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Anne FFM 21.01.2011 12:03

Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Hallo zusammen,

so, nun habe ich schon fast 6 Jahre seit meiner brusterhaltenden OP geschafft! :rotier2:
Aber ... das Thema BK lässt mich einfach nicht los, weil ich als Hochrisikopatientin gelte.

Seit Jahren arrangiert sich mein Seelenleben mit Aussagen wie: "Ja, ja diesmal war Ihr Tumor hormonunabhängig, beim nächsten Mal sieht das sicherlich ganz anders aus!" oder: "Auf der bestrahlten rechten Seite haben Sie nun vermutlich zehn Jahre Ruhe, aber die linke Brust ist wohl nach sieben Jahren dran!" :eek:

Also ringe ich mit mir wegen einer beideseitigen Mastektomie mit Wiederaufbau. Anfangs war ich der festen Überzeugung, dass für mich nur Eigengewebe in Betracht kommt. Je länger ich mich aber damit befasse, desto mehr Punkte sprechen für mich und in meiner persönlichen Situation aktuell dagegen. Deshalb würde ich gerne den Silikon-Weg beschreiten, am liebsten alles in einer einzigen OP.

Die Ärzte sind äußerst zurückhaltend diesbezüglich, weil viele meinen, dass der Hautmantel prinzipiell nach einer Betsrahlungstherapie nicht mehr flexibel genug sei, um ein Silikonkissen zu halten, und die Komplikationsrate entsprechend aussehe.

Nun meine Frage an euch:
Wer hat Erfahrungen mit einem Sililkonaufbau unter bestrahlter Haut, womöglich nach einer hautsparenden Mastektomie, und ... kann mir hoffentlich nur Gutes berichten?

Liebe Grüße :winke:
Anne FFM

tinemarinella 21.01.2011 13:18

AW: Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Hallo Anne!:winke:

ICH kann Dir von meiner OP berichten.

Also - ich versuch mal es zusammenzufassen:

Im April 2005 erkrankte ich rechts an BK. 6x FEC und 37 Bestrahlungen. Ende der Bestrahlungen Dezember 2005. Dann Juni 2006 DCIS wieder rechts. OP mit subkutaner Mastektomie und Silikonimplantaten beidseits dann schon im August 2006. Mit der Haut auf der bestrahlten Seite hatte ich überhaupt kein Problem.
Das war für meinem Prof. fast gar nicht relevant.

Die OP hab ich ganz gut überstanden.

Ich hoffe ich konnte Dir etwas helfen. Ich bin auch High Risk Patientin und deshalb hab ich mich zu dieser Variante entschieden. Meine Mutter hatte mit 40 BK bekommen und ich war grade mal 30 geworden.

Melde Dich einfach.
Liebe Grüße
Christine

Anne FFM 21.01.2011 16:22

AW: Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Vielen Dank, liebe Christine, das hört sich doch schon einmal gut an!!

Ich finde ja auch, dass meine Haut sehr gut aussieht. Mal sehen. Nächste Woche stelle ich mich mal bei einem ersten Doc mit dieser konkreten Fragestellung vor.

Hoffentlich melden sich noch mehrere Frauen mit ihren Erfolgsberichten ...!

LG, Anne FFM

Mary-Lou 21.01.2011 17:02

AW: Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Hallo Anne,
dann reihe ich mich mal ein - im August 2006 hatte ich eine beidseitige skinsparing Mastektomie mit sofortigem Aufbau mit Permanentexpandern, Chemo und Bestrahlung der rechten Brust folgten. Mit dem Austausch der Platzhalter habe ich mir dann etwas Zeit gelassen. Im Januar 2009 erfolgte dann der Austausch gegen Silikon und ich bin mit dem Ergebnis auch optisch sehr zufrieden, das Ganze fühlt sich absolut gut an und "trägt" sich auch sehr natürlich.

Wundheilstörungen gab es keine nach den OPs. In Tübingen hat mir meine behandelnde Ärztin erklärt, dass sie fast keine Komplikationen mehr hätten, seit sie gleich nach der OP die Wunde mit Antibiotika-Lösung ausspülen (das lasse ich jetzt einfach mal unkommentiert so stehen, weil ich nicht weiss wie die anderen Kliniken das handhaben) zusätzlich erfolgte natürlich noch Antibiotikagabe als Infusion. Zwar hatte ich bei beiden OP die Drainagen sehr lange drin, das erste Mal über 14 Tage, das zweite Mal über 7 Tage, hatte aber danach aber dann wirklich keine Probleme mehr.

Der Stand heute ist, dass beim Ultraschall letzte Woche alles in Ordnung war. Zwar erklärte mir der untersuchende Arzt auf Nachfrage, dass an der bestrahlen Seite eine leichte Kapselfibrose (Baker I) festzustellen sei, das aber so absolut in Ordnung wäre. Spüren tu ich auf jeden Fall diesbezüglich keinen Unterschied zur anderen Seite und ich glaube, wenn ich ihn nicht darauf angesprochen hätte, wäre das Thema gar nicht erwähnt worden.

Noch etwas am Rande: als man mir damals die Ablatio nahe legte, sagte der Professor damals zu mir, dass ich natürlich auch noch andere Möglichkeiten als diesen Aufbau hätte. Er meinte damals aber wortwörtlich zu mir " dass da aber der Leidensdruck meinerseits sehr groß sein müsse". Nun bin ich recht schlank, hatte beidseitige Ablatio und bin eben auch keine knackige 20 mehr und eine weitere Baustelle an meinem Körper wollte ich zu der Zeit nicht und will es auch im Moment immer noch nicht, zumal das Ergebnis für mich völlig in Ordnung ist.

So, nun ist es doch etwas ausführlicher geworden als ursprünglich geplant.
Anne, solltest Du noch Fragen haben, kannst Du mich natürlich jederzeit gerne per PN kontaktieren.

