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Kati61 05.08.2012 20:05

Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hallo liebe Mitglieder dieses Forums,
seit drei Tagen bin ich am lesen vieler Beiträge zum Thema Nierenkrebs.
Ich bin der starken Annahme, dass mich dieses Thema noch eine Zeit beschäftigen wird. Es sei denn...ich gehöre zu den 5%, bei denen ein Tumor gutartig ist.
Nun zu meinem Problem:
Im April 2012 hatte ich Termin zur Schilddrüsenkontrolle, nachdem mir 2007 die eine Hälfte bereits entfernt wurde. Nun machten mich die heißen Knoten in der anderen Hälfte aber so zu schaffen, dass wir uns entschlossen, die andere Hälfte kommt auch raus. Blutbild wie es so üblich ist und gut. Im Blut wurde allerdings eine ziemlcih große Ansammlung (500...) von roten Blutkörperchen festgestellt. Mein Hausarzt der Facharzt für Inneres ist, machte im gleichen Atemzug mit der SD auch Ultraschall von den Nieren. Dort entdeckte er ein Zyste von einer Größe von 1,4cm, die seiner Meinung nach eine ungewöhnliche Form hat. Er schickte mich zum Urologen, der dies bestätigte und es wurde in einer Nuklearklinik ein CT von den Nieren gemacht. Kein positiver Befund, alles OK. Es wurde von meinem Urologen eine Blasenspiegelung gemacht, doch auch dort alles unauffällig. Wir wollten die roten Blukörper im Auge behalten.
Schilddrüse war mittlerweile draußen und alles Ok verlaufen.
Am 13. bis 15. Juli bekam ich starke Schmerzen im rechten Bauchraum der bis in den rechten Oberschenkel ausstrahlte. Mit Schmerzmittel schleppte ich mich über das Wochende. So richtig konnte ich den Schmerz allerdings nicht lokalisieren.
Am 16. ging ich zu meinem Hausarzt und berichtete. Der drückte den Bauchraum ab und fand keinen Schmerzpunkt. Die Schmerzen waren zu diesem zeitpunkt allerdings auch schon verschwunden. Das neue Blutbild zeigte immer noch eine erhöhte Blutkörperansammlung und auch einen erhöhten Endzündungwert.
Er machte erneut einen Ultraschall und stellte fest, dass sich die bereits untersuchte Zyste bereits stark vergößert hatte und die Schmerzen von einer eventuellen Einblutung gewesen sein konnten.
Sofort schickte er mich erneut zum Urol. und der bestätigte die Beobachtung. Überweisung in dieselbe Nuklearklinik. Der Urol. ließ der Klinik freie Entscheidung, ob die ein CT oder MRT machen und eine Woche später sah der Befund nach einem MRT schon ganz anders aus. Ein Tumor von einer Größe von 3cm und einer erfolgten Einblutung.
Das war am Donnerstag den 2. August. Der Urologe hat am Montag, also morgen wieder Sprechstunde. Er soll mir sofort einen Einweisungschein für die Klinik ausstellen, meit mein HA. Nun bin ich seit drei Tagen am googeln und mache mich damit selber verrückt. Bin auf dieses Forum gestoßen und wäre sehr dankbar schon mal vorab ein paar hilfreiche Infos zu erhalten. Worauf muss ich acht geben in Bezug auf ärztliche Äußerungen und Vorhaben. Meine größte Angst liegt in der erlesenen Bestätigung, dass eine Einblutung die Freigabe von Krebszellen in die Blutbahn bedeutet.
Ich bin so verzweifelt, bei der Erkenntnis, dass man sich auf die Arbeit der Nuklearmediziner beim MRT oder CT nicht verlassen kann.
Dabei habe ich gelesen, dass mit diesen technischen Möglichkeiten der Klinik schon viel kleinere Tumore befunden werden könnten.
Hätte es gar nicht zu einer Einblutung kommen müssen, wenn man den Tumor vor drei Monaten schon erkannt hätte?
Wird die vertane Zeit eine dunkle Zukunft für mich bestimmen?
Nicht nur das Emotionale zieht mich so runter. Seit Tage habe ich Gliederschmerzen, die ich so garnicht kenne. Ich fühle mich schlapp und ausgelaugt.
Vielleicht könnt ihr mich ein Bischen von meiner Panik befreien.
Ich bitte euch darum.

