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Bernd51 27.12.2012 15:57

Manche Dinge gehen schnell...
 
Hallo alle zusammen,

eigentlich hatte ich mich hier mal wegen meiner Leukämie angemeldet.
Nun bin ich hier in dieser Abteilung.

Seit einigen Monaten bin ich wegen einer bronchialen Verengung beim Lungenarzt.
Der erzählte mir dann im Sept. nach dem Röntgen, ich hätte einen weißen Fleck, ist aber nicht schlimm, der wächst ja nicht, den hätten auf dem letzten Röntgenbild auch schon gehabt. Es wäre eine Narbe von einer Lungenentzündung ( ich hatte nie eine).
Ein CT kann er aus Budgetgründen darauf nicht verschreiben.

Das ließ mir keine Ruhe und ich erzählte bei meinem Kontrollbesuch beim Hämatologen davon, der Griff sofort zum Telefon, 2 Tage später hatte ich mein CT, das war am 2.11.
Am 8.11. war Besprechung, Ergebnis Verdacht auf peripheres Bronchialkarzinom.

Am 12.11 Vorstellung in der Lungenklinik, am 19.11. stationäre Aufnahme wegen Diagnostik.
Nachdem Sie bei 2 Bronchoskopien nicht eindeutiges gefunden hatten, sich aber doch sicher waren, gab es am 28.11 eine diagnostische Operation mit dem Ergebnis, das Ding war bösartig und sie haben den rechten Oberlappen entfernt.

Schmerzen hatte ich danach kaum, Atem ging etwas bescheiden ( wird langsam besser),
am 4.12. wurde ich entlassen. Am 17.12. habe ich bescheiden wieder angefangen zu arbeiten ( Schreibtisch, körperlich nicht so anstrengend).

Nun hoffe ich, das ich einige Zeit Ruhe damit habe, ob für immer, glaube ich nicht so recht. Die Ärzte haben zwar gesagt ich wäre geheilt, aber wenn ich hier so lese kommt der Mist doch häufig wieder.

Ich hoffe das das mit dem Atmen weiterhin besser wird ( soll bis 90 Tage dauern) und ich mal eine Weile Ruhe habe.

Lg. Bernd


-

Gabrieleli 27.12.2012 16:29

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Hallo Bernd,

das mit der Atmung wird besser. Es dauert. Aber es wird. Dafür brauchst du tatsächlich nur etwas Geduld.
Ein Jahr nach meiner ersten OP hatte ich wieder eine Kapazität von 100%

Nach meiner zweiten OP habe ich leider nur noch 75%. Da kommt jetzt auch nichts mehr. Dafür ist zuviel weg.

Deinem Instinkt und deinem Hämatologen, den beiden hast du viel zu verdanken. Besser mal nicht daran denken hätte man nichts gemacht und den Dingen ihren Lauf gelassen. Es werden soviele CTs verordnet, bei so einem Verdacht dann mit Budget zu kommen ist schon gewaltig.

Und bitte vergleiche dich nicht. Natürlich kann er wieder kommen. Es war aber wohl sehr früh bei dir und so sind die Chancen doch sehr gut das das eben nicht passiert. Und wenn die Ärzte sagen das du geheilt bist dann versuche das anzunehmen. Vielleicht hilft dir die Zeit wieder sicherer zu werden , der Angst ein Schnippchen zu schlagen.

Ich wünsche dir alles Gute und ich finde es übrigens toll wie schnell du alles auf die Rheihe bekommen hast, auch wieder zu arbeiten.

Gabriele

Bernd51 27.12.2012 17:22

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Hallo Gabriele,

das mit der Atmung stört mich schon, aber ich denke auch, man muß Geduld haben.

Dieser Lungenarzt hat übrigens auf seiner Homepage in fett rot zu stehen,
das seit einer Budgetbegrenzung in 2011 nur noch das nötigste verschrieben wird.

Vielleicht ist es so, ich kann das nicht beurteilen. Bei meinem Hämatologen gibt es immer alles.

Das ich wieder arbeite ist nicht so dramatisch. Ich bin selbstständig und brauche körperlich nicht schwer ran. Aber es tut gut, macht den Kopf frei und der Schornstein muss auch rauchen.

Psychisch bin ich ganz gut drauf. Das war 2005 bei der Leukämiediagnose schlimmer.
Durch diese Krankheit bin ich einiges gewohnt. Es geht immer weiter.


