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loretta11 03.03.2019 16:37

Lungenspezialisten + 50% Pneumothoranx nach Biopsie???
 
Hallo Leute,

bin ganz neu hier und vor 3 Tagen nach einem Untersuchungsmarathon (Röntgen, CT - Thorax, CT - Abdomen, Herz - Untersuchung, Bronchoskopie) aus dem Krankenhaus abmarschiert, da alle Untersuchungen kein eindeutiges Ergebnis erbracht haben. Außer dass sich ein 4x2 cm großes Gebilde und 5 Rundherde verteilt in meiner Lunge befinden. Alle an den Wänden. Nun sollte eine Lungenbiopsie gemacht werden. Nachdem ich allerdings von einer Stationsärztin so nebenbei erfuhr, dass es bei 50% der Lungenbiopsien zu einem Pneumothorax kommt, habe ich diese Untersuchung abgelehnt und bin nach Hause gegangen, mit der Bitte um eine Überweisung zum PET - CT, die ich auch bekam. Angeblich kann dieses bildgebende Verfahren ebenfalls herausfinden, ob sich in einem raumfordernden Gebilde (Lunge) aktive Krebszellen befinden. Nun muss ich 11 Tage auf das PET - CT warten und habe Angst, dass ich wertvolle Zeit verliere. Wie gesagt, nach all den Untersuchungen wurden nirgends Metastasen gefunden und an das Gebilde in meiner Lunge kam man wohl nicht heran. Auch nicht bei der Bronchoskopie. Mein Gesamtbefinden ist super. Keine Gewichtsabnahme, kein Tumorfieber, nach Antibiotika-Gabe meiner Hausärztin ist der Husten verschwunden. Dennoch sind nun die Bilder da.
Angeblich haben die Rundherde "Ärmchen".

Ist ein PET - CT aussagekräftig genug, um zu bestimmen, ob es sich um aktives Krebsgewebe handelt und kann es zwischen einer Entzündung und Tumirgewebe unterscheiden?

Letztes Wochenende haben mich die Ärzte schon für tot erklärt und jetzt bekommen sie keine Diagnose zusammen. Habe das Gefühl, die stochern im Trüben und wollen unbedingt die Biopsie machen.

Fühle mich ziemlich einsam mit dem Problem und würde mich über eure Antworten sehr freuen.

Lieben Gruß
Loretta 11

Rottweilerfreund 03.03.2019 17:57

AW: Lungenspezialisten + 50% Pneumothoranx nach Biopsie???
 
Hallo Loretta
Ich bin nicht so gut im Thema wie manche Anderen hier im Forum. Aber ich habe den Untersuchungsmarathon ja auch hinter mir, und sage dir mal, was ich so weiß (oder zu wissen glaube).
Krebszellen nehmen mehr Zucker auf, als gesunde Zellen. Deshalb wird dir beim PET-CT das Kontrastmittel mit Traubenzucker verabreicht. Dann leuchten im CT diese Zellen auf, weil sie mehr aufgenommen haben. Meines Wissens kann man damit zwar auf Krebszellen (oder eben kein Krebs) schließen, aber man kann nicht sagen, um welche Zellart es sich handelt. Dass kann man nur mit einer Zellentnahme, also einer Biopsie.
Da man bei dir über die Bronchien nicht rankam, muss man dir wohl oder übel durch den Brustkorb pieksen. Klingt unangenehmer, als es ist. Die Risiken, vor denen du dich fürchtest, können vorkommen, sind aber eher selten. Natürlich müssen die Ärzte dich darauf hinweisen, und das kann einem schon mal Angst machen. Was ich über den Pneumothorax gelesen habe, haben die Ärzte das gut im Griff. Du musst zwar einige Tage im Krankenhaus bleiben, aber das lässt sich wohl ohne schwere oder bleibende Schäden wieder in Ordnung bringen.
Jeder hat eine eigene Rangehensweise. Der eine liest sich ins Thema ein und wird schon fast ein Krebswissenschaftler. Ich habe es vorgezogen, mich so wenig wie möglich mit dem Thema zu befassen und die Ärzte machen zu lassen. Die haben da jede Menge Erfahrung mit. Das hatte für mich den Vorteil, dass ich mich nicht in irgendwelche Vorstellungen oder Ängste reingesteigert habe. Obwohl ich genauso wie du unterschreiben musste, dass ich die Hinweise auf eventuell auftretende Probleme zur Kenntnis genommen habe.
Mein Vorschlag: Warte nun erstmal das PET-CT ab, und wenn der Verdacht auf Krebs bestehen bleibt, wehre dich nicht weiter gegen die Biopsie. Das Wichtigste in dem Fall ist doch, nicht am Krebs zugrunde zu gehen. Alle anderen auftretenden Probleme sind doch dagegen klein.

