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Fleur131177 14.07.2016 13:49

Epileptischer Anfall bei kleinzelligem Lungenkrebs?
 
Hallo, meine Mutter (62 Jahre alt) hat im April dieses Jahres die Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs bekommen. Ihr wurde gesagt, er sei nicht heilbar. Sie hatte bereits 3 Chemotherapiezyklen à 3 Mal und es sind weitere zwei Zyklen angesetzt worden. Sie hat laut Scanner sehr gut auf die Chemotherapie angesprochen. In der Lunge hat sich zwar nichts verändert, aber im Gehirn und in der Bauchgegend, seien die Knoten/Metastasen (ich weiß nicht, was "nodule" auf Deutsch heißt) deutlich geschrumpft. Nun war sie gestern in der Notaufnahme, nachdem ihr Bein nicht aufhören wollte zu zittern. Sie konnte nicht mehr laufen, dachte zuerst, es sei etwas mit den Nerven nicht in Ordnung. Aber nach einer halben Stunde sind sie und mein Vater dann doch ins Krankenhaus gefahren. Dort wurde ein epileptischer Anfall festgestellt. Ich / wir verstehen den Zusammenhang allerdings nicht. Sie hatte gerade Stress mit meinem Vater gehabt und ist auch dabei, die Kortisontabletten zu reduzieren (vielleicht etwas zu schnell?). Kann mir bitte jemand sagen, warum sie plötzlich solch einen Anfall hatte, womit das Zusammenhängt (Stress, Kortisonreduzierung, Chemotherapie?) ob das wiederkommen kann (sie hat Tabletten gegen epileptische Anfälle im Krankenhaus bekommen). Es geht ihr im Großen und Ganzen sehr gut und sie meint, wenn ihr Allgemeinbefinden so bleiben könnten, würde sie noch 40 Jahre leben wollen... Lieben Dank für Eure Antworten und viele Grüße, Fleur

dagehtnochwas 14.07.2016 14:00

AW: Epileptischer Anfall bei kleinzelligem Lungenkrebs?
 
Hallo Fleur131177,
...die Chance mit einem metastasierten Kleinzeller noch 40 Jahre zu leben ist sehr optimistisch - von mir aus auch lobenswert.
Eine Metastasierung im Hirn ist schon schwerwiegend und einigermaßen Perspektiven verkürzend. Ich bin kein Arzt, wenn aber der Primarius nicht auf die Therapie anspricht, dann würde ich auch nicht erwarten, dass alle anderen Metastasen darauf ansprechen. Da es wegen der Blut/Hirnschranke mit Medikamenten im Hirn ohnehin nicht gut aussieht würde ich annehmen, dass der Auslöse eines Anfalls eine Raumforderung im Hirn ist. Nochmals, ich bin kein Arzt, dass wären aber meine ersten Gedanken. Möglicherweise gibt es aber eben auch doch einen Zusammenhang mit Medikamenten, die abgesetzt werden oder auf die oder deren Kombination schlecht reagiert wird.

"Nodule"=Knoten und nach meiner Meinung nach die Lymphknoten.

Grüße und alles Gute,
dagehtnochwas

Fleur131177 14.07.2016 20:07

AW: Epileptischer Anfall bei kleinzelligem Lungenkrebs?
 
Laut letzter Scanneruntersuchung waren die Metastasen im Gehirn sichtbar geschrumpft; meiner Mutter ging es auch schon deutlich besser - weniger Schwindel. Deshalb hatten wir jetzt gar nicht damit gerechnet. Aber vermutlich ist tatsächlich so, dass alles unberechenbar bleibt und man versuchen muss, so gut wie möglich positiv und optimistisch zu bleiben. Meine Mutter möchte daran glauben, dass es daran liegt, das sie Stress ausgesetzt war. Ich werde ihr diesen Glauben nicht nehmen, wollte aber selbst wissen, was die Ursache ist/sein könnte. Mir geht es besser damit, wenn ich zumindest ungefähr verstehe, was vor sich geht. Lieben Dank für Eure Antworten! Viele Grüße, Fleur

Sandro86 14.07.2016 21:25

AW: Epileptischer Anfall bei kleinzelligem Lungenkrebs?
 
Hallo Fleur,

Ich schließe mich den anderen an.

Um die Metastasen im Gehirn kann sich eine Wasseransammlung bilden (Oedem). Um es vorübergehend zu lindern, gibt man Kortison. Allerdings kann man Kortison nicht ewig durchnehmen. Man nennt es nicht umsonst "Wunder oder Teufelszeug". Wenn man es wieder absetzt, was man übrigens sehr langsam tun sollte, kann es passieren, dass sich wieder mehr Wasser bildet und somit einen Druck im Gehirn auslöst. Daher evtl. der Anfall.

An deiner Stelle würde Ich deine Mum auch im Glauben lassen, dass es der Stress war. Wer weiß, vielleicht war es auch so.

Ich finde es gut, dass du bescheid wissen willst, was gerade passiert. Bei mir war es genauso.

Wünsche dir und deiner Mutter das Beste.

Gruß Sandro

Fleur131177 17.07.2016 15:20

AW: Epileptischer Anfall bei kleinzelligem Lungenkrebs?
 
Hallo Sandro,

hab ganz lieben Dank für Deine Erklärungen, die für mich richtig gut verständlich waren. Wie ich sehe, war auch Deine Mutter betroffen. Es tut mir sehr leid.... Jedenfalls danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, mich zu unterstützen.

Liebe Grüße
Fleur

Hermine81 17.07.2016 22:32

AW: Epileptischer Anfall bei kleinzelligem Lungenkrebs?
 
Mama hatte auch Krampfanfälle als sie das erste Mal das Kortison reduzieren wollten.
Das war bei ihr wohl in zu grossen Schritten und zu früh. Beim zweiten Anlauf, etwas später und in kleineren Schritten hat sies dann aber gut vertragen und seit dem auch keinen Anfall mehr gehabt. Nimmt aber seit dem ersten Anfall auch Levetiracetam dagegen, wurde jetzt aber auch reduziert weil sie nur noch das nötigste bekommt um sie nicht noch unnötig zu belasten.
Alles gute und lieben Gruss


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