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Alt 25.11.2011, 20:14
Benutzerbild von AndreaS
AndreaS AndreaS ist offline
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Registriert seit: 09.02.2005
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Canaris,

klar verstehen wir dich. Es besteht lange Zeit irgendwie der eigenartige Wunsch nach diesem Schmerz, obwohl er einem den Atem raubt. Ich habe es immer so empfunden, als sei es die letzte "körperliche" Verbindung zu meinem Mann. Wenn ich wenigstens den Schmerz hatte, so konnte ich Claus fühlen, denn der Schmerz galt ja ihm.

Es ist so wie Helmut sagt. Irgendwie braucht die Trauer ihre Etappen. Und diese Etappen sind bei uns allen sehr ähnlich. Deshalb keine Angst, es ist normal. Die Zeit der Trauer, in der sie vordergründig und ausschließlich ist, die Zeit, in der man sortiert, die Zeit, in der man fast ausschließlich in der Vergangenheit lebt, die Zeit der Angst vor dem, was kommen wird. Die Zeit des Aufbruchs, des Aufstampfens und des Erkennens: SO will ich nicht weiterleben, SO KANN ich nicht weiterleben, ich WILL und DARFwieder glücklich sein. Die zeitgleiche Angst, dass dieser Wunsch Verrat bedeutet. Der Verstand wird es früher erkennen als das Herz. Aber irgendwann kehrt der Frieden wieder, für jeden auf seine ganz eigene, individuelle Art und Weise. Beim einen früher, beim anderen später. Nichts ist richtig, nichts falsch. Im eigenen Tempo, immer der Seele nach...

Wenn du vielleicht nachgelesen hast, wird dir "unser" Wort vom Trauertier begegnen. Am Anfang eine Art Bestie, die dich anspringt, unvermittelt, schutzlos ausgeliefert, später sitzt es auf der Schulter, als stiller Beobachter und du wartest darauf, dass es "zubeißt" und noch später, das dauert sehr lange, rufst du hin und wieder nach ihm, willst es nicht verlieren, willst wenigstens hin und wieder seine Gesellschaft.

In Trauer leben schreibt Helmut. JA das ist es. In Trauer LEBEN. Machen wir uns nichts vor, es ist die härteste, schwerste Arbeit, die man sich vorstellen kann. Es bedarf unglaublich viel Ausdauer und Kraft.

Und die wünsche ich nach wie vor uns allen...

LG
Andrea
__________________
Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι
και δεν επέστρεψες
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