Viele Grüße
Katrin

Silvia Z. 05.08.2012 20:33

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hallo Katrin,
möchte dich ein wenig beruhigen. Kenne mich zwar nicht mit "Einblutungen" aus, aber ein evtl. Tumor von 3 cm ist relativ klein. Und wenn er günstig sitzt und es wirklich einer sein sollte, kann man ihn organerhaltend operieren.

Bis morgen ist es nicht mehr so lange - warte ab, was dein Arzt dir sagt und halte uns hier auf dem Laufenden.

LG Silvia

Iris33 05.08.2012 21:40

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Liebe Katrin,

aus deinem Beitrag habe ich herausgelesen, dass man noch gar nicht weiß worum es sich handelt. Ein Nierentumor wächst sehr langsam, also ein Anwachsen auf die doppelte Größe innerhalb weniger Monate spricht eher gegen einen Nierentumor. Ich denke, Sicherheit hast du erst nach einer Entfernung und der anschließenden Gewebeuntersuchung. Und bis dahin drück ich dir ganz fest die Daumen, dass es einfach nur eine harmlose Zyste ist!
So schwer es auch fällt, bleib positiv!!! Und bitte nicht planlos googeln, du findest so viel uralte und überholte Dinge. Es bringt dich nicht weiter, sondern verunsichert und verängstigt noch mehr.
Alles, alles Gute wünsche ich dir!
Karin

Kati61 05.08.2012 22:06

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hallo Karin,
danke für deine wohltuenden Worte.:)
Die Aussage, dass Tumore eher langsam wachsen, überrascht mich sehr und läßt mich doch sehr hoffen. Ich dachte gerade das schnelle Wachstum ist eher negativ.
Vielleicht mache ich mich wirklich mit dem gegoogle verückt.
Zu lesen, dass eine Einblutung ein Krebs im fortgeschrittenen Stadium anzeigt, hat mich doch sehr runtergezogen und aus dem Grübeln nicht mehr rausgelassen.
Ich werde die nächsten Tage abwarten und mich erst einmal versuchen zu beruhigen.
Vielen Dank erst einmal und ich lass von mir hören,
wenn`s was Neues gibt.
Liebe Grüße
von der Katrin

Birdie 06.08.2012 00:18

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hallo Kati,
willkommen bei uns ..
ich weiß, dass es schwer ist, aber es nutzt nichts sich vorher verrückt zu machen ..
Denn entscheidend ist der patholgische Befund nach der Operation ..

Denn die Bildgebung bei Einblutungen kann sich als wirklich schwierig darstellen .. komplizierte oder eingeblutete Zysten können durchaus auch oft als Tumoren wahrgenommen werden..

Der nächste wichtigste Schritt ist hier jetzt wirklich die Operation dieser "Raumforderung" ..
Wichtig .. bei so einem kleinen Tumor SOLLTE nierenerhaltend operiert werden und der Rest der Niere erhalten werden ..

Gehe am Besten in eine Uniklinik, die viel Erfahrung mit dieser Art Eingriff hat..
Da Leipzig nicht sehr weit von Berlin entfernt liegt, würde sich das z.B. auch anbieten ..

Ich wünsche dir alles Gute und halte uns auf dem Laufenden ..

exbasy 06.08.2012 00:31

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hallo Katrin,

zunächst einmal Willkommen in diesem Forum!

Wie schon oben ausgeführt wachsen Nierenzellkarzinome eher langsam. Auch sind sie meistens solide. Allerdings gibt es auch ein zystisches Karzinom.

Nach Deinen Beschreibungen handelt es sich um ein zystisches Geschehen. Zysten sind in der Regel gutartig. Aber wie gesagt gibt es auch das zystische Karzinom. Anhand der Morphologie (z.B. Kontrastmittelaufnahme, Wandstärke, Binnenstruktur usw.) in der Bildgebung (CT/MRT) kann oft schon eine Abgrenzung zwischen gut- und bösartig erfolgen. Einfache Zysten sind dabei sehr gut zu erkennen und im allgemeinen gutartig. Komplizierter wird es bei den komplizierten Zysten. Hier ist eine eindeutige Unterscheidung oft nicht möglich und muß ggf. mittels einer operativen Freilegung und Schnellschnitt erfolgen.
Hier wäre meine Frage was der Radiologe zum Befund meinte?

Eine Einblutung kann Ursache einer schnellen und starken Größenzunahme einer Zyste sein und durch die damit verbundene Kapseldehnung auch Schmerzen verursachen. Für sich genommen muß sie aber kein Anzeichen für ein bösartiges Geschehen sein!