Lieben Gruss

Birke47 21.01.2011 21:05

AW: Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Hallo Anne,

hab mich auch nach langem Ringen für die Silikonvariante entschieden. Einfach die kleinere OP und keine neuen Narben. Bin auch jetzt, 1 Woche nach OP absolut zufrieden und es war für mich im nachhinein die richtige Entscheidung:). Dem anfänglichen Gedanken "blos keinen Fremdkörper" konnte ich mir selbst mit Beispielen wie "bei Herzerkrankung würde ich auch nicht auf den Herzschrittmacher verzichten:eek:" oder "hab ja auch Blomben und Kronen im Mund:D" den Garaus machen;).

Ich wurde zwar nicht bestrahlt, habe aber rechts sehr dünne Haut (schon nach der ersten OP) und jetzt wurde hier nochmal nachresekziert und ausgeschabt. Die Haut wollte sich auch während der OP verabschieden:eek:, wurde jedoch durch die schnelle Reaktion meiner pl. Chirugin verhindert. Sie hatte mir schon vorher gesagt, dass es diesbezüglich zu Komplikationen kommen kann. Ich muss jetzt noch ein paar Monate Geduld haben, da es sich dann erst zeigt, ob es rechts mit dem Implantat klappt, dann wird noch eine Korrektur-OP vorgenommen:augendreh.

Links war ja schon das endgültige Silikonimplantat drin. Hier wurde auch eine Korrektur vorgenommen, da Implantat nach unten gerutscht. Ergebnis ist total super! Rechts sieht im Moment für meinen Geschmack auch absolut ok aus. Bin mir deswegen auch noch nicht sicher, ob eine Korrektur-OP meinerseits in Betracht kommt:rolleyes:. Aber wer weiss, wie ich das in ein paar Monaten sehe:shy:.

Gib unter Suchfunktion mal " Silikon Bestrahlung " ein, da gibt es einige Threads mit ganz viel positiven Berichten von anderen Betroffenen, die bestraht wurden.

Alles Liebe und Gute

Birke

Anne FFM 22.01.2011 22:58

AW: Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Liebe Christel,
liebe Birke!

Habt vielen Dank für eure wertvollen Infos und Tipps!! :)

GLG, Anne FFM

PALO73 24.01.2011 21:09

AW: Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Hallo Anne ,

nach BET OP 2008 mit Bestrahlung (36x) erfolgte 2009 beidseitige Ablatio bei mir. Ich hab mir ein Jahr Zeit gelassen um zu überlegen welche Aufbau-
Methode für mich in Frage kommt.
Jetzt hab ich seit November 2010 meine Expander drin mit Unterstützung der
Schweinehaut .
Heut war meine letzte Befüllung und ich und meine Ärztin sind bis hierhin
zufrieden. Ich wurde (lt.Aussage Ärztin ) wohl sehr großzügig "ausgehöhlt" und es war nur noch ein minimaler Hautmantel vorhanden.
Die bestrahlte Seite sieht minimal anders aus als die andere aber soweit in
Ordnung.;)
Ich hoffe so geht es beim Tausch Expander / endgültiges Implantat weiter .

Alles Gute für deine Entscheidungsfindung .

Liebe Grüße
PALO

Anne FFM 24.01.2011 21:15

AW: Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Liebe PALO,

danke für das Teilen deiner "Geschichte". Ich wünsche dir sehr, dass es so gut weiter geht wie bisher. Vielleicht magst du mir ja mal per PN schreiben, wo und von wem du operiert wurdest und inwiefern die bestrahlte Seite anders aussieht.

Ich bin halt verhalten optimistisch, weil es bei mir wegen der Hochrisikosituation auch darauf ankommt, das Brustdrüsengeweben maximal zu entfernen und deshalb mit einem sehr dünnen verbleibenden Hautmantel zu rechnen ist. Hmmm ...

GLG, Anne FFM

Anne FFM 09.02.2011 22:02

Mastektomie u. Silikon nach Bestrahlung?!
 
Zitat:

Zitat von Mary-Lou (Beitrag 1002364)
Wundheilstörungen gab es keine nach den OPs. In Tübingen hat mir meine behandelnde Ärztin erklärt, dass sie fast keine Komplikationen mehr hätten, seit sie gleich nach der OP die Wunde mit Antibiotika-Lösung ausspülen (das lasse ich jetzt einfach mal unkommentiert so stehen, weil ich nicht weiss wie die anderen Kliniken das handhaben) zusätzlich erfolgte natürlich noch Antibiotikagabe als Infusion.

Liebe Christel,

ich danke dir für diese interessante Info! Ich werde diesbezüglich mal nachhaken, wenn es sich konkretisiert. Das Vorgehen hört sich jedenfalls mehr als überlegenswert an. Mein damaliger Operateur meiner BET ist übrigens auch in Tübigen als ltd. OA, bei dem werde ich auch mal nachfragen.

LG, Anne FFM

Hallo zusammen,

habe mich inzwischen in einem Brustzentrum mal allgmein bzgl. der Risiken eines Implantataufbaus nach Bestrahlung erkundigt. Dort hieß es, dass weniger der Hautmantel die Probleme bereite, sondern eher der durch die Bestrahlung unelastisch gewordene Brustmuskel.

Bei der von mir favorisierten Methode mit Netz/Matrix oder Fettlappen würde der Brustmuskel nicht mit einem Expander gedehnt, sondern durchtrennt und mit eben diesem Material verlängert. Das Risiko der Kapselfibrose hieß es dort, wäre dann gegeben, wenn das finale Implantat bestrahlt würde. Hmmm, bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich glauben soll ... Ich forsche weiter.

LG, Anne FFM


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