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  #1  
Alt 10.02.2013, 22:51
Edith 53 Edith 53 ist offline
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Ort: Bramsche
Beiträge: 33
Standard AW: Nächste Weihnachten allein?

Hallo ihr Lieben,
heute schaffe ich es euch zu berichten was alles passiert ist. Zu Erst einmal ich hoffe ihr hattet ein ruhiges Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Am 24. 12. habe ich das erste Mal den hausärztlichen Notdienst angerufen. Mein Mann hatte in der zweiten Nacht einen schrecklichen Hustenanfall. Er erhielt Codicups. Mit dieser Medizin konnte er nachts besser schlafen. Silvester war ruhig.
Am 17.01.13 das CT. Der Tumor war gewachsen von 2,0cm auf 4,4cm, eine Metastase im Lympfknoten 2,2cm.
Der Onkologe, eine Chemo hat keinen Sinn, aber wir sollen uns das überlegen. Auf seine Frage, wie lange habe ich noch zu Leben, 3Monate vielleicht ein halbes Jahr. Wir bekamen eine Überweisung für ein MRT Kopf und dafür auch einen Termin. Danach wieder zur Besprechung melden.
Ein Schock. Bin zu meiner Cheffin und sagte ihr, was der Onkologe gesagt hat und meinte nur, und morgen komme ich nicht zur Arbeit. Und meine Arbeitszeit möchte ich kürzen auf 20 Stunden pro Woche.
MRT ohne Befund. Ich fand es gut, drückte meinen Mann, hatte Hoffnung. Er nur, ich weiß nicht warum du dich darüber so freust?
Termin beim Onkologen, wie haben sie sich entschieden? Mein Mann, ich möchte keine Chemo. Er, ist auch besser, da die Chemo sie nur noch mehr schaden würde. Im Wartezimmer fragte mein Mann jemanden, wie oft er bestrahlt wurde. Er erzählte 30mal. Eckhard meinte dann nur, das halte ich nicht aus.
Der Onkologe meinte dann, wollen sie noch einen anderen Onkologen hinzuziehen? Eckhard meinte nur nein. Er dann, dann bekommen sie einen Termin in 4 Wochen und sie können sich jeder Zeit melden wenn etwas ist.
Wir sind dann zum Hausarzt gefahren und mit ihm geredet. Er sagte nach dem er den Bericht vom CT gelesen hat, dass die Entscheidung richtig ist. Eckhard die Ernährung über den Port gut bekommt und er dieses auch befürwortet, so lange wie er es möchte.
Ich musste mit dem Allem erst mal klar werden, deshalb habe ich nichts mehr geschrieben. Es hört sich jetzt sicher idiotisch an, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Eckhard nur noch so wenig zu Leben hat. Ich kann es nicht glauben.
Gestern waren wir auf einen 90. jährigen Geburtstag und wir waren die Ersten die gegangen sind. Zum Glück hat und der Vermieter mitgenommen und die Vermieterin ist 87 Jahre alt und dement. So, glaube ich viel es nicht auf, dass Eckhard nicht mehr sitzen konnte müde oder so war. Den Nachmittag hat er geschlafen.
Heute gingen wir spazieren, 30 Minuten. Dann schlief er.
Jetzt ist er böse mit mir, da ich heute nachmittag im Internet bin.

Ich wünsche allen viel Kraft und seit alle herzlich gedrückt

Edith
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  #2  
Alt 11.02.2013, 20:22
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Nächste Weihnachten allein?

