas deiner Mutter ja auch.

Ich wünsche euch und deiner Mutter, alles, alles Gute und daß es ihr physisch und auch psychisch bald besser geht.

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:

MM-Tiga 30.01.2008 16:31

AW: Ich bräuchte mal eure Hilfe
 
Liebe Claudia,
Willkommen im Forum, gut, daß Du Dich hierhergewandt hast, bestimmt können Dir die Erfahrungen anderer, vor allem Betroffener helfen!
Ich weiss, daß Du Dich vor allem an die Selbst-Betroffenen wendest, ich hoffe es ist OK, wenn ich nur ganz schnell :D noch "dazwischenfunke", weil ich das grad gelesen habe ....
Mein spontaner Eindruck war, daß Deine Mama vielleicht mit der Krankheit nur "das blanke Grauen", Siechtum und Sterben verbindet und natürlich Angst vor sowas hat.... . Hast Du ihr schon von den vielen Damen hier im Forum und ihren Schicksalen erzählt? Ihr gesagt, daß sie nicht alleine damit ist und sie durchaus eine ganze Weile noch ein angenehmes Leben haben kann -wobei Du sie ja z.B. sicher dabei unterstützen willst, wie's aussieht:rolleyes: .
Meine Mama (10 Jahre älter als Deine!) war zwar nicht so verzweifelt am Anfang, sie wollte auf jeden Fall die Sache in Angriff nehmen, aber auch ihr hat es geholfen, Informationen zu haben / zu kriegen, zu wissen, daß es Leute mit z.T. noch viel schlimmeren Diagnosen gibt, die nicht aufgeben, daß es immer Komplikationen geben kann, für die es aber oft auch Lösungen gibt etc. ...
INFORMATIONEN sind glaub ich das A und O !
Und natürlich: Es gibt die Tochter / die Kinder, vielleicht auch einen Partner, die sie unterstützen, sie nicht hängen lassen!
Is natürlich alles auch eine Typfrage und Depressionen kein Pappenstiel, aber vielleicht kann sie ihren Schock überwinden und Energie entwickeln, der Krankheit die Stirn zu bieten ?!
Übrigens: FIGO IIc is gar nicht soo schlimm , weiss sie das ?
So, das nur auf die Schnelle - jetzt mach ich Platz für die Expertinnen ;) !
Alles Gute für Deine Mama, sie ist "ja noch jung", da geht noch was!
Schön, daß Du Dich um sie kümmerst! :)
LG MM-Manuela

maxluna 31.01.2008 08:45

AW: Ich bräuchte mal eure Hilfe
 
Hallo
habe es auch erst alles durch gemacht .Die meiste kraft haben mir meine Kinder und mein Mann gegeben.Sie haben mir das gefühl gegeben mich noch zu brachen
da wir noch ziemlich Jung sind .Gib deiner mutter Zeit damit frtig zu werden und mach ihr mut das es ander auch geschafthaben die SChwere Zeit zu über Stehen.Ich Drücke dir und deiner Mutter ganz feste die Daumen und wüsche euch ales gute.:winke: :knuddel: :winke: :winke:

Ganz Liebe Grüße von

Maxluna
(Michaela)

Demako 31.01.2008 09:20

AW: Ich bräuchte mal eure Hilfe
 
Hallo, bin selber nicht betroffen, habe aber mit meiner geliebten Frau ähnliche Erfahrungen gemacht. Da sie vor 5 Jahren an B.K. erkrankte, 5cm Links und ihr gesagt wurde das es ohne Brust ampu. nicht weiter geht, war das natürlich ein schlimmer Schock für Ihre Einstellung. Ich habe dann einen speziellen Onko Psychologen zu Rat gezogen, der Sie wieder aufbaute. Ich denke, wenn da die Möglichkeit besteht, sollt man sie auch nutzen. Leider ist man als Angehöriger in so einer Situation nicht immer der beste Ansprechpartner.

Alles gute für deine Mutter
Detlef

Jasna1971 31.01.2008 14:22

AW: Ich bräuchte mal eure Hilfe
 
Hallo ihr Lieben,

vielen herzlichen Dank erstmal für eure Antworten.

@Mosi-Bär: Wir wissen nicht, wie lange meine Mama das Stoma behält, der Schließmuskel konnte erhalten bleiben und wir hoffen einfach darauf, dass es zurückverlegt werden kann.

@MM-Tiga: IIc ist auch meiner Information nach nicht aussichtslos, jedoch macht mir das M1 Sorgen (Metastase prepankreanisch). Aber ich hoffe da einfach sehr auf die Chemo.

