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  #1  
Alt 19.01.2014, 01:34
Mongfevned Mongfevned ist offline
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Standard AW: nach dem schock

Hallo krieger

Du hast irres Glück gehabt. ich hatte dieses nicht. Ich hab 4 Chemos bekommen, einen Schlaganfall nach der ersten Chemo, eine schwere Angina nach der 2ten Chemo, einen Nesselausschlag vor der 4ten, eine lymphadenektomie (Truthahnschnitt 30cm bauchschnitt) nach der 4ten Chemo..... als der Chirurg mich damals fragte ob ich ein implantant haben wollte fragte ich ob ich 2 in einen Hodensack bekommen könnte (ich wollte immer schon 3 haben ), bekam ich nicht . ich hatte nie ein prob damit - eins is besser als keins und besser als chemo und schnitt etc. wenn du wirklich probleme mit einem hoden hast rede darüber... mit familie, freunden oder einem psychologen oder psychiater. ich kann dir nur sagen: es gibt schlechteres wie zb retrograde Ejakulation.... oder gar keine mehr...

ad rauchen. ja ich war schwerster raucher über 27 jahre und mein lebensstil ist nicht grad einer der dafür gut ist schnell aufzuhören. am 4.7 habe ich aufgehört und rauche nicht mehr - ist mri auch egal - auch wenn die chance gering ist nochmal krebs zu bekommen - nein ich brauchs nicht mehr - in einem zug 8000 giftige stoffe udn ein paar hunderte tödliche ????
nur wenn ich mal was trinke dann rauche ich - aber nur moods und nur paffen. da halte ich an meinen onkel (der auch mein onkologe ist) das man mit 40 aufhören sollte

das ungute gefühl... hmm... ich kann nur soviel sagen das ich nie eines hatte - maybe auch deswegen weil ich wusste was vor mir ist und dies das kleinste meines probleme war. Die gedanken "was wenn" die werden dich noch lang begleiten und vielleicht sogar dein ganzes leben. Ich denke auch daran aber eigentlich ist es mir egal geworden da ich leben darf. Was wenn...ja... wenn Kuhdreck Butter wäre könnt ich aufs Brot streichen
Ich hab ein wenig mehr gelernt, den Moment zu lieben und nicht ganz so verbissen in die möglicherweise vermeintliche zukunft zu schauen. Aber das ist eine eigene lange geschichte.
Vielleicht solltest du dir deine Spermien einfrieren lassen, denn die Chance das deinem 2ten Hoden etwas passiert ist angeblich etwas höher als bei einem nicht Krebspatienten aber trotzalledem sehr gering.

Aber wie AZL sagt: es spielt sich das meiste im kopf ab.
man kann in einem tiefen loch sein oder das leben genießen. ich hab mich für das leben genießen entschlossen. (btw rezidiv liegt bei ca bei 15% - heilbarkeit allerdings noch immer bei 97% wenn ichs richtig im kopf habe). ich wi.ll lieber für einige jahre leben als mich in einen loch für jahrzehnte verkriechen. denn dann hatte alles gar keinen sinn... (aber bitte vergiss das nicht mit "lebe jedem tag als wäre dein letztrt- das kann ich nicht mehr hören)

noch so btw - mir haben die statistiken immer hoffnung und nicht angst gemacht. ich denk es ist egal - wenn man die diagnose krebs bekommt hat jeder angst. egal ob stadium 2,1,3 c,b,x,y,z..... tödlich kanns für jeden sein.
damals als mein arzt mir sagte das dieser sehr gut beheuilbar ist hats mich allerdings ein wenig bestärkt - schlimmer wäre ein BSDK gewesen...

Krebs, egal ob mit oder ohne Chemo ist IMMER etwas schwerwiegendes - psychisch wie auch physisch - immerhin wird einem die eigene Sterblichkeit mal richtig vor Augen geführt - und das dies schneller passieren kann als man lapidar davon sprechen oder darüber denken kann.

@mike69: gratz - richtige entscheidung udn weiter so!

wie ilmarinen sagt: wenn man mal mit lungenkrebs, blutkrebs-Patienten etc spricht/zu tun hat - dann wird man einem klar, wie gut es einem geht.

lg, mong

Geändert von Mongfevned (19.01.2014 um 01:50 Uhr)
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  #2  
Alt 19.01.2014, 22:03
1994 1994 ist offline
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Standard AW: nach dem schock

man muss da auch etwas rational rangehen, bei Heilungschancen größer 95% muss man sich nicht wirklich große Sorgen machen. Da sind viele andere Krankheiten gefährlicher und mit mehr Beeinträchtigungen verbunden.

Es ist nur eben Krebs und da ist die landläufige Meinung das das letzte Stündlein geschlagen hat. Das ist beim Hodenkrebs eben nicht der Fall.
Trotz meines Rezidivs nach 19 Jahren in den Lymphknoten und Entfernung dieser im Sommer denke ich da schon gar nicht mehr drüber nach und es belastet mich auch nicht. Im Laufe der Zeit geht man da wesentlich entspannter mit um. Und darüber nachdenken warum man das bekommen hat hilft einem nicht weiter, darauf gibt es keine Antwort. Es hilft mir auch nicht weiter zu wissen das es anderen schlechter geht.

