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Kelly 14.01.2010 09:14

Nahrungsergänzungsmittel
 
Hallo,
ein Bekannter von mir hat Prostatakrebs mit Metastasen. Sein Arzt hat ihm jetzt Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Diese kosten über 300 Euro jeden Monat, die er selber zahlen muß.
Meine Frage: Hat jemand damit Erfahrungen gemacht? Helfen die wirklich?
LG
Kelly

annetteh 14.01.2010 13:23

AW: Nahrungsergänzungsmittel
 
Mit den sogenannten Antikrebseffekten verschiedener Nahrungsergänzungsmittel und/oder Spurenelementen und Vitaminen wird ein Mordsgeschäft gemacht. Das gilt insbesondere bei weit fortgeschrittenem Krankheitsstadium, z.B. metastasiertem Prostatakrebs.

Es gibt keine Garantie für die Sicherheit oder Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln, darunter besonders jene, die natürliche Hormone enthalten. Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln sind nicht verpflichtet, die Produkte den strengen Tests wie bei Medikamenten zu unterziehen. Es gibt auch keine Garantie dafür, dass ein NEM die Zutaten in Menge, Konzentration, Reinheit usw. enthält, die auf dem Etikett aufgeführt sind oder dass es keine schädlichen Inhaltsstoffe oder Verunreinigungen enthält.

Ein ganz wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang:
Wer NEM nimmt oder andere Mittelchen und daran glaubt und dabei keinen Urologen und/oder Onkologen zu Rate zieht, verpasst irgendwann, und wann das ist, weiß keiner, das therapeutische Fenster. Dann kann ihm auch der beste Mediziner nicht mehr helfen!

annetteh

Kelly 09.02.2010 08:37

Zweitmeinung-wo einholen?
 
Hallo:),
weiß jemand, an wen man sich wenden muß, wegen Zweitmeinung??? Wie lange dauert es, bis geantwortet wird? Wie sind eure Erfahrungen?
Danke im voraus?
LG
Kelly

annetteh 09.02.2010 12:32

AW: Zweitmeinung-wo einholen?
 
Adressen von Referenzpathologen (und andere Adressen auch) finden Sie auf der Webseite der Bielefelder Selbsthilfegruppe Prostatakrebs

Sprechen Sie mit Ihrem Urologen, damit der veranlaßt, dass die beim bisherigen Pathologen eingelagerten Biopsate an den Referenzpathologen eingeschickt werden.
Sie müssen dazu auch noch eine Einwilligungserklärung unterschreiben.

Mein Mann hat seine Zweitbewertung in Berlin in Auftrag gegeben und vorher mit Prof. B. besprochen, warum er eine Zweitbewertung benötigt und was das Ziel der Zweitbewertung seiner Meinung nach sein soll. Einfach nur eine Zweitmeinung machen lassen ohne therapeutisches Ziel oder therapeutische Konsequenzen ist meiner Ansicht nach nicht besonders sinnvoll.
Bei meinem Mann hat die Zweitbewertung zu einer aggressiveren Therapie geführt, weil die vorherige histologische Bewertung nicht eindeutig war.
annetteh

silver dollar 09.02.2010 15:13

AW: Zweitmeinung-wo einholen?
 
Hallo Kelly,
Zweitmeinung an sich nur wenn Unklarheiten bestehen hinsichtlich der Bewertung der Biopsie, denn nur dort kommen Daten wie TNM und Gleason.
Erwarte Dir keine erheblich bessere Diagnose, Pathologen sind heute dermassen ausgebildet, dass keiner einen festgestellten Krebs wegdiskutiert, Frage ist nur kann kurativ was unternommen werden oder bleibt nur palliativ da Erkrankung systemisch. Hier kann Prof. Bonkhoff sicher eine detaillierte Bewertung abgeben. Es koennte auch noch eine DNA Z bei prof. Boecking in Duesseldorf angeschoben werden, geht auch aus den Biopsiestanzen, um festzustellen ob der Tumor dipliod peritetraploid oder agressiver eingestuft wird. GKV Leistung ?? haengt von der Ueberweisung ab ansonsten IGEL aber nicht sehr teuer.
Ich wuensche Euch eine glueckliche Hand bei der Diagnose und der Therapie

Hansjörg Burger 09.02.2010 18:48

AW: Zweitmeinung-wo einholen?
 
Hallo Kelly,

meine Vorschreiberin und mein Vorschreiber haben auf die "Zweitbefundung" des Biopsiepräpartes durch den Pathologen hingewiesen.
Generell hat ein Krebspatient auch das Recht, eine zweite Meinung über die geplante Therapie einzuholen.

Dafür würde ich ein Prostatakarzinomzentrum aufsuchen.
//www.onkozert.de/prostatazentren/pz_zentren.htm
oder eine urologische Klinik an einem Universitätsklinikum.

Ihr braucht dafür aber nicht durch ganz Deutschland fahren. :)

Gruß
Hansjörg Burger


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