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Alt 24.09.2011, 20:04
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: brauche mal einen Rat und etwas Begleitung

Liebe Helga,

Deine Situation ist nicht leicht. Einerseits will man Rücksicht auf den krebskranken nehmen, der es so schwer hat, und andererseits darf man sich nicht alles gefallen lassen.

Viele krebskranke Männer haben Probleme damit, plötzlich so bemitleidet und bemuttert zu werden. Auch bedeutet die Krankheit einen enormen Kontrollverlust über das eigene Leben. Die Art, die Du jetzt bei Deinem Mann siehst, kann somit ein Versuch sein, wieder die Kontrolle über sein Leben zu bekommen, wieder derjenige zu sein, der das Ruder in die Hand nimmt und nicht nur der zu sein, der allen so leid tut.

Ich würde Dir auf jeden Fall empfehlen, nicht alles zu schlucken, sondern für Dich selbst Grenzen zu ziehen, was Du von ihm akzeptierst und was Du nicht akzeptierst. Das ist ganz wichtig für Dich selbst. Wenn Du das Gefühl hast, das mit dem Kontrollverlust kann auf Deinen Mann zutreffen, würde ich auch einen Schritt zurücktreten und ihn wieder mehr so sein lassen, wie vor der Diagnose und Operation. Wenn er wieder das Gefühl hat, selbst über sein Leben zu bestimmen, geht es ihm sicherlich wieder besser und es fällt ihm wieder leichter, nett zu seiner Umgebung sein.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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