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Alt 12.07.2018, 15:45
Carö Carö ist offline
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Standard AW: Mama hat BK (wenn das doch nur alles wär) Fragen

Hallo liebe CounsTroy,

die Erkrankung deiner Mama tut mir sehr leid! Richtige Tipps kann ich dir glaube ich nicht geben, mach es höchstens anders, als wir vor einem Jahr...

Bei meiner Mama ist es fast auf den Tag 1 Jahr her, seit sie diesen Knoten gespürt hat und ein ganz bescheidenes Jahr begonnen hat. Ich hatte immer das Gefühl, dass das nett gemeinte "wie geht es dir?" falsch war. Jetzt, mit etwas Abstand und nach dem Ende der Therapie, hätte ich mal eher fragen sollen und offener reden müssen. Also das als Tipp für dich, sprecht das an, was euch bewegt und worüber ihr euch Gedanken macht.

Mit meinen Geschwistern habe ich (leider) so gut wie nie tiefere Gespräche geführt, ich denke, jeder hat das eher mit sich ausgemacht. Würde ich auch anders machen, aber hinterher ist man immer schlauer. Wir waren wohl (genauso wie Mama) erst einmal total überfordert mit der Diagnose.

Und mit jeder Woche weiterer Chemo ging es Mama immer schlimmer, da habe ich mich dann gar nicht mehr getraut zu fragen, wie es so geht.

Mamas Psychoonkologin hatte mal gesagt, dass diese Sprüche "positiv denken" totaler Quatsch sind und das hat Mama auch so empfunden. Wenn man Todesangst hat und keineswegs positiv eingestellt ist, soll man sich das auch nicht einreden. Das bringt dann nichts.

Mein Sohn (gerade 5 bei Diagnose) hat oft mitbekommen, wie sehr mich der Krebs mitgenommen hat und versucht mich zu trösten. Für Kinder ist es total egal, ob die Oma Haare hat oder nicht, da wäre man selber gerne Kind.

Ich wünsche deiner Mama, dass sich die Nebenwirkungen in Grenzen halten und vor allem dir ganz starke Nerven. So schlimm die Erkrankung für die Betroffenen auch ist, die Angehörigen leiden auf anderer Weise mindestens genauso.

Alles Gute!!!

Carö

Geändert von Carö (12.07.2018 um 15:52 Uhr)
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