Thema: Sexualität
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Alt 20.10.2003, 08:42
Gast
 
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Standard Sexualität

Liebe Petra,

schmunzeln muss ich gerade über mich selber, Ronja meinte ja, ich solle mal vielleicht als Mann noch etwas dazu sagen. Rat geben will und kann ich für Eure Situation nicht.

Aber zur Psyche des Mannes ("Schmunzel") kann ich vielleicht doch etwas beitragen, am besten in Bildern.

Wenn es uns Männern nicht gut geht, sind wir vielleicht wieder wie kleine Jungs, möchten gestreichelt werden, gepflegt, bemuttert werden (und wenn es nur die kleine Erkältung ist).

Plagen uns größere Probleme, besteht der Hang zum "Sich - zurückziehen" (aber wohin ?). Wir sind sehr verletzlich, wir fühlen uns unverstanden, wir sind aber stolz und denken, wir verlieren unsere Selbstachtung. Wenn wir uns verletzt fühlen, ziehen wir uns wie ein Tier in eine Höhle zurück, die uns noch einsamer macht. Unsere Einsamkeit, Hilflosigkeit, Sprachlosigkeit, macht uns aggressiv gegenüber jedem, der uns helfen will.

"Sieht denn keiner, wie hilflos wir in solchen Situationen als Männer fühlen, wir wollen doch nur verstanden werden (ohne Änsprüche von "FRAU" spüren zu wollen), so wie es zu Urzeiten bei Mutter und Vater war ?"

"MANN" macht es sich manchmal sehr schwer: Er akzeptiert nicht so schnell, daß Veränderungen auch flexibel begegnet werden kann. Solange er gegen sich selbst kämpft und sich sich selbst
etwas beweisen will ist er "schwach" und ausgeliefert. Sieht er jedoch die Chancen, Herausforderungen, die sich aus Veränderungen ergeben, ist er "stark" und gestaltet wieder selbst sein Leben. (Eine schöne Zusammenfassung dieser "männlichen Tugenden" ist treffend in Herbert Grönemeyers Song "MÄNNER" gegeben)

Du siehst, "MANN" ist einserseits ziemlich komplex strukturiert, andererseits verhält er sich wie ein Kind. Man braucht also mit "MANN" viel Geduld, darf ihn kaum spüren lassen, daß man ihn durchschaut, darf ihm zunächst kaum zeigen, daß man auch eigene Wünsche, Bedürfnisse, Sorgen, hat.

Wenn "MANN" redet und sich öffnet, kann er ganz nett, liebevoll sein, dann ist er plötzlich der "MANN", den "FRAU" dringend braucht, denn endlich kann sie sich auch umgekehrt an ihn anlehnen, sich vertrauensvoll an ihn wenden und sich ganz fallen lassen ohne WENN und ABER.

Ich bin nun schon xy Jahre alt und noch kein bißchen weise,
aber mit ein wenig Selbstironie kann ich durchaus einige
eigene Verhaltensweisen aus der früheren oder späteren eigenen
Vergangenheit wiedererkennen.

Shalom
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