AW: Fertiprotekt
Hallo Eileen,
ich hatte vor 2 Tagen ein Gespräch mit einer Fertilitätsärztin und habe viele interessante Informationen erfahren. Vielleicht hilft es dir weiter, wenn ich Einiges davon hier weitergebe. Die Wiedereinpflanzung macht dann Sinn, wenn die Eierstöcke nach der Chemo nicht mehr funktionsfähig sein sollten. Aber es muss nicht zwangsläufig so sein; um dies festzustellen, braucht es Zeit. Bei mir hat es nach der Chemo 9 Monate gedauert (war damas 33 J. alt) und dann haben die wieder funktioniert. Außerdem ist die Wiedereinpflanzung, glaube ich zumindest, nicht an dem Vorhandensein eines Partners gebunden. Anders sieht es aus, wenn man neben dem Ovarialgewebe auch unbefruchtete Eizellen eingefroren hat. Die kann man nicht einfach so mit Spermien aus einer Samenbank befruchten, um sie dann einzupflanzen; die meisten Fertilitätszentren lehnen das ab. Allerdings führen einige wenige Arztpraxen in Deutschland die Art von Befruchtung (da juristisch sehr heikel) durch. Allerdings ob sie die Mittel und die Möglichkeit dazu haben, eingefrorene Eizellen aufzutauen und sie dann auf diesem Wege zu befruchten - das weiß ich nicht. Aber so weit musst du ja gar nicht denken - du bist doch jung und mit der Zeit wird sich der richtige Weg für dich schon zeigen, denke ich.
Außerdem meinte die Ärztin, dass die Dauer der Lagerung den Eizellen bzw. dem Ovarialgewebe gar nichts ausmacht; es können viele Jahre sein. Außerdem hat sie noch auf die Möglichkeit aufmerksam gemacht, dass sogar nach einer Ovarienentfernung (d.h. auch der Eileiter) man später das kryokonservierte Ovarialgewebe im Bauchraum einpflanzen kann, dort Eizellen reifen lassen, sie entnehmen und dann in die Gebärmutter einpflanzen. Also, gerade in den letzten Jahren hat sich sehr viel auf diesem Gebiet getan, so dass du schon mal den wichtigsten Schritt dazu - das Gewebe einzufrieren - getan hast. Mit der Zeit wird man sehen, welche Möglichkeit für dich die Beste sein wird.
Einen schönen Gruß,
Artemisia
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