@All: Danke für den Tip mit dem Psychologen. Auch ich bin der Meinung, dass sie sich helfen lasse soll aber leider lehnt sie auch das ab. Christine ist werde mal nach diesem Mittel fragen, welches Du vorgeschlagen hast. Ich denke, das ist auf jeden Fall noch eine Möglichkeit.

Übrigens, es tut so gut zu wissen, dass man mit dem Ganzen nicht alleine ist. Schön, dass es euch gibt!!! (Also bitte nicht falsch verstehen, ich meine das natürlich nicht Krankheitsbezogen, ach ihr wisst schon).

Alles liebe und bis bald
Claudia

Jasna1971 13.02.2008 08:52

Will mir denn niemand antworten.....?
 
Guten Morgen zusammen,

ich bräuchte mal wieder euer Feedback und euer Wissen.

Meine Mama ist im November 07 an Eierstockkrebs erkrankt. FIGO IIc, Metastasen in den Lymphknoten und eine auf
der Milz. Sie wurde operiert. ein Stoma wurde angelegt und ein paar befallene Lymphknoten wurden entfernt, allerdings
nicht alle.Am Dienstag hat sie Ihre zweite Chemo (adjuvant) bekommen, die sie gut vertragen hat. Ich hoffe, dass ihr Stoma wieder
zurückverlegt werden kann, denn das belastet sie sehr und es soll noch eine zweite OP stattfinden - der sie auf
keinen Fall zustimmen will, weil man ja alles beim ersten Mal hätte "erledigen" können - aber das ist wieder ein anderes
Thema.

Ich weiß, dass mir wahrscheinlich niemand von euch diese Frage wirklich beantworten kann aber ich brauche irgendwie
einen Anhaltspunkt irgendetwas woran ich mich halten kann bzw. womit ich arbeiten kann. Mein Vater ist vor 4 Jahren verstorben
und ich hänge unwahrscheinlich an meiner Mama (wie ihr bestimmt auch alle). Und so strange wie es klingt aber ich liege
oft abends im Bett und überlege mir wieviel Zeit ich wohl noch mit ihr habe. Ich lese im Forum um ähnliche Fälle zu finden, um
dann ungefähr einschätzen zu können, wie lange ich sie wohl noch habe. Natürlich wünsche ich mir am allermeisten, dass sie
wieder gesund wird aber ich glaube, das wird ein Traum bleiben.

Ihr Lieben, ich weiß, ihr könnt auch keine wirklich Prognose erstellen, trotzdem bitte ich euch mir eure Meinung und Einschätzung
zu sagen. Gibt es jemand, der vielleicht ähnliches hatte und mir berichten kann? Eure Meinungen und Erfahrungen sind in meinen
Augen wesentlich realistischer als die der Ärzte. Für die, sind wir doch alle nur irgendeine Statistik....

Im voraus schon mal tausend Dank!

Herzliche Grüße
Claudia

Bessie 13.02.2008 23:10

AW: Brauche Euren Rat/Eure Erfahrungen
 
Hallo Claudia!

Es ist immer furchtbar wenn ein geliebter Mensch an einer schweren Krankheit wie Krebs erkrankt und da möchte man sowohl als Erkrankte als auch als Angehörige(r) natürlich wissen woran man ist. Das Gemeine an dieser Erkrankung ist jedoch, dass niemand genaue Prognosen geben kann und wie du selbst schreibst sind Statistiken eben nur Statistiken.
Es gibt Frauen, die trotz eines fortgeschrittenerem Stadiums noch viele schöne Jahre erleben und leider auch andere, die mit einer günstigeren Ausgangslage eben weniger Glück haben. Leider konnte ich dir keine andere Auskunft geben.

Schöne Grüße
Bessie

Jasna1971 14.02.2008 08:48

AW: Brauche Euren Rat/Eure Erfahrungen
 
Liebe Bessi,

herzlichen Dank für Deine Antwort. Ja Du hast Recht, man ist in der Tat ziemlich verzweifelt. Mir war schon klar, dass mir niemand eine Prognose voraussagen kann aber ich dachte, vielleicht gibt es ja ein paar Frauen, die ungefähr das Gleiche Schicksal haben und mir vielleicht antworten können.
Aber naja, sollte wohl nicht sein........:(

Wünsche Dir einen wunderbaren Valentinstag :winke:

Alles Liebe!
Claudia

HeikeL 14.02.2008 09:36

AW: Brauche Euren Rat/Eure Erfahrungen
 
Hallo Claudia !
Es tut mir leid,dass deine Mutter auch an EK erkrankt ist.
Aber,wie Bessie schon sagte,kann niemand Prognosen abgeben.
Es besteht aber doch die Möglichkeit,dass sich die Metastasen unter Chemo zurückbilden. Bekommt sie Carboplatin und Taxol ?
Habe ich es richtig verstanden,dass es sich bei der zweiten OP nur um eine Rückverlegung des Stomas handelt ?
Das wäre ja ein wahrscheinlich nicht ganz so großer Eingriff und würde ihr die Last des Stomas wieder nehmen.
Versuche die Zeit.die ihr gemeinsam habt,ohne viele trübe Gedanken zu nutzen,auch wenn es einfach gesagt ist.
Ich wünsche Euch beiden viel Kraft und Mut.
Liebe Grüße
Heike

Jasna1971 14.02.2008 10:35

Rückverlegung Stoma
 
Hallo zusammen,

ich brauche dringend euren Rat bezüglich der Rückverlegung eines Stomas. Meiner Mama musste leider im November 2007 aufgrund des weit fortgeschrittenen Eierstockkrebses ein Stoma gelegt werden. Zuerst hieß es das Stoma wird rückverlegt, nach der OP hieß es wahrscheinlich nicht bzw. es hänge davon ab, wie gut die Chemo anschlägt. Im OP-Bericht nennt man es endständig :mad: .

Könnt ihr mir sagen, wovon es abhängt, dass ein Stoma zurückverlegt wird? Der Schließmuskel meiner Mama konnte erhalten bleiben, somit sollte doch die Grundvoraussetzung da sein. Weiter habe ich gehört, dass auch bei kompletter Entfernung des Dickdarms ein künstliches
Darmteil gelegt werden kann, um das Stoma zurückzuverlegen. Kennt ihr eventuell auch Kliniken, die ihr mir empfehlen könnt? Grundsätzlich
sind wir mit dem Florence Nightingale in Düsseldorf-Kaiserswerth sehr zufrieden.

Meine Mama ist ganz unglücklich :weinen: mit diesem Ding und ich glaube, es würde sehr zu ihrer psychischen Genesung beitragen, wenn Sie wüßte, dass es nach der Chemo zurückverlegt werden kann.

Wie immer im voraus herzlichen Dank für eure Rückmeldungen.

Alles Liebe für euch!
Claudia

Jasna1971 14.02.2008 10:49

AW: Brauche Euren Rat/Eure Erfahrungen
 
Liebe Heike,

ich habe auch die Hoffnung, dass sich die Metastasen durch die Chemo zurückbilden. Ja sie bekommt Taxol und Carboplatin und laut Ärzten stehen die Chancen 50/50 aber 50% sind immerhin nicht 20 oder 30. Bezüglich des Stomas habe ich heute ein neues Thema aufgemacht.

Danke Du Liebe für's Mutmachen :o

Wünsche auch Dir einen schönen Valentinstag!

Alles Liebe
Claudia

Jasna1971 14.02.2008 10:53

AW: Rückverlegung Stoma
 
Liebe Christine,

danke für Deine Antwort. Leider weiß ich nicht, an welchem Darmabschnitt das Stoma gelegt wurde. Der Tumor befand sich jedenfalls 5 cm ab Anus also in der Tat alles sehr knapp.

Ich werde in dem Forum mal nachhören.

Wünsche Dir einen schönen Valentinstag und denke Dienstag ganz fest an Dich!

Lieben Gruß
Claudia

Jasna1971 14.02.2008 13:22

@ Christine
 
Liebe Christine,

Stoma Forum war ein super Tipp. Habe jetzt alle Infos die ich wollte :D

Lieben Gruß
Claudia

Mosi-Bär 14.02.2008 14:16

AW: Rückverlegung Stoma
 
Hallo Claudia,

lese gerade, daß deine Mama im Florence-Nightingale-KH der Diakonie in Düsseldorf-Kaiserswerth behandelt wird.

Das ist auch mein KH. Ich bin dort 2006 operiert worden, habe in der Onkologischen Tagesklinik meine Chemo bekommen und gehe alle 6 Monate zum Staging hin (Blutabnahme, Lunge röntgen und CT).

Wir sind mit diesem KH auch sehr, sehr zufrieden, kennen es auch schon ewig.

Welcher Arzt hat deine Mama denn operiert?

Bekommt sie die Chemo stationär oder auch in der Tagesklinik?

Liebe Grüße
Mosi-Bär:winke:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:42 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.