Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Forum für Angehörige (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=49)
-   -   Ständiges Husten und Übergeben, 1 1/2 Jahre nach OP (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=67708)

eska2014 04.10.2014 11:13

Beatmung nach Speiseröhrenentfernung
 
Hallo!

Ich muss mir mal etwas die Seele vom Leib schreiben. Meine Mutter ist 60 Jahre alt und hat Speiseröhrenkrebs. Vor 3-4 Jahren wurde dies erstmalig entdeckt (sie ist immer übervorsichtig und macht diverse Vorsorgeuntersuchungen). Um eine große Operation mit Entfernung der Speiseröhre etc. zu vermeiden, hat man unter Vollnarkose eine Abtragung der Krebsspuren durchgeführt, danach war sie immer ca. 5-6x pro Jahr zur endoskopischen Speiseröhrenspiegelung, damit die Speiseröhre weiter beobachtet werden kann. Die Biopsien wurden immer in die Pathologie gegeben und es wurde seitdem nichts mehr gefunden.

Nun vor ca. einem Monat war wieder eine Kontrolle und dabei wurde wieder eine kleine Krebsspur gefunden, allerdings lt. Aussage des Arztes wirklich in einem sehr frühen Stadium. Ihr wurde nun geraten, die Speiseröhre entfernen zu lassen, dann hätte sie endgültig Ruhe und hätte beste Heilungschancen, sodass sie nie wieder Probleme damit haben würde.

Vor zwei Tagen war es nun soweit, sie wurde im Kieler Uni-Klinikum operiert und der Magen wurde dabei hochgezogen. Die OP dauerte ungefähr 7 Stunden, nun liegt sie auf der Intensivstation, bekommt sehr starke Schmerzmittel und wird beatmet.

Die Ärzte sagen, dass ihre Vitalfunktionen alle sehr gut aussehen und man sich diesbezüglich keine Sorgen machen muss. Sie vertrösten uns immer nur, dass es halt eine riesengroße Operation war und man danach logischerweise erstmal ein paar Wochen außer Gefecht gesetzt wird. Allerdings hat sie ein paar Probleme mit ihrer Lunge. Die Beatmung wurde gestern Abend schon einmal weggelassen, weil man davon ausging, dass sie schon ohne Unterstützung atmen kann (nur mit Sauerstoffmaske), aber dabei wurde sie so schlapp, dass sie nun doch wieder beatmet wird. Ob es eine Lungenentzündung ist, können die Ärzte zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig sagen.

Sieht natürlich alles gruselig aus auf der Intensivstation, tausend Schläuche etc., aber vielleicht hat hier jemand ja ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir etwas berichten, wie es dann weitergeht. Meine Mutter tut mir so wahnsinnig Leid, aber letztendlich blieb ihr keine andere Chance. Vor zwei Tagen, als wir sie ins Krankenhaus gebracht haben, war sie noch das blühende Leben und machte noch Scherze mit dem Krankenhauspersonal. Hätte sie sich nicht operieren lassen, dann hätte ihr Krebs irgendwann gestreut und dann wäre es ziemlich sicher vorbei gewesen. Ich habe einfach nur Angst, dass sie den Lebensmut verliert und hier zu Hause irgendwann nachts ein Anruf kommt, dass sie es nicht überstanden hat.

Liebe Grüße

eska2014 17.02.2016 11:48

Ständiges Husten und Übergeben, 1 1/2 Jahre nach OP
 
Hallo!

Habe dieses Forum durch Zufall gefunden und möchte mal die Situation meiner 62-jährigen Mutter schildern.

Meine Mutter hatte vor eineinhalb Jahren eine riesengroße Operation, aufgrund von Speiseröhrenkrebs wurde ihr die komplette Speiseröhre entfernt und der Magen anschließend hochgezogen. Man kann eigentlich sagen, dass sie die ganze Operation hervorragend überstanden hat. Sie war danach auch bei einer Reha und ist eigentlich wieder im ganz normalen Alltag angekommen.

Allerdings hat meine Mutter arge Probleme mit dem Essen und Trinken, die wirklich ihre Lebensqualität enorm hindern. Meistens bleibt bei meiner Mutter immer nur das Frühstück drin. Alle anderen Mahlzeiten im Laufe des Tages kommen irgendwann wieder hoch, meist kombiniert mit starken Hustanfällen. Das Essengehen im Restaurant beispielsweise ist nahezu unmöglich. Und meine Mutter hat es geliebt, nett essen zu gehen.

Mittlerweile ist es so schlimm geworden, dass meine Mutter nicht einmal durchschlafen kann, weil sie trotz erhöhtem Nacken permanent hustet. Es läuft dann immer Wasser aus dem Magen nach oben, dann verschluckt sie sich und muss sich übergeben. Ihr Arzt hat ihr Codein-Hustentropfen verschrieben, bringt aber nur in seltenen Fällen was.

Dadurch dass meine Mutter somit nur noch vormittags eine feste Mahlzeit zu sich nimmt und den Rest des Tages nur trinkt, fühlt sie sich logischerweise auch spätestens ab dem späten Nachmittag sehr schlapp und kann kaum noch Treppen steigen. Vormittags ist das alles kein Problem. Hinzu kommt dann noch das Schlafminus.

