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Sabi89 05.04.2009 20:28

Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Hallo,
Mein Vater war letze Woche beim Hausarzt und hat die Vorsorgeuntersuchung gemacht die einmal im Jahr stattfindet. Da wurde ein PSA Wert von 4,8 ermittelt der Hausarzt hat gemeint man solle in 2 Wochen nochmal Blut abnehmen. Meine Vater kam voller Panik nach Hause und sitzt seit dem jeden Tag am Internet und sucht nach Informationen über Prostatakrebs dabei ist der Wert doch noch im Rahmen? Er hat ein Paar Horrorgeschichten gelesen und ist jetzt total durch den Wind. Ich hoffe Ihr könnt mir helfen.

Eine kurze Zusammenfassung:
PSA immer ca. 2-3.
2006 Leichte Prostata Vergrößerung
Seit Jahren Nachts starker Harndrang. Erst nach mehrmaligen Versuchen erfolgt Blasenentleerung.
2007 PSA Wert 2,7
2008 PSA Wert 1,5
2009 PSA Wert 4,8

Was soll man von dem Verlauf der PSA Werte halten und was hat ein Wert von 4,8 zu sagen?? Ist die Sorge berechtigt?

Liebe Grüße
Sabrina

Heribert 05.04.2009 22:41

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Hallo Sabrina,

bevor die Pferde scheu gemacht werden, sollte zunächst ausgeschlossen werden, dass sich bei der sicherlich vergrößerten Prostata (Schwierigkeiten beim Wasser lassen) keine Entzündung eingeschlichen hat. Das ist relativ leicht mittels Tastbefund (der dann sehr unangenehm ist) und einer nachfolgenden Urinuntersuchung mit Antibiogramm zu ermitteln. Bei Bakterienwachstum für mindestens 4 Wochen ein Antibiotikum einnehmen und nach weiteren 2 Wochen ein Kontroll-Antibiogramm machen lassen sowie erneut PSA Messen. Das wären bei mir die nächsten Schritte. Erst dann würde ich mir bei weiter steigendem PSA Gedanken machen und mit einer Biopsie versuchen Klarheit zu bekommen.

Interessant ist in jedem Fall das Alter Deines Vaters hier zu nennen und wenn möglich das Volumen der Prostata zu erfahren. Zu all dem solltet ihr euch nach einem guten Urologen umschauen, wenn möglich jemand der nicht selbst operiert!

Es ist keinerlei Hektik angebracht. Zunächst ist eine gründliche Diagnostik vor jede Entscheidung zu stellen. Selbst wenn sich im Nachhinein ein Prostatatumor feststellen ließe, ist genug Zeit für diagnostische Gründlichkeit.

Herzliche Grüße
Heribert

Hansjörg Burger 06.04.2009 09:11

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Zitat:

Zitat von Sabi89 (Beitrag 708801)
Hallo,

Was soll man von dem Verlauf der PSA Werte halten und was hat ein Wert von 4,8 zu sagen?? Ist die Sorge berechtigt?

Liebe Grüße
Sabrina

Hallo Sabrina,

die alte PSA-Grenze von 4 ist out. Insofern würde ich mich wegen der Höhe des PSA-Wertes keine Gedanken machen.

Man betrachtet heute eher den Verlauf. Und der gibt bei Ihrem Vater etwas Anlass zur Sorge. Bei einer PSA-Steigerung von 0,75 ng im Jahr sollte der Sache nachgegangen werden.

Allerdings muss dies nicht Prostatakrebs bedeuten. Die Erhöhung des PSA-Wertzes kann auch durch eine Entzündung in der Prostata ausgelöst werden , auf die schon Heribert hingewiesen hat.

Also Ruhe bewahren und die Untersuchungsergebnisse abwarten!

Gruß

Hansjörg Burger
Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Rhein-Neckar e.V.

Sabi89 06.04.2009 16:08

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Danke für eure Antworten.
Er ist 50 Jahre