Bernd

Blumenampel 02.01.2013 01:21

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Lieber Bernd. Ich bin in diesem Forum, weil eine liebe Freundin an LK erkrankt ist. Allerdings bin ich seit 25 Jahren im Gesundheitswesen tätig in verschiedenen Funktionen tätig und möchte Euch ALLE sensibilisieren.

QUOTE=Bernd51;1161312]

Dieser Lungenarzt hat übrigens auf seiner Homepage in fett rot zu stehen,
das seit einer Budgetbegrenzung in 2011 nur noch das nötigste verschrieben wird.

[/QUOTE]

Alle Patienten in Mitteleuropa haben ein Recht auf Behandlung nach den therapeutischen Guidelines, zB http://www.awmf.org/.
Wenn ein Arzt nur noch das Nötigeste verschreibt oder Euch, während einer Krebsbehandlung, Untersuchungen aufschiebt, dann geht dringend woanders hin! Diesem Arzt geht es nur um sein persönliche Gewinnmaximierung und nicht das Wohl seiner Patienten. Leider haben wir es seit geraumer Zeit mit solchen Kollegen zu tun, gleich einem Kanzlerkandidaten, der auch höheres Gehalt für einen Kanzler fordert.

Es geht um Euch, ihr seid versichert, also steht Euch die Behandlung zu, gerade auch in dem Zeitraum einer Erkrankung.
Vielleicht fehlt Euch die Energie, aber vielleicht helfen auch Angehörige darum zu kämpfen? Vielleicht wird dann eine Unterstützung unserer Ärzte wieder selbstverständlich!

Euer Leben darf nicht vom Budgetempfinden eines Arztes abhängen.
Danke fürs kämpfen, Ihr tut es für uns alle!

Meiner Schwiegermutter hatte einige Einschränkungen bei einem stationären Aufenthalt. Meine (medizinisch ungeübten) Verwandten haben dies hingenommen. Ich fand es unmöglich und habe den ärztlichen Direktor und den Chefarzt angemailt - und schon ging etwas.

Kämpft! um unsre Rechte! In Mitteleuropa können wir alle erwarten nach den aktuellen medizinischen Leitlinien behandelt zu werden. Aber wir müssen es auch einforndern.

Ich wünsche Euch das Allerbeste für 2013
Blumenampel

Bernd51 27.11.2013 11:16

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Hallo,

vor einem Jahr ( 28.11.) bin ich operiert worden ( Lobektomie re. obere Lungenlappen).
Bisher hatte ich 3 Nachsorgeuntersuchungen. Alles immer ok. Im Januar soll ich zur 4. mit
CT etc.

Heute früh war ich beim Orthopäden wegen meiner linken Schulter. Die macht seit kurzem
Probleme. Hatter ich vor 7 Jahren schonmal, das war dann Athrose und wurde bestrahlt und
war weg.

Das Röntgenbild zeigte aber, das es keine Athrose ist sondern " unklare Veränderung am Humeruskopf " . Laut Orthopäde sieht es sehr nach einer Metastase aus. Also Überweisung zum CT.

Ich rief dann in der Lungenklinik an und fragte ob man meinen Ct-Termin vom 8.1. nicht
vorziehen kann und die Schulter mitmachen kann.

Geht überhaupt nicht, was ich mir einbilde, immer der Reihe nach etc.
Ich sagte der Dame dann, sie soll mich mal.

Habe dann nach 10 Minuten telefonieren einen Radiologietermin am 6.12 bekommen.
Somit sitze ich Weinachten nicht mit nervösen Kopfkino da.

Weiß jemand, wenn es eine Metastase ist, kriegt man so ein Ding wieder weg ?

Aber jetzt bin ich erstmal gespannt, ob es ein Einzelgänger ist.

Ich werde nach dem Ct mal Bescheid geben.

LG Bernd

Krake 27.11.2013 11:49

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Lieber Bernd,
schade, dass man nach Deiner OP nicht eine adjuvante Chemo gemacht hat. Damit könnte man die eventuell vorhandenen winzigen Metastasen vernichten und dadurch die Krankheit eindämmen.
Mache Dich jetzt nicht verrückt. Das schlimmste bei allen Krankheiten also auch beim Krebs ist Stress, Unzufriedenheit und negative Gedanken. Sie fördern die Krankheiten. Vielleicht ist es überhaupt keine Metastase sondern Arthrose... Und so wirst Du Dir die gesamte Zeit unnötig Gedanken machen. Metastasen in Fremdorganen sind nie gut und kommen selten allein.
Sehr wichtig für Dich wäre es, ein renommiertes Tumorzentrum aufzusuchen. In Berlin dürftest Du damit keine Probleme haben.
LG
Krake

Bernd51 27.11.2013 12:18

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Hallo,

noch bin ich ziemlich stressfrei, ich habe eh noch keine amtliche Diagnose.
Ich habe mich nur geärgert, das man in so einem Fall nicht in der Lage ist einen CT
Termin mal vorzuziehen.

