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Alt 26.02.2006, 22:01
Bernd1 Bernd1 ist offline
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Standard Die Angst, die mir geholfen hat

Hallo,

Alter: 63, Krebs: Peniskarzinom, seit 6 Jahren krebsfrei

Krebskrank und Angst für mich untrennbar, und doch wird Angst direkt hier wenig genannt. Sicher oft indirekt mit Trauer, Sorgen, Verzweiflungen usw.

Nach der Diagnose spürte ich nur Angst.

Angst vor den Operationen
Angst vor Nebenwirkungen und Folgen
Angst vor Schmerzen
Angst vor den Entscheidungen der Ärzte, die meine Erkrankung nicht kannten.

Sollte ich kämpfen? Gegen was denn, wie denn? Der Gegner zu unberechenbar und noch dazu unfair.
Nein, andersherum ICH BIN VOR ANGST GEFLÜCHTET.
Angst war meine Schutzfunktion, hat unglaubliche Kräfte geweckt und hat mich HELLWACH GEMACHT, um der Gefahr zu begegnen.

Die Folgen waren: Bei den Ärzten habe ich alles hinterfragt, selbst recheriert, Zweitmeinungen eingeholt.
Mein Krebs mit Vorerkrankung war so selten, Jeder der 6 Ärzte, die mich untersuchten und behandelten, hatten von der Vorerkrankung noch nichts gehört. Nie gesehen, nie gehört hiess es.
Dann meine Entscheidungen:
Keine weiteren OP´s,
KeineEntfernung aller Leistenlympfknoten
(Alles dringende Empfehlung der Ärzte)

Klar, der Krebs ist noch hinter mir her, einholen konnte er mich nicht.
Ohne Angst, hätte ich alles mit mir machen lassen. Sie ist es, der ich zuspreche auf dem richtigen Weg zu sein.

Ich glaube daran, dass es die Angst ist, die viel bei der Krankheit Krebs bestimmt und steuert und sie hat mir geholfen richtige Entscheidungen zu treffen. Die Angst vor der Angst ist weg.
Sich darüber auszutauschen ist mein Bedürfnis, bitte.

Bernd
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