Gruß
Rene

Donna3 03.03.2019 21:24

AW: Lungenspezialisten + 50% Pneumothoranx nach Biopsie???
 
Ich sehe das genau wie Rene. Ich will möglichst wenig wissen und wenn mein Arzt eine Biopsie machen will, vertraue ich ihm und lasse ihn machen. Er kann ja auch begründen, warum das nötig ist. Überhaupt ist es sehr wichtig dem behandelnden Arzt zu vertrauen, ansonsten wird man ja kirre.
Mein Arzt ist leitender Oberarzt in einem zerifizierten KH und spricht sich auch mit den Kollegen im sog. Krebsboard ab. Da handelt niemand nach Lust und Laune. Er erklärt ausführlich das Für und Wider. Letzendlich entscheide ich, aber folge seiner Empfehlung.

triece 04.03.2019 11:04

AW: Lungenspezialisten + 50% Pneumothoranx nach Biopsie???
 
Hallo Loretta,
ich bin hier nicht mehr viel unterwegs, bei dir muß ich nun aber antworten.
Deine Vorgeschichte erinnert mich so sehr an meine...
Auch bei mir wurde mit Antibiotika therapiert, aufgrund der Röntgen und CT Bilder sah man zwar was, dachte aber eher an eine Lungenentzündung.
Ich war ganze 3x mehrtägig im Krankenhaus, Bronchoskopien, MRT, CT alles ohne Befund. Irgendwann hat es mir gereicht und ich habe das Krankenhaus gewechselt, bin zu einem zertifizierten Lungenkrebszentrum.
Dort wurde eine Biobsie gemacht, ohne Pneumothorax. Nach dem, leider positiven, Ergebnis wurde dann erst das PET-CT gemacht.
Lange Rede, kurzer Sinn: bist du in einem zertivizierten Lungenkrebs Zentrum? Das ist da wichtigste überhaupt.
Wenn ja, würden ich die Biobsie machen lassen, PET CT kommt dann sicher auch noch...
Wenn nein: schleunigst eines suchen und wechseln!
Ich wünsche dir alles gute!

loretta11 06.03.2019 01:44

AW: Lungenspezialisten + 50% Pneumothoranx nach Biopsie???
 
Hallo Rottweilerfreund, Donna 3 und triece,

ich danke euch vielmals für eure Antworten. Hätte nicht gedacht, dass sich so schnell jemand für meine Fragen interessiert.

HG loretta11

Mikka67 24.03.2019 14:14

AW: Lungenspezialisten + 50% Pneumothoranx nach Biopsie???
 
Hallo Loretta,
ich will Dich nur wissen lassen, dass Du vor einer Biopsie durch Punktion keine Angst zu haben brauchst. Natürlich müssen die Ärzte Dich auf Risiken hinweisen, das ist wie beim Beipackzettel der Medikamente.
Kurz: Bei mir musste eine CT-gesteuerte Punktion gemacht werden, weil man durch die Bronchoskopie an den "Alien" nicht rankam. Da hat nichts weh getan bei der Prozedur; die Punktion selbst hat höchstens 10 Minuten gedauert. Die Vorbereitung war länger als alles andere. Dadurch, dass die Punktion CT-gesteuert abläuft, haben die Ärzte sofort den genauen Überblick, ob irgend eine Komplikation da ist, und können eingreifen.
Bei mir war alles reibungslos und hat dazu geführt, dass mit der Gewebeuntersuchung auch bald eine genaue Diagnose da war. (Dass die mir nicht gefallen hat, steht auf einem anderen Blatt.)


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