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  #1  
Alt 07.01.2014, 19:45
Viki Viki ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs - Frage zur Diagnosestellung

Hallo Frank,

das teuflische an dieser Krankheit ist ja, dass man keine genauen Prognosen treffen kann. Man weiß nicht wie lange ein Mensch mit oder ohne Chemo noch wie lange mit oderr ohne Schmerzen usw. lebt. Es gibt allgemeine Erfahrungswerte und darauf stützt sich die Aussage der Onkologin.
Natürlich ist jede Chemotherapie mit Nebenwirkungen verbunden, mit der aber jeder Patient besser oder schlechter zurecht kommt.
Meine Mutter hat (in einem körperlich ausgezeichneten Zustand) mit 79 Jahren mit einer Chemotherapie wegen Lebermetastasen nach Brustkrebs angefangen. Diese Metastasen wurden auch nur durch Ultraschall entdeckt. Später entwickelte sie auch Knochenmetastasen, die ihr jedoch weder Schmerzen noch Beschwerden verursachten.
Jede Chemo verliert nah gewisser Zeit ihre Wirksamkeit und dann wird das Mittel gewechselt. jedes Mittel bringt andere Nebenwirkungen. Du siehst in meinem Profil, dass meine Mutter in mehr als 4 Jahren oft wechseln musste.

Trotzdem hat sie mit guter Lebensqualität alleine und selbstbestimmt gelebt. Die Ärzte gingen auf alle Fälle von einer kürzeren Überlebensdauer aus, aber sie schlug allen ein Schnippchen. Mitpatientin meiner Mutter ging es mit den gleichen Mitteln sehr schlecht und sie starben trotz Chemo teilweise Jahre vor meiner Mutter.

Was ich sagen will ist eigentlich, dass dir niemand, auch kein Arzt, eine konkrete Auskunft auf deine Fragen geben kann. Krebs ist heimtückisch, jeder Betroffene muss selbst eine Entscheidung über die weitere Behandlung treffen und diese Entscheidung kann falsch sein. Nur weiß man das leider vorher nicht.
Aber ich denke, man sollte mit dem Arzt nochmals besprechen, wie die Schmerzen deines Vaters bekämpft werden können und ob eine Abklärung der Ursache nicht sinnvoll wäre.
Alles Gute
Viki
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  #2  
Alt 08.01.2014, 22:02
FamilieG FamilieG ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs - Frage zur Diagnosestellung

Hallo,

erstmal danke für die vielen Worte und die guten Ratschläge.
Kurz zu der Frage von Witch nach dem Krankenhaus. Es ist ein Allgemeinkrankenhaus in Wittlich, die Bestrahlung würde dann in Trier gemacht sagte man mir in einem Nebensatz, obwohl es nicht zur Diskussion stand. Die Bilder haben wir alle, da das CT zwar im Krankenhaus gemacht wurde, aber in einer angegliederten Röntgenpraxis und die Ärzte haben sogar mein Angebot die Bilder bzw. die CD zu übergeben abgelehnt mit den Worten ihnen langen die Befunde da sie die Bilder nicht anschauen dürfen da sie ja der Praxis gehören würden.
Morgen früh habe ich einen Termin mit ihm beim Hausarzt und dann geht es nachmittags zum Ultraschall da geht mein Bruder dann mit und dann will ich versuchen am Freitag oder Samstag einen Termin in der Klinik zu bekommen ohne meinen Vater.

gruss Frank
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  #3  
Alt 08.01.2014, 22:30
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs - Frage zur Diagnosestellung

Trier hat ein zertifiziertes Lungenkrebszentrum, dort würde ich auf jeden Fall eine zweite Meinung einholen.

(Zu dem "Bilder nicht anschauen dürfen" sag' ich jetzt mal nix.)

Und noch ein Tipp: Du solltest auf keinen Fall einen Termin am Samstag zu machen versuchen. Da kannst du mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, nicht den behandelnden Arzt zu erwischen, sondern einfach irgendeinen. Schon Freitagnachmittag ist eher ungünstig.
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  #4  
Alt 09.01.2014, 12:28
FamilieG FamilieG ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs - Frage zur Diagnosestellung

Das mit dem Termin ist mir schon klar, aber leider kann ich diese Woche nicht hin, da steht mir mein leidiger Broterwerb im Wege und ich kann ja nicht schon jetzt anfangen dauernd Urlaub zu nehmen, wer weiss was noch wie und wann kommt.