Einfach das Leben geniessen
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  #3  
Alt 20.01.2014, 01:13
azl azl ist offline
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Standard AW: nach dem schock

Zitat:
Zitat von 1994 Beitrag anzeigen
Trotz meines Rezidivs nach 19 Jahren in den Lymphknoten und Entfernung dieser im Sommer denke ich da schon gar nicht mehr drüber nach und es belastet mich auch nicht.
Bei Dir ist nach 19 Jahren (!!) ein Rezidiv aufgetreten??? Wie wurde das denn entdeckt? Werden denn die Nachuntersuchungen nicht irgendwann eingestellt?

Du sagst, die LK's wurden entfernt, keine Chemo nötig?
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  #4  
Alt 20.01.2014, 09:43
1994 1994 ist offline
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Standard AW: nach dem schock

das hängt ja von einem selber ab, ich habe sie (zum Glück) nicht eingestellt sondern jährlich weiter die Tumormarker AFP und ßHCG messen lassen.
mein Hausarzt wollte dies allerdings einstellen, ich hatte aber darauf gedrängt die Werte weiter zu messen.
dadurch ist es auch aufgefallen, der AFP Wert lag bei 14, ab zum Urologen, Überweisung zum MRT und schwupps Lymphknoten 2,5 x 2 cm. Hauptsächlich reifes Teratom. Wurde laparoskopisch rausgeholt, keine große Sache.

ohne den Anstieg des AFP-Wertes wäre es nicht aufgefallen, denn beim jährlichen Ultraschall lassen sich die Lymphknoten im hinteren Bauchraum nicht einsehen, wie ich später erfahren habe. Beschwerden hatte ich natürlich keine.

Chemo hatte ich damals nach der OP (3 x PEB), ich hatte einen Mischtumor mit Dottersack, Chorion, Embryonal, Seminom und reifem Teratom. Die ersten 4 hat die Chemo plattgemacht, den letzten nicht da dieser nicht auf die Chemo anspricht. Da ist wohl was in den Lymphknoten hängen geblieben.

Daher jetzt auch keine Chemo, das Teratom spricht nicht darauf an und wenn von den anderen Tumorarten etwas übergeblieben wäre, wären die nach 19 Jahren sichtbar geworden. Zweitmeinung war derselben Ansicht.
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  #5  
Alt 20.01.2014, 14:52
azl azl ist offline
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Standard AW: nach dem schock

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Das war ja mal wirklich ein besonderer Fall bei Dir! Gut, dass Du Deinem Gefühl gefolgt bist und weiter Checks gemacht hast. Das bestätigt mich in meiner Ansicht, dass man sich keineswegs den Ärzten einfach überlassen soll, sondern als mündiger, mitdenkender, informierter Patient größere Chancen hat.

In meinem Fall sprechen keine Tumormarker an, daher bleibt mir wohl in Zukunft nichts anderes übrig als regelmäßige CT's zu machen, wenn ich meine BEP erstmal überstanden habe und die LK's hoffentlich "geschmolzen" sind. Da es mein Seminom generell scheinbar nicht übermässig eilig hat, zu wachsen, wäre es wohl alle 1, 2 Jahre ausreichend?! Mal sehen, was der Doc dazu sagt.

Weiss jemand, wie man in diesem Fall die Strahlung möglichst verringern kann? Stimmt es, dass man die Checks auch per MRT machen kann - diese aber viel teurer sind? Ich würde alles dafür tun, die Strahlungsbelastung möglichst gering zu halten, bei all den Untersuchungen, die mir hoc bevorstehen.
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  #6  
Alt 20.01.2014, 16:01
1994 1994 ist offline
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Standard AW: nach dem schock

gerne.

ja das ist ein wirklich sehr seltener Fall bei mir gewesen, das reife Teratom haben ohnehin nur wenige HK-Patienten, es soll wohl nur in 10% der Fälle streuen und wenn dann noch bei vielen die Lymphknoten vorsorglich entfernt werden bleiben nicht mehr viele über die es überhaupt treffen kann.

Umso besser das ich weiterhin die Marker hab checken lassen,ist bei einmal im Jahr Blutkontrolle aber weder ein zusätzlicher Aufwand noch denke ich mit größeren Kosten verbunden, der Nutzen ist aber unbezahlbar. Bei mir waren damals beide Marker erhöht, daher ist das ein zuverlässiger Indikator gewesen ob Aktivität vorliegt. Die Tumore welche ßHCG produzieren sprechen m.W. sehr gut auf die Chemo an, der Wert ist seit der Chemo nicht mehr messbar bzw. < 5 und war auch bei der Histologie durch Einfärbungen nicht nachweisbar.

In den bildgebenden Verfahren war bis zum letzten Jahr nie etwas zu sehen ! Ich werde jedenfalls eine lebenslange Vor- bzw. Nachsorge betreiben !

Mein Urologe macht nur MRT, ich würde Deinen Doc darauf ansprechen dahin zu wechseln. Verursacht keine Strahlenbelastung.
Wobei ich denke das Du Dir bei einem Seminom keine großen Sorgen zu machen brauchst.

Und ja: Auf jeden Fall immer selber kümmern und informieren - ganz wichtig !
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