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  #1  
Alt 23.06.2012, 22:02
tochtervonhoffnung0904 tochtervonhoffnung0904 ist offline
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Standard AW: Diese Krankheit ist so GRAUSAM

Ich muß mir nochmal etwas von der Seele schreiben. Nächste Woche geht die Bestrahlung und die Chemo los. Ich weiß, dass diese Zeit wieder für Alle, bsonders aber für meine Mama, sehr schwer wird. Deshalb habe ich meine Eltern heute zum grillen eingeladen. In der Hoffnung, dass wir -wenn wir alle beisammensitzen- etwas abschalten können. Es war auch ein sehr schöner Nachmittag. Als meine Eltern dann wieder nach Hause gefahren sind, habe ich unendlich geweint und tue es auch immer noch. Ich habe solche Angst vor der Zukunft. Meine Mama weiß gar nicht, dass sie unheilbar krank ist, sie plant schon Dinge mit ihren Enkelkindern nächstes Jahr im Juni....
Ich freue mich, wenn sie soweit in die Zukunft plant, ich lasse sie dann natürlich auch, aber in meinem Inneren weiß ich, dass eine solche Rezediverkrankung in so kurzer Zeit nicht gut gehen kann. Sie wird bis an ihr Lebensende mit Chemo behandelt werden. Ich schaue meine Mama ständig an und denke so bei mir : wie lange wirst du mich noch besuchen kommen? Sie sieht so gut aus und ist doch unheilbar krank...
Ich weiß echt nicht weiter. Ich will meine Mama nicht verlieren..
Ich kann mit dieser Situation nicht umgehen...
Es ist zum verzweifeln
Danke für´s lesen und zuhören.
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  #2  
Alt 30.06.2012, 08:15
tochtervonhoffnung0904 tochtervonhoffnung0904 ist offline
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Standard AW: Diese Krankheit ist so GRAUSAM

Mir dauert das alles zu lange. Bestrahlung hat noch nicht angefangen. Es wurde ein Planungs-CT geschrieben und jetzt müssen wir auf Bestrahlungstermine warten. Chemo bekommt sie ab Donnerstag. 6 MONATE WÖCHENTLICH!!! ob das mal gut geht...
Der Körper ist doch noch von der letzten Chemo total geschwächt. Manchmal frage ich mich, ob sie das wirklich noch alles über sich ergehen lassen soll, denn als ich gestern mit dem Arzt gesprochen habe und gefragt habe, ob meine Mama überhaupt noch die Chance auf ein paar "sorgenfreie" Jahre hat, hat man mir gesagt, dass es sehr unwahrscheinlich wäre, bei einem so ausgeprägten Rezediv in solch kurzer Zeit!!! Er sagte, dass kann jetzt alles recht schnell gehen!!! Ich habe solche Angst. Momentan bestimmt diese Erkrankung mein Leben. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen. Ich Liebe meine Mama! Wie soll ich , unsere Tochter( 10 Jahre und ein ABSOLUTER OMA FREAK) meine geistig behinderte Schwester und vor allem mein Papa denn ohne meine Mama leben???
Ich würde ihr soooo schrecklich gerne helfen. Ich bin so hilflos.
Gleich fahre ich mit ihr in die Stadt, sie hat ein neues Perrückenrezept bekommen. Sie ist so traurig, endlich fingen ihre Haare wieder an, langsam zu wachsen und jetzt verliert sie sie vielleicht schon wieder!!!
Ich bin nur noch am weinen.
Liebe Grüße
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  #3  
Alt 30.06.2012, 14:51
G.Sundheit G.Sundheit ist offline
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Standard AW: Diese Krankheit ist so GRAUSAM

Zitat:
Zitat von tochtervonhoffnung0904 Beitrag anzeigen
Ich würde ihr soooo schrecklich gerne helfen. Ich bin so hilflos.
Ich bin nur noch am weinen.
Liebe Grüße
hallo,

wenn du diese aussage von dem beh. arzt bekommen hast wäre es vielleicht gut, wenn du dir prof. hilfe für dich und deine mutter suchst!

- erste anlaufstelle: sozialdienst in der klinik
- wichtig für die gesamte zeit, die euch noch bleibt: hilfe und unterstützung für DICH und deine mutter bei ihren psychoonkologen

möglichkeiten mit sozialdienst und beh. arzt ausloten:
- palliativstation
- palliativ-versorgung zuhause mit einem ambulanten palliativteam
- hilfe bei der pflege und dem umgang mit der krankheit durch einen ambulanten pflegedienst
- hilfe von ehrenamtlichen mitarbeitern eines ambulanten hospizes in euerer nähe.....sie SPRECHEN vor allem mit euch und nehmen eure ängste, eure sorgen wahr
- stationäres hospiz

dir geht alles zu langsam? was meinst du?
denke doch jetzt nicht mehr an ein wunder - holt euch hilfe!

lg
gesine
__________________
Einfach leben.
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  #4  
Alt 30.06.2012, 17:56
tochtervonhoffnung0904 tochtervonhoffnung0904 ist offline
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Standard AW: Diese Krankheit ist so GRAUSAM

