Krebs-Kompass-Forum seit 1997

Krebs-Kompass-Forum seit 1997 (https://www.krebs-kompass.de/index.php)
-   Hodenkrebs (https://www.krebs-kompass.de/forumdisplay.php?f=18)
-   -   Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs (https://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=96)

08.05.2001 12:34

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hallo!

Anfang 1998 hat man bei mir sehr frühzeitig Hodenkrebs festgestellt.
Metastasen wurden bei einer Computertomografie *nicht* bemerkt. Nach
Entfernung des kranken Hodens und einer "vorbeugenden"
Lymphadenektonomie wurde ich als "gesund" entlassen.

Sämtliche Nachsorge-Untersuchungen haben seitdem auch keine neuerlichen
Befunde gezeigt.

Mich beschäftigt aber nun schon seit geraumer Zeit eine Frage, deren
Beantwortung ich aus Neutralitätsgründen nicht nur meinem hiesigen Urologen,
sondern möglichst auch anderen Fachärzten überlassen möchte:

Welche - über die Ausage der Tumormarker hinausgehende - Information
erhalten Arzt und Patient durch eine im Rahmen der Nachsorge durchgeführte
Computertomografie? Oder anders: Welchen Sinn macht es, sich der
Strahlenbelastung und Unannehmlichkeiten einer CT auszusetzen, wenn die
durchgeführte Blutuntersuchung keinerlei Auffälligkeiten hinsichtlich der
Tumormarker ergeben hat?

MfG,
Wolfgang Lennertz

09.05.2001 22:52

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hallo Wolfgang,

bei mir wurde auch im Jahr 1998 Hodenkrebs festgestellt. Ich bin regelmäßig zur
Nachsorgeuntersuchung gegangen. Vor ca. 3 Wochen wurde mir (wahrscheinlich)
ein weiter Hodentumor diagnotiziert (kommende Woche bin ich wieder im OP). Auf
Nachfrage wie das möglich sei wurde ich darüber informiert das nicht bei jeden
TU Marker im Blut festzustellen sind.
Bei dieser Gelegenheit wurde ich darüber
informiert das auch bei meinen letzten TU
keine positven TU-Marker im Blut gefunden
wurden. Die damalige Diagnose beruhte allein auf das Ertasten des Arztes und den
Ultraschall. Die Gewissheit brachte die OP.

Mfg.

09.05.2001 23:20

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Nun; in *meinem* Fall haben damals *nur* die Tumormarker den Krebs diagnostiziert. Man konnte das weder tasten noch auf dem Ultraschall erkennen.

Auch im Rahmen der Nachuntersuchungen hat mirmein Urologe mehrfach mitgeteilt, dass die Tumormarker *eindeutige* Auskunft geben - auch hinsichtlich etwaiger entstehender Methastasen...

PS.:
Dein neuer Befund tut mir ausgesprochen leid für Dich! Wenn Du willst, mail mich ruhig an! :-)

16.05.2001 09:07

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Ich hatte das auch, aber bei mir hat man jetzt im Blut was festgestellt. Das heiß der andere Hoden muss warscheinlich auch dran glauben. Das andere habe ich ziemlich locker genommen, aber jetzt???

26.05.2001 12:37

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Freiburg, 26.05.2001

Lieber Wolfgang Lennertz

Ich habe deinen Brief im Krebsforum nur per Zufall gelesen. Aber bei mir hat man im Nov 99 einen Hoden-Tumor festgestellt und operiert. Da ich aber zusätzlich zwei Metastasen im Unterleib hatte, mußte ich mich einer Chemotherapie unterziehen.
Man machte bei mir die erste Unterleibs + Thorax CT, um festzustellen wieviel Metastasen bei mir im Körper waren. Meine zweite CT war dann, um zu überprüfen ob meine Chemotherapie anschlägt und die Metastasen kleiner wurden.

Ich muß momentan alle 3 Monate zur Ultraschall-Untersuchung des Unterleibs und Blutabnahme zwecks Tumor-Marker zum Urologen. Parallel dazu bin ich danach beim CT, um zu prüfen, ob nicht wieder was in mir wächst.

Um fast völlige Sicherheit zu haben, ist eine Blut-Untersuchung (Zwecks Tumor-Marker) + regelmäßige CT nötig. Denn die Blutuntersuchung allein reicht nicht aus um einen beginnenden Tumor zu entdecken. (Aussage meines Onkologen)
Ich muß (und will )auch die nächsten vier Jahre regelmäßig zu meinen Untersuchungen (CT + Tumor-Marker), um mir(und meiner Freundin zuliebe) sicher zu sein, das ich den Krebs besiegt habe.

Eine Computer-Tomographie ist heutzutage nicht mehr so stark mit der Strahlen-Belastung wie vor zehn Jahren (Sogar schwächer wie ein normales Röntgenbild). Außerdem haben wir in der Welt genügend Strahlung um uns herum (Tschernobyl läßt grüßen).