Ich verstehe Deine Befürchtungen. Doch Du solltest Dich noch etwas gedulden und das Gespräch mit Deinem Urologen abwarten. Danach muß man sehen in welche Richtung es weiter geht!

Ich wünsche Dir alles Gute!

LG

exbasy

Kati61 06.08.2012 22:36

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Allen, die mir erstmal beruhigende Worte, Erlärungen und sehr aufschlussreiche Daten vermittelten, vielen, vielen Dank.
Ich muss mich nun gedulden. Am Freitag früh habe ich ein Vorgespräch in einem Krankenhaus bei uns in Leipzig. Eher war kein OP Termin zu haben.
Eine CD vom MRT hab ich brennen lassen und damit wird am Freitag alles besprochen. Dann geht`s am Sonntag Abend in die Klinik und Montag werde ich operiert. Die Klinik hat solche OPs schon häufig gemacht. Sie operiern auch organerhaltend, wenn es die Größe des Tumors oder was auch immer ist, es zuläßt. Und bei meinen 3 cm wird es schon so werden.
Ich bin jetzt auch schon viel ruhiger. Das Wochenende hat mich total fertig gemacht, bzw. ich mich durch das viele Nachschlagen im Netz.
Es ist doch Wahnsinn, wie beinflussbar der Mensch ist, wenn er im Dunkeln tappt.
So nun warten wir mal ab und ich geb euch Bescheid, wenn ich klüger bin, bzw. aufgeklärter.
Liebe Grüße:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
von eurer Katrin

Ed1 07.08.2012 11:06

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hallo Katje,
alles gute auch vom mir. Information ist gut aber man darf sich nicht verrückt machen. Wir sind halt doch keine Ärzte und jeder Fall ist einzigartig. Jetzt heisst es abwarten und die Nerven nicht weggschmeissen.


lg
ed

Siegi60 07.08.2012 16:57

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Liebe Kati,

auch von mir sind beide Daumen für Dich gedrückt. Auch ich hatte vor jetzt 14 Jahren (menie Erstdiagnose) nur Ängste durch zuviel Nachlesen. Das hat mich runtergezogen und fast verrückt gemacht. Sei dir gewiss, Du bist nicht alleine und lass Dir von "Alt-Patienten" sagen, die Hoffnung und der Wille das alles wieder gut wird, treibt Dich voran. Für die OP alles Gute.

Alles Liebe und viel Glück wünscht Dir Siegi

Silvia Z. 07.08.2012 20:36

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hallo Kati,
wünsche dir für die OP alles Gute.
LG Silvia

Livia 07.08.2012 21:46

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Auch von mir alles Gute
LG
Sandra

