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  #1  
Alt 24.01.2013, 11:33
Benutzerbild von GeMa
GeMa GeMa ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Liebe Nina,
du kannst nichts anderes machen, als die Tochter sein, die du schon immer warst.
Genießt die Zeit miteinander, hab immer ein "Ohr" für ihn frei und begleite ihn auf seinen "Weg"
Vielleicht habt ihr bestimmte Rituale, die ihr schon immer gemacht habt, etwas, das in letzter Zeit in Vergessenheit geraten ist?...dann lasst es wieder aufleben.
Als meine Oma schon ans Bett gefesselt war, habe ich ihr die Fingernägel gefeilt und lackiert, ihr eine Handmassage gemacht und ihre Augenbrauen nachgezogen.
Das war ein Ritual, dass uns miteinander verbunden hat, etwas, was nur meiner Oma und mir gehörte...ich glaube, du weißt was ich meine....

Mein Mann hat ja auch einen Kleinzeller, er sagt, dass er so "normal" wie möglich weiterleben möchte,
also eben auch so behandelt werden will und möglichst nicht über seine Krankheit reden möchte.
Ich kann und muss das verstehen und akzeptieren, wenn ich auch manchmal mit ihm über seine Erkrankung reden möchte...
Beides ist nicht einfach, aber dafür gibt es ja dieses Forum, gemeinsam schaffen wir das!

Ich drück dich ganz feste...

Alles Liebe,
Marina
__________________
Forsche jetzt nicht nach den Antworten, die dir nicht gegeben werden können, weil du sie nicht leben kannst.
Und es handelt sich darum, alles zu leben.
Lebe jetzt die Fragen, vielleicht lebst du dann allmählich eines fernen Tages in die Antwort hinein
.
Rainer Maria Rilke
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  #2  
Alt 24.01.2013, 20:07
Benutzerbild von Gina79
Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Hallo meine Lieben! Wiedermal sag ich danke zu euch! Danke, dass ihr hier bei mir schreibt und mich aufbaut, mir gut zuredet und mir erzählt wie es bei euch war oder ist. Das tut unheimlich gut!

Liebe Mirilena! Ich habe deinen Weg mit deinem Papa schon vor längerer Zeit gelesen, da war ich nur Stille Mitleserin. Mir sind damals die Tränen geronnen aber ich habe beim Lesen deine Stärke und deine Kraft gespürt und kann mir heute einiges von dir "abschauen"! Danke, dass du mir so gut zuredest, es hilft so sehr!

Bei uns ist seit Papa aus dem KH entlassen wurde und seit wir darüber gesprochen haben,d ass es keine Therapieform mehr gibt, alles ganz, ganz ruhig. Irgendwie (ich habe auch mit Mama gesprochen) ist es jetzt für uns etwas "einfacher", wir sind jetzt auf "Gleichstand". Wir wissen was Papa weiß und Papa weiß was wir wissen. Vorher war es so nervenzerreibend nicht zu wissen ob Papa weiß wie es um ihn steht, ob nicht irgendein Arzt ihm mal eine Prognose abgibt oder aufklärt. Wir wussten nicht was er weiß. Jetzt ist alles klar gebettet, auf beiden Seiten! Es tut irgendwie gut. Ich hatte immer das GEfühl ich würde ihn hintergehen weil ich vielleicht (durchs Internet und auch durch euch) mehr wusste als er. Ich habe auch keine Angst mehr vor irgendwelchen Kontrollen, das hat mich ja vorher völlig "aufgefressen". Ich denke, was kommt, das kommt aber die nächste Kontrolle hat er erst Ende April und irgendwie ist es auch gut so. Vielleicht erholt er sich doch noch ein wenig wenn er nicht an irgendwelche Kontrolltermine, Therapien und Stagings denken muss.
Mum und Dad waren heute im Baumarkt und im Einkaufszentrum. Papa hat ganz schön viel gekauft! Er hat dann auch gut zu Mittag gegessen.
Ich glaube, oder besser ich hoffe, dass er seine Krankheit gerade annimmt. Ich bin nämlich, glaube ich auch gerade dabei das alles anzunehmen. Mit allen Folgen und verwunderlicherweise ohne zu hadern nämlich.

Ich wünsche mir einfach, dass wir möglichst "gut" leben, ohne großartig an die Zukunft zu denken. Einfach mal eine halbwegs "gute" und "lebenswerte" Zeit haben dürfen, ohne Angst und Panik!

PS: Mein Hund hat heute Nacht von 3 Uhr bis 5 Uhr schon wieder 6 mal gebrochen. War schon 2 x beim Tierarzt. Drückt uns die Daumen,d ass wir heute davon verschont bleiben und es nur eine Magenverstimmung war!

Liebe Grüße und danke nochmal für die lieben Worte!
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  #3  
Alt 24.01.2013, 21:06
Almnixe Almnixe ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Liebe Nina,

du bist wirklich total tapfer und sehr stark! Deine Eltern sind bestimmt richtig stolz auf ihre Tochter

Ich habe Deine Nachrichten von gestern und heute mehrmals gelesen. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass man innerlich doch irgendwie schon auf das vorbereitet ist, was man eigentlich nie hören wollte. DAs ist ja auch u.a. das, was einen immer so viel Kraft kostet. Eine schlechte Nachricht versetzt einen sofort in einen totalen Adreanlinschock und man fängt sofort an zu routieren, sich mögliche Wege zu überlegen und noch mehr als sowieso schon für den anderen da zu sein. Diese Situation hat man im Zweifel des öfteren durchlebt und kann deshalb, wenn dann die Nachricht tatsächlich kommt, dass es keine Möglichkeiten mehr gibt, nach dem ersten Schockmoment doch ganz gut damit umgehen. Du scheinst das im MOment sehr tapfer zu können und ich bewundere das sehr und hoffe, dass ich das auch schaffe, wenn es mal soweit ist.

