Thema: brauche hilfe
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Alt 23.10.2012, 22:42
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wildcat2505 wildcat2505 ist offline
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Standard AW: brauche hilfe

Liebe Lele,
es ist und bleibt für jeden Teil schwer, sich mit der Diagnose "anzufreunden", geschweige denn erst einmal zu akzeptieren, dass die "Volkskrankheit Krebs" bei einem Menschen zuschlägt, der uns nahe steht. Aber nicht nur für uns ist es schwer, die Betroffenen haben auch hart dran zu arbeiten, um etwas positives aus der vernichtenden Diagnose zu ziehen und den Lebenskampf aufzunehmen und den Überlebenskampf anzugehen.
Wie schon gesagt wurde, das Wichtigste ist einfach da zu sein, zuhören, miteinander weinen, aber auch das miteinander lachen nicht vergessen. Das darf unter keinen Umständen auf der Strecke bleiben. Der Blick nach vorn ist enorm wichtig. Klar, es wird immer Momente geben, wo der Blick nach unten gerichtet ist, aber wir müssen die Kraft haben und immer wieder finden, den Kopf zu heben. Ein Patentrezept dafür gibt es nicht. Jeder zieht seine Kraft aus anderen Dingen, manchmal auch bloss aus Kleinigkeiten. Manchmal haben wir auch das Gefühl, dass uns die Kraft verlassen hat und man sie nicht wieder findet. Aber das sind die "normalen" Achterbahngefühle jedes Betroffenen/Angehörigen.
Einfach mal ein in den Arm nehmen, auch ohne grosse Worte. Du wirst merken, ob es deiner Mama hilft oder ob sie lieber erstmal für sich, mit ihren Gefühlen klarkommebn möchte.
Natürlich hoffe ich ebenso, dass sich der Verdacht nicht bestätigt. Aber im Fall eines Falles bist du hier gut aufgehoben.
Ich bin noch nicht allzu lange registriert und kann sagen...wenn Tage kommen, an denen es mir gar nicht gut geht, wo einfach selbst die Kraft fehlt, meinem Mann in die Augen zu schauen, dann darf man sich hier ruhig mal richtig hängen lassen und auch mal alle Zweifel und Ängste beim Namen nennen. Es schlägt einem Trost, Wärme und Verständnis entgegen, genauso wie der kleine berühmte "Tritt in den Allerwertesten"...so...nun auf gehts, weiter gehts, du schaffst das.
Das ist der "Vorteil" (wenn man das so nennen möchte), wenn jeder hier weiss, worüber man redet und wie man sich fühlt.
Nicht nur die Betroffenen haben ein Recht darauf mit ihrer Krankheit verstanden und akzeptiert zu werden...nein, auch wir Angehörigen haben dieses Recht.
Liebe Lele, du wirst hier fast ausschliesslich Menschen finden, die einen Angehörigen haben/hatten, die an verschiedenen Krebsarten leiden oder litten. Genau deshalb wirst du hier verstanden und keine deiner Ängste, Sorgen, Zweifel oder Fragen wird hier irgendjemand als nicht wichtig einstufen. Wir waren oder sind alle in der selben Situation

in diesem Sinne
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GlG Rika
mein Mann: Hautkrebs pT3aN1aM1c Klinisches Stadium IV, CL 4 *16.09.1963 - 26.1.13
Nicht die Zeit heilt unsere Wunden, wir gewöhnen uns nur an den Schmerz
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