Geschmacksstörungen
 

Bei meiner Mutter wurden letzte Woche Knochenmetastasen nach Mamma-CA (78 Jahre alt) diagnostiziert. Seit drei Monaten hat sie ständig einen widerwärtigen bitteren und salzigen Geschmack im Mund, der vor allem nüchtern unerträglich ist. Sie hat mittlerweile etliche Kilo abgenommen (seit Freitag endlich Astronautenkost zusätzlich vom Onkologen, der da die Diagnose mitgeteilt hat), kann kein Obst und kein Brot mehr essen. Auch Wasser und Tee schmecken nicht. Morgens isst sie jetzt Haferschleim, was gut klappt und mittlerweile haben wir auch herausgefunden, dass z. B. das kalte Fertigprodukt Latte macchiato ein guter Kaffeeersatz ist, der zudem noch mehr Kalorien hat. Manchmal hilft Ketchup oder Zucker, um Speisen genießbar zu machen. Hat jemand vielleicht ähnliche Probleme und Rezepte oder Idee. Für den Nüchternzustand habe ich ihr jetzt noch Salmiakpastillen, Minzpastillen und echte Lakritze zum Ausprobieren gekauft.

AW: Geschmacksstörungen
 

Hallo Hirondelle,
schade, dass Du aus so einem traurigen Anlass hier bist.
Jeder empfindet das mit dem Geschmack wohl anders, da müsst Ihr leider ausprobieren. Auch schmeckt das, was heute gut ist, morgen oft nicht mehr.
Wie ist es mit Obstsäften ?
Nur Grapefrucht bitte meiden, da sie sich mit vielen Medikamenten nicht verträgt !!!
Ich hab oft nen metallischen Gechmack und mag vorzugsweise scharfe Speisen.
Gut gekühlt oder vielleicht sogar mit ein bissl Eiscreme und/oder Milch vermixt schmecken auch die hochkalorischen Drinks ganz gut.
Da gibt es auch welche mit viel Protein, was für uns ja wichtig ist. Die heißen Fres...protein energy drink und sind nicht gar so süss. Gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Kannst auch beim Hersteller Proben anfordern.
Verschreiben kann sie dann der Onko oder der Hausarzt.
Hoffentlich konnte ich ein bissl helfen, weiss selbst, wie schwach man wird bei so viel Gewichtsabnahme.
Alles Gute :knuddel:

AW: Geschmacksstörungen
 

Liebe Mucki,
danke für Deine Nachricht. Bei meiner Mutter ist es auch so, dass Dinge, die den einen Tag schmecken, am anderen Tag ekelig schmecken. Zum Glück gehen Dinge wie Kartoffeln und Gemüse. Obstsaft und Obst geht bis auf Bananen gar nicht, die aber auch nur mit Milch als Shake.

Die Astronautenkost hast sie vom Onkologen bekommen und trinkt am Tag 1-2 Flaschen mit Vanillegeschmack. Das geht so gerade.

Ich bin jetzt dabei, ihr ein wenig mit intensiv schmeckenden Kräutern auf die Sprünge zu helfen. Aber mit 78 neu kochen lernen ist halt nicht so leicht. Aber wir geben nicht auf.

So langsam setzt sich auch bei mir die Diagnose, so dass ich besser und konstruktiver damit umgehen kann.

Lieben Gruß und Dir auch nur das Beste
Schwalbe

AW: Geschmacksstörungen
 

Hallo Schwalbe,
ist auch grad mal egal, wenn man was "nicht so gesundes" isst, Hauptsache, es kommen Kalorien rein und man kriegt wieder ein bissl Kraft.
Ich hatte oft auch Heisshunger z. B. auf ne x-Minuten-Terrine etc ;).
Jetzt gibt es ja auch wieder Hokkaido-Kürbisse, da könntest Du ihr ein schönes Süppchen von machen. Mit Schale in Gemüsebrühe kochen, Kartoffelstücke mitkochen und dann alles pürrieren, mit Sahne und evt. etwas Ingwer, Chiliflocken etc. abschmecken.
Kannst auch, wenn es der Mama schmeckt, etwas Hackfleisch oder Wurst mit reintun.
Oder versuch es mit Milchreis oder Griesbrei und Obst.

AW: Geschmacksstörungen
 

Liebe Mucki,

danke für Deine Tipps. Ich war im Urlaub, deswegen konnte ich mich noch nicht eher bedanken. Meine Mutter beginnt am Freitag mit der Strahlentherapie und da soll als erstes auch der Geschmacksnerv bestrahlt werden, um ihr aus dem Geschmacksdilemma zu helfen. Mittlerweile habe ich einige Dinge gefunden, die sie essen kann und nachdem sie mich mit einer depressiven Verstimmung total runter gezogen hat und ich mich heftigst gewehrt habe, ist auch die Moral zum Glück wieder etwas besser.

Lieben Gruß von der Schwalbe