Kati61 06.09.2012 11:06

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hey, einen ganz lieben guten Morgen an Alle!
Einen Monat ist es nun her, dass ich die Welt nicht mehr verstand und euch um Hilfe bat.
Verzeiht mir, dass ich mich so spät melde, aber heut ist der erste Tag seit der OP, an dem es mir mal wieder besser geht. Die Op habe ich gut überstanden.
Und schon nach drei Tagen,... und jetzt kommt`s der Befund war NEGATIV.
Es war wirklich nur eine Zyste, die allerdings wirklich vom Aussehen auf Schlimmeres schließen ließ. Mein Urologe, der zur Zeit der Einweisung und der OP im Urlaub war, sagte mir im Nachinein ehrlich, dass ihn der Befund des CT`s und des MRT`s Sorgen machte. Aber alles ist gut.
Die OP fand offen statt. Also ne schöne 20cm lange Narbe. Da sich die Zyste genau in der Mitte der Niere befand, sah man von einer minimalinvasiven OP ab.
Nach zehn Tagen durfte ich dass Krankenhaus verlassen, aber gut gings mir nicht. Ich empfand jeden Gang als wenn ich einen fünf Kilo Sack Kartoffeln mit mir rumschleppte und ich lief zuhause vor Schmerzen ständig gekrümmt.
Den nächsten Tag werde ich nie vergessen. Gegen 8Uhr früh wurden die Schmerzen ziemlich stark, so dass ich eine von den Schmerztabletten nahm, die mir der Urologe verordnete. Ich hielt es für Wundschmerz und harte im Bett aus. Als nach anderthalb Stunden die Schmerzen so stark wurden, ich vor Schmerz ins Kissen biss, rief ich meinen Mann von der Arbeit, der umgehend den Notarzt informierte. Als sogenannte "Reklamation" brachte man mich in das Krnkenhaus in dem ich operiert wurde. Dort überschlug sich alles. Notfall Einweisung, Notfall CT und Notfall OP. innerhalb von eineinhalb Stunde lag ich wieder in Narkose und man setzte mir eine Doppel J Schiene in den Harnleiter ein. Es hatte sich Blut in der operierten Niere angesammelt und das verursachte die Schmerzen, die einer Nierenkollik gleichkommen. Nochmal drei Tage Krankenhaus. Mir flöste man über eine Infusion Antibiotika ein, von der ich Ausschlag am Oberkörper bekam. Der Arzt meinte zwar zur Visite, dass es nur eine Reaktion auf das Desinfektionmittel sei, was vor der OP verwendet wird, aber als sich der Ausschlag am ganzen Körper vermehrte und am letzten Tag ein leichtes Jucken hinzukam. meinte die Schwester es sei wohl die Antibiotika, die sofort abgesetzt wurde.(Ciprobay)
Die Schiene liegt gut und ich habe keine Probleme damit. Zuhause nahm der Juckreiz dermaßen zu, dass ich mir Hämatome kratzte. Ich holte mir Fenistiltabletten in der Apotheke und nach fünf Tagen hatte die Juckerei endlich ein Ende.Gleich im Anschluss bekam ich Halsschmerzen und es bildete sich eine schöne vereiterte Angina heraus. Nach vier Tagen gesellte sich noch eine akute Mittelohrentzündung dazu. Die Ohrenschmerzen waren dermaßen krass, dass ich zum Wochenendbereitschaftdienst gehen musste. Nun nehme ich wieder Penicillin und bin verblüfft darüber wie krank man sich wieder fühlen kann. Ich war 25 Jahre nicht krank. Jetzt erst erfuhr ich von der HNO Ärztin, dass das Immunsystem nach einer solche Nieren OP geschwächt ist und man bissel aufpassen sollte. Mein linkes Ohr ist seit vier Tagen taub, rauscht und drückt und ich hoffe, morgen bringt mir die Nachuntersuchung mehr Infos.
Ich wünsche mir den Tag beziehungweise die Nacht herbei, die ich mal wieder durchschlafen kann.
Sicher haben viele meiner Ausführungen nun schon nichts mehr mit dem eigentlichen Problem zutun, aber vielleicht ist es doch ganz informativ, was alles hinzu kommen kann.
Ich gehöre nun (Gott sei Dank) nicht zu den Menschen, die die niederschmetternde Diagnose Nierenkrebs verkraften müssen, aber ich wünsche allen die sich mit dem Thema auseinandersetzen müssen, viel Kraft, Durchhaltevermögen und positives Denken.
Abschließend danke ich allen, die mich noch vor einem Monat aufgebaut, getröstet haben und mit ihren Gedanken bei mir waren.

Zwei Tage vor meiner OP, sah ich eine Sternenschnuppe am Nachthimmel und wünschte mir nur Eines. Es hat geklappt. Ich wünsche jedem, der Angst und Bange hat, eine Sternenschnuppe:knuddel:

Rudolf 06.09.2012 13:22

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Na liebe Kati,
da kannst du ja heute fröhlich Geburtstag feiern.
Herzlichen Glückwunsch!

Das Antibiotikum juckt dich nicht mehr, die falsche Diagnose hoffentlich auch nicht.

Warum allerdings eine Krebsdiagnose niederschmetternd sein soll, verstehe ich nicht.
Aber es ist wohl so: die Gesellschaft hat sich auf ein kollektives Feindbild geeinigt, vor dem sie Angst haben will. Und sogar die Ärzte machen da mit.
Angst ist wie eine Art Wunsch: das, woran man ständig denkt, das bekommt man!

Lass dir deinen Alptraum schnuppe sein wie die Sterne,
Rudolf

Iris33 10.09.2012 22:02

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Liebe Kati,
ich freu mich so für dich, dass sich der erste schlimme Verdacht nicht bestätigt hat.
Alles Gute, Karin

Silvia Z. 11.09.2012 13:44

AW: Habe Angst - was kommt auf mich zu?
 
Hallo Kati,
schön, dass du trotz allem es jetzt gut überstanden hast. Weiterhin alles Gute für Dich.
LG Silvia


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