Krebs ist eine Krankheit, die auch 5-7 Jahre nach erfolgreicher OP beobachtet werden muß, um danach wieder als von Krebs geheilt dazustehen. Wenn in dieser Zeit nichts mehr Neues nachwächst, ist das Risiko wieder an Krebs zu erkranken, stark gesunken. Aber bei genaueren Antworten frage einen Onkologen (Facharzt für Krebs-Erkrankungen).

Wenn du noch Fragen hast melde dich übers Forum, oder erfrage meine E-mail Adresse.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Sariefe

30.07.2001 10:17

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
M.E. sollte die Strahlenbelastung eines Computertomographen bei der Nachsorge extrem heimtückischer Tumorerkrankungen eine absolut untergeordnete Rolle spielen.
Es gibt allerdings auch noch die Alternative der NMR (Kernspin), die von der Strahlenbelastung her sehr viel geringer, von der Bildgebung her aber noch hochauflösender als ein CT ist.
Eigentlich ist die NMR immer die erste Wahl, leider aber auch die sehr viel teurere.

Gruß F.S.

01.02.2003 23:26

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hallo "Leidensgenossen"

im März sind es 2 Jahre, dass mir ein Hodentumor (Seminom) diagnostiziert wurde. Es folgte eine
13-malige Bestrahlung des Bauchraums. Seither war ich 1/4 jährlich zur Nachuntersuchung. Hierbei wurde lediglich Blut entnommen, Ultraschall und Tastuntersuchung gemacht. Keine Röntgenaufnahmen oder gar CT. Ist das bei Seminomen so üblich?

Gruss Jonas

02.02.2003 09:11

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hey Leute.
Habe gerade meinen rechten Hoden entlassen müssen. Diagnose "Seminom Stadium 1". Kriege jetzt 15 malige Bestrahlung im Bauchraum. Bin ein wenig verunsichert da die Ärtzte so tun als ob ich gesund bin. Ist das bei dieser Art von Tumor wirklich so? Wäre schön wenn mir jemand aus Erfahrung was dazu schreiben würde.

Liebe Grüße
Michael mjl110501@aol.com

02.02.2003 23:12

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hallo Michael

sei doch froh, dass Du wieder gesund bist.
Ich weiss nur, dass Seminom 1 (den hatte ich auch) eine sehr gute Prognose auf vollständige Heilung hat. Sicher wurde/wird bei Dir auch noch ein CT
gemacht, um zu sehen ob sich der Krebs ausgebreitet
hat. Nach der Bestrahlung (13 mal) wurde ich als gesund entlassen und alle Nachsorgeuntersuchungen bisher ohne Befund.

Alles Gute Jonas

03.02.2003 12:01

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hallo liebe Mitstreiter,

ich bin auch einer der glücklichen mit der Diagnose Seminom 1, pT2, V1, R0. Mir wurde vor 3 Wochen der rechte Hoden entnommen. Was mich nur etwas beunruhigt hat, ist, dass mir gesagt wurde, dass eine Gefäßinvasion schon vorliegt und mir deshalb gleich die Hammertherapie PEB empfiehlt. Gerade, weil ich hier im Forum immer wieder lese, dass man bei dieser Diagnose die Bestrahlung einsetzt, bin ich verunsichert. Meiner Meinung müsste maximal eine schonende Chemo mit Carboplatin reichen. Wie wurdet Ihr denn beraten? Gab es Alternativen? Take it easy - Ralf

03.02.2003 15:19

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hey Ralf, hey Jonas,
hoffe es geht Euch gut. Vielen dank Ralf für Dein Schreiben. CT wurde bei mir schon gemacht. Ohne Befund. Gewebeprobe vom linken Hoden war auch ok.
Denke die Ärtzte wissen was Sie machen müssen. Der Verlauf bei Dir macht mir Mut und scheint den Aussagen der Ärtzte recht zu geben. Die Bestrahlung bei mir soll "vorbeugend" sein. Naja. Gehe davon aus das es so ok ist.
Jonas, habe genauso viel Erfahrung wie Du. Bei mir wurde nach der OP ein CT gemacht. Vom linken Hoden eine Gewebeprobe entnommen ( bei der OP ). Die Ärtzte sagten mir das dieser Tumor nur regional begrenzt war und noch nicht sichtbar sich gestreut hat. Deshalb wurde mir zu einer Sicherheitbesatrahlung geraten. Ansonsten wurde mir im Vorfeld erklärt was schlimmstenfalls passieren kann, bzw. was der positivste Verlauf wäre.
Ich habe den "positiven Verlauf" erwischt. "Nur Bestrahlung". Bei erkennbaren Metastasen hätte man mir allerdings auch eine entsprechende Chemo empfohlen.
Man sagte mir allerdings auch, dass ich egal in welche Richtung es geht eine fast 100 % tige Heilung zu erwarten hätte.
Also, sprech nochmal mit Deinen Doktores und mach Dir keine Sorgen. Du wirst das Ding schon schaukeln. Alles wird gut!!! Wir haben mit unserer Diagnose nochmal "Schwein" gehabt. Hört sich blöd an, ist aber so.

