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Alt 15.03.2012, 02:04
Immerhungerhab Immerhungerhab ist offline
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Standard AW: Heute Biopsie gehabt...

Hallo,
doch, es gibt mich noch... und leider hat sich auch nichts in Luft aufgelöst.
Es tut mir leid, dass ich mich nicht wieder gemeldet habe bisher, aber ich musste mir selbst das Lesen in Foren verbieten, weil es mich wahnsinnig gemacht hat und meine Angst kaum noch zu ertragen war.

Die Biopsie hat die Aussage des Arztes bestätigt, ich hatte ein invasiv ductales Carcinom.

Hier die genaue Diagnose:

Patientin mit... prämenopausalem invasiv-ductalen Mammacarcinom rechts, oben/außen
pT1c (1,5cm) pN0 (sn0/2; non-sn 0/5) M0 G2 R0 (hautfern 0,2cm)
ER/PR.Rez.: 12/12
Her-2neu: 1+ (keine Amplifikation)
Proteasen: uPA 0,69 ng/mg; PAI-1 6,96 ng/mg
Ki67: 10% (mittel)
Tumormarker CEA 0,5ng/ml CA 15-3: 21,8 U/ml
Karnofsky-Index 100%

Am 06.02. wurde ich brusterhaltend operiert. Die OP war problemlos, die Wundheilung auch. Ich hatte mit Schmerzen gerechnet, aber brauchte nicht eine einzige Tablette.
Geärgert habe ich mich über so manches im KH, in der Zeit, die ich im KH verbracht habe, habe ich 5 Frauen kennengelernt, die ebenfalls BK hatten und 4 von ihnen mussten nachoperiert wurden. Fand ich sehr erschreckend.

Naja, ich entwickele mich gerade zur "Expertin" in Bezug auf meine zukünftige Behandlung, aktuelle Studien usw.
Zur Zeit bekomme ich Bestrahlungen, morgen früh ist es die 8. von 28+8.
Mit der Antihormontherapie (Tamoxifen und Zoladex) habe ich am 27.02. begonnen.

Die Bestrahlung erschöpft mich total, ich stehe morgens um 7:45Uhr auf, wasche bzw. dusche das, was ich darf und pudere den Rest *nerv*. Um 8:45Uhr kommt mein Taxi, 9:00Uhr ist Bestrahlung, 9:25Uhr bin ich wieder zu Hause und schlafe nochmal bis ca. 12 Uhr. Ohne geht nicht, dann bin ich zu nichts zu gebrauchen.
Nach dem Essen mache ich dann einen Spaziergang mit unserem Hund, als absolutes Minimum habe ich mir 30 Minuten gesetzt, bisher schaffe ich aber fast jeden Tag 1Std.
Meistens lege ich mich Nachmittags noch mal für 1 oder 2 Stunden hin...
Ist schon wirklich krass diese Müdigkeit und Erschöpfung.

Leider verträgt auch meine Haut die Bestrahlung nicht gut, ist schon nach den wenigen Sitzungen sehr gerötet, heiß und schmerzhaft. Puder ist da nicht wirklich eine Hilfe.

Wahnsinn, vor 8 Wochen war meine Welt noch eine andere... aber wem sag ich das...

Bin erschreckt wie verloren man ist, wenn man sich nur auf die Ärzte verlässt. Manchmal macht mich wütend, dass ich meiner Situation auch noch darauf angewiesen bin, alles selbst zu managen. Z.B. hat keiner der behandelnden Ärzte, weder die im KH, noch meine Gyn, noch mein Hausarzt gewusst, dass die Wirkung von Tamoxifen vom Betablocker Metoprolol (den ich seit Jahren nehme) aufgehoben wird. Ich hätte also wahrscheinlich jahrelang völlig umsonst Tamoxifen geschluckt, wenn ich nicht alles immer wieder kontrollieren und nachlesen würde.

Nach Abschluss der Bestrahlungen gibt es noch einiges, was ich dank der Ärztin, bei der ich einen Termin für eine Zweitmeinung hatte, mit meiner behandelnden Gynäkologin klären muss. So z.B. die Sinnlosigkeit von Zoladex in meinem Alter und die Möglichkeit von Bisphosphonat als ergänzende Therapie.
Ich finde es echt schwer, eine Gynäkologin zu finden. Da ich erst vor 5 Monaten hierher gezogen bin, musste ich nun auf die Schnelle jemanden suchen. Sie ist soweit auch ganz nett, aber halt augenscheinlich überhaupt nicht auf dem neuesten Stand.

Psychisch bin ich im Moment eher auf "funktionieren" eingestellt. Die Angst ist zwar immer wieder mal da, aber ich kann sie ganz gut wegschieben. Weinen geht gar nicht.

Danke für euer Interesse und Nachfragen

Liebe Grüße,
Anke
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