Heike1 06.04.2009 20:38

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Hallo Sabrina,
ganz ruhig wirst du und Papa werden wenn ich Dir den Verlauf von meinem Mann geschrieben habe. Seit Jahren muss er (freiwillig will er da natürlich nicht hin) zum Urologen zwecks PSA Test. Vor 4 Jahren (damals war er 58 Jahre) war der Wert 4,0 also Grenzwertig und der Arzt meinte Blutkontrolle in 3 Monaten. Dann stieg der Wert auf 4,6 und es wurde eine Biopsie gemacht (dauert 10 Minunten, mein Mann sagt unangenehm aber nicht schmerzhaft) und es wurden 10 Stanzproben entnommen und eingeschickt. Das Ergebnis kam nach 7 Tagen und es war nichts. Seitdem regelmäßige Blutuntersuchungen alle 3 Monate und der Wert ist nun mittlerweile auf 6,9 und es ist nichts, also keine Krebszellen zu finden. Der Arzt meint, es gibt Leute, da klettern die nach oben.....er hat einen Patienten der 15,0 !!! da geht man eigentlich von dem schlimmsten aus und was ist, nichts (Gott sei Dank). Den nächtlichen Harndrang hat er seit einigen Jahren und hat dafür Tabletten bekommen....und nun gehts viel besser, außer bei Kaffee und Bierchen rennt er sich dusslig! Ach so, eine Prostatavergrößerung hat er auch. Wichtig ist, regelmäßige Kontrolle um rechtzeitig eingreifen zu können. Der Prostatakrebs ist sehr gut heilbar und die Männer sterben eher an Herzinfakt als an diesem Krebs, meinte der Urologe. Wir haben hier einen älteren Herrn 84 Jahre zu wohnen, der hat Prostatakrebs seit 17 Jahren, bekommt einmal im Monat eine Spritze und das wars.
:winke:Ich hoffe du bist jetzt etwas ruhiger!

LG Heike1

Heribert 06.04.2009 22:37

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Hallo Sabrina,
mit 50 Jahren ist Dein Vater für einen nicht auszuschließenden Prostatatumor natürlich sehr jung. Deshalb sollte die bestmögliche Diagnostik in allen Richtungen erfolgen um auch wirklich nichts zu übersehen.
Trotzdem würde sich an meiner eingangs beschriebenen Vorgehensweise nichts ändern. Allerdings würde ich auf zügige diagnostische Abfolge drängen.

Wenn weitere Fragen oder Ergebnisse vorliegen, bitte hier wieder schreiben um zeitnah Meinungen und Hinweise einholen zu können.

Herzliche Grüße
Heribert

kyxl 12.04.2009 19:35

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Jaj, es ist schon so, der absolute PSa-Wert ist nicht aussagekräftig.
Google doch mal unter ECT-Krebstherapie und lass deinem Vater ein PET machen. Kostet allerdings (da nicht anerkannt von Kassen) ist aber viel erträglicher als Biopsie oder gar Esektion und bei mir ohne jede Nebenwirkung gewesen.
Gruß kyxl

Mausi_1979 05.06.2009 21:24

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Hallo,

was ist aus dem Befund deines Papas geworden?

Liebe Grüße
Mausi

kyxl 07.07.2009 16:21

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 

Nach 6 ECT ist mein Krebs nachweislich weg.
Nach der 2. spürbare Besserung, das leichte Druckschmerzen verschwanden und Libido und Potenz zurückkehrten.
Nach der 5. war die Kurve im Diagramm aus dem Krebsbereich rausgegangen und bei der 6. (Kontrolle) nicht wieder hinein.
ECT´s waren im Abstand von 14 Tagen bis zuletzt einem Monat.
Keinerlei Blut, Schmerzen oder Nebenwirkungen Kuren oder ähnliches.
Eine Schande, dass einem das kein "Schulmediziner" empfiehlt und noch von Quacksalberei spricht.
Hoffnungslose macht euch schlau!!!:rotier2:

kyxl 29.09.2009 19:37

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Mir geht's immer noch gut.
kyxl

frohsinn 29.09.2009 20:12

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
:winke: und das soll die nächsten 20 Jahre auch so bleiben :winke:

Orta 04.10.2009 19:25

AW: Mit den Nerven am Ende. HILFE!!!
 
Zitat:

Zitat von Heribert (Beitrag 709381)
Hallo Sabrina,
Deshalb sollte die bestmögliche Diagnostik in allen Richtungen erfolgen um auch wirklich nichts zu übersehen.
Trotzdem würde sich an meiner eingangs beschriebenen Vorgehensweise nichts ändern. Allerdings würde ich auf zügige diagnostische Abfolge drängen.
Herzliche Grüße
Heribert

Dem muss ich zustimmen.
Ein Freund 65 Jahre alt und ein hoher PSA Wert zufällig festgestellt.
Der niedergelassene Urologe hat 12 PEs genommen die ohne Befund blieben.

3 Monate später war der PSA Wert nochmals etwas höher und das veranlasste den Urologen zur Einweisung in eine urologische Klinik zur weiteren vermutlich umfangreicheren PE Entnahme.

Die Klinik wurde fündig und es erfolgte eine OP. Danach normalisierte sich PSA. Nach 3 Jahren ist der PSA Wert noch immer normal.


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