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pustefix 17.12.2011 15:49

Wie verhält man sich als Freundin der Familie
 
Hallo zusammen,

ich habe keine Ahnung ob ich hier in der richtigen Rubrik schreiben, weil ich mich vorgestern erst angemeldet habe.

Letzte Wochen wurde bei dem Sohn einer gut befreundeten Familie die Diagnose ALL gestellt. Unser Kinder sind gleich alt (2,5 Jahre) und spielten regelmäßig zusammen.

Nach vielen Tränen möchte ich jetzt gerne wissen wie ich mich am besten verhalte und was man tun kann.

Zurückziehen möchte ich mich auf gar keinen Fall, aber gehe ich nicht vielleicht auch mit meiner Anteilnahme und meinen Fragen den Eltern auf die Nerven.

Ich möchte möglichst wenig falsch machen und eine echte Stütze sein.

Wäre schön, wenn hier jemand Tipps oder Ratschläge für mich hat.

Worüber freuen sich die betroffenen Familien und was können sie gar nicht brauchen?

Vielen Dank und viele Grüße, sendet Pustefix

Tante Marry 17.12.2011 16:56

AW: Wie verhält man sich als Freundin der Familie
 
Hallo Pustefix,
ein sch... Situation für alle. Signalisiere deinen Freunden dass du immer für sie ansprechbar bist, Tag und Nacht. Mir viel es auch schwer den restlichen Familienalltag zu managen, da gab es 2 Geschwisterkinder und wir als Eltern mussten teilweise auch während der Intensivtherapie arbeiten gehen .Ich hätte mich sehr gefreut wenn jemand für uns einkaufen gegangen wäre oder mir einen Korb Bügelwäsche abgenommen hätte. Unternehmt etwas mit den Geschwisterkinder (falls vorhanden) für sie ist die Situation auch mehr als schwierig. Vielleicht könnt ihr den kranken Wurm auch öfter besuchen gehen, dann können sich die Eltern auch mal eine kurze Auszeit gönnen.
Ich wünsche euch viel Kraft für diese Zeit, liebe Grüße Katja

Anjakind 17.12.2011 18:01

AW: Wie verhält man sich als Freundin der Familie
 
Erst einmal finde ich es sehr schön, dass du dir Gedanken machst. Viele sogenannte Freunde ziehen sich einfach nur zurück.
Und Katja hat schon einiges angesprochen.
Ich hatte eine Freundin, wo mein älterer Sohn einmal in der Woche spielen gegangen ist. Er hat auch Wochenende mal dort geschlafen und sie haben ihn mitgenommen zu Unternehmungen.
Meine Mama hat die ganzen Monate für mich die Wäsche gebügelt. Dafür blieb leider keine Zeit. Eine andere Freundin, die auch einen gleichalten Sohn hatte, brachte immer mal einen kleinen Glücksbringer oder etwas gebasteltes vorbei. Wollte mir einfach zeigen, dass sie an uns denkt.

Wichtig ist, dass du dich nicht zurückziehst.
Melde dich regelmäßig. Und vor allem mach ihr klar, dass sie deine Hilfe ruhig annehmen darf. Vielleicht kochst du mal etwas mehr und bringst es ihr vorbei, oder machst ihren Einkauf mit, wenn du sowieso fährst.

Ich wünsche euch von Herzen alles Gute.
Und dem Kleinen vor allem, dass er wieder gesund wird.

Liebe Grüße Anja

mädl2010 17.12.2011 19:11

AW: Wie verhält man sich als Freundin der Familie
 
Ich finde es gut, dass du dir gedanken machst! :1luvu:

Es ist schön, wenn man weiss es ist jemand da und wenn man auch mal kaum Zeit für die Freundschaft hat, dass man Verständnis hat für die Situation.

:pftroest:

pustefix 18.12.2011 10:28

AW: Wie verhält man sich als Freundin der Familie
 
Vielen lieben Dank für Eure Antworten.

Genau das sagte mir auch mein Gefühl, auf gar keinen Fall zurück ziehen.

Ich bekomme schon eine Rückinfo, wenn ich Ihnen auf den Keks gehe oder zu viel Frage. Mich interessiert auch alles über die Behandlung und welche Art ALL er hat. Ich habe auch das Bedürfnis immer wieder darüber zu reden, weil ich bei so vielen Situationen an die kleine Familie denken muß.

Bei unseren anderen gemeinsamen Freunden scheint das anders zu sein, irgendwie fragen die gar nicht so viel und sind viel zurück haltender. Ich hatte jetzt schon Sorge das ich mich zu viel interessiere, aber ihr habt mich darin bestärkt weiterhin zu zeigen das wir da sind.

Geschwister sind keine da, aber ich kann bestimmt irgendwie anders helfen.

Ich wünsche Euren Kindern das sie die Krankheit besiegen.

VG, Pustefix

dielola 23.02.2012 08:05

AW: Wie verhält man sich als Freundin der Familie
 
Ich würde sagen, du machst das genau richtig. Nämlich aus dem Bauch heraus. Meine Nichte hatte auch Krebs und das wichtigste ist, offen und ehrlich zueinander sein. Es ist doch nicht schlimm zu sagen, dass dich die Krankheit interessiert und du Anteil daran nimmst, Wenn es den Eltern zuviel wird, dann werden sie schon sagen.... heute mag ich nicht drüber reden. Oft ist es "einfacher" mit neutraleren Personen zu reden, denn bei Angehörigen seine Sorgen loszulassen ist oft schwierig. Ist man doch oft bemüht , den anderen aufzubauen. Oft muss man auch erst lernen, Hilfe anzunehmen. Mit viel Geduld und den richtigen Worten, lässt sich deine Freundin sicher auch die Bügelwäsche mal abnehmen. Eigentlich will man doch immer so perfekt wie möglich sein.... und Hilfe annehmen ist in vieler Leute Augen ein Eingeständnis von Schwäche.
Ich bin mir sicher, du hast die ersten Schritte in die richtige Richtung schon längst gemacht


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