Liebe Grüße und alles Gute
Michael L.

29.04.2003 15:46

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Liebe Forum-Mitglieder,

auch bin in der Nachsorge nach Entfernung des linken Hodens und einer linksseitigen Lymphknotendissektion im letzten Jahr. Der histologische Befund der Dissektion war seinerzeit unauffällig.

Der Radiologe, der nun die CTs vornimmt, weist mich beim letzten Mal darauf hin, dass kleine Lymphknoten sichtbar seien. Der Urologe seinerseits hat sich dazu nur sehr unklar geäussert,à la "Muss man beobachten". Ich kann mit seiner Aussage nicht jedenfalls nicht richtig etwas anfangen. Ich dachte immer, mit der Dissektion seien im operierten Bereich alle Knoten entfernt.
Können denn neue Lymphknoten entstehen und können die überhaupt einen Risikofaktor in Bezug auf die Metastisierung darstellen?

Hat jemand von Euch Erfahrungen mit "neuen" Lymphknoten, die bei der CT sichtbar werden?

Martin

05.05.2003 16:17

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hi Martin,

ja, Lypfknoten wachsen nach. Ist auch gut so, dann gibt's im Fall der Fääle einen neuen Filter in der Metastasierungsleitung. Der andere Weg wäre Blutbahn und da gehts ungefiltert und viel schneller in den letzten Winkel des Körpers.

25.09.2003 06:38

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
Hätte es so ein Forum doch auch schon früher gegeben. Aber als mir 1995 ein Seminom im rechten Hoden diagnostiziert wurde, war für mich Internet noch ein Fremdwort.
Der Hoden wurde entfernt, und ich bekam prophylaktisch 13 Bestrahlungen des Bauchraumes verpasst. Einschliesslich der anschliessenden Kur war ich fast 8 Monate Krankgeschrieben. Rein gefühlsmässig hätte ich schon 3 Wochen nach der OP wieder Arbeiten gehen können, die Bestrahlungen haben mich damals überhaupt nicht belastet. Zur Diagnose kam es nur zufällig, ich wollte ein paar Tage blau machen ;)
Ich vergesse nie wie ich im Wartezimmer meines Hausarztes gesessen habe und überlegte wie ich 3 Tage Krankschreibung raushole....

Die ersten 2 Jahre Nachsorgeuntersuchungen habe ich brav und ohne Befund über mich ergehen lassen. 1999 habe ich dann wegen eines unguten Gefühls nochmals eine Nachsorge gemacht, aber auch da war alles gut :)

Heute denke ich nicht mal mehr im Traum daran blau zu machen, und Arztpraxen sehe ich nur noch von aussen. So ein Verhalten kann natürlich auch danebengehen, also macht es bitte nicht so wie ich sondern folgt dem Nachsorgeplan den euch euer Arzt erstellt hat.

Vergessen tut man so eine Diagnose freilich nie, irgendwo geistert einem immer mal wieder das Gespenst Krebs im Hinterkopf. Aber zurückblickend war der Krebs in einem gewissen Sinne sogar mein Freund. Er hat viel in meinem Leben verändert und ich könnte fast sagen "Ich würde es wieder machen".

Beim durchlesen dieser Foren sind mir heute aber auch teilweise die Tränen gekommen. Allen betroffenen wünsche ich einen ebenso positiven Verlauf und alles Gute und Gesundheit für die Zukunft.

Ein Dankeschön an die macher dieser Homepage, es ist eine hervorragende und wunderbare Arbeit.

andy-candy 09.12.2003 12:40

Nachsorgeuntersuchungen nach Hodenkrebs
 
hallo leute,
habe seminom rechts mit op und bestrahlung im 09/99 erlebt.
dann anschlussheilbehandlung in onkologieklinik auf sankt peter ording.
neben ernährung, erklärung und wohlfühlbehandlung gab es dort auch fortbildung:
ct ist out, wg. der strahlenbelastung.
alternativ taugt kernspint äusserst gut für viele tumorsorten in der nachsorge.

aber die meißten kliniken, bzw. ärzte bevorzugen ct wegen, des vorhandenseiens der geräte:
auf deutsch gesagt: ( meint der fiktive chef einer xbeliegigen klinik )

"die cts haben wir, die brauchen wir, egeal wie belastend sie sind. jetzt nen kernspint kaufen, können wir uns nicht leisten!!"

leute fragt eure ärzte, ob ihr umstellen könnt!!
denn kernspint ist sehr viel weniger belastend für euren ehe schon gebeutelten körper!!
also fragt moderne onkologen, was sie von einer umstellung halten!!
toi toi toi
grüße
andreas


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 09:10 Uhr.

Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.