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#1
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AW: Organspenden - Für und Wider
Offensichtlich wird hier von manchen etwas falsch verstanden, also nochmals zur Klärung:
1. Selbstverständlich ist es FREIWILLIG, die Fragen im Ausweis ZU BEANTWORTEN oder ihn einfach im Müll zu entsorgen. (Ich schrieb ja schon, dass man hierzu nicht gezwungen werden kann.) 2. Wenn jedoch die Beantwortung nicht stattfindet bzw. der Ausweis zur Zeit der notwendigen Fagestellung den Ärzten definitiv nicht vorliegt (weil ihn der Betroffene nicht bei sich hatte oder ihn eben bewusst entsorgt hat), dann gilt man nach der neuen Regelung automatisch als potentieller Spender. Dass in dem Falle vorher erst noch die Angehörigen gefragt werden - falls es diese geben sollte - ist selbstverständlich. (Man sollte sich dann jedoch zumindest vorher darüber Gedanken machen, ob diese Angehörigen dann tatsächlich im Sinne des Betroffenen entscheiden werden.) So ist es zumindest von der Regierung geplant, wurde aber von ihr und auch den sonstigen Interessenverbänden im Wortlaut nicht so konkret öffentlich gemacht (jedenfalls bisher nicht). Außerdem gebe ich zu bedenken, dass es nicht in allen Fällen zwingend notwendig ist z. B. in einem Gesetz den Begriff "Widerspruchslösung" oder "Zustimmungslösung" zu verwenden. Denn vieles ergibt sich aus einem Wortlaut (auch ohne Bezeichnung des speziellen Begriffs) einfach rein KONKLUDENT. LG eos |
#2
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AW: Organspenden - Für und Wider
Also jetzt muss ich mich nochmal mit reinhängen.
@eos Die Lösung, dass Angehörige gefragt werden wenn kein Ausweis vorliegt, war schon immer so. Da hat sich überhaupt nichts dran geändert. Hast Du denn zu Deinen Ausführungen belastbare Quellen, sprich Veröffentlichungen, mit denen sich Deine Thesen stützen lassen?? Irgendwie klingt das alles so halbseiden.... @ all Wenn Ihr zitiert, dann bitte mit der Zitat-Funktion und bitte möglichst ohne extra Färbung. Wir Moderatoren haben uns seinerzeit bereit erklärt, als Mods farbig zu schreiben, damit Ihr privat von moderativ (klasse Wort ) unterscheiden könnt, siehe den Hinweis in meiner Signatur. Vielen Dank
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Geändert von Dirk1973 (03.06.2012 um 14:45 Uhr) Grund: Na toll.... selber die Farbe vergessen.... *schäm :-) |
#3
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AW: Organspenden - Für und Wider
@eos
Noch mal gefragt: Voraus liest du das? Siehste und genau deshalb ist es doch gut sich jetzt per Ausweis zu äussern. UND man sollte so ein Thema natürlich mit den Angehörigen vorher besprechen Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:14 Uhr) |
#4
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AW: Organspenden - Für und Wider
Dirk1973,
Entschuldigung! All! Organspende muss von allen Seiten bedacht werden, ich glaube niemand sagt einfach nur ja oder nein, dennoch ! Verfechter der Organspende verweisen oftmals auf den Akt der Menschlichkeit, was vollkommen richtig ist. Nur eine Frage stelle ich mir? Wir werden alle einmal sterben, manche durch einen Unfall eher, wenn diesem Verunfallten Organe entnommen werden dürfen, fragt man dann nach seinem Status, den er im Leben inne hatte, oder nimmt man auch Organe von vernachlässigten, armen Menschen, die unserer Gesellschaft nicht mehr angehören, auf die verbal fast täglich eingeschlagen wird?. Wenn ja, weshalb erwarten man Menschlichkeit (Spende) von vielen Menschen, obwohl man ihm zu Lebzeiten diesen nicht zukommen ließ , wieso sind wir dann auf einmal gleich?? |
#5
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AW: Organspenden - Für und Wider
Hallo chaoskatze,
das Thema Sterbehilfe ist auch so ein heikles Thema. Und doch sollte man sich auch damit ganz bewusst und frühzeitig auseinandersetzen. Dazu wäre aber wohl eher ein eigener Thread sinnvoll. Was ich persönlich von Euthanasie halte? Nun grundsätzlich ist meine Meinung die, dass auch dies (wie mit der Organspende) jeder selbst und ganz persönlich entscheiden sollte, ob und wann er/sie seinem Leben ein Ende bereiten möchte und dass es den Ärzten (in wirklich aussichtlosen Lagen) nicht verboten sein sollte, den Betroffenen geeignete Mittel zur Verfügung zu stellen. Mit der Schweizer Lösung jedenfalls habe ich so meine gewissen Probleme, wenn ich das mal so pauschal sagen darf. LG eos |
#6
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AW: Organspenden - Für und Wider
@Dirk1973
zu Deiner Info hier das bestehende Transplantationsgesetz http://www.gesetze-im-internet.de/bu...tpg/gesamt.pdf und der Entwurf des neuen Transplatationsgesetzes http://www.aok-gesundheitspartner.de...ionsgesetz.pdf Danach bleibt § 3 Abs. 1 Nr. 1 TPG (Einwilligung des Betroffenen) und § 3 Abs. 2 Nr. 1 TPG (Widerspruch des Betroffenen) soweit erstmal unverändert. Aaaaber bitte ich z. B. folgende Änderungen zu beachten: § 9 TPG wird neu gefasst, sodass es dort nicht mehr nur heißt "...Zulässigkeit der Organübertragung..." sondern nun heißen wird "...Zulässigkeit der Organentnahme- und der Organübertragung..." In § 9 Abs.1 TPG waren bisher für die Organentnahme explizit allein Transplantationszentren vorgeschrieben, jetzt werden dies alle üblichen Krankenhäuser machen dürfen (sofern sie das vorgeschriebene Personal dafür bereithalten). Was jedoch m. E. ganz besondere Beachtung finden sollte, ist, dass ein neuer § 10a TPG eingefügt wird. Hier bitte ich, sich ganz besonders § 10a Abs. 4 Nr. 3 TPG (jederzeitige RechtsVO möglich) sowie § 10a letzter Satz(!!) zu Gemüte zu führen. Nun, ich jedenfalls sage da für künftig erwartbare Verfahrensweisen "Nachtigall, ick hör dir trapsen...". http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/090/1709030.pdf Im Übrigen soll ja die Neuregelung des Deutschen Transplantationsgesetzes ein erster Schritt dazu sein, das Transplantationsgesetz innerhalb der EU zu vereinheitlichen. Und in der EU haben meiner Kenntnis nach schon jetzt zahlreiche Länder die Widerspruchslösung. Auf www.bundesregierung.de zu lesen: 'Der Bundestag hat das "Gesetz zur Regelung der Entscheidungslösung im Transplantationsgesetz" und das "Gesetz zur Änderung des Transplantationsgesetzes" beschlossen.' LG eos |
#7
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AW: Organspenden - Für und Wider
@Serpentine
Sorry, ganz ehrlich, ich kann deinem Gedankengang nicht folgen. Auch "vernachlässigten, armen Menschen" werden nur Organe entnommen wenn sie diesem zugestimmt haben oder wenn sie es versäumt haben sich zu entscheiden werden ihre Angehörigen gefragt. Ich habe noch NIE gehört dass einem z. B. Obdachlosen der keine Verwandten hatte hier in D einfach so Organe entnommen wurden. @Eos Du hast noch nicht gezeigt wo steht dass ALLe potenzielle Spender sind. Aus deinen Links oder Zitaten kann ich das nicht heraus lesen. Was in der Zukunft mal sein wird kann keiner wissen. Was ist denn auch so schwierig daran, Nein zu sagen und das zu dokumentieren? Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:16 Uhr) |
#8
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AW: Organspenden - Für und Wider
Wangi,
ich schrieb nie das armen Mensche einfach Organe entnommen werden, denn davon habe ich nie etwas gelesen, gehört, sondern das sie als Organspender wieder als wertvolle Tote angesehen werden, obwohl man ihnen zu Lebzeiten nicht einmal die Menschenwürde zukommen ließ! Diese Diskrepanz und Unüberlegtheit ist heuchlerisch, wenn man dann gleichzeitig von seinen Mitmenschen erwartet, dass sie sich mitmenschlich (Spenden)verhalten sollten! Aber das ist nur ein Aspekt, der dazu führen kann, ob man sich Pro-Organspende entscheidet, oder nicht! Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:16 Uhr) |
#9
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AW: Organspenden - Für und Wider
Zitat:
Und das Motto "sterben muss jeder" greift da auch etwas kurz. Ich kenne Menschen, die mit der gespendeten Niere ein sehr glückliches und erfülltes Leben seit fast 20 Jahren führen. Als Krebskranker nimmt man harte Therapien auf sich, um ein bisschen länger zu leben. Wenn ich ein langes Leben jemand anderem mit meiner Niere geben kann, ist das wunderbar. Und dass Reflexe noch funktionieren: Wir können Dir hier nicht mehrere Jahre Biologie-Nachhilfe geben. Warst Du nie angeln? Hast Du nie einen offensichtlich toten Fisch stundenlang zappeln sehen? Glaubst Du wirklich, die Menschen schaffen es inzwischen nicht, einen Tod zweifelsfrei festzustellen? Irgendwie scheinst Du zu erwarten, dass wir Dich überzeugen. Warum sollten wir? Es ist Deine Entscheidung und es bleibt auch mit dem neuen Gesetz Deine Entscheidung. Sei kein Organspender und alles ist gut! Die Diskussion dreht sich im Kreis, da Informationen offenbar eh nicht ankommen. |
#10
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AW: Organspenden - Für und Wider
@gilda2007
Zitat:
Jeder der sagt Ich will keine Organe spenden, warum auch immer wird respektiert. Nur diese an den Haaren herbei gezogenen Begründungen verstehe ich nicht. Ich gehe kein Blut spenden (geht ja jetzt sowieso nicht mehr) weil ich panische Angst vor Nadeln habe, Punkt. Da muss ich mir nicht irgendwelche Argumente ausdenken. @Serpentine Wenn ich OHNE meinen Organspenderausweis dazu beitragen würde dass nur EIN Mensch dadurch ein menschenwürdiges Leben führen könnte, würde ich ihn sofort zerreißen! Aber genau DAS ist nicht der Fall. Dafür kann ich aber MIT dem Ausweis erreichen dass vielleicht ein paar Menschen wieder ein besseres Leben hätten. Was ist denn dann deiner Meinung nach Mitmenschlicher? Geändert von gitti2002 (12.02.2017 um 21:18 Uhr) |
#11
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AW: Organspenden - Für und Wider
Zitat:
für die Feststellung des Hirntodes sind bisher von Land zu Land unterschiedliche Verfahrensweisen vorgeschrieben. In Deutschland ist zb. (nur) die "klinische Diagnostik" wie Reflextest, Atem-Stillstandtest, Wartezeit von bis zu 72 Stunden vorgesehen. Eine "apparative Zusatzdiagnostik" ist nicht zwingend, wird aber oft freiwillig angewandt, um eine evntl. Wartezeit zu verkürzen. Diese apparative Zusatzdiagnostik ist aber zb. in Skandinavien, Frankreich, Niederlande und Italien unbedingt erforderlich und zwingend. Die Bezeichnung Hirntod ist erstmalig 1968 durch die Harvard Medical School entstanden, nachdem es zu den ersten Herztransplantationen kam und die Mediziner sich in einer rechtlichen Grauzone befanden.Es wurde eine neue Todesdefinition festgelegt. Bis zum heutigen Tage hält eine teils konträre Diskussion unter Medizinern, Bioethikern,Theologen, Juristen und Philosophen an, ob die Diagnose "Hirntod" mit dem "Tod" des Menschen gleichzusetzen ist. Selbst die Amerikan Akademy of Neurology hat 2011 angemahnt, dass mehr wissenschaftliche Forschung notwendig sei, um die Diagnose "Hirntod" besser abzusichern. Es ist also meiner Meinung nach durchaus nicht so einfach, ein so komplexes Thema mit einbisschen Biologieunterricht und Angelerfahrung zu erklären. Zitat:
Mit freundlichen Grüßen Katharina
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#12
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AW: Organspenden - Für und Wider
@ Karatina
Es ist sicherlich alles richtig was du zum Hirntod mit Jahresangaben schreibst. Es bleibt doch aber auch Fakt das es in 99,9999% aller Fälle so ist dass man nach einem festgestellten Hirntod nicht mehr aufsteht und munter weiterlebt. Und ich rede hier nur von Deutschland, weil ich hier lebe und davon ausgehe auch hier zu sterben. Was wären dann Alternativen? Ich bleibe weiterhin jahrelang an die Maschinen angeschlossen und vegetiere vor mich hin? Oder Maschinen werden abgestellt und ich sterbe? Welche gäbe es noch?
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