Vielleicht ist es gut, dass ihr drei etwas ruhiger werdet und erst mal ein wenig Normalität einkehren lasst, soweit das möglich ist. Wenn ihr dann wieder Kraft habt, könnt ihr vielleicht immer noch eine 2. Meinung einholen.

Ich will jetzt noch nicht schreiben, dass ihr eure gemeinsame Zeit noch nutzten sollt, auch wenn die anderen bestimmt nicht Unrecht haben, vor allem weil sie schon in der Situation waren. Aber es hört sich schon so nach Abschied an und das will ich jetzt und hier noch nicht!

Ich bin hier.

LG! Tina

PS: Deine Unruhe und traurige Stimmung überträgt sich vielleicht auch ein wenig auf Deinen Hund, so dass er sich übergeben muss. Es ist betimmt nichts Schlimmes, drücke aber trotzdem ganz fest die Daumen!
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  #4  
Alt 24.01.2013, 23:24
mayflower64 mayflower64 ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

hallo nina,
ich bin erst erschrocken und dann erstaunt über die entwicklung...

denke zur ruhe kommen,zeit miteinander geniessen...das ist jetzt sicher gut für euch 3....

wenn dein papa es möchte,würde ich mir auch eine 2.meinung einholen...

wünsche dir/euch alles gute und schöne gemeinsame stunden/wochen/monate/jahre....

glg mayflower64
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  #5  
Alt 25.01.2013, 00:08
Flower* Flower* ist offline
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Beiträge: 123
Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Liebe Nina!
Ich gebs gerne zurück, auch du bist eine super Tochter und sehr sehr stark! Du machst das alles wirklich klasse!
Ich wünsch euch weiterhin alles Gute und hoffentlich mal ein bisschen ruhige Zeit, die ihr zusammen genießen könnt..
Liebe Grüße!
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  #6  
Alt 25.01.2013, 08:26
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Liebe Nina,

was in dir jetzt geschieht, das kenne ich auch. Du hast es ja schon erkannt, du nimmst jetzt die Krankheit deines Papas an und akzeptierst sie mit allen möglichen Konsequenzen. Und auch deinem Vater wird es so ergehen. So traurig dies ist, es eröffnet euch auch neue Möglichkeiten. Ihr könnt euren Frieden schließen und seid nicht mehr besetzt von den negativen Gefühlen... Angst und Wut verschwinden nun und dort, wo einst die Unruhe saß, herrscht auf einmal unglaubliche Ruhe. Stille. Und Stille kann durchaus heilsam sein. So habe ich es erfahren... Wenn man erkennt und akzeptiert, dann bekommt man dafür auch etwas geschenkt. Eine Zeit des Friedens und von unbeschreiblicher Intensität. Für mich war es vor fast genau einem Jahr so, dass ich spürte, dass nichts so wichtig ist wie meine Familie und die Liebe, die wir füreinander empfinden. Alles andere um mich herum wurde ganz klein, bis es am Ende verschwand, da ich in diese Stille abtauchte.

Auch für deinen Papa ist diese Phase so wichtig... Es gibt ihm die Möglichkeit, sich mit dem auseinanderzusetzen, was uns letztlich allen noch bevorsteht, sich intensiv zu verabschieden und alles zu regeln, was ihm wichtig ist... Ich hoffe, du nimmst mir diese Worte nicht übel... Ich wünsche euch von Herzen, dass euch noch viel Zeit bleibt und vor allem, dass dein Papa sich gut und wohl fühlt. Genau das, was du dir wünschst! Vergiss jetzt die Vergangenheit und auch die Zukunft und lebe im Hier und Jetzt...

Ganz liebe Grüße
Miriam
__________________
Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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  #7  
Alt 25.01.2013, 08:48
OpaTochter OpaTochter ist offline
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Standard AW: Kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt

Hallo Nina,

auch von mir schöne Grüße. Miriam kann immer so toll schreiben, dass ich mich gar nicht mehr trau

Also auch bei uns ist jetzt die Entscheidung getroffen. Wenn ich von deinem Hund lese, denke ich immer an mein Kind. Wir wollen / werden heute zu meinen Eltern reisen und der Keks freut sich schon wie Bolle und dann ist er am Mittwoch krank geworden. Kopfweh, Fieber, spuken,... so können wir nicht los (vor allen Dingen wegen der Ansteckungsgefahr). Dann habe ich mir aber überlegt, wenn ich ehrlich bin ist es für mich und Ihn und meine Eltern WICHTIGER jetzt die Tage mit Zwergi genießen zu können als irgendwann später. Und wenn es damit bezahlt wird, das mein Pa sich einen Infekt holt, blöd, aber dann ist es so. Ich denke Ihr versteht was ich meine.

Heute geht es Zwergi aber wieder besser und wir freuen uns wie blöd heute nachmittag los zu können.

Also noch mal alles alles Liebe von hier aus.
__________________
Nicht mehr OpaTochter


Beruf: Optimistin (meistens)

Motto: Schlimmer geht immer.

Papa: SCLC, Diagnose 07.02.2012
Den Kampf verloren am 18.11.2013




Hier gibt es meine Vorstellung:
http://www.krebs-kompass.de/showpost...&postcount=524
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