Eine adjuvante Chemo wäre bei mir nicht einfach gewesen, da ich die normalen Chemotherapien aufgrund meiner Leukämie nicht nehmen darf.

Das wäre sehr kompliziert geworden. So nach dem Thema:

Lungenkrebs geheilt aber an Leukämie verstorben.

Nun werde ich mal abwarten was es am 6.12 gibt.


Lg. Bernd

waldi5o 27.11.2013 12:59

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Zitat:

Zitat von Krake (Beitrag 1229021)
schade, dass man nach Deiner OP nicht eine adjuvante Chemo gemacht hat. Damit könnte man die eventuell vorhandenen winzigen Metastasen vernichten und dadurch die Krankheit eindämmen.

Liebe(r) Krake,
Das kannst Du so pauschal nicht sagen!
Das Wort "könnte" sollte man dick unterstreichen.
Mir wurde 2007 der rechte Lungenunterlappen entfernt. Danach adjuvante Chemo (Cisplatin + Gemcitabine). Danach 4 3/4 Jahr krebsfrei!!
Dann 1 Knochenmetastase in der Hüfte.
Auch mein Prof wußte nicht, wo diese Krebszelle sich im Knochenmark versteckt hatte.

Also Vorsicht, es gibt nichts, was es nicht gibt.:lach:
Liebe Grüße
Waltraud

The Witch 27.11.2013 20:12

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Dahinter steht vor allem die Vorstellung, Metastasen schwirrten irgendwo rum oder nisteten sich irgendwo ein und man müsse sie sozusagen einfach nur finden und vernichten.

In der Tat finden sich aber ungezählte Tumorzellen im Körper, von denen sich die allerwenigsten zu Metastasen entwickeln. In der Tat weiß man aber nicht, welche sich warum zu solchen entwickeln und welche nicht*. Und eine Chemotherapie schießt mit Schrot auf diese vielen unterschiedlichen Zellen. So weiß man denn letzten Endes auch nicht, warum eine zusätzliche (adjuvante) Chemotherapie helfen kann - es handelt sich letzten Endes um rein statistische Annahmen und eine sehr vage Theorie. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Tumorzellen abgetötet oder an der weiteren Zellteilung gehindert werden, ist allerdings eher gering. Es besteht die Hoffnung, dass nichts mehr nachkommt, aber keine Garantie.

* Das ist der Grund, warum man zwar heute durchaus Tumorzellen im Blut nachweisen kann, das aber für eine weitere Prognose völlig witzlos ist. Man kennt schlicht die Mechanismen nicht genau genug, nach denen sich die Bösartigkeit entwickeln wird.

Irmgard60 27.11.2013 21:20

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
....Und nicht umsonst ist "Krebs" ein böse Krankheit:eek:

Fulcrum 27.11.2013 21:53

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
die Hexe hat recht mit dem was sie sagt ..
aber so mancher will eben die paar % nutzen die lt Statistik das Leben bissal verlängern ..

The Witch 28.11.2013 11:58

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Dagegen ist ja auch nichts zu sagen. Ich habe selber eine adjuvante Chemotherapie gemacht und unter allen Nebenwirkungen, die einem so einfallen bis hin zur Lungenembolie, unsäglich gelitten. Der Arzt in der AHB hat gefragt "Und was haben Sie sich damit eingehandelt? Es könnte Ihnen viel besser gehen.". Aber ich weiß um die Grenzen und rede mir nicht ein, damit wäre ich auf der sicheren Seite.

Bernd51 28.11.2013 15:16

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Hallo,

heute hat sich mein Hämatologe um mich gekümmert. Der gibt immer sofort Gas. Nächste Woche gehts voll zur Sache.

Am 3.12 gehe ich zur Skelettszintigraphie. Am 4.12. Labor und am 6.12 CT, lt. Radiologen
" vom Schädel bis zum Puller ".

Ich hoffe danach weiß ich was das für ein Ding auf meinem Oberarmknochen ist und ob der Rest von mir sauber ist.

Nun werde ich mal in Ruhe bis zur nächsten Woche abwarten.

Lg. Bernd

The Witch 28.11.2013 15:58

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Ich drücke dir alle verfügbaren Daumen.

Bernd51 28.11.2013 17:23

AW: Manche Dinge gehen schnell...
 
Danke !!


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