Gibt es noch irgendwelche Tipps und Tricks, die man anwenden kann? Der Hausarzt meiner Mutter ist eine ziemliche Flasche, siehe Hustentropfen.

Liebe Grüße
eska2014

Tinele 17.02.2016 14:35

AW: Ständiges Husten und Übergeben, 1 1/2 Jahre nach OP
 
Frage 1 : Nimmt sie Magensäurehemmer ?

Vorschlag 2 : Dreht doch ihren Bettrost so um das nicht nur der Nacken erhoben ist , denn das reicht eigentlich nicht . Sondern das komplette lange Fussteil leicht hoch , so das sie quasi wie ein bissel Bergauf schläft . Das hat bei meinem Mann eine erhebliche nächtliche Besserung reingebracht . Vorher war es nämlich auch nur der kopf der erhöht war .

Zum Rest stellt sich mir dir Frage - was sagen die Ärzte dazu ?

eska2014 17.02.2016 14:48

AW: Ständiges Husten und Übergeben, 1 1/2 Jahre nach OP
 
Hallo!

Danke für die erste Antwort.

Zu deiner Frage: Sie nimmt Magensäurehemmer, 2x 40mg Omeprazol täglich.

Und der Hausarzt meiner Mutter sagt, dass er sich das alles nicht erklären kann. Tolle Antwort!

LG
eska2014

crab 17.02.2016 17:04

AW: Ständiges Husten und Übergeben, 1 1/2 Jahre nach OP
 
Hallo Eska,

wie Tinele schon geschrieben hat, nur der Nacken erhöht bringt nichts, ausser
dass er steif wird. Der Oberkörper sollte in einem Winkel von 45 Grad erhöht sein. Es ist aber nicht jedermanns Sache, so schlafen zu können.
Ich als Magenloser konnte es nicht und habe daher lange nach einer Lösung
gesucht. Schließlich bin ich auf Colestyramin gestossen und habe meinen
Arzt gebeten mir es zu erschreiben. Seither nehme ich jeden Abend einen
Beutel in 40 ml Wasser aufgelöst direkt vor dem Schlafen ein und habe keine
Probleme mehr. Alternativ könntet ihr es einmal mit Kartoffelmehl versuchen.
1 gehäufter Teelöffel voll in 40 ml Wasser auflösen und trinken. Zum einen
schützt es die Speiseröhre, zum anderen bindet es die Magensäure.
Omeprazol vermindert lediglich die Produktion von Magensäure, macht sie aber
nicht unschädlich.

Leider sind viele Hausärzte mit diesem Krankheitsbild überfordert und daher
etwas ratlos.

Ich hoffe, dass Deiner Mutter diese Vorschläge etwas Linderung verschaffen,
und sie dadurch zu mehr Schlaf kommt.

LG Wolfgang

Tinele 17.02.2016 18:19

AW: Ständiges Husten und Übergeben, 1 1/2 Jahre nach OP
 
Na ja ich denke auch so ein Hausarzt ist damit überfordert . Mein Weg ginge zu einem Gasterogologen . Vielleicht hat sich auch der Mageneingang durch die Vernarbung wieder verengt . Muss sie denn nicht zur Kontrolle ?!

monika100 17.02.2016 20:50

AW: Ständiges Husten und Übergeben, 1 1/2 Jahre nach OP
 
Hallo,

wie schon gesagt muss deine Mutter wegen dem Reflux komplett erhöht schlafen.
Es gibt sogenannte "Reflux-Lattenroste", schaut euch die mal im Netz an. Mein Mann hat sich sowas in der Art nachgebaut.

Dazu würde ich auch raten, dass deine Mutter sich beim Gastroenterologen vorstellt und evtl. mal eine Spiegelung machen lässt.
Verengungen sind nach so einer OP nicht selten.
Wann ist denn die nächste Kontrolle??

Alles Gute,

Monika

Suewal 23.02.2016 11:27

AW: Ständiges Husten und Übergeben, 1 1/2 Jahre nach OP
 
Hallo Eska,

jetzt muss ich auch mal mitmischen:

Hat man bei deiner Mutter schon festgestellt, ob alles noch am richtigen Platz ist (z. b. mittels CT) bzw. die Magenpassage durch eine mechanische Behinderung blockiert wird?

Bei mir sind die wanderlustigen Organe das grösste Übel. Ich hatte die Speiseröhren-Magenhochzug-OP vor vier Jahren, und mittlerweile musste bereits dreimal erneut operiert werden (die vierte Bonus-OP steht auch schon wieder ins Haus), weil Teile vom Restmagen samt Darmgewebe in den Brustraum wandern und somit die Magenpassage behindern. Das ist ein schleichender Prozess, begleitet durch Erbrechen, Atemprobleme, Druckgefühl, Reizhusten - und wenn man es "übersieht" (zweimal bei mir passiert), dann geht gar nichts mehr, dann ist der MAgenausgang vollständig blockiert.

lg
Sylvia


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:58 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.