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  #1  
Alt 12.12.2013, 23:15
Viki Viki ist offline
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Registriert seit: 07.09.2007
Ort: Süddeutschland
Beiträge: 171
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Liebe Ink,

ich habe meine Mutter auf ihrem Weg von der Diagnose bis zu ihrem Tod 4 1/2 Jahre später mit Hochs und Tiefs, fast durchgehende Chemo... und, und, und... begleitet. Ich war bei keinem einzigen Arztbesuch und keiner Chemo dabei. Ihr wurde ihre Gesundheit und schlussendlich ihr Leben genommen, aber ihre Selbstbestimmtheit, ihre Würde und ihre Stärke hat sie behalten. Erst ganz am Ende ihres Lebens hat sie von mir jede Unterstützung voller Dankbarkeit angenommen. Da hat sie sie dann auch wirklich gebraucht.

Ansonsten schließe ich mich jedem Wort von a_nna an.

Dich hat die Diagnose natürlich auch komplett aus der Bahn geworfen, wenn natürlich auch auf ganz andere Weise. Deshalb benötigst du sicher auch eine ganz andere Art von Hilfe als deine Mutter. Es ist für dich natürlich extrem schwer ihre Entscheidung, dich momentan nicht miteinzubeziehen, zu akzeptieren. Aber versuche dich in ihre Lage zu versetzen. Sie hat keine Kraft für eine weitere Baustelle. Sie weiß sicher, wie sehr du leidest und will dir das ersparen. Wenn sie mit dir darüber sprechen würde, müsste sie doch auch befürchten, dass du zusammenbrichst. Welche Mutter will das, hält das aus? Sie muss doch jetzt erstmal selbst die Situation verkraften und all ihre Kraft in die Therapie stecken.

Bei mir war es so, dass meine Mutter und ich unabhängig voneinander in die Situation hineingewachsen sind. Nach einigen Wochen konnten wir fast emtionslos, was ganz wichtig war, über anstehende Entscheidungen, wie die richtige Therapiewahl, Patientenverfügung usw. sprechen. Wie a_nna schon schrieb, die größte Hilfe ist den ganzen Formalkram abzunehmen.

Liebe Ink, ich verstehe dich gut, aber du solltest die Entscheidung deiner Mutter wirklich akzeptieren, sie muss den für sie richtigen Weg ganz allein finden. a_nna hat dafür die perfekten Worte gefunden.

Liebe Grüße
Viki
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  #2  
Alt 13.12.2013, 09:08
kleine-fee kleine-fee ist offline
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Ort: Erfurt
Beiträge: 171
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Liebe Ink,

bei mir waren am Anfang die gleichen Gefühle wie bei Dir. Wir hatten den gleichen Arzt , deshalb durfte ich dann mit in das Zimmer wo man es uns gesagt hat. Meine Ma war sehr gefasst und mir nahm es voll die Füße weg und sie mußten mich erst mal wieder aufpäppeln. Ich muß sagen das erste mal hat es 4 Wochen gedauert bis ich mich einigermaßen gefasst habe.

Nun immer wenn etwas neues hinzu kam brauchte es seine Zeit bis ich auch damit umgehen konnte, aber ich hab es dann auch so hingenommen und war einfach nur da für sie.

Ich hab mich leider erst sehr spät hier angemeldet, eigendlich erst ein zwei Wochen vor ihrem Tod. Hätte ich gewust wieviel Beistand man hier hat und alles was einem bewegt hier rauslassen kann, hätte ich schon viel früher auch Beistand für mich gehabt, da ich niemanden hatte mit dem ich über meine Gefühle und Sorgen reden konnte.

Ich denke es wird auch Dir helfen in vielerlei Hinsicht. Ich hoffe sehr Du findest auch für Dich den Weg immer wieder zu Stärke und aber auch Mut zurückzufinden.

Viel Kraft für Dich
__________________

Meine Mama wurde nur 65 Jahre jung.
Sie starb am 15.03.2012 aber in meinem Herzen ist sie bei mir

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark
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  #3  
Alt 13.12.2013, 16:10
Ink Ink ist offline
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Registriert seit: 04.12.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Angst?! ich denke, das triffts!

Hallöchen :-)

Danke A_nna ;-)

Ich denke, ich hab diesen Beitrag etwas unverständlich geschrieben. Emotional an diesem Tag sehr überrumpelt. Also liebe A_nna sei doch so nett und geh nicht so hart mit mir ins Gericht.

Auf die Frage, ob ich ihr Vorwürfe machen würde, ist mir dann gekommen, das ich alles etwas besser formulieren hätte sollen.

Ich hab diesen Beitrag eben verfasst, weil ich meine Mum liebe. Aus purer Angst gemischt mit Ratlosigkeit und Unwissen. Wenn ich´s besser wüsste, müsste ich hier nicht um Rat bitten ;-).


Danke Viki und auch der kleinen Fee :-)

Ich mach mir nur sorgen, das sie, wie sie es in der Vergangenheit auch getan hat, wieder alles in sich reinfrisst. Den damals ist sie, als sie das gemacht hat, kläglich gescheitert. Folgen waren Burnout und Anti-Depressiver, ein Lebenlang.

Ich dräng mich ihr nicht auf. Keines Falls. Ich war bzw bin eben Ratlos, wie man dann in so einer Situation richtig handelt. Oder auch nicht handelt.
Wobei ich zu dem Entschluss gekommen bin, wenn es um richtig oder falsch geht, ziemlich schwierig ist. Da einfach sehr viele Emotionen im Spiel sind.
Ich will nur das beste für meine Mum, also wird ich auch versuchen nur das Beste zu geben.


Danke an euch nochmal
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