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ir0nic 15.09.2008 11:28

Help!
 
Hallo

Ich wollte meinen Sorgen mal freien Lauf lassen.

Ich bin 23 Jahre und der Vater(62) meiner Freundin(20) ist an Prostatakrebs erkrankt.
Meine Freundin leidet sehr darunter.

Ich versuch mal den Krankheitsverlauf aufzuschreiben, kann aber kaum aussagen über Werte usw. geben, da ich mich da nicht so sehr aufdrängen will, versuch allerdings diese Werte noch in Erfahrung zu bekommen.

Also erkannt wurde der Krebs vor ca. 3 Jahren. Der Vater wurde dann mit monatlichen Infusionen behandelt. Seit knapp 7 Monaten ist alles schlimmer geworden. Er hat dann eine Chemo bekommen. Sehr viel Gewichtsverlust war die Folge. Übelkeit und Müdigkeit. Heute wurde er dann ins Krankenhaus eingeliefert. Er war so geschwächt das er keine 2 Meter mehr Laufen kann. Vor 3 Wochen wurden dann erhöhte Leberwerte festgestellt. Anscheinend durch die Chemo. Ist so was möglich? Auf alle Fälle hab ich ihn gestern wieder gesehen. Seine Haut war gelblich verfärbt und er hatte sehr große Schmerzen. So jetzt zu meinem Problem, ich weiß nicht was ich noch alles machen kann, damit es meiner Freundin wieder besser geht. Sie weint sehr oft. Was hilft ihr am besten soll ich ihr einfach nur zuhören, mir geht das halt auch alles sehr nahe, da ich ihre Familie sehr mag und es schwer für mich ist das so zu sehen.

Ich weiß einfach nicht mehr weiter, habt ihr mir vielleicht ein paar Tipps, wie ich meine Freundin aufbauen kann und ich ihr Kraft geben kann? Ich möchte sie einfach nicht auch noch mit meine Problemen belasten aus diesem Grund schreib ich lieber in dieses Forum. Soll ich mal mit meiner Freundin zum Arzt gehen, damit der uns richtig Informiert. Bin halt mega verunsichert, da meine Freundin zur Zeit sehr durch den Wind ist.

Würde mich über euer Hilfe freuen.

Grüße

Ronny

Sonny 16.09.2008 14:00

AW: Help!
 
Lieber Ronny,

eben las ich deinen Hilferuf. Ich kann mich sehr gut in die Lage deiner Freundin hineinversetzen. Mein Paps hat auch Prostatakrebs (er ist 76 und ich 44). Bei der Erstdiagnose vor 4 Jahren stürzte für mich eine Welt zusammen. Ich konnte nicht mehr klar denken, ich sah ihn sterben. Nach einer Woche des Schmerzes und der Wut funktionierte mein Kopf wieder. Ich war einfach für ihn da, begleitete ihn zu den Arztterminen wenn er es wollte. Dieses Jahr im Mai wurde eine Knochenmetastase gefunden. Der alte Schmerz brach wieder auf und stürzte mich in verzweifelte Tage. Er wurde behandelt, es ging mal auf, mal ab. Es tut so weh, den Vater leiden zu sehen, nicht (im medizinischen Sinne) helfen zu können. Lass den Schmerz deiner Freundin zu, lass sie weinen, toben, schreien. Sei einfach für sie da, nimm sie in den Arm. Eine liebe Freundin von mir gab mir diesen Satz mit auf den Weg: Wenn du deinen Vater siehst, dann freue dich, dass du ihn hast, geniesse jeden Augenblick, als wäre es der letzte, denke nicht daran, was kommt.
Ich wünsche dir, deiner Freundin und natürlich ihrem Vater alles Liebe und Gute
herzlichst
Sonny


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