Wie ist es denn mit der Chemo? Kommt es da sofort zu Nebenwirkungen oder eher erst im Laufe des Abends oder der nächsten Tage?

gruss Frank
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  #5  
Alt 09.01.2014, 13:17
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs - Frage zur Diagnosestellung

Das kommt ganz auf die einzelne Person und vor allem die Chemo an; die wiederum ist unabhängig von der Art des Tumors (zu dem du hier noch nichts gesagt hast), dem sonstigen Allgemeinzustand und eventuellen Begleiterkrankungen (im Medizinerjargon "Komorbiditäten" genannt). Es ist aber auch möglich, dass es gar keine Nebenwirkungen gibt. Ich betreue zur Zeit eine 75-jährige Dame, die null Nebenwirkungen verspürt bei der gleichen Chemo, die ich erhalten habe - und ich habe mir die Seele aus dem Leib gekotzt vom ersten bis zum letzten Tag.
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  #6  
Alt 10.01.2014, 11:23
FamilieG FamilieG ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs - Frage zur Diagnosestellung

Hallo,
ich meine ich hätte schonmal geschrieben das es ein Adenokarzinom sei. Also es wurde uns gesagt es gäbe nicht kleinzellig und kleinzellig. Bei ihm wäre es eben nicht kleinzellig. Das teilte sich dann in Adeno und Platteneph. Bei Ihm Adeno und da gäbe es wiederum eine Untergruppe die sich mit Tabletten behandeln liesse, da lagen aber die Befunde noch nicht vor. Schriftlich habe ich da auch noch nichts weiter bekommen.
Aber nach dem Ultraschall gestern habe ich heute morgen mit der Station gesprochen. Die dann mit der Ärztin sprach und dann bei meinem Vater selbst zurückrief . Stand ist nun das am Freitag den 17. die erste Chemo ist.
Ich denke ich werde das auch einfach jetzt so auf uns zukommen lassen und an dem Tage dann nochmal genauer mit der Ärztin reden.
Mein Vater blockt jedes Gespräch freundlich aber bestimmt ab. Er will die Chemo. Er denkt er müsse sie auch machen. Er hat heute morgen mal die Nebenwirkungen auf dem Aufklärungsbogen gelesen ob er sie verstanden hat weiss ich nicht, auf jeden Fall haben wir mal so die Termine grob überschlagen , und die letzte Chemo wäre ein paar tage bevor er geplant hatte wieder zu seinem Bruder zu fahren und da meinte er das passt ja dann.... dann kann er ja doch fahren. Sind ja auch nur 400km mit dem eigenen Wagen.
Aber ich denke das wird die Zeit bringen und es nützt nichts ihm da ein Schreckgespenst von Nebenwirkungen aufzuzeigen und ihn damit eventuell davon abzubringen und vieleicht macht man sich dann später mal Vorwürfe warum man es nicht wenigstens probiert hat.

Nochmal eine Frage zum Ablauf.
Es sollen je drei Termine mit einer Pause von je 3 Wochen sein und dann bei Erfolg nochmal ein Dreierzyklus. Wie lang ist solch eine Pause ungefähr?

Und wenn er wirklich schlimme Nebenwirkungen bekommen würde und die Chemo abbricht, dann sind ja die Medis trotzdem in seinem Körper . Gibt es da Erfahrungen wie rasch dann die Nebenwirkungen abklingen?
So in der Art äusserte sich auch der Hausarzt indem er meinte man solle eben während der Chemo schauen wie er sie verträgt und ob man sie durchhält.


Achja und wegen einer Zweitmeinung... ich bin froh das wir mal eine Erstmeinung haben. Gestern hat er mir noch erzählt das er 2006 das letztemal seinen Hausarzt persönlich gesehen hat... und das auch nur weil er damals ein Attest brauchte. All die langen Jahre hat er sich seine Rezepte immer nur an der Theke ausstellen lassen.Eigentlich unverantwortlich vom Arzt. Selbst der Apotheker hätte wohl schon immer gesagt das die alle gar nicht zueinander passen würden.
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  #7  
Alt 10.01.2014, 14:12
The Witch The Witch ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs - Frage zur Diagnosestellung

Zitat:
Zitat von FamilieG Beitrag anzeigen
Hallo,
ich meine ich hätte schonmal geschrieben das es ein Adenokarzinom sei.
Stimmt, das hatte ich überlesen, sorry.

Zitat:
Zitat von FamilieG Beitrag anzeigen
(...)
Aber ich denke das wird die Zeit bringen und es nützt nichts ihm da ein Schreckgespenst von Nebenwirkungen aufzuzeigen und ihn damit eventuell davon abzubringen und vieleicht macht man sich dann später mal Vorwürfe warum man es nicht wenigstens probiert hat.
Das sehe ich auch so.

Zitat:
Zitat von FamilieG Beitrag anzeigen
Nochmal eine Frage zum Ablauf.
Es sollen je drei Termine mit einer Pause von je 3 Wochen sein und dann bei Erfolg nochmal ein Dreierzyklus. Wie lang ist solch eine Pause ungefähr?
Das verstehe ich jetzt nicht - du schreibst doch, dass es eine Pause von drei Wochen sein soll? Falls du allerdings die Pause nach dem ersten Dreierzyklus meinst: Das wären dann auch wieder drei Wochen; der neue Zyklus würde sich sozusagen nahtlos anschließen.

