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  #421  
Alt 16.06.2012, 15:06
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?



Recht hast Du, Hartmut...
Wir freuen uns mit Helmut auf das 3. Enkelkind.
Und...fliegen lernen mit dem Köfferchen auf dem Rücken ist möglich, wenn man die Schwingen gleichmäßig bewegt...ein Ziel vor Augen...na, und ein gutes Frühstück vorher



Lieber Helmut: Weiter so!

LG
Morgana
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  #422  
Alt 17.06.2012, 07:52
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Helmut,


darf man jetzt schon gratulieren

Na klar, wir sind doch nicht abergläubig


Als 4-fach-Großmutter sag' ich also schonmal : Ich freue mich mit Dir


Alles Liebe

mit herzlichen Grüßen
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Ilse
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  #423  
Alt 19.06.2012, 20:36
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HelmutL HelmutL ist offline
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Lächeln AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Ulphin, Erle, Miriam, Morgana, Ilse und alle anderen,

herzlichen Dank für eure lieben Wünsche. Da ich zur Zeit ja nicht zu Hause bin, konnte ich nur ein langes Telefongespräch mit meiner Jüngsten führen. Wie sie mir sagte (und wie sie sich anhörte) fühlt sie sich rundum pudelwohl. Alles ist also in bester Ordnung. Ich freue mich schon riesig darauf, sie gegen Ende der Woche mal so richtig fest-vorsichtig drücken zu können.

Mein kleines Köfferchen habe ich immer bei mir. Ohne gehe ich gar nicht aus dem Haus. Geht gar nicht!

Vor ein paar Tagen habe ich bei einem Spaziergang Fotos gemacht. Als ich mir dann die Fotos auf mein Läppi lud, um sie zu bearbeiten, ist mir eines aufgefallen. Ich war verblüfft und fasziniert, es ließ mich nicht mehr los. Noch absolut wage formte sich dazu eine Geschichte. Ein bisschen passt sie zu dem vorherigen Thema und ich bin überzeugt, es kam nicht von ungefähr, dass ich gerade dieses Foto machte. Danke.

Am nächsten Morgen kroch ich sehr früh leise aus dem Bett und am Schreibtisch kamen folgende Zeilen zu Papier:


Lass mich los

Klein und hilflos
kamst du auf die Welt,
Hab dich geboren,
Dich genährt.

Hab ein Nest
für dich gestellt,
Dir Lieder vorgesungen
Und dir Schutz gewährt.

Hab deine Hand gehalten
Und dich das Laufen gelehrt.
Hab versucht zu ahnen,
Was das Leben für dich begehrt.

Nun wird es Zeit
Lass mich langsam, langsam los.


Bin nur ein kleiner Wicht
Und kenne das Leben nicht.
Will es erobern Schritt für Schritt
Bitte, geh noch ein Stückchen mit.

Noch hab ich Zeit.
Lass mich nur langsam, langsam los.


Alles Liebe,

Helmut


PS: Achso .... eins glaube ich jetzt klar stellen zu müssen. Nicht, dass da falsche Vorstellungen in Umlauf gehen. Ich mag den festen Boden unter meinen Füßen sehr. Das wirkliche Fliegen ist nämlich nicht so meine Sache. Ich meinte das eher im übertragenen Sinne. Frei wie ein Vogel zu fliegen wohin mein Herz mich zieht.
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Geändert von HelmutL (20.06.2012 um 23:37 Uhr) Grund: Räschtschreipung :) und Foto hochgeladen
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  #424  
Alt 20.06.2012, 08:05
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Helmut


da habe ich (und Andere mögl. auch) doch wohl was gründlich missverstanden

Ich sah Dich tatsächlich fleißig Deine Pflicht-Flugstunden absolvieren um dann später wie der kleine Prinz über das Land gleiten zu können


Na, egal wie's gemeint war - Du fliegst (irgendwie) und landest immer rechtzeitig, um schöne Gedichte und Geschichten zu Papier zu bringen

.... und natürlich Kinder und Enkel liebevoll zu umarmen


Lass es Dir gut gehen
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Ilse

Geändert von Ilse Racek (20.06.2012 um 08:09 Uhr) Grund: vertippt
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  #425  
Alt 20.06.2012, 09:05
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen Helmut,

na, ich sah dich auch bereits mit Hartmut im Gepäck durch die Lüfte segeln;-))) Aber sinnbildlich ist es auch gut!

Dein Gedicht gefällt mir sehr! Das Loslassen ist doch irgendwie eine der schwersten Lektionen, die uns dieses Leben lehrt, oder? Mir fiel es sehr schwer, meinen Vater loszulassen, doch lange, bevor er gehen musste, habe ich (und auch meine Ma) es getan und so konnte er dann ganz unbelastet, mit leichter Seele und ohne Ballast gehen. Das wiederum hat mich sehr gefreut...
Und was meine Tochter angeht, so lasse ich sie jeden Tag ein bißchen mehr los und ein wenig weiter fliegen;-) Aber trotzdem sitze ich noch oft in dem gebauten Nest und bin da, wenn sie zurückkommt und von ihren Erlebnissen berichten will.

Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #426  
Alt 20.06.2012, 10:32
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,

oh doch: Ich habe es durchaus sinnbildlich verstanden.
Ob nun loslassen...die Leine lockern...egal, wohin uns das Leben treibt...es ist gut.
Mir gefällt ein Spruch, den ich vor vielen Jahren mal einem Song von P. Horton entnommen habe: "Wenn Du in Dir selber nicht zu Hause bist, dann bist Du nirgendwo zu Haus".

Das kleine Köfferchen ist ja gar nicht schwer, passt in den kleinsten Winkel, verstaubt kaum, glänzt ab und zu ganz wie verzaubert - wirkt dann wieder unscheinbar...

LG
Morgana
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  #427  
Alt 20.06.2012, 23:44
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Guten Abend,

da lag ich doch zumindest teilweise richtig mit meinem Verdacht . Obwohl, der Ausdruck "Flieg, Vogel flieg" der stammt vom Miriam und der brachte mich eigentlich auf die Idee mit den 'Flugstunden'.

Zu meinem letzten Gedicht habe ich noch ein Foto eingefügt. Es hat mich ja auch zu diesem Gedicht angeregt: "Lass mich los". Es war schon mal drin, wurde mir selber auch angezeigt. Nur, es konnte sonst niemand das Foto sehen. Wie auch immer, jetzt ist es drin.


Einen schönen Abend euch allen,

Helmut
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  #428  
Alt 26.07.2012, 18:12
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Eine Geschichte über Kinder. Nicht von mir, sie wurde mir erzählt. Die Zwei sind Freundinnen und gehen gerade mal in den Kindergarten.


Telefon ...

"Hallo Mama, kannst du mal kurz rüber kommen und auf die Kinder im Garten aufpassen? Ich muss die Kleine windeln. Nur 2 Minuten?"

Ja klar, kein Problem. Ist ja nur über die Straße. Schon als sie über die Straße geht, hört sie das fröhliche Lachen der Beiden. "Was die Beiden da wohl treiben?" denkt Oma. Als Oma um die Hausecke biegt, bleibt sie wie angewurzelt stehen.

Die Beiden sitzen jede für sich auf der großen Schaukel und schaukeln wie wild. Hoch, so hoch sie es können, lachen was das Zeug hält und jedesmal, genau wenn sie oben sind, dem Himmel am nächsten, legen sie den Kopf in den Nacken und rufen winkend, so laut sie können:

"HALLO OPA!"

Nicht nur die Kinder lachen, auch die Sonne. Nur eine einzige, kleine Wolke schwebt am blauen Himmel.


Herzliche Grüße,

Helmut
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Geändert von HelmutL (26.07.2012 um 18:30 Uhr) Grund: Ergänzung
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  #429  
Alt 26.07.2012, 21:49
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Morgana Morgana ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

...Wolke...jaa...vielleicht mittel-graue Wolke...sie ist eben da.
Kinder "dürfen" noch einfach ihre Wünsche "gen Himmel" schmeissen.
Recht, haben sie!
Ich...habe 1964 für meinen Großvater einen Strauß "Vergißmeinnicht" zu seiner Beerdigung selbst ausgewählt...da war ich 7...da habe ich geglaubt, dass er weiß, dass ich ihn nie vergessen werde...Stimmt - bis heute!
Ich...hatte an seinem letzten Abend...noch seinen Geschichten über Wölfe gelauscht...Na ja...wir gingen gleichzeitig zu Bett...das war...nicht normal...
Irgendwann wurde ich aufgeweckt...und in die Küche geschickt...als er mit dem Tragestuhl von den Sanitätern fortgebracht wurde...da hat er in die Küche gewinkt. Er kam nie wieder...ich habe sein Portemonnaie geerbt...
Damals hieß es "Kinder vergessen schnell" - deshalb durfte ich ihn nicht im Sarg sehen... Klar...habe ich den Erwachsenen den Gefallen getan!
Ich war 7 geworden...und 8 Tage später ist er gestorben.

...er wäre im März diesen Jahres 110 Jahre alt geworden...und ich habe daran gedacht. Ok...soweit...der Monat wurde später nochmals getrübt...als mein Lebensgefährte starb...irgendwie habe ich dann...ein bißchen Mißtrauen...Richtung Weihnachten entwickelt...ist geblieben...!

Nein: Mein Mann hat sich dann den Hochsommer...allerdings mittelprächtiger Ausprägung...nehmen müssen...

Ich nutze mal die kindliche Möglichkeit und rufe "Hallo Opa!" in dem Himmel...
LG
Morgana
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  #430  
Alt 27.07.2012, 00:52
ulphin ulphin ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

"Nicht nur die Kinder lachen, auch die Sonne. Nur eine einzige, kleine Wolke schwebt am blauen Himmel."


... und auf der Wolke sitzt Opa und freut sich an seinen Enkeln.

Auch in meiner Familie gibt es mit den jüngeren Kindern das Bild, dass meine Mutter auf Wolke 13 ist und immer mal wieder zu uns herunter lächelt...

Mit herzlichen Grüßen

ulphin
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  #431  
Alt 27.07.2012, 14:35
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HelmutL HelmutL ist offline
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Hallo Morgana,

ja, auch in mir sitzt dieses Misstrauen sehr tief und bei meiner Flugbegleiterin ebenfalls. Ihr Mann starb genau 8 Tage später als Myriam. Von heute auf Morgen, ohne Vorzeichen. Doch deswegen den Kopf in den Sand stecken? Nein, das wäre nicht im Sinne unserer Verstorbenen. Man muss lernen, den Tod zu akzeptieren. Soweit das überhaupt geht. Das Grummeln im Magen bleibt.

Hallo Ulphin,

die Wolke am Himmel ist für die kleinen Mädchen Realität. Das ist ein Bild, das sie verstehen können. Und wir Erwachsenen? Was machen wir Anderes? Wir haben das Jenseits, den Himmel, die Hölle, das Regenbogenland, das Paradies und was weiß ich noch alles. Wir haben unsere Religion. Wer das nicht hat, macht sich sein Bild eben anders und auch wir als Erwachsene haben die Vorstellung, dass unsere Verstorbenen noch bei uns, um uns sind, dass wir mit ihnen reden können, dass sie auf uns aufpassen.

Genau wie diese beiden kleinen Mädchen. OK, etwas komplexer schon, halt erwachsen. Im Grunde genommen jedoch genau das Gleiche. Mit einem entscheidenden Unterschied: Kinder akzeptieren, wir nicht. Kinder können mit ihrem Opa lachen, mit ihm spielen und ihren Spaß dabei haben. Viele von uns haben selbst nach Jahren noch nicht verstanden/akzeptiert und können nicht mit dem Tod ihrer Lieben umgehen. Sollen wir also wirklich werden wie die Kinder? Das wird wohl nicht mehr so ganz funktionieren. Doch zumindest eines können wir von ihnen lernen: "Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen." Was wir sogar auch wieder lernen müssen ist, dass der Tod zu unserem Leben untrennbar dazu gehört. Niemand befasst sich mit dem Tod. Sei es dem eigenen, sei es dem des anderen. Er ist tabu in unserer Gesellschaft.

"Man ist immer so jung, wie man sich fühlt" ... einer der schwachsinnigsten Sätze, die je gesprochen wurden. "Man ist so alt, wie man ist." Die Treppen werden immer steiler, die Berge auch und die Einkaufstasche mit jedem Tag ein bisschen schwerer. Mal ehrlich, oder? Mir kann niemand erzählen, dass sich ein Neunzigjähriger so "fühlt" wie mit zwanzig Jahren. Natürlich ist der Alterungsprozess bei jedem anders. Der Eine früher, die Andere später. Und wann, wo und warum dann gerade uns oder eben unsere Lieben der Tod erwischt, das weiß niemand.

Und ja, wir dürfen und sollen trauern. Es wäre schlimm, wenn uns der Tod eines lieben Menschen egal wäre. So nach dem Motto: "Pffft, ist halt so ...". Unvorstellbar für mich! In den USA gibt es eine Organisation der Psychiater, welche Regeln für ihren Berufsstand aufstellt. Was z.B. wann eine Krankheit der Seele ist. Weiß den genauen Namen nicht mehr. Jedenfalls steht da zur Diskussion, die Trauer, wenn nach 2 Wochen nicht verarbeitet, als Krankheit ein zu stufen, die dringend psychiatrisch behandelt werden sollte???? Kann das sein?

Ich bin doch nicht krank, wenn ich heute nach 4 1/2 Jahren mit Trauer an Myriam denke. Genau so oft muss ich nämlich auch lachen, wenn ich das tue. Natürlich darf und sollte man sich Hilfe zu gegebener Zeit holen, wenn man denn so gar nicht aus dem Trauerloch heraus kommt. Jedoch nicht, weil man krank ist, sondern weil man jemanden braucht, der einem hilft seine Gedanken zu sortieren und entsprechende Erfahrung besitzt und seien diese auch nur theoretisch.

"Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen" ... ein gutes Stück müssen wir wieder da hin in unserer Gesellschaft. Sie kennt nämlich nur noch die "Zeit zum Lachen". Alles andere wird geflissentlich tot geschwiegen und die "Zeit zum Weinen" lässt sich nicht mit wissenschaftlichen Parametern definieren. Dann werden auch Trauer und Tod einen großen Teil ihres Schreckens verlieren.

Das ist der Sinn meiner Geschichte von gestern.


Alles Liebe,

Helmut
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  #432  
Alt 02.08.2012, 14:49
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AnnaSue AnnaSue ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Hallo Helmut!

Ich bin noch nicht lange hier, lese aber schon seit geraumer Zeit Deinen Thread still mit.

Und ich danke Dir sehr! Für Deine Worte, Deine schönen, melancholischen, lustigen und traurigen Geschichten, für Deine Gedichte, für Deine klugen Gedanken (die mich schon mehrmals zum Selbstreflektieren gebracht haben)!

Alles Liebe!

AnnaSue
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Geändert von AnnaSue (02.08.2012 um 14:50 Uhr) Grund: Satz ergänzt
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  #433  
Alt 02.08.2012, 17:42
kleine-fee kleine-fee ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Lieber Helmut,
Du gibst mit Deinen Texten allen hier so viel Kraft und oft rutscht mir auch ein Lächeln über das Gesicht.
Magst Du nicht mal ein Buch schreiben ich denke Du hast wirklich ein sehr gutes Händchen dafür.
Ich würde gern schon ein Exemplar vorbestellen.

Liebe Grüße
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Sie starb am 15.03.2012 aber in meinem Herzen ist sie bei mir

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  #434  
Alt 08.08.2012, 13:08
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HelmutL HelmutL ist offline
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Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen, AnnaSue,

danke für deine Worte und wenn mir eins wichtig ist bei meiner Schreiberei, dann das: ich möchte nicht sagen, wie man mit der Trauer umgehen soll, sondern ich möchte erreichen, dass ihr, als Leser, selber darüber nachdenkt. Natürlich möchte auch ich selber ab und an mal ein bisschen "jammern" dürfen . Es ist ja auch bei mir nicht alles vorbei. Wird wohl niemals so sein.

Guten Morgen, kleine-fee,

auch dir ein Danke. Es freut mich, wenn du mein Geschreibsel gerne liest. Doch ein Buch über die Trauer zu schreiben? Boah, da gehört denn doch vielleicht einiges mehr dazu. Keine Ahnung, ob ich das schaffen könnte. OK, ich hab schon mal eins geschrieben. Doch das war sehr persönlich und nur für Familie und den allerengsten Freundeskreis gedacht. Gibt es auch nicht zu kaufen.



"Moin Hartmut."
"Auch schon wach?"
"Noch nicht wirklich. Gestern steckt mir noch gewaltig in den Knochen. Wäre der Mann mit dem Heizöl nicht gewesen, ich würde noch pennen. Wusste zuerst gar nicht, wo ich bin, als es klingelte."
"Kaffee?"
"Kaffee!"
"Danke, Hartmut. Tut gut."
"Wie wars gestern in Holland?"
"Du stellst Fragen. Anstrengend. Töchterlein darf doch nicht mehr schwer heben und muss auch sonst aufpassen . Also nix mit Schlafen zwischendurch. Die schweren Karren ziehen und man glaubt fast nicht, wie schwer die süßen, kleinen Blümchen so sein können."
"Ja, ja."
"Was hastn DU gestern eigentlich so gemacht? Hä? Der Staubsauger liegt im Flur und du hast es immerhin gerade noch geschafft, den Stecker ein zu stecken?"
"Reg dich ab. Ich mach das ja nachher. Wenn der Kaffee alle ist."
"OK. Was hast du dann gemacht?"
"Ich gebs zu: gefaulenzt. War unten auf der Terrasse und hab gelesen."
"Aha, gelesen. Hauptsache, schön braun geworden."
"Helmut, du nervst. Reg dich endlich ab."
"Werd du mal um 9 aus den Federn geworfen. Da möchte ich DICH mal hören!"
"Ach? Um 9 Uhr schon?"
"Ich treht dir gleich ... ach, was solls! Was hast du gelesen?"
"Den kleinen Prinzen."
"Ahja, Antoine de Saint-Exypéry."
"U, nicht y."
"U??"
"Ex-U-péry."
"Grrrr .... Danke."
"Hab da was gefunden. Interessiert dich bestimmt."
"Was?"
"Warte, ich les dir einen Satz vor. Du kennst ihn."


"Ich habe", sagte der Fuchs, " die Farbe des Weizens gewonnen."
(Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry, "Der Fuchs und der kleine Prinz")


"Hmmm ...."
"Nicht nur der kleine Prinz hat den Fuchs gezähmt sondern auch umgekehrt. Und er hat dabei etwas gewonnen, was ihn bis jetzt nicht berührt hat: die Farbe des Weizens, welche die Menschen, seine Feinde, lieben."
"OK. Ja und?"
"Du weißt, dass die Trauer nicht dein Feind ist. Wenn du sie erst mal "gezähmt" hast, wie der kleine Prinz den Fuchs und umgekehrt, so wirst du viele Dinge gewinnen. So, wie der kleine Prinz seine Rose erkennt. Dinge, von welchen du vorher nicht mal was geahnt hast und du wirst diese Dinge lieben."
"Zähmen? Die Trauer? Geht das?"
"Jou, geht."
"Das dauert aber lange ...."
"Ja."
"OK. Dann ran an den Staubsauger. Heute leg ich mal die Füße hoch."
"Wie heißt das Zauberwort mit 5 Buchstaben? Hä?"
"Flott!"
"Ok, ok, ok, ich mach ja schon .... (grmpf)"


Alles Liebe,

Helmut


PS: Wer das Buch nicht zur Hand hat oder die Geschichte nicht kennt, kann sie auch im I-Net finden. Einfach nach "Der Fuchs und der kleine Prinz" suchen lassen.
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  #435  
Alt 08.08.2012, 21:52
kleine-fee kleine-fee ist offline
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Lieber Helmut,

ich denke immer noch das Du es schreiben könntest und das es viele Menschen lesen würden.

Als ich heute Deine Geschichte las hat es mich zum nachdenken gebracht und hab sie gleich gesucht um sie zu lesen. Ich hab sie auch der kleinen maus (sie ist sechs Jahre) vorgelesen. Sie war sehr begeistert und ich versuchte auch zu erklären was damit gemeint war.

Ja lieber Helmut so ist das mit Deinen kleinen Geschichten.Sie bewegen.

Einen schönen Abend wünsch ich dir
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