Liebe Edith! Habe heute eure Geschichte gelesen. Es tut mir leid, dass es bei euch auch wieder Rückschläge gegeben hat. Ich bin auch Angehörige, mein Papa erhielt die Diagnose kleinzelliges Bronchuskarzinom im Dezember 2011. Er hat auch zwei verschiedene Chemoschemen, 30 Bestrahlungen der Lunge und zsätzlich noch Bestrahlungen beim Auge und des Hirns hinter sich. Also eine ganze Menge in diesem Jahr. Leider ist auch bei uns der Erfolg sehr gering. Zu gering für das was wir gegeben haben das ganze Jahr. Sehr frustrierend!
Mein Papa wurde dann vor einem Monat aus dem KH entlassen mit der Aussage es gäbe keine wirkungsvolle Therapie mehr für ihn. Keine Lebenszeitangabe Gott sei Dank!
Nun leben wir einfach dahin, ohne zu wissen wie es weitergeht und wie lange es so weitergeht. Mein Paps hat zwar keine Schmerzen aber er hat massive Probleme mit der Luft und starken Husten.
Für was habt ihr eigentlich einen Termin in 4 Wochen bekommen? Für eine Kontrolle? Wir wurden entlassen mit der Aussage wir sollen uns am 30. April wieder zur Kontrolle melden. Schon eine etwas lange Zeit!?
Irgendwie kommt mir das alles was du schreibst sehr bekannt vor. Besonders das mit der Geburtstagsfeier. Auch mein Papa kann nicht mehr so lange sitzen, ist aber noch fähig überall hinzugehen und auch noch mit dem Auto zu fahren. Er ist halt dann wenn er heimkommt immer sehr müde und muss sich dann immer hinlegen. Ja, meine Oma mit 87 ist fitter als mein Papa mit 66. Es ist echt besch..... Manchmal will ich gar nicht nachdenken! Aber ich denke es wird dir genauso gehen.
Wir haben auch immer probiert eine kleine Runde mit Papa zu spazieren. Es wird aber jetzt schon immer weniger weil er schon bei wenigen Metern komplett aus der Puste ist.
Wir haben auch schon öfters den Notdienst gebraucht bzw. die Rettung gerufen weil wir wiedermal in einer Akutsituation waren. Erst vor kurzem hatte er wieder großen Druck auf der Brust der von den Bronchien kam. Er war so verzweifelt. Er mag ja nie ins KH, wir versuchen es jetzt so gut wie möglich zu vermeiden, nur wenn es wirklich nicht mehr anders geht.
Ich wünsch euch alles Gute! Vielleicht schreiben wir öfters, ja?
Liebe Grüße Nina
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  #3  
Alt 16.02.2013, 19:24
Edith 53 Edith 53 ist offline
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Ort: Bramsche
Beiträge: 33
Standard AW: Nächste Weihnachten allein?

Hallo Gina / Nina

Ja, wir können öfter schreiben, da es sich ähnlich anhöhrt und am Ende ist jeder mit seinen Lieben allein und muß allein entscheiden.
Wir haben am 25.02. einen neuen Termin, da der Tumor in den Bronchen wächst und den Luftweg verstopft. Wenn Eckhard keine Luft mehr bekommt, soll er ins Krankenhaus (Ostercappeln) und den Tumor wird direkt, das heißt erst eine Bronchoskopie dann, direkt Bestrahlung des Tumores.
Auch er hatte richtige Hustenanfälle und erhielt dann Codicups verschrieben. Außerdem kaufen wir einen Schleimlöser, damit sich dieser verflüssigt und nicht festsetzt. Aber es ist jeden Tag ein Kampf. Wir haben großes Glück, da wir ein Lungenkrebszentrum im Ort haben und der Onkologe damit zusammenarbeitet. Der Hausarzt kennt sich auch gut aus, was Medikamente usw angeht.
Wie ist es mit dem Essen und dem Appetit bei deinen Vater? Nimmt er zur Zeit Medikamemte?
Auch wir erhielten nach der ersten Chemo einen Termin drei Monate später. Dann wurde ein CT gemacht und der Tumor war wieder gewachsen.
Vieleicht solltet ihr euren Onkologen mal anrufen und die aktuellen Beschwerden schildern. So haben wir es immer gemacht, ganz gegal wann der Termin war.
Für mich ist das Schlimste immer, dass eigentlich keiner richtig helfen kann!!!!
Es ist gegal was ist, was passiert, wir müssen alles selber erleiden, helfen, trösten und was auch immer.
Freue mich auf deine nächste Mail, und kämpft weiter.
Edith
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  #4  
Alt 16.02.2013, 21:32
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Nächste Weihnachten allein?

Hallo Edith! Freut mich wieder von dir zu hören! Mein Papa wurde am Freitag wegen seiner Luftnot mit der Rettung ins KH eingeliefert. Er konnte nicht mal mehr aufs WC gehen so schnaufen musste er, außerdem fühlte er sich allgemein sehr schlecht wie er meinte. Er ist jetzt im KH, es geht im den Umständen entsprechend besser und er bekommt Spritzen für die Luft.
Auch er nimmt daheim Schleimlöser, die aber nur begrenzt helfen und er nimmt 2 Cortisonsprays und er hat ein Sauerstoffgerät daheim. Aber wirklich hilft ihm eigentlich gar nichts von dem. Bin mal gespannt was die im Krankenhaus sagen und was er für daheim mitbekommt.
Mein Papa kann ja keine Chemo mehr machen weil eigentlich alle Therapien ausgeschöpft sind und dem Kleinzeller nichts mehr ankommt (laut Arzt).
Er nimmt sonst nur noch was für den Blutdruck und hat bis jetzt etwas Cortison bekommen (weil er Kopfbestrahlungen hatte). Schmerzen hat er ja (noch) keine, nur diese blöde Luftnot und der Husten.
Ist dein Mann auf der Lunge noch nicht bestrahlt worden? Mein Papa ist ja schon bestrahlt worden und 2 x kann man glaub ich nicht an der selben Stelle.
Dank Cortison hat Papa eine großen Appetit und verdrückt auch viele Süßigkeiten im Moment. Hatten aber auch schon ganz andere Zeiten wo wir ihm hochkalorische Zusatzgetränke zum Aufpäppeln gekauft hatten. Momentan ist der Appetit gut, aber warten wir ab wie lange wenn das Cortison abgesetzt wird.
Mir kommt vor die Krankengeschichten unserer Liebsten ähneln sich sehr!
Ja, das Schlimmste ist, dass einem niemand helfen kann, selbst die Ärzte nicht. Sie sind zwar alle nett und bemühen sich aber sie stecken halt nicht in der Situation und wissen oftmals trotzdem nicht wie sich dieses Leid und dieser Schmerz wirklich anfühlt und wie schlimm es dann ist wenn man zuhause allein gelassen wird mit dieser Krankheit.
Auch unser Hausarzt kennt sich gut aus und probiert sein möglichstes aber gegen die Luftnot hat bis jetzt noch niemand was wirklich effektives gefunden. Bin gespannt was die im Krankenhaus am Montag sagen (Wochenende läuft ja alles auf Sparflamme).
Werd bescheid geben. Mein Thread ist übrigens "kleinzelliges Bronchialkarzinom - verzweifelt". Da kannst du die Geschichte von meinem Papa lesen!
Ich wünsch euch alles Gute und halt mich auf dem Laufenden wie es euch so geht! Viel Kraft!!!!!
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  #5  
Alt 01.03.2015, 19:01
Edith 53 Edith 53 ist offline
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Standard AW: Nächste Weihnachten allein?

Für immer die Augen am 20.04.2013 um 2:36 Uhr geschlossen!!!!

Es ist mein dritter Versuch hier einen weiteren Beitrag zu schreiben, es wird so glaube ich mein lezter Beitrag.
Er ist friedlich, meine Stirn auf seine, ohne Luftnot, eingeschlafen.
Danach bin ich umgezogen und hatte kein Internet. Daher jetzt dieser Beitrag.
Die letzten Tage waren sehr intensiv und wir hatten jeden Tag besuch. Sein Hausarzt, der uns viel geholfen hat, der Palliativarzt, der immer eine Idee hatte und meinem Mann am letzten Tag erklährt hat,warum ich weinen darf und auch weinen muß. Die Spezielle Ambulante Palliativ, die auch in der Nacht erreich bar war und für Eckhard imme da waren. Ich könnte jetzt viel schreiben, aber für mich ist heute wichtig, dass er friedlich eingeschlafen ist und ich heute zurück ins Leben gehe muß, genau so, wie er es wollte.
Einige Beiträge habe ich in der Gruppe der Hinterbleibende geschrieben, da ich heute diese Herausforderung annehme. Zurück ins Leben, dieses kann ich schreiben, aber da bin ich noch lange nicht.
Ich wünsche allen, die dieses Lesen viel Kraft
Edith 53
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  #6  
Alt 01.03.2015, 19:30
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Monika Rasch Monika Rasch ist offline
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Registriert seit: 23.02.2005
Ort: Gelsenkirchen-Buer
Beiträge: 2.004
Standard AW: Nächste Weihnachten allein?

Liebe Edith,
ich würde mich freuen wenn Du Dich zu unserer Runde im
Hinterbliebenenforum gesellen würdest.
Wir haben doch alle etwas erlebt was wir verarbeiten müssen und wir stecken alle in den unterschedlichen Phasen der Trauer fest.
__________________
Mein Ehemann Georg+36jährig+1988(NHL)
Mein Liebster Joachim+42jährig+1997 (kleinzell. Bronchial Ca.)
Ich : 2002 DCIS re.Mamma, operiert, bestrahlt, AHT
Meine Schwester Heike +2011(Bronchialca)
Unsere Mama +2013(operiertes Glioblastom, Nierenversagen bei Temodal Therapie)
Meine Schwester Sandra(45),TN mamma Ca.metastasiert, +21.11.2015
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