Das sieht zwar erstmal so aus, als solle er Pemetrexed (Handelsname "Alimta") bekommen, aber vielleicht kannst du ja nochmal mitteilen, was genau er bekommen soll? Außerdem auch Cisplatin? Davon hängt nämlich auch die Antwort auf dein

Zitat:
Zitat von FamilieG Beitrag anzeigen
Und wenn er wirklich schlimme Nebenwirkungen bekommen würde und die Chemo abbricht, dann sind ja die Medis trotzdem in seinem Körper . Gibt es da Erfahrungen wie rasch dann die Nebenwirkungen abklingen?
ab. Die Medikamente selbst haben meistens eine geringe biologische Halbwertzeit, werden also schnell wieder ausgeschieden. Die Schädigungen selber können aber unterschiedlich lange anhalten - Nervenschäden i. A. länger, Schäden am Knochenmark eher kurz.
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  #8  
Alt 15.01.2014, 09:02
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Taziana Taziana ist offline
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Standard AW: Lungenkrebs - Frage zur Diagnosestellung

Hallo,

die Diagnose sieht ähnlich wie die meiner Mama aus. Sie hat ein Ardenokarzinom der Lunge T3/N3/M1.

Ich kann dir nur von ihrer Theraphie erzählen, da du nach "ähnlichen" Fällen suchst, dennoch muss dir bewusst sein, dass jeder Mensch anders ist - auch bei der selben Art von Krebs

Also meine Mutter ist Anfang 60 und hatte im Dez 2012 einen Krampfanfall - der nachträglich auf ihre Diagnose Ardenokarzinom zurückgeführt wird... Damals wurde sie o.B. aus dem Krankenhaus entlassen. Anfang 2013 bildeten sich Lungenkrebstypische Symtome aus: Atemnot, Schmerzen in der Brust, Husten z.T blutig. Im Juni brauchte ich sie ins Krankenhaus, weil sie so starke Luftnot hatte - die Ärzte diagnostizierten eine Lungenemoblie veranlassten ein CT - entnahmen einen Lmphknoten und stellten dann die Diagnose Ardenokarzinom Stadium 4.
Es folgte eine Chemo mit Cisplatin / 5 Zyklen - Diese wurde um Weihnachten 2013 beendet. Seitdem erhält sie eine Erhaltungstherapie mit Pemetrexed.

Ihre Lebenserwartung bei der Diagnosestellung waren 10 Monate. Auf einer Internetseite fand ich diesen Text: In einer weiteren Studie, in der mit Pemetrexed versus "best supportiv care", also die übliche palliative Versorgung, geprüft wurde, konnte ein deutlicher Überlebensvorteil für Patienten mit nichtkleinzelligem Bronchial-Ca belegt werden, das kein Plattenepithelkarzinom war. "Das Gesamtüberleben konnte von 9,4 auf 14,4 Monate verbessert werden; das ist für die Behandlung von Lungenkrebs ein ganz außergewöhnliches Ergebnis", erläuterte Schütte.

Das ist nicht immer ein Trost, aber 5 Monate sind 5 Monate. Sie ist momentan sehr Kraftlos, hat Schmerzen, bedingt durch eine erneute Lungenembolie und eine akute Lungenentzündung...

Sie vertrug die Cisplatin Chemo sehr gut, der Tumor halbierte sich nach den ersten 2 Chemozyklen (Alle 3 Wochen eine Chemo). Erst ab dem 5ten Zyklus begann die Übelkeit, kraftlosigkeit, appetitlosigkeit. Die Chemo wurde abgebrochen, es sollten 6 Zyklen erfolgen (3x3 mit kurzer Unterbrechung - eine Unterbrechung fand aber nicht statt). Seit den Erhaltenstherapie mit Pemetrex geht es ihr immer schlechter... Ich denke aber nicht, dass das am Medikament liegt. Durch diese ganzen Begleiterkrankungen, Schmerzen, Schlaganfälle, Lungenemobilien ist sie einfach kraftlos. Wie oben beschrieben hat sie momentan eine Lungenentzündung - die nächste Erhaltenstherapie (die normal auch alle 3 Wochen ansteht) ist auf unbestimmte Zeit verschoben, weil sie sich so schlapp fühl und die Entzündung vollständig bekämpft sein soll...

Weil du das mit dem Urlaub angesprochen hast: Ich habe fast meinen komletten letzten Jahresurlaub (2 Wochen ausgenommen) nur wegen dieser blöden Erkrankung verballert. Sie neigt durch den Krebs zu Thrombosen... Sie hatte mehrere Lungenembolien und 2 Schlaganfälle, welche zum Glück ohne große Folgen blieben (Lähmung bildete sich nach einigen Wochen zurück, nur eine kleine Gesichtlähmung ist geblieben). Dadurch war sie ziemlich lange im Krankenhaus... Und ich wollte natürlich immer - wenn es ging - an ihrer Seite sein... Da wünscht man sich, man könnte den Urlaub schöner verbringen, gesund und Munter!

Ich hoffe, dass für deinen Vater auch eine Therapie gefunden wird, auf die er gut reagiert. Und ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die bevorstehende Zeit...

Geändert von Taziana (15.01.2014 um 09:13 Uhr) Grund: Änderung zur Verträglichkeit
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