Hallo G.Sundheit,
ich hab den Satz, dass es jetzt alles sehr schnell gehen kann vielleicht falsch rübergebracht.
Er meinte, dass immer wieder neue Rezedive auftauchen können und das er vermutet, dass meine Mama einen Tumor hat, der Chemoresistent ist und die deshalb nicht anschlägt und es dann sehr schnell gehen könne. Ich frage mich dann nur, warum meine Mama dann noch für 6 MONATE WÖCHENTLICH CHEMO BEKOMMEN SOLL??? Wenn ich meine Mama so sehe, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass sie so krank ist.
Professionelle Hilfe habe ich mir schon über die Caritas geholt. LEIDER wollen Mama und Papa da nicht mit hin
Ich habe den Tumor noch molekularbiologisch untersuchen lassen, mit der Hoffnung, dass man mir dann etwas über das Verhalten des Tumors während der Chemo geben kann. Das Ergebnis kommt nächste Woche.
Lieben Dank für Deine antwort.
Schöne Grüße
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  #5  
Alt 30.06.2012, 22:41
Benutzerbild von bifi65
bifi65 bifi65 ist offline
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Standard AW: Diese Krankheit ist so GRAUSAM

Hallo,

ich denke, die wöchentliche Dosis Carboplatin wird extra deswegen gegeben, damit der Körper sie besser verträgt, die Dosierung ist bestimmt niedriger, als beim dreiwöchigem Rhythmus. Damit könnten die NW ggf. nicht so schwanken und vielleicht nicht so heftig sein. Genaue Auskunft kann dazu natürlich nur der Arzt geben.
Ja, ein paar sorgenfreie Jahre wünschen wir uns alle hier im Forum ... Es ist schon nicht einfach...

Liebe Grüße von Birgit
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  #6  
Alt 06.09.2012, 14:16
tochtervonhoffnung0904 tochtervonhoffnung0904 ist offline
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Beiträge: 48
Standard AW: Diese Krankheit ist so GRAUSAM

HALLO
länger habe ich schon nicht mehr geschrieben, immer wieder haben wir gehofft, doch mittlerweile haben wir alle Hoffnung verloren. Nach der 6.ten Chemo wurde das Blutbild nicht mehr besser, zudem begann ein Husten, der nicht normal war. Der Chefarzt sagte, der muß wieder von alleine weggehen. Doch leider ging er nicht weg, im Gegenteil, er wurde immer schlimmer. Als meine Mutter immer immer schlapper wurde, sind wir mit Ihr ins KH gegangen. Dort liegt sie jetzt 11 Tage und es wird täglich schlechter. Gestern hat man ihr Wasser aus der Lunge punktiert, über Nacht ist noch soviel nachgelaufen, dass man bei 1 Liter erstmal aufgehört hat. Der Rest muß das später raus. Jetzt erbricht sie häufiger am Tag Schleim, der extrem bitter schmeckt. Lt. Röntgen und CT hat sie aber keine Metastase auf der Lunge.
Da man sich gar nicht mehr mit ihr unterhalten kann, da sie extrem Wortfindungsschwierigkeiten hat, wollte man ein MRT machen, aber auch das geht leider wegen der Hustenanfälle nicht. Man vermutete zuerst HInrmetas, aber da sich die Lungenmetas nicht bestätigt haben, sagte man uns, dass es eher unwahrscheinlich sei, dass da doch Hinrmetas seien. Mama hatte ein Angiom, das sei vielleicht gewachsen, aber all das sind nur Spekulationen. Papa weint nur noch. Da meine Mama seit fast 11 Tagen nicht mehr richtig gegessen hat, wird sie jetzt endlich seit heute auf mein Drängen hin, künstlich ernährt. Mein Wunschdenken ist, dass sie dann körperlich wieder zu Kräften kommt und dann auch wieder Appetit hat. Papa ist nur noch am weinen, auch um Ihn mache ich mir schrecklich viele Sorgen, aber er lehnt jegliche psychologische Hilfe ab. Er verschließt sich und will eigentlich nur noch bei Mama sein (ca 10 Std. am TAG, er hält dann nur ihre Hand und redet nur selten mir ihr, da ihr das Sprechen so schwer fällt) und danach fährt er nach Hause und ist allein. Ich bin so hilflos, unendlich traurig. Ich könnte nur noch weinen. Ich wußte ja, dass meine Mama keine lange Lebenserwartung mehr hatte, aber das es so schnell gehen würde, damit habe ich nicht gerechnet. Papa glaubt, dass er Mama nicht mehr mit nach Hause nehmen wird. Ich bin so verzweifelt, aber das sind wir hier alle, aber es tut gut, alles aufzuschreiben, was einem auf der Seele liegt. Vielleicht geschieht ja noch ein Wunder, denn man hat festgestellt, dass sich unter der Chemo alles zurückentwickelt hat und das die Chemo also anschlägt. Da meine Mama jetzt aber schon 4 Chemos nicht mehr bekommen hat, ist ihre Brust schon wieder voller roter Flecken und momentan hat sie Schmerzen in der Brust, wie frisch nach der OP.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter.
Liebe Grüße
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  #7  
Alt 06.09.2012, 23:00
lucie79 lucie79 ist offline
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Registriert seit: 02.08.2012
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 78
Standard AW: Diese Krankheit ist so GRAUSAM

Hallo,als ich das alles gelesen habe, tat mir das sooo leid für Euch.
Man leidet so mit kann aber trotzdem nicht helfen, ja? Das hoffen auf ein Wunder kenne ich auch. Mein Papa macht auch total dicht,will nicht über die Krankheit meiner Ma sprechen und ich merke ja das es Ihm auch immer schlechter geht, weil Ihn das so mit nimmt. Denke an Euch, LG Lucie
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