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Alt 21.10.2012, 18:19
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Ylva Ylva ist offline
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Registriert seit: 21.10.2005
Ort: Hessen
Beiträge: 3.112
Standard AW: Keine Ahnung mehr von nichts..

Hallo Flower,

als meine Mama damals (2004) die Diagnose Brustkrebs bekam war ich 17 und plötzlich war nichts, wie es mal war.
So viele Gedanken die kreisen und irgendwie niemand da mit dem man darüber sprechen kann oder will. Damals hat mir das Forum hier sehr geholfen.

Ich finde (aber das habe ich damals noch nicht begriffen) kein Mensch kann darüber urteilen wie man sich in dieser Situation verhält. Kein Mensch darf sich anmaßen darüber zu urteilen was richtig und was falsch ist.
Im Mai bekam meine Mama die Diagnose, im Sept. begann meine Ausbildung zur Krankenschwester. Ich , und das war auch Mamas Wunsch, soll an meine Zukunft denken, das bedeutete aber dass ich ins Schwesterwohnheim ziehen musste (40km entfernt, und noch keinen Führerschein..) .
Auch mir wurde gesagt "wie kannst du nur". Meine Mutter, so schwach sie phasenweise auch war, hat mich aber immer wieder darin bestärkt, und ihr war es unheimlich wichtig dass ich trotz allem oder gerade deswegen mein Leben lebe. NAtürlich war es für mich unheimlich schwer. Ich hab viel damit gehadert, habe das Gefühl gehabt ich lasse sie im Stich, aber ich habe es durchgezogen und sie war stolz auf mich und hat mir oft gesagt, dass sie dadurch auch Kraft hatte, weiter zu machen.
Und ich denke auch deiner Mama ist es wichtig dass du dein Leben lebst und meisterst und eine Zukunft hast. Und nur weil man das macht, heisst das ja nicht, dass man nicht für die Mama da ist.

Und auch mit meinen Freunden, damaligen Freunden, denn die meisten sind aus meinem Leben verschwunden, konnte ich nie reden. Vielleicht lag es teilweise auch an mir, aber ich denke verstanden werden kann man nur, von Menschen, die auch mit dieser Krankheit konfrontiert werden oder wurden.

Ich habe immer versucht für Mama da zu sein, so gut ich konnte, und so wie sie wollte. Manchmal wollte sie auch nicht. Auch das war für mich schwer zu verstehen aber ich musste es akzeptieren. Es war keine leichte Zeit. Und ist es auch heute nicht. aber Mama hat gekämpft und trotz schlechter Prognose geht es ihr heute relativ gut.

Es ist wichtig dass du für deine Mama da bist, aber auch dich selbst nicht aus den Augen verlierst.

Liebe Grüße und viel Kraft für dich und deine Familie
Ylva

Geändert von Ylva (21.10.2012